William Henry Babcock

Abb. 1 Das Frontcover von William H. Babcocks Klassiker "Legendary Islands of the Atlantic" in der Reprint-Ausgabe von Barnes & Noble

(red) William Henry Babcock (1849–1922) war ein in St. Louis, Missouri, geborener US-amerikanischer Jurist, Schriftsteller und Poet. Nachdem er an der Columbia University Law School ein Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen und graduiert hatte, arbeitete er zunächst als Journalist und praktizierte dann als Jurist in Washington D.C.. Daneben ging er auch seiner Leidenschaft für die Dichtkunst und Schriftstellerei nach, und verfasste mehrere Gedichtbände, historische Romane und Sachbücher. [1] Nachhaltige Bekanntheit erlangte William Babcock nicht zuletzt durch seine, 1922 erschienene Studie "Legendary Islands of the Atlantic; A Study in Medieval Geography" (Abb. 1), die seither in zahlreichen Neuauflagen wiederveröffentlicht wurde.

Der hervorragende irische Atlantis-Enzyklopädist Tony O’Connell schreibt über ihn: "Babcock war [...] Autor einer Anzahl von Werken [2] über den Atlantik und präkolumbische Verbindungen zwischen dem nördlichen Europa und Nordamerika. Sein Buch über die legendären Inseln im Atlantik ist [auch für die Atlantisforschung; d.Red.] von Interesse. Er nimmt Bezug auf Atlantis, verleiht aber seiner Auffassung Ausdruck, dass Platos Geschichte eine romantische Kombination aus altertünlichen Legenden und einer Darstellung der Niederwerfung der persischen Armee durch die Athener ist. [3] Für die Ausgabe vom Mai 1917 der Geographical Review, schrieb Babcock einen Artikel mit dem Titel >Atlantis and Antillia<, in dem er die Ansichten von Pierre Termier kommentierte. [4]

In Hinsicht auf den Untergang von Atlantis schrieb Babcock: >Darüber hinaus wäre das plötzliche Versinken einer so riesigen Region wie des gewähnten Atlantis ein Ereignis ohne Entsprechung in den menschlichen Annalen, abgesehen davon, dass es mit einiger Sicherheit Spuren in der übrigen Welt hinterlassen hätte, welche noch heute auszumachen wären.< Er merkt auch bezüglich Platos Bericht an, dass >sicherlich niemand ihn, so wie er da steht, insgesamt als vollständig wahr akzeptieren wird.< Babcocks Ansichten waren ziemlich nachvollziehbar angesichts von Platos unglaublichen Maßangaben für die Insel Atlantis, namentlich 3.000 x 2.000 Stadien nur für die Ebene, abgesehen von den sie umgebenden Bergen." [5]

Der vollständige Text von William H. Babcocks Atlantis-Essay aus seinem 1922 erschienenen Klassiker "Legendary Islands of the Atlantic" wurde von Atlantisforschung.de im Jahr 2009 erstmals auch in einer deutschsprachigen Fassung vorgestellt.


Werke von William Henry Babcock

  • The Two Lost Centuries of Britain (Philadelphia: J.B. Lippincott Co., 1890)
  • Cypress Beach (Washington: W.H. Babcock, 1890)
  • Cian of the Chariots (Boston: Lothrop Publishing Company, 1898)
  • The Tower of Wye: A Romance (Philadelphia: H. T. Coates & Co., 1901)
  • Kent Fort Manor: A Novel (Philadelphia: Henry T. Coates, 1903)
  • Early Norse Visits to North America
  • Legendary Islands of the Atlantic: A Study in Medieval Geography, New York: American Geographical Society, 1922

Dichtungen:

  • Lord Stirling's Stand, and Other Poems (Philadelphia: J.B. Lippincott & Co., 1880)
  • Lays from Over the Sea (London: W. Stewart & Co., 1882)
  • Legends of the New World (Boston: R. G. Badger, 1919) [6]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

Abb. 2 Das Frontcover einer aktuellen Neuauflage von Babcocks 'Early Norse Visits to North America'
  1. Quellen: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: William Henry Babcock; sowie: Tony O’Connell, "Babcock, William Henry (a)", 03. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (beide abgerufen: 02. Oktober 2014)
  2. Siehe: William H. Babcock, "Early Norse Visits to North America" (Abb. 2), Smithsonian Miscellaneous Collections Vol. 59, 1913 --- Ders., "Recent History and Present Status of the Vinland Problem", in: Geographical Review 11, April 1921 --- Ders., "Legendary Islands of the Atlantic", New York (American Geographical Society), 1922
  3. Red. Anmerkung: Zu einer Kritik der - nicht nur von Babcock, sondern von diversen schulwissenschaftlich argumentierenden Atlantis-Autoren aufgestellten - Behauptung einer Analogie zwischen dem im Atlantisbericht erwähnten Krieg und den Perserkriegen siehe bei Atlantisforschung.de: Bernhard Beier, "Atlantis und die Perserkriege"
  4. Red. Anmerkung: Pierre-Marie Termier (1859-1930) war ein französischer Geologe, der die These eines im Atlantik versunkenen Atlantis unterstützte. Siehe: P.-M. Termier, "L’Atlantide", in: Bulletin de l’Institute Océanographique de Monaco, Bd. 256, S. 1–146, 1913
  5. Quelle: Tony O’Connell, "Babcock, William Henry (a)", 03. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 02. Oktober 2014)
  6. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: William Henry Babcock (abgerufen: 02. Oktober 2014)

Bild-Quellen:

1) Barnes & Noble, unter: Legendary Islands of the Atlantic; A Study in Medieval Geography - Primary Source Edition
2) eBook.de, unter: Early Norse Visits To North America, With Ten Plates (...) von William Henry Babcock