Vassilios und Theodoros V. Paschos

Forscherportrait

Abb. 1 Reproduktion der originalen Atlantis-Karte von Vassilios Th. Paschos

(red) Der, bei Kanalia in der Region Thessalien geborene, griechische Schriftsteller und Journalist [1] Vassilios Th. Paschos (1924-1993) war ein höchst engagierter Atlantisforscher und Anhänger der Klassischen Atlantistheorie, der sich in Fachkreisen vor allem durch die Gründung des Atlantis Museums in Athen (es existierte von 1982 bis 1993) [2] sowie durch seine vehemente Ablehnung der Paläo-SETI-Hypothesen Erich von Dänikens [3] einen Namen machte. Einige Bekanntheit erlangte auch Vassilios Paschos´ charakteristische Karte von Atlantis und des atlantischen Großraums (Abb. 1 und 2) aus dem Jahr 1979, die er nach geographischen Angaben Platons, Homers und Marcellus´ erstellte. Zudem war er Leiter des Magazins "Atlantis", das zwischen 1989 und 1991 erschien.

V. Paschos, der über eine akademische Ausbildung verfügte und in Politischen Wissenschaften und Jurisprudenz graduiert hatte [4], war, wie Tony O’Connell zusammenfassend festhält, fest davon überzeugt, "dass Atlantis im Atlantik gelegen hatte", und zwar als Archipel "mit einer beträchtlichen Zentralinsel, welche sich von gegenüber der Mündung des Mittelmeers [den 'Säulen des Herakles'] bis hin zur Karibik erstreckte." [5]

Paschos map II.jpg
Abb. 2 Auf diesem, z.T. nachkolorierten Ausschnitt der Paschos-Karte lassen sich Details besser erkennen, u.a. der große 'Saharische Binnensee' ('Lake Sahara' bzw. 'Tritonis-See') in Nordafrika.

Abb. 3 Das Cover der 350-seitigen Original-Fassung von "ATLANTES NOT THE 'GODS'" in griechischer Sprache

Vassilios Paschos grundätzliche - aber in keiner Weise feindselige, sondern konstruktiv-kritische, sich im Tonfall wohltuend von den üblichen Anti-Däniken-Tiraden unterscheidende - Opposition zu den 'Ancient Astronaut'-Annahmen des Erfolgsautors resultierte in erster Linie aus der Auffassung des griechischen Forschers, dass die Atlanter selber bereits eine vergleichsweise hochstehende Technologie entwickelt hatten, die auch Luftfahrt mit einschloss - eine These, die er bereits 1967 öffentlich vertreten hatte. [6]

So schieb er 1976 in einem Brief an E. von Däniken: "All die Elemente, die Sie in Ihren Büchern angehäuft haben, von den großartigen baulichen Meisterwerken bis zu den einfachen Bildern, die Sie in Höhlen entdeckt haben, von der Beschreibung von Fluggerät bis hin zu den schlichten Flugfeldern, die, wie aufgezeigt, zu seiner Landung dienten; sie alle sind terrestrisch, nachvollziehbar, menschlich. [...] Ich antworte Ihnen nicht als ein wissenschaftlicher Spezialist, sondern als ein Amateur-Vermittler [orig.: "amateur mediator"; d.Ü.] an einen Amateur-Forscher. Ich werde nicht einmal versuchen, Sie zu überzeugen, lieber - ich habe die Welt gesehen - Freund. Ich werde versuchen, Ihre Fragen zu beantworten und Ihre Perplexitäten und Bedenken zu zerstreuen. Und somit antworte ich freiweg: Die Atlanter, Herr Däniken, die terrestrischen Atlanter, sind die Begründer organisierter menschlicher Gesellschaft, und die Postamente der bekannten, und vielleicht auch unbekannter prähistorischer Zivilisation. Sie sind es, welche die Last des Universums auf ihren Schultern trugen." [7]

Abb. 4 Theodoros V. Paschos führt das Werk seines Vaters fort.

Nach Vassilios Paschos´ Tod im Jahr 1993 und der daraus resultierenden Schließung des Atlantis Museums wurde sein Lebenswerk von seinem Sohn, Theodoros V. Paschos (Abb. 4), forgeführt, der augenscheinlich nicht nur den Enthusiasmus seines Vaters für die Atlantisforschung geerbt hat, sondern auch zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt wie dieser.

So heißt es über ihn in der Atlantipedia: "Theodoros lieferte ein Papier für die Atlantis-Konferenz von 2008, in welchem er Atlantis in den Atlantik platziert und den Fokus auf dessen Zerstörung setzt, die, wie er geltend macht, in zwei Stufen stattfand. Die erste war eine partielle Überflutung um 9600 v. Chr., die aus dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher resultiertere. Die zweite und finale Zerstörung ereignete sich zwischen 7000 v. Chr. und 7500 v. Chr., als Konsequenz der seismischen Instabilität des Mittelatlantischen Rückens, welche Erdbeben und Tsunamis erzeugte." [8]

Theodoros V. Paschos betreibt eine englischsprachige Homepage - "Atlantis", derzeit allerdings teilweise "under construction" - welche der Arbeit seines Vaters und dessen Atlantis Museum gewidmet ist.


Anmerkungen und Quellen

Einzelverweise:

  1. Anmerkung: Über Vassilios Th. Paschos Autoren-Tätigkeit heißt es: Er "war Mitglied der Greek authors' Society [...] Nach 1944-45 begann er, in thessalischen Zeitschriften über >die Probleme der landwirtschaftlichen Jugend< zu schreiben, und 1950-52 arbeitete er für >Progressive liberal< (eine lokale Zeitung). Einige seiner Artikel wurden in Magazinen, wie >New Hearth<, >Critical Papers<, >Thessalian Hearth<, >Educational Way<, >Link< etc. und in der >New Greek Encyclopaedia< veröffentlicht. [...] Siebzehn seiner Bücher sowie drei philologische Papiere wurden publiziert." Quelle: Theodoros V. Paschos, Atlantis, unter: The founder of Museum Atlantis (abgerufen: 06.05.2013; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  2. Quellen: Tony O’Connell, Paschos, Vassilios, bei: Atlantipedia.ie, 30. Mai 2010; sowie: Theodoros V. Paschos, Atlantis, unter: The founder of Museum Atlantis (beide abgerufen: 06.05.2013) Anmerkung: Die Angaben zur Existenzdauer des Atlantis Museums variieren in beiden Quellen leicht. Hier wurden die von Theodoros V. Paschos angegebenen Daten übernommen.
  3. Siehe:
    AtlNotGods.jpg
    Vassilios Paschos, "The Atlantes Mr. Daniken", 1976; sowie (selbiges Buch ab der 3. Auflage unter anderem Titel: V. Paschos, "Atlantes not the ‘Gods’", Museum of Atlantis, Athen, 1983 (Abb. 5)
  4. Quelle: Theodoros V. Paschos, Atlantis, unter: The founder of Museum Atlantis (abgerufen: 06.05.2013)
  5. Quelle: Tony O’Connell, Paschos, Vassilios, bei: Atlantipedia.ie, 30. Mai 2010 (abgerufen: 06.05.2013; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  6. Siehe: Vassilios Th. Paschos, "Pioneers in Space", 1967 (Griechischer Original-Titel und Verlag unbekannt. V. Paschos verwies 1976 in seinem Brief an E.v.D. auf dieses Buch)
  7. Quelle: Vassilios Th. Paschos, THE ATLANTES, MR. DANIKEN, NO THE "GODS" (11-seitiges Excerpt aus Paschos´ Buch von 1976), bei Scribd (abgerufen: 07.05.2013; übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  8. Quelle: Tony O’Connell, Paschos,Theodoros V. (l), bei: Atlantipedia.ie, 14. Juni 2011 (abgerufen: 07.05.2013; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)


Bild-Quellen:

(1) Tony O’Connell, Paschos, Vassilios, bei: Atlantipedia.ie (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)

(2) Theodoros V. Paschos, Atlantis, unter: MAPS OF ATLANTIS

(3) Theodoros V. Paschos, Atlantis, unter: Bibliography

(4) Tony O’Connell, Paschos,Theodoros V. (l), bei: Atlantipedia.ie

(5) Theodoros V. Paschos, Atlantis, unter: Bibliography