Titanomachie

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von Tony O’Connell

Abb. 1 'Der Sturz der Titanen', Gemälde von Cornelis van Haarlem, ca. 1587-1590

Titanomachie und Gigantomachie sind Vokabeln, welche verwendet werden, um die Kriege der Titanen und Giganten gegen die olympischen Götter in der griechischen Mythologie zu bezeichnen. Beeindruckend beschrieben sind diese Kriege in Hesiods Gedicht Theogonie (Genealogie der Götter) [1] In diesen Konflikten haben viele Autoren Parallelen zu dem Krieg wwischen den Athenern und Atlantiern gesehen.

Peter James hat auf enge Parallelen zwischen Hesiods Werk und hethitischen Texten hingewiesen [2], die in den 1940er Jahren entdeckt wurden. Er zitiert den Mythologen Joseph Fontenrose, welcher bei der Kommentierung der Texte erklärte, dass sie es unmöglich machten, 'irgendeine genetische Verbindung zwischen griechischen und asiatischen Mythologien ... zu verneinen.' Ebenso wurden Behaupungen eines direkten phönizischen Einflusses auf die griechische Mythologie aufgestellt [3]

J.V. Luce legt nahe [4], dass Hesiod von der Eruption Theras und deren Fallout angespornt wurde, die Titanomachie in seiner Theogonie niederzuschreiben. Professor Mott Greene hat diese Ansicht gänzlich unterstützt [5], ebenso wie das Team Elizabeth und Paul Barber in seinem wichtigen Werk über die Übermittlung von Mythen. [6] Der Vulkanologe Haraldur Sigurðsson von der University of Rhode Island ist ebenfalls überzeugt davon, dass dieser Vulkanausbruch eine bedeutende Auswirkung auf die griechische Mythologie hatte und sowohl Hesiods langes Gedicht als auch die Atlantiserzählung inpirierte.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia entnommen, wo er am 12. Juni 2010 unter dem Titel "Titanomachy (L)" erschienen ist. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de. Publikation am 17. April 2019.

Fußnoten:

  1. Siehe: Otto Schönberger (Übers. u. Hrsg.), "Hesiod: Theogonie - Griechisch/Deutsch", Reclam, 165 S., ISBN: 978-3-15-009763-2 --- Verlagstext: "Hesiod aus Askra in Böotien ist der erste namentlich bekannte Dichter in der Geschichte der Weltliteratur, in die er mit seinen beiden Hexameter-Gedichten Werke und Tage und Theogonie eingegangen ist. Als "ein Diener der Musen" besingt er die Entstehung der Welt aus dem Chaos bis zur Machtergreifung des Zeus, eine Geschichte von Kämpfen mit den Titanen und anderen Ungeheuern, schließlich die olympische Herrschaft des Zeus selbst. Eine Fundgrube der klassischen Göttermythen, die hier zum ersten Mal in einem für Jahrhunderte maßgeblichen "Volksbuch" schriftlich fixiert wurden." (Quelle, abgerufen: 17. April 2019)
  2. Siehe: Peter James, "The Sunken Kingdom: The Atlantis Mystery Solved", London (Jonathan Cape), 1995 (Hardcover), S. 193 - ISBN 0-224-03810-9; London (Pimlico), 1996. ISBN 0-7126-7499-3
  3. Siehe z.B.: Salim George Khalaf (Hrsg.), "Phoenician influence on Greek Religion 900-600 BC: The Oriental influences seen in the Gods and Goddesses worshipped in Greece", bei phoenicia.org (abgerufen: 17. April 2019)
  4. Siehe: J.V. Luce, "The End of Atlantis: New Light on an Old Legend", London 1969; sowie auf Deutsch: Derselbe, "Atlantis. Legende und Wirklichkeit", Bergisch Gladbach 1969
  5. Siehe: Mott Greene, "Natural knowledge in preclassical antiquity, Johns Hopkins University Press, 1992 und [https://books.google.de/books/about/Natural_Knowledge_in_Preclassical_Antiqu.html?id=qxqMjvdtbigC&redir_esc=y 2000
  6. Siehe: Elizabeth und Paul T. Barber, "The Mummies of Ürümchi", London (Macmillan Publishing), 1999

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