Wurden die britischen Megalithen als wissenschaftliche Instrumente gebaut?: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Callanish.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Die Menhire von Callanish. Wurden sie und andere große Megalith-Anlagen in Europa "zu simplen rituellen Zwecken" erbaut, oder sind sie Zeu- gen einer Kultur, die über viele Generationen hinweg astronomische Forschung betrieb?]]
  
 
Alexander Thom und sein Sohn haben fast 100 megalithische Stätten in Britannien und der europäischen Nachbarschaft akribisch erkundet. Archäologen beklatschen allgemein die sorgfältige Arbeit der Thoms, greifen jedoch vehement ihre Schlussfolgerungen an.  
 
Alexander Thom und sein Sohn haben fast 100 megalithische Stätten in Britannien und der europäischen Nachbarschaft akribisch erkundet. Archäologen beklatschen allgemein die sorgfältige Arbeit der Thoms, greifen jedoch vehement ihre Schlussfolgerungen an.  
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Die Thoms stehen aufgrund ihrer Erkundungen Evidenzen dafür, dass die frühen Briten megalithische astronomische Instrumente mit wissenschaftlichen Verwendungs-Möglichkeiten bauten, die weit jenseits ihres Bedarfs zur Kalender-Erstellung lagen. Sie nehmen sogar an, dass diese "primitiven" Menschen eine Gesellschaft errichteten, die so stark war, dass sie Zeit und Arbeit in ein Programm für astronomische Forschung stecken konnten, das sich über Generationen erstreckte. Kurz gesagt, waren sie so aufgeweckt und sozial gefestigt, dass sie ihren wissenschaftlichen Interessen nachgehen konnten.  
 
Die Thoms stehen aufgrund ihrer Erkundungen Evidenzen dafür, dass die frühen Briten megalithische astronomische Instrumente mit wissenschaftlichen Verwendungs-Möglichkeiten bauten, die weit jenseits ihres Bedarfs zur Kalender-Erstellung lagen. Sie nehmen sogar an, dass diese "primitiven" Menschen eine Gesellschaft errichteten, die so stark war, dass sie Zeit und Arbeit in ein Programm für astronomische Forschung stecken konnten, das sich über Generationen erstreckte. Kurz gesagt, waren sie so aufgeweckt und sozial gefestigt, dass sie ihren wissenschaftlichen Interessen nachgehen konnten.  
  
Das prähistorische Szenario der Thoms weicht radikal von dem des gegenwärtigen archäologischen Establishments ab, das nach Fehlern in der Arbeit der Thoms gefahndet hat. Natürlich sind einige Macken aufgetaucht. Clive Ruggles, der Autor des uns vorliegenden Artikels ist einer dieser Skeptiker. Er meint, dass die megalithischen Stätten beindruckend und faszinierend sind, doch nicht das Werk von Geistesriesen. Letzten Endes sagt Ruggles, dass 72 Punkte des Kompasses irgendeine Signifikanz bezüglich des Mondes haben. Fast jeder Steinkreis, der zu simplen rituellen Zwecken [sic!; d.Ü.] erbaut worden sei, würde irgendwelche signifikanten Ausrichtungen auf den Mond aufweisen! (+1)
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Das prähistorische Szenario der Thoms weicht radikal von dem des gegenwärtigen archäologischen Establishments ab, das nach Fehlern in der Arbeit der Thoms gefahndet hat. Natürlich sind einige Macken aufgetaucht. Clive Ruggles, der Autor des uns vorliegenden Artikels ist einer dieser Skeptiker. Er meint, dass die megalithischen Stätten beindruckend und faszinierend sind, doch nicht das Werk von Geistesriesen. Letzten Endes sagt Ruggles, dass 72 Punkte des Kompasses irgendeine Signifikanz bezüglich des Mondes haben. Fast jeder Steinkreis, der zu simplen rituellen Zwecken [sic!; d.Ü.] erbaut worden sei, würde irgendwelche signifikanten Ausrichtungen auf den Mond aufweisen! <ref>Quelle: Clive Ruggles, "Prehistoric Astronomy: How Far Did It Go?", [http://www.newscientist.com/section/science-news New Scientist], 90: 750, 1981</ref>
 
   
 
   
 
Diese Art statistischer Argumente erinnert mich an jene Affen, die über kurz oder lang die Werke Shakespeares in eine Schreibmaschine tippen. Vermutlich könnten selbige Affen auch Stonehenge gebaut haben, wenn man ihnen genug Zeit dafür ließ.  
 
Diese Art statistischer Argumente erinnert mich an jene Affen, die über kurz oder lang die Werke Shakespeares in eine Schreibmaschine tippen. Vermutlich könnten selbige Affen auch Stonehenge gebaut haben, wenn man ihnen genug Zeit dafür ließ.  
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Dieser Beitrag von [[William R. Corliss]] © erschien erstmals unter dem Titel "WERE THE BRITISH MEGALITHS BUILT AS SCIENTIFIC INSTRUMENTS?" bei [http://www.science-frontiers.com/index.htm Science Frontiers], Nummer 17, Herbst 1981; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach http://www.science-frontiers.com/sf017/sf017p01.htm
 
Dieser Beitrag von [[William R. Corliss]] © erschien erstmals unter dem Titel "WERE THE BRITISH MEGALITHS BUILT AS SCIENTIFIC INSTRUMENTS?" bei [http://www.science-frontiers.com/index.htm Science Frontiers], Nummer 17, Herbst 1981; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach http://www.science-frontiers.com/sf017/sf017p01.htm
  
(+1) Quelle: Clive Ruggles, "Prehistoric Astronomy: How Far Did It Go?", New Scientist, 90: 750, 1981
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(1) http://www.cf.ac.uk/hisar/teach/archaeology/projects/stone_circles/callan.gif
 
(1) http://www.cf.ac.uk/hisar/teach/archaeology/projects/stone_circles/callan.gif

Version vom 29. März 2009, 03:35 Uhr

von William R. Corliss (1981)

Abb. 1 Die Menhire von Callanish. Wurden sie und andere große Megalith-Anlagen in Europa "zu simplen rituellen Zwecken" erbaut, oder sind sie Zeu- gen einer Kultur, die über viele Generationen hinweg astronomische Forschung betrieb?

Alexander Thom und sein Sohn haben fast 100 megalithische Stätten in Britannien und der europäischen Nachbarschaft akribisch erkundet. Archäologen beklatschen allgemein die sorgfältige Arbeit der Thoms, greifen jedoch vehement ihre Schlussfolgerungen an.

Die Thoms stehen aufgrund ihrer Erkundungen Evidenzen dafür, dass die frühen Briten megalithische astronomische Instrumente mit wissenschaftlichen Verwendungs-Möglichkeiten bauten, die weit jenseits ihres Bedarfs zur Kalender-Erstellung lagen. Sie nehmen sogar an, dass diese "primitiven" Menschen eine Gesellschaft errichteten, die so stark war, dass sie Zeit und Arbeit in ein Programm für astronomische Forschung stecken konnten, das sich über Generationen erstreckte. Kurz gesagt, waren sie so aufgeweckt und sozial gefestigt, dass sie ihren wissenschaftlichen Interessen nachgehen konnten.

Das prähistorische Szenario der Thoms weicht radikal von dem des gegenwärtigen archäologischen Establishments ab, das nach Fehlern in der Arbeit der Thoms gefahndet hat. Natürlich sind einige Macken aufgetaucht. Clive Ruggles, der Autor des uns vorliegenden Artikels ist einer dieser Skeptiker. Er meint, dass die megalithischen Stätten beindruckend und faszinierend sind, doch nicht das Werk von Geistesriesen. Letzten Endes sagt Ruggles, dass 72 Punkte des Kompasses irgendeine Signifikanz bezüglich des Mondes haben. Fast jeder Steinkreis, der zu simplen rituellen Zwecken [sic!; d.Ü.] erbaut worden sei, würde irgendwelche signifikanten Ausrichtungen auf den Mond aufweisen! [1]

Diese Art statistischer Argumente erinnert mich an jene Affen, die über kurz oder lang die Werke Shakespeares in eine Schreibmaschine tippen. Vermutlich könnten selbige Affen auch Stonehenge gebaut haben, wenn man ihnen genug Zeit dafür ließ.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss © erschien erstmals unter dem Titel "WERE THE BRITISH MEGALITHS BUILT AS SCIENTIFIC INSTRUMENTS?" bei Science Frontiers, Nummer 17, Herbst 1981; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach http://www.science-frontiers.com/sf017/sf017p01.htm

  1. Quelle: Clive Ruggles, "Prehistoric Astronomy: How Far Did It Go?", New Scientist, 90: 750, 1981

Bild-Quelle

(1) http://www.cf.ac.uk/hisar/teach/archaeology/projects/stone_circles/callan.gif