Wer waren die Tuatha Dé Danann?

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Eine Betrachtung zu diversen grenzwissenschaftlichen Vermutungen

von David Hatcher Childress (1996)

Abb. 1 Die sagenhafte zweite Schlacht von Mag Tuired im Connacht, in der die Tuatha Dé Danann ihre Herrschaft über Irland für längere Zeit festigen konnten. Lässt sich dieses geheimnisvolle Volk identifizieren - und woher stammte es?

Viele verschiedene Theorien bezüglich der Tuatha Dé Danann haben die Runde gemacht. [...] Paul Dunbavin identifiziert die Tuatha Dé Danann in The Atlantis Researches als "einen andereren Zweig der Nemedier." Wir haben im letzten Kapitel [1] gesehen, dass es recht viele Hinweise darauf gibt, dass die Tuatha Dé Danann der Stamm des Dan mit dem Propheten Jeremiah und der Prinzessin Tea waren, die aus Israel und Ägypten kamen.

Robert Charroux, der französische Autor, der in den späten 1960ern eine Reihe von Prä-Astronautik- und Atlantis-Büchern schrieb, theoretisierte in seinem Buch Lost Worlds, dass die Tuatha Dé Danann Maya aus Mittelamerika waren. Charroux sagt, nachdem er die Invasion Irlands durch die Söhne Nemeds und später durch die Firebolgs beschrieben hat, dass "von jenseits des Okeanos-Stromes der Stamm der Tuatha Dé Danann kam, die zweifellos Quiché-Maya aus Südamerika waren". [2]

Da ja die Tuatha Dé Danann von jenseits des Okeanos [...] stammten, mussten sie, wie Charroux glaubte, Maya gewesen sein. Charroux betrachtete die Maya als Kelten, die zuvor Europa verlassen hatten und nun, rothaarig, mit Sommersprossen usw., als Tuatha Dé Danann nach Irland zurückkehrten. Der franko-amerikanische Freimaurer und Archäologe Augustus Le Plongeon glaubte ebenfalls, dass die Maya einen starken Einfluss auf das altertümliche Europa ausübten [...]

Wenn auch die Maya, Tolteken, Mixteken und andere mesoamerikanische Kulturen [3] womöglich einen Einfluss auf Europa und in gewisser altertümlicher Hinsicht eine Verbindung mit Atlantis hatten, so erscheint es doch etwas verfrüht, auf Basis weniger Evidenzen zu behaupten, die Tuatha Dé Danann seien "unzweifelhaft Quiché-Maya aus Südamerika" gewesen. Die Quiché-Maya lebten jedenfalls in Mittelamerika, nicht in Südamerika (auch wenn es möglich ist, dass sie ursprünglich aus Südamerika stammten).

Abb. 2 Das Boyne-Tal (Meath, Irland) Blick vom Hügelgrab Knowth in der Nähe von Newgrange

Der franko-amerikanische UFO-Forscher Jaques Vallée theoretisierte in seinem Buch Dimensions, die Tuatha Dé Danann seien ein interdimensionales Feenfolk gewesen, das in leuchtenden UFOs auftauchte. Auch für viele moderne UFO-Sichtungen seien sie verantwortlich, theoretisierte Vallée. Derweil die Tuatha Dé Danann schon in der irischen Folklore mythisiert wurden, sind Vallées Theorien noch toller als die von Robert Charroux.

Der Historiker N.L. Thomas sagt in Irish Symbols of 3500 BC dies über die Tuatha Dé Danann: "Bolgs Anhänger waren bald darauf von Norden her einer Invasion durch die Tuatha Dé Danann, dem 'Volk der Göttin Dan', ausgesetzt. Die Tuatha waren ein Volk, das magische Wunderdinge besaß, absolute Könner in Sachen Zauberei, die nicht per Schiff nach Irland kamen, sondern aus dem nördlichen Himmel herabstiegen. Sie lebten in einem zeitlosen Land immerwährender Festlichkeiten, einem übernatürlichen Gefilde, der Domäne der Götter. Ihre mythischen Stätten der Anderwelt, die Brú, waren magische Orte, die nicht von Menschen bewohnt wurden. Die Brú na Bóinne (Newgrange am Fluss Boyne) (Abb. 2) war der wichtigste dieser Orte."

Abb. 3 Blick auf die Tempel-Pyramiden von Comalcalco in Mexiko, an deren Errichtung vermutlich auch 'Besucher' aus der Alten Welt beteiligt waren [4] Siedelten auch die Tuatha Dé Danann - zumindest zeitweilig - in Mittelamerika?

Die Vorstellung ist faszinierend, dass die Tuatha Dé Danann mit Luftschiffen statt mit Booten kamen. Dies mag nur Legende sein, oder vielleicht erzählt es tatsächlich die Geschichte der Landung altertümlicher Luftschiffe in Irland, was eine Erklärung dafür sein könnte, dass ihre Ankunft von Norden her erfolgte, und nicht von Süden, aus Richtung des Mittelmeers.

Wie wir [zuvor im Buch; d.Red.] gesehen haben, gibt es eine Menge Überlieferungen und dazugehörige Evidenzen, welche uns zeigen, dass die Tuatha Dé Danann vermutlich zur Zeit von Nebuchadnezars Angriff auf Jerusalem aus dem östlichen Mittelmeer-Raum abwanderten. Es ist dennoch von Interesse, eine Verbindung zwischen dem Alten Israel, Ägypten, Phönizien und den Maya zu erwägen. Diffusionistische Historiker sind sich solcher Kontakte sicher, und Maya-Stadte wie Comalcalco (Abb. 3) wurden als transkulturelle maya-phönizische hohe Schulen angeführt. [5] Wie im vorigen Kapitel erwähnt, sollen die Tuatha Dé Danann, wie es heißt, mit dem 'Stein des Schicksals' aus Ägypten und Israel gekommen sein. [...]

Die magischen Objekte im Besitz der Tuatha Dé Danann waren vermutlich verschiedene maschinelle und elektrische Ausrüstungs-Gegenstände [...] Solch ein simples, aber effektives Gerät wie eine Armbrust [6] würde Menschen, die nie eine gesehen haben, wie "magische Speere" erscheinen, und ähnlicherweise würde ein elektrisches Gerät, wie es auch die Bundeslade gewesen sein soll, jedem urtümlichen Bobachter magisch erscheinen. Eine andere einfache Erfindung, die als "Magische Speere" bezeichnet werden könnte, sind kleine Feld-Raketen. Die Chinesen und Inder verwendeten kleine Raketen, ähnlich modernem Feuerwerk, bei der Kriegsführung. Ein Trommelfeuer aus explodierenden Raketen in ein Fort hinein oder auf einem Schlachtfeld würde Chaos und sogar Tod hervorrufen.


Anmerkungen und Quellen

Hatcher Childress - Atlantis Mediterranean.jpg
Dieser Beitrag von David Hatcher Childress (©) wurde seinem, 1996 bei Adventures Unlimited erschienenen Buch "Lost Cities of Atlantis, Ancient Europe & the Mediterranean" (S. 425-427) (ISBN 0-932813-25-9) entnommen. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de.

Fußnoten:

  1. Siehe: David Hatcher Childress, "Lost Cities of Atlantis, Ancient Europe & the Mediterranean, Adventures Unlimited, 1996, unter: "Scotland - The Vitrified Forts of Atlantis"
  2. Red. Anmerkung: Vergl. hierzu auch die These von Emil Orgetorix Forrer (1894-1986), in dessen Interpretation der Anostida des Theopompos von Chios die Maya bzw. deren Vorfahren als überseeische Invasoren nach Nordwesteuropa ("zu den Hyperboreern") vorstießen. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: Bernhard Beier, "Emil Orgetorix Forrer", "Teil 2: Emil Forrer und die Meropisforschung"
  3. Red. Anmerkung: Korrekt formulierend müsste man hier von den prä- und protohistorischen Vorfahren dieser Völker sprechen.
  4. Siehe dazu einführend auch online: William R. Corliss, "The Inscribed Bricks Of Comalcalco", in: Science Frontiers, No. 99 - Mai-Juni 1995; ausführliche Informationen: Derselbe, "Ancient Structures - Remarkable Pyramids, Forts, Towers, Stone Chambers, Cities, Complexes", The Sourcebook Project, 2001, S. 152-159; Tony Burton, "Did You Know? Mayan pyramid in Tabasco, Mexico, has possible Roman links", 14. März 2008, bei: Mexconnect; sowie: Robert M. Schoch und Robert Aquinas McNally, "Voyages of the Pyramid Builders" Penguin Books, 2004
  5. Anmerkung des Verfassers: Siehe mein Buch "Lost Cities of North and Central America" zu weiteren Informationen über Comalcalco und altertümliche Kontakte der Maya mit China, Europa, Afrika und anderen Ländern.
  6. Red. Anmerkung: Tatsächlich wurde in Griechenland bereits im 4. Jahrhundert v.d.Z. eine Armbrust, die "Gastraphetes" erfunden, die in einer ihrer Bauarten sogar zwei Pfeile gleichzeitig verschießen konnte. Um eine derartige, ins Alte Irland mitgebrachte 'Zauberwaffe' hätten sich dort bestimmt bald Legenden gerankt.

Bild-Quellen:

1) H.R. Millar, in: "Celtic Myth and Legend by Charles Squire" (1905), digitalisiert von sacred-texts.com, nach: Wikimedia Commons, unter: File:Lugh spear Millar.jpg
2) Sandro Schachner (Sandro1988) bei Wikimedia Commons, unter: File:Boyne-Tal.jpg (Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic)
3) Miguel Marn / Marsmanderl~commonswiki bei Wikimedia Commons, unter: File:Comalcalco.jpg