Weshalb Atlantis bisher nicht entdeckt wurde

Version vom 9. März 2019, 15:59 Uhr von BB (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

von unserer Gastautorin Doris Manner

Die Atlantissage geht auf den griechischen Philosophen Platon zurück. Wie er schreibt, hat Solon diesen Bericht etwa 200 Jahre vor seiner Zeit von einer Reise nach Ägypten mitgebracht, die er unternommen hatte, um Erkundigungen über die Vorzeit einzuholen.

Abb. 1 Die Platonische Akademie auf einem antiken Mosaik. Im Kreise dieser Philosophen wurden auch erd- und menschheitsgeschichtliche Fragen sowie das Atlantis-Problem diskutiert. Gelöst wurde es von ihnen freilich nicht.

Um die Priester, bei welchen er sich kundig machte, auf seine Wünsche einzustimmen, begann Solon das Gespräch, indem er die griechischen Vorstellungen über die menschliche Vorgeschichte zurück bis zur Sintflut und der Erschaffung des Menschen darlegte. Und er versuchte, darüber eine Zeitangabe zu machen, die Platon allerdings nicht nannte. Diese Ansichten nannte einer der Priester Kindermärchen. Er belehrte nun Solon, daß es im Laufe der Erdgeschichte nicht nur eine Sintflut gegeben hat, sondern mehrere, und auch andere Vernichtungen der Menschheit durch Feuer oder andere Ursachen. Besonders erwähnt er eine Feuerskatastrophe, bei der fast das ganze Leben auf der Erde vernichtet wurde. Nun machte der ägyptische Priester eine Zeitangabe, zu welcher sich das Ereignis, von dem er Solon berichten wollte, zugetragen hat. Er nannte eine Zahl von 9000 Jahren.

Solon hatte die Absicht, aus dieser Geschichte eine Tragödie zu gestalten, doch da er zu sehr durch Staatsgeschäfte in Anspruch genommen wurde, konnte er sie nicht vollenden. Wenn er das begonnene Werk vollendet hätte, schrieb Platon, wäre Solon der berühmteste Mann geworden, berühmter als Hesiod und Homer.

Was für eine außergewöhnliche Geschichte war das? - Homer´s Troja wurde gefunden. Doch trotz intensiver Grabungen lassen sich kaum Verbindungen zu der Sage vom Trojanischen Krieg herstellen. Eine Burg, eine kleine Außenstadt. Schätze. Aber kein Vergleich z.B. mit den ägyptischen Pyramiden und dem Reichtum der Pharaonen. Warum rankten sich um diese grandiosen Bauwerke, die selbst uns in Staunen und größte Bewunderung versetzen, und um den Reichtum der Pharaonen kaum Sagen? -

Und was machte diese Sage aus Ägypten so interessant, daß sie alles andere in den Schatten stellen sollte? - Die Atlanter besaßen eine stark befestigte Metropole mit einem Durchmesser von 24 Kilometern. Von der Größe her eine moderne Großstadt. Aber waren dazu größere Baukenntnisse und handwerkliche Fertigkeiten nötig als zur Erstellung der ägyptischen Pyramiden?

Aus Platons Bericht geht hervor, daß es das hohe Alter dieser Begebenheit war, das alle in Erstaunen versetzte. - 8000 Jahre geht die Geschichte der Ägypter nach den alten ägyptischen Aufzeichnungen zurück, so berichtete der Priester. 1000 Jahre davor sollen die Atlanter gelebt haben. Dieses Alter kann uns nicht in Erstaunen versetzen!

Abb. 2 Solon, der Ur-Berichterstatter der Atlantida, auf einer antiken Abbildung. Seine Aufzeichnungen, auf die Platon sich beruft, sind nie gefunden worden.

Solon wollte Erkundungen über die menschliche Vorgeschichte in Ägypten einholen und nicht Erkundigungen über einzelne geschichtliche Ereignisse. Beide, sowohl Solon als auch der ägyptische Priester gingen bei ihren Berechnungen zurück über die „Sintflut“ bis zum ersten Menschen. - Nun sieht die Sache anders aus! Heute ist das für uns lächerlich, daß die Menschheit etwa 12 000 Jahre vor unserer Zeit „erschaffen“ worden sein soll. Wir brauchen aber nicht sehr weit zurückzugehen. Vor etwa 250 Jahren (!) gaben auch unsere Wissenschaftler der ganzen Menschheit nur ein Alter von einigen tausend Jahren.

Wann hat dieses Ereignis, der Untergang von Atlantis, wirklich stattgefunden? - Platon hat seinen Atlantis-Bericht, und damit auch das Buch, in das er eingefügt werden sollte, abrupt abgebrochen. Liest man sein Buch Nomoi, das er nach dem Atlantis-Bericht schrieb, kann man einen wichtigen Grund dafür herauslesen.

Wie fast alle seine Werke, hat Platon auch Nomoi in Dialog-Form geschrieben. Im Dritten Buch Nomoi geht Platon der Frage nach den Anfängen der Staaten nach und kommt dabei auch auf die Sagen von den Vernichtungen des Menschengeschlechts zu sprechen. Einige Zitate in diesem Zusammenhang: „Sag an, glaubst du wohl je das Ausmaß der Zeit erforschen zu können, seit welcher es Staaten gibt…? ..daß es ein unermesslicher und unberechenbarer Zeitraum sein dürfte?“ - „Das gewiß in hohem Grade.

Scheinen euch nun die alten Sagen etwas Wahres zu enthalten? - Daß viele Vernichtungen der Menschen geschehen seien…bei welchen nur ein kleiner Teil der Menschen überlebte (Nomoi 677a)…..daß die damals der Vernichtung Entronnenen … aus auf Bergen hausenden Hirten bestehen dürften, schwachen auf den Gipfeln der Berge geretteten Funken der menschlichen Gattung.“ Platons Vorstellungen gehen in die gleiche Richtung, wie die der ägyptischen Priester: Er entwickelt den Gedanken, daß bei diesen Naturkatastrophen, speziell bei den sintfluthaften Überschwemmungen, nur wenige Menschen, zumeist Hirten in den hohen Bergen, überlebten und daß die Städte und mit ihnen die Kultur, die Schrift, das Handwerk gänzlich untergegangen seien.

(677c) „Werden wir nicht auch behaupten, daß alle Werkzeuge untergegangen seien, und wenn es etwas mühsam Erfundenes, auf die Kunst der Staatsverwaltung oder irgendein anderes Wissen Bezügliches gab, daß das alles in damaliger Zeit verlorenging?.... dieses offenbar tausendmal Tausende von Jahren den damals Lebenden verborgen blieb…“ !!! - Hier haben wir es! Platon rechnet, wie unsere moderne Wissenschaft, mit Millionen von Jahren für das Alter der Menschheit und nicht mit Jahrtausenden, wie die ägyptischen Priester. In einem Punkt stimmt er mit der modernen Wissenschaft nicht überein: Er ist ganz offensichtlich der Ansicht, daß bei diesen kosmischen Katastrophen vor Millionen von Jahren zivilisierte Menschen untergegangen sind!

Platon erwähnt den Atlantis-Bericht im Buch Nomoi mit keinem Wort. Den Atlantis-Bericht hat er mit den wesentlichen Angaben so weitergegeben, wie es ihm berichtet wurde. Daß er das Werk abbrach, hängt sicher damit zusammen, daß er selbst Zweifel an einigen Angaben hatte. Wie man sieht, hatte er auch Zweifel an der Richtigkeit der Zeitangaben. Wenn man den Untergang von Atlantis aus diesem Blickwinkel betrachtet, wird verständlich, welche Bedeutung diese Sage für Platon, Solon und für die ägyptischen Priester hatte. Und genauso sensationell ist er, so gesehen, auch noch für uns.

Man müsste noch Überreste von diesen Menschen finden. Schließlich findet man auch noch Saurierknochen. Tatsächlich findet man immer wieder menschliche Spuren aus der Saurier-Zeit. Es gab vor etwa 150 Jahren einen heftigen Wissenschafts-Streit über das Alter der Menschheit, welchen schließlich die Seite gewann, die behauptete, die zur Debatte stehenden Spuren seien nicht menschlicher sondern natürlicher Herkunft. Dieser Wissenschafts-Streit war nie ganz beendet, und er ist dabei wieder aufzuflammen. Die Zeitschrift PM (7/2002) widmete dieser Frage sogar die Titelgeschichte. Zitat daraus: „Einige Forscher scheren aus und behaupten: >Die ersten Menschen lebten schon zu Zeiten der Saurier - also mindestens 65 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung<.“ Wenn man dieser Überlegung folgt, müssten diese Menschen mit den Sauriern ausgestorben sein. - War das der Untergang von Atlantis?


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Doris Manner © 2004 erscheint als Erstveröffentlichung bei Atlantisforschung.de.


Kontakt zur Autorin

E-Mail: doris.manner@freenet.de Homepage: ATLANTIS - NINIVETA unter http://www.atlantis-niniveta.de


Bild-Quellen

(1) http://www.nimispauci.com/Platon/Academie-Platon.jpg (nicht mehr online)

(2) http://www.unf.edu/classes/freshmancore/halsall/solon.jpg (nicht mehr online)