Zurück nach Atlantis: Entwicklungen, Ausblicke und Perspektiven: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 3: Zeile 3:
 
[[Bild:Atl-City.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Vermutlich droht der klassischen Paläo-Historik in absehbarer Zeit der fachliche "Super-Gau". Weltweit rüsten sich empirische Atlantologen derzeit für den 'argumentativen Showdown' mit den Anhängern der "Steinzeit-Archäologie". Der Zusammenbruch der Clovis- und Beringia-Theoreme steht unmittelbar bevor!]]
 
[[Bild:Atl-City.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Vermutlich droht der klassischen Paläo-Historik in absehbarer Zeit der fachliche "Super-Gau". Weltweit rüsten sich empirische Atlantologen derzeit für den 'argumentativen Showdown' mit den Anhängern der "Steinzeit-Archäologie". Der Zusammenbruch der Clovis- und Beringia-Theoreme steht unmittelbar bevor!]]
  
([[bb]]) Beginnen wir den abschließenden Teil unserer Betrachtung mit einigen Hinweisen auf relativ aktuelle Funde, die [[Atlantologie|atlantologische]] Befunde und Interpretationen zur Besiedlungsgeschichte [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerikas]] stützen können: So wurde im Dezember 2002 vom [http://www.islc.net/~lesleyl/nationalmuseum.html National Museum of Anthropology] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Mexiko-Stadt Mexico City] bekannt gegeben, dass ein Skelett, das sich dort bereits seit 1959 befunden hatte, bei neuen Untersuchungen auf ein Alter von mehr als 13 000 Jahren datiert wurde. Der Schädel der so genannten "[[Peñon Woman III]]" '''(Abb. 2)''' erregte die Gemüter der Wissenschaftler, da er typisch dolichocranisch, oder 'langschädelig' ist, während 'paläo-amerinde' Populationen breite, mongolid geformte Schädel aufwiesen. Die spezifischen Charakteristika des [http://de.wikipedia.org/wiki/Specimen Specimens] lassen die Annahme zu, dass "Peñon Woman III" - ebenso wie die Überreste des [http://de.wikipedia.org/wiki/Kennewick-Mann Kennewick Mannes] - möglicherweise von den südost-asianischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Ainu Ainu] abstammte. Anderen Überlegungen zufolge könnten ihre Vorfahren auch aus [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australien]] oder [[Ex occidente lux - Atlantis in West-Europa?|Europa]] nach [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerika]] gekommen sein. <ref>Siehe: Steve Connor, [http://www.utexas.edu/courses/stross/ant322m_files/1stpersons.htm Does skull prove that the first Americans came from Europe?] --- DISCOVER, [http://discovermagazine.com/2005/jan/first-americans-from-australia First Americans May Have Come From Australia] --- George Weber, [http://www.andaman.org/BOOK/chapter54/text-Penon/text-Penon.htm Penon Woman (Distrito Federal, Mexico)]</ref>
+
Wie wir im Rahmen dieser Abhandlung - und in vielen anderen Beiträgen bei ''Atlantisforschung.de'' <ref>Siehe z.B. auch die Beiträge in den Sektionen: "[[Farewell, Clovis! - Vom langsamen Sterben eines Paradigma]]" und "[[Präkolumbische, transatlantische Kontakte]]" </ref> gezeigt haben, sind sowohl die überkommenen, [[Schulwissenschaft|schulwissenschaftlichen]] Vorstellungen zur 'paläolithischen' Besiedlungsgeschichte [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerikas]] als auch die gängigen [[Isolationismus|isolationistischen]] Modelle zur "nacheiszeitlichen" Kulturentwicklung beiderseits des Atlantischen Ozeans im Angesicht eines sich immer höher auftürmenden Berges von Evidenzen kaum mehr das Papier wert, auf dem sie - noch immer - gedruckt werden.
  
Einer der jüngsten, bekannt gewordenen Funde aus [[Atlantis in Mexiko - die Theorie des Gene D. Matlock|Mexiko]] wirft zudem ein weiteres Schlaglicht auf den [http://de.wikipedia.org/wiki/Karibik Karibik]-Raum: "''Drei wohlerhaltene Skelette wurden 2001 und 2002 bei Tauchgängen in Unterwasser-Höhlen vor der karibischen Küste [http://de.wikipedia.org/wiki/Yucat%C3%A1n_(Halbinsel) Yucatáns] entdeckt. Die Skelette wurden in einer Wassertiefe von 65 Fuß gefunden. Die [http://www.ucr.edu/ University of California in Riverside] erstellte [http://de.wikipedia.org/wiki/Radiokohlenstoffdatierung Carbon-Datierungen] mit einem Alter von 13 000 Kalender-Jahren - 11 000 v. Chr - von Holzkohle-Proben, die bei einem der Skelette gefunden worden waren. Der Fund stellt die älteste ''[sic!; bb]'' Carbon-Datierung im Zusammenhang mit menschlichen Knochenfunden aus Amerika dar. Der mexikanische Archäologe Arturo Gonzalez leitete das Taucher-Team.''" <ref>Quelle: Pressemeldung von [[Greg und Lora Little|Dr. Greg Little]], nach [[Peter Marsh]], "[http://www.polynesian-prehistory.com/ Polynesian Pathways]" (Kapitel: "Ancient America, Underwater caves off Yucatan yield three old skeletons - remains date to 13,000 years ago"), online unter http://users.on.net/~mkfenn/page9.htm</ref>
+
Für nonkonformistische [[Atlantologie|Atlantologen]], die klassische (siehe: '[[Altzeitler]]') oder synthetische Interpretationen (siehe: '[[Synthetiker]]') des [[Platon|platonischen]] [[Atlantisbericht]]s vertreten, sind all die hier vorgestellten Funde jedenfalls 'Wasser auf ihre Mühlen'. Schließlich stützen die zahlreichen Evidenzen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gewonnen werden konnten, in vielen Punkten auch ihre [[Atlantis]]-Szenarien, oder unterminieren doch zumindest die althergebrachten Argumente, die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert immer wieder gegen sie ins Feld geführt wurden.
  
Die Anzahl derartiger Entdeckungen in den vergangenen Jahren sollte Paläo-Historiker eigentlich erkennen lassen, dass signifikante Prä-Clovis-Populationen im "steinzeitlichen" Nord- und Südamerika existiert haben. Entdeckungen von doppelseitig bearbeiteten Prä-Clovis-Speerspitzen und Werkzeugen im südlichen Virginia sollten zudem auch der Annahme zusätzliches Gewicht geben, dass es bereits während des Paläolithikum transatlantische Verbindungen gab (vergl. dazu: [[Die Clovis-Solutréen-Connection]] von [[Peter Marsh]]; d. Red.) Die Grabungen auf der Fundstätte von [http://en.wikipedia.org/wiki/Cactus_Hill Cactus Hill] haben dort etwa einen Viertel-Meter unterhalb des Clovis-Levels Solutréen-ähnliche Klingen erbracht. Sowohl Radiocarbon-Datierungen als auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Stratigraphie_(Arch%C3%A4ologie) Stratigraphie] legen nahe, dass das Alter der Stätte zwischen 15 000 und 16 000 Jahren liegt. <ref>Siehe: [http://www.centerfirstamericans.com/publications.php Mammoth Trumpet] No. 13 (3/1998)</ref>
+
Der Atlantik, das wird immer deutlicher, war in [[präkolumbisch]]en Zeiten keineswegs eine "''Weide der Narren''" sondern es gab - von 'Dunklen Zeitaltern' wie dem 'neolithischen' und dem 'bronze-/eisenzeitlichen' Hiatus <ref>Siehe zu letzterem auch: [[Die end-bronzezeitliche Klimakatastrophe aus atlantologischer Sicht]] von [[bb|Bernhard Beier]]</ref> sowie dem europäischen Mittelalter abgesehen - offenbar zu allen Zeiten transozeanische Reisen und mehrfache Migrations-Wellen über die Meere hinweg. Dies stützt nicht nur bronzezeitliche [[Atlantis]]-Szenarien (vergl. z.B. [[Platons anderer Atlantis-Bericht]] - '''Die 'Gesetze' und das Dunkle Zeitalter''' von [[Frank Joseph]]), sondern auch jungsteinzeitliche und sogar paläolithische Modelle in der [[Atlantisforschung]].  
  
Vermutlich werden die Paläo-Historiker in absehbarer Zeit noch einige andere Tatsachen zu akzeptieren haben - und wömöglich noch größere 'Kröten' schlucken müssen! Gefahr droht den Vertretern der 'reinen Lehre' nämlich nun von grenz-wissenschaftlicher Seite, aus dem Lager der [[Primhistorik]]er und [[Atlantologie|Atlantologen]], jener verruchten, nicht tot zu kriegenden Spezies "''Wahnsinniger''" (vergl. dazu: [[Psychopathia atlantologica|Psychopathia atlantologica]]), die hartnäckig behaupten, es habe bereits in spätpaläolithischen Zeiten entwickelte Kulturen gegeben - und eine davon habe vor ca. 11 500 Jahren den atlantischen Großraum beherrscht, der noch heute ihren Namen trägt.
+
Schließlich spricht die, sich als immer solider erweisende, '[[Die Clovis-Solutréen-Connection|Clovis-Solutréen-Connection]]' über den Atlantik hinweg deutlich für die lange Zeit gnadenlos ausgebuhte Annahme der [[Atlantisforschung]], bereits der prädiluviale ('eiszeitliche') Atlantik (und wie immer deutlicher wird: auch der Pazifik!) sei als Lebens- und Migrations-Raum seefahrender Kulturen zu betrachten. Der weithin verpönte [[Stichwort: Diffusionismus|Diffusionismus]] als Ideen-Gebäude zur Erklärung kultureller und zivilisatorischer Entwicklung feiert 'fröhliche Urständ', und der alte Streit um frühe kulturelle Diffusionen über den Atlantik hinweg flammt erneut auf.
 
 
[[Bild:Penon Woman III.jpg|thumb|'''Abb. 2''' Der Schädel der sogenannten 'Peñon Woman III' gehört mit ca. 13 000 Jahren zu den ältesten (anerkannten) Skelett-Funde in Amerika. Auch dieses Specimen unterscheidet sich mit seinen kaukasoiden Charakteristika eindeutig von den breiten und flachen Schädeln mongolid-amerinder Ur-Amerikaner.]]
 
 
 
Für nonkonformistische [[Atlantologie|Atlantologen]], die klassische (siehe: '[[Altzeitler]]') oder synthetische Interpretationen (siehe: '[[Synthetiker]]') des [[Platon|platonischen]] [[Atlantisbericht]]s vertreten, sind all die hier vorgestellten Funde jedenfalls 'Wasser auf ihre Mühlen'. Schließlich stützen die zahlreichen Evidenzen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gewonnen werden konnten, in vielen Punkten ihre [[Atlantis]]-Szenarien.
 
 
 
Der Atlantik, das wird immer deutlicher, war in [http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4kolumbisch präkolumbischen] Zeiten keineswegs eine "''Weide der Narren''" sondern es gab - von 'Dunklen Zeitaltern' wie dem 'neolithischen' und dem 'bronze-/eisenzeitlichen' Hiatus <ref>Siehe zu letzterem auch: [[Die end-bronzezeitliche Klimakatastrophe aus atlantologischer Sicht]] von [[bb|Bernhard Beier]]</ref> und dem europäischen Mittelalter abgesehen - offenbar zu allen Zeiten transozeanische Reisen und mehrfache Migrations-Wellen über die Meere hinweg. Dies stützt nicht nur bronzezeitliche [[Atlantis]]-Szenarien (vergl. z.B. [[Platons anderer Atlantis-Bericht]] - '''Die 'Gesetze' und das Dunkle Zeitalter''' von [[Frank Joseph]]), sondern auch jungsteinzeitliche und sogar paläolithische Modelle.
 
 
 
Schließlich spricht die, sich als immer solider erweisende, 'Clovis-Solutréen-Connection' über den Atlantik hinweg deutlich für die lange Zeit gnadenlos ausgebuhte Annahme der [[Atlantisforschung]], bereits der prädiluviale (endglaziale) Atlantik (und wie immer deutlicher wird: auch den Pazifik!) sei als Lebens- und Migrations-Raum seefahrender Kulturen zu betrachten. Der weithin verpönte [[Stichwort: Diffusionismus|Diffusionismus]] als Ideen-Gebäude zur Erklärung kultureller und zivilisatorischer Entwicklung feiert 'fröhliche Urständ', und der alte Streit um frühe kulturelle Diffusionen über den Atlantik hinweg flammt erneut auf.
 
  
  
Zeile 28: Zeile 20:
 
So berichtete [[William R. Corliss]] im Jahr 1981: "''In Kontrast zu vielen Archäologen, die versuchen, die Intelligenz prähistorischer Menschen herunterzuspielen, besteht B.A. Frolov darauf, dass diese >primitiven Jäger< überraschend hochentwickelte Modelle der natürlichen Welt entwickelten, speziell zu den Bewegungen der Himmelskörper. Viele dieser Modelle scheinen ohne konkreten Nutzwert gewesen zu sein; das heißt, lediglich zur Befriedigung intellektueller Neugier geschaffen. Außerdem waren einige wissenschaftlichen Vorstellungen geographisch weit verbreitet, was möglicherweise lange Kommunikations-Wege indiziert. Zur Illustration erwähnt Frolov den ähnlich hohen astronomischen Entwicklungsstand, der durch die [http://de.wikipedia.org/wiki/Petroglyphen Petroglyphen] vom [http://de.wikipedia.org/wiki/Onegasee Onega-See] in Russland und jenen bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Stonehenge Stonehenge] offenbar wird.''"  
 
So berichtete [[William R. Corliss]] im Jahr 1981: "''In Kontrast zu vielen Archäologen, die versuchen, die Intelligenz prähistorischer Menschen herunterzuspielen, besteht B.A. Frolov darauf, dass diese >primitiven Jäger< überraschend hochentwickelte Modelle der natürlichen Welt entwickelten, speziell zu den Bewegungen der Himmelskörper. Viele dieser Modelle scheinen ohne konkreten Nutzwert gewesen zu sein; das heißt, lediglich zur Befriedigung intellektueller Neugier geschaffen. Außerdem waren einige wissenschaftlichen Vorstellungen geographisch weit verbreitet, was möglicherweise lange Kommunikations-Wege indiziert. Zur Illustration erwähnt Frolov den ähnlich hohen astronomischen Entwicklungsstand, der durch die [http://de.wikipedia.org/wiki/Petroglyphen Petroglyphen] vom [http://de.wikipedia.org/wiki/Onegasee Onega-See] in Russland und jenen bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Stonehenge Stonehenge] offenbar wird.''"  
  
Frolov "''betont zudem, dass die Ureinwohner [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nordamerikas]], [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australiens]] und Sibiriens alle die Plejaden'' '''(Abb. 4)''' ''>Sieben Schwestern< nennen. Ein Zufall sei hier, wie er sagt, höchst unwahrscheinlich. Diese und andere Vorstellungen müssen schon existiert haben, bevor Australien und Nordamerika besiedelt wurden. Das Fehlen einer Schrift, wie wir sie kennen, würde altertümliche Menschen nicht davon abgehalten haben, mathematische und wissenschaftliche Kenntnisse zu entwickeln und zu kommunizieren sowie Wissen zu akkumulieren, möglicherweise in der Form von Mythen.''" <ref>Quelle: B.A. Frolov, "On Astronomy in the Stone Age", Current Anthropology, 22: 585, 1981; nach: [[William R. Corliss]], THE DIFFUSION OF SCIENCE IN PREHISTORIC TIMES, [http://www.science-frontiers.com/ Science Frontiers] Nr. 19, Jan. / Feb. 1982, online unter http://www.science-frontiers.com/sf019/sf019p02.htm</ref>
+
Frolov "''betont zudem, dass die Ureinwohner [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nordamerikas]], [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australiens]] und Sibiriens alle die Plejaden'' '''(Abb. 4)''' ''>Sieben Schwestern< nennen. Ein Zufall sei hier, wie er sagt, höchst unwahrscheinlich. Diese und andere Vorstellungen müssen schon existiert haben, bevor Australien und Nordamerika besiedelt wurden. Das Fehlen einer Schrift, wie wir sie kennen, würde altertümliche Menschen nicht davon abgehalten haben, mathematische und wissenschaftliche Kenntnisse zu entwickeln und zu kommunizieren sowie Wissen zu akkumulieren, möglicherweise in der Form von Mythen.''" <ref>Quelle: '''B.A. Frolov''', "On Astronomy in the Stone Age", Current Anthropology, 22: 585, 1981; nach: [[William R. Corliss]], THE DIFFUSION OF SCIENCE IN PREHISTORIC TIMES, [http://www.science-frontiers.com/ Science Frontiers] Nr. 19, Jan. / Feb. 1982, online unter http://www.science-frontiers.com/sf019/sf019p02.htm</ref>
  
Dass solche neuen Erkenntnisse bisher nur eine Randerscheinung im wissenschaftlichen und [[Populärwissenschaft|poulärwissenschaftlichen]] Raum geblieben sind, ist unter anderem auf die Tatsache zurückzuführen, dass es traditionell kaum Berührungs-Punkte zwischen den "Häretikern" innerhalb und hochkarätigen "Crackpots" (mithin höchst engagierte ForscherInnen, die z.T. jahrzehntelange Studien vorzuweisen haben!) außerhalb der 'Scientific community' gegeben hat. Berufs-Wissenschaftler, die fachlich 'gegen den Strom schwimmen', kommen häufig überhaupt nicht auf die Idee, dass solche "LaienforscherInnen" <ref>Anmerkung: Der Verfasser erlaubt sich dazu den Hinweis, dass sich der Prozentsatz der Atlantologen mit akademischen Graden (Dr., Prof., B.A., M.A. usw.) derzeit weltweit bereits bei geschätzten 40% der reputierten KollegInnen bewegen dürfte. (Vergl. dazu z.B. die Liste der Gast-AutorInnen auf der Homepage unserer Webseiten.) Tendenz: steigend!</ref> über für sie nutzbares, signifikantes Spezial-Wissen verfügen könnten - oder aber sie scheuen aus berechtigter Angst vor beruflicher Ausgrenzung vor solchen Kontakten zurück. <ref>Anmerkung: Da wir wissen, dass derartige Befürchtungen keineswegs grundlos sind, bietet die Redaktion ''Atlantisforschung.de'' interessierten Fachwissenschaftlern gerne die Möglichkeit ABSOLUT VERTRAULICHER Sondierungs- und Informationsgespräche an.</ref>
+
Dass solche neuen Erkenntnisse bisher nur eine Randerscheinung im wissenschaftlichen und [[Populärwissenschaft|poulärwissenschaftlichen]] Raum geblieben sind, ist unter anderem auf die Tatsache zurückzuführen, dass es traditionell kaum Berührungs-Punkte zwischen den "Häretikern" innerhalb und hochkarätigen "[[Crackpot]]s" (mithin höchst engagierte ForscherInnen, die z.T. jahrzehntelange Studien vorzuweisen haben!) außerhalb der 'Scientific community' gegeben hat. Berufs-Wissenschaftler, die fachlich 'gegen den Strom schwimmen', kommen häufig überhaupt nicht auf die Idee, dass solche "LaienforscherInnen" <ref>Anmerkung: Der Verfasser erlaubt sich dazu den Hinweis, dass sich der Prozentsatz der Atlantologen mit akademischen Graden (Dr., Prof., B.A., M.A. usw.) derzeit weltweit bereits bei geschätzten 40% der reputierten KollegInnen bewegen dürfte. (Vergl. dazu z.B. die Liste der Gast-AutorInnen auf der Homepage unserer Webseiten.) Tendenz: steigend!</ref> über für sie nutzbares, signifikantes Spezial-Wissen verfügen könnten - oder aber sie scheuen aus berechtigter Angst vor beruflicher Ausgrenzung vor solchen Kontakten zurück. <ref>Anmerkung: Da wir wissen, dass derartige Befürchtungen keineswegs grundlos sind, bietet die Redaktion ''Atlantisforschung.de'' interessierten Fachwissenschaftlern gerne die Möglichkeit ABSOLUT VERTRAULICHER Sondierungs- und Informationsgespräche an.</ref>
  
Sicherlich hat dieser Mangel auch mit dem nach wie vor völlig unbefriedigenden Organisations-Grad der [[Atlantologie|Atlantologen]] und Alternativ-Historiker sowie mit dem Mangel an qualifizierten bzw. wissenschaftlich ernst zu nehmenden, [[Grenzwissenschaft|grenz-]] und [[Populärwissenschaft|populärwissenschaftlichen]] Publikationen zu tun. Diese Misstände - insbesondere die mangelnde Kommunikation - haben in der Vergangenheit auch den internen atlantologischen Diskurs beeinträchtigt. Vor allem hat es in den vergangenen Jahrzehnten bedauerlicher Weise kaum einen fachlichen Informations-Austausch und konkrete Kooperationen zwischen AtlantologInnen aus Europa und Amerika sowie anderen Teilen der Welt gegeben.  
+
Sicherlich hat dieser Mangel auch mit dem nach wie vor völlig unbefriedigenden Organisations-Grad der [[Atlantologie|Atlantologen]] und Alternativ-Historiker sowie mit dem Mangel an qualifizierten bzw. wissenschaftlich ernst zu nehmenden, [[Grenzwissenschaft|grenz-]] und [[Populärwissenschaft|populärwissenschaftlichen]] Publikationen zu tun. Diese Misstände - insbesondere die mangelnde Kommunikation - haben in der Vergangenheit auch den internen atlantologischen Diskurs beeinträchtigt. Vor allem hat es in den vergangenen Jahrzehnten bedauerlicher Weise kaum einen fachlichen Informations-Austausch und konkrete Kooperationen zwischen AtlantologInnen aus [[Europa]] und Amerika sowie anderen Teilen der Welt gegeben.  
  
  
'''Neue Kernaufgaben der Atlantologie in Europa'''
+
'''Drei Kernaufgaben nonkonformistischer Atlantologie in Europa'''
  
 
[[Bild:Höhlenmenschen.jpg|thumb|'''Abb. 5''' Während Paläo-Historiker dem frühen Menschen traditionell lediglich seine (schwer abstreitbaren) künstlerischen Fähigkeiten zubilligten, wurde von ihnen vehement die Möglichkeit bestritten, er könne auch besondere technologische oder gar wissenschaftliche Errungenschaften hervorgebracht haben.]]
 
[[Bild:Höhlenmenschen.jpg|thumb|'''Abb. 5''' Während Paläo-Historiker dem frühen Menschen traditionell lediglich seine (schwer abstreitbaren) künstlerischen Fähigkeiten zubilligten, wurde von ihnen vehement die Möglichkeit bestritten, er könne auch besondere technologische oder gar wissenschaftliche Errungenschaften hervorgebracht haben.]]
  
Eine der beiden Kernaufgaben der heutigen, europäischen Alternativ-Historik und [[Atlantisforschung]] wird nach Ansicht des Verfassers darin bestehen, den notwendigen Schulterschluss mit [[amerind]]en und anderen Alternativ-Historikern in den USA, Kanada und Mesoamerika, wie dem leider viel zu früh verstorbenen [[Vine Deloria Jr.|Prof. Vine Deloria Jr.]] (siehe: [[Indianische Urgeschichte]] von Vine Deloria Jr.) zu suchen, die den 'Aufstand' gegen die weiße Mainstream-Prähistorik proben und auf wissenschaftlicher Ebene mit der systematischen Bestandsaufnahme und Neubewertung des gesamten Material-Komplexes zur amerikanischen Paläo-Historie begonnen haben. Machen wir endgültig Schluss mit dem Vorurteil, [[Atlantologie|Atlantologen]] wollten "''auch heute noch Native Americans ihres kulturellen Erbes berauben''"! <ref>Quelle: Jason Colavito, "Lost Civilizations Uncovered - Atlantis, Mu and the Maya - Early theories attributing Mesoamerican civilization to lost civilizations continue to deprive Native Americans of their cultural legacy today", unter: http://jcolavito.tripod.com/lostcivilizations/id23. (nicht mehr online)</ref>
+
Eine der drei Kernaufgaben der heutigen, europäischen Alternativ-Historik und [[Atlantisforschung]] nonkonformistischer Ausprägung wird nach Ansicht des Verfassers darin bestehen, den notwendigen Schulterschluss mit [[amerind]]en und anderen Alternativ-Historikern in den USA, Kanada und Mesoamerika, wie dem leider viel zu früh verstorbenen [[Vine Deloria Jr.|Prof. Vine Deloria Jr.]] (siehe: [[Indianische Urgeschichte]] von Vine Deloria Jr.) zu suchen, die den 'Aufstand' gegen die weiße Mainstream-Prähistorik proben und auf wissenschaftlicher Ebene mit der systematischen Bestandsaufnahme und Neubewertung des gesamten Material-Komplexes zur amerikanischen Paläo-Historie begonnen haben. Machen wir endgültig Schluss mit dem Vorurteil, [[Atlantologie|Atlantologen]] wollten "''auch heute noch Native Americans ihres kulturellen Erbes berauben''"! <ref>Quelle: Jason Colavito, "Lost Civilizations Uncovered - Atlantis, Mu and the Maya - Early theories attributing Mesoamerican civilization to lost civilizations continue to deprive Native Americans of their cultural legacy today", unter: http://jcolavito.tripod.com/lostcivilizations/id23. (nicht mehr online)</ref>
 +
 
 +
Zeigen wir, dass nichts falscher als diese Behauptung ist, indem wir mit dem respektvollen, euhemeristischen Studium (siehe: [[Stichwort: Euhemerismus]]) amerinder Sagen, Mythen und Legenden (siehe: [[Indianische Ursprungs-Mythen, Atlantis und Meropa|Indianische Ursprungs-Mythen, Atlantis und Meropa]]) fortfahren und unsere indianischen KollegInnen durch flankierende Forschungen im Bereich der europäischen Prähistorie unterstützen! Machen wir unmissverständlich klar, dass - um es mit den Worten von [[R. Cedric Leonard]] zu sagen - aus unserer Sicht "''zum Verständnis europäischer Prähistorie auch die amerikanische Vorgeschichte Berücksichtigung finden''" muss! Und last, but not least: Wenden wir uns als [[Primhistorik|PrimhistorikerInnen]] klar und unmissverständlich gegen alle Versuche, die Historizität 'kaukasoider' Ur-Atlantiker und -Amerikaner zur Propagierung angeblich "älterer Rechte" der so genannten "weißen Rasse" auf die 'Neue Welt' zu missbrauchen!
  
Zeigen wir, dass nichts falscher als diese Behauptung ist, indem wir mit dem respektvollen, euhemeristischen Studium (siehe: [[Stichwort: Euhemerismus]]) amerinder Sagen, Mythen und Legenden (siehe: [[Indianische Ursprungs-Mythen, Atlantis und Meropa|Indianische Ursprungs-Mythen, Atlantis und Meropa]]) fortfahren und unsere indianischen KollegInnen durch flankierende Forschungen im Bereich der europäischen Prähistorie unterstützen! Machen wir unmissverständlich klar, dass - um es mit den Worten von [[Peter Marsh]] zu sagen - aus unserer Sicht "''zum Verständnis europäischer Prähistorie auch die amerikanische Vorgeschichte Berücksichtigung finden''" muss! Und last, but not least: Wenden wir uns als [[Primhistorik|PrimhistorikerInnen]] klar und unmissverständlich gegen alle Versuche, die Historizität 'kaukasoider' Ur-Atlantiker und -Amerikaner zur Propagierung angeblich "älterer Rechte" der so genannten "weißen Rasse" auf die 'Neue Welt' zu missbrauchen!
+
Die zweite wesentliche Aufgabe, der sich nonkonformistische [[Personalia atlantologica|AtlantisforscherInnen]] (nicht nur in [[Europa]]) sich jetzt stellen sollten, ist der fachliche Diskurs mit ihren "konformistischen" oder "konservativen" KollegInnen im Lager [[Schulwissenschaft|schulwissenschaftlich]] orientierter [[Atlantisforschung]], um die dort leider nur zu oft vorherrschenden Vorurteile und "Abgrenzungs-Wut" gegenüber den Verfechtern [http://de.wikipedia.org/wiki/Devianz devianter] Forschung abbauen zu helfen. Es muss deutlich gemacht werden, dass es dabei nicht um eine Nivellierung jeweiliger Grundsatz-Positionen gehen kann (schließlich wird in beiden Lagern aus einer Position des "hier stehe ich, ich kann nicht anders" argumentiert), sondern vielmehr sollte ein ''modus vivendi'' gefunden werden, der auf Grundlage eines besseren Verständnisses der jeweils 'anderen Seite' zumindest auf punktueller Ebene fruchtbare Kooperationen ermöglicht (z.B. im Bereich der [[Die Atlantida-Exegese - zentrales Instrument der Atlantisforschung|Exegese]] des [[Atlantisbericht]]s).
  
Die zweite Kern-Aufgabe der modernen, nonkonformistischen [[Atlantologie]] dürfte jetzt darin bestehen, den "Profis" an Universitäten und in den Instituten argumentativ nahezubringen, dass nicht atlantologische Positionen "unwissenschaftlich" oder sogar "wissenschaftsfeindlich" sind, sondern dass sie selber immer mehr Gefahr laufen, aus falschverstandener Loyalität zu überholten Paradigmen völlig in den Bereich der 'Pseudo-Wissenschaft' abzugleiten! Dazu werden weder grenz-wissenschaftliche 'Schimpf-Kanonaden' noch weinerliches Lamentieren über Arroganz und Borniertheit des "Homo academicus simplex" (dem - im doppelten Wortsinn - "gemeinen Schulwissenschaftler") von Nutzen sein, sondern wir müssen jetzt konstruktiv auf Fachwissenschaftler (z.B. Archäologen, Anthropologen und Wissenschafts-Historiker) zugehen ("Crackpots meet Phuddy-Duddies") und den Diskurs suchen.
+
Die dritte Kern-Aufgabe der modernen, nonkonformistischen [[Atlantologie]] dürfte jetzt darin bestehen, auch den fachwissenschaftlichen "Profis" an Universitäten und in den Instituten argumentativ nahezubringen, dass nicht atlantologische Positionen "unwissenschaftlich" oder sogar "wissenschaftsfeindlich" sind, sondern dass sie selber immer mehr Gefahr laufen, aus falschverstandener Loyalität zu überholten [http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma Paradigmen] völlig in den Bereich der 'Pseudo-Wissenschaft' abzugleiten! Dazu werden weder [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftliche]] 'Schimpf-Kanonaden' noch weinerliches Lamentieren über Arroganz und Borniertheit des "Homo academicus simplex" (dem - im doppelten Wortsinn - "gemeinen Schulwissenschaftler") von Nutzen sein, sondern wir müssen jetzt konstruktiv auf Fachwissenschaftler (z.B. Archäologen, Anthropologen und Wissenschafts-Historiker) zugehen ("Crackpots meet Phuddy-Duddies") und den Diskurs suchen.
  
 
Vermutlich stehen alternative Vor- und Frühgeschichtsforschung, [[Was ist eigentlich Krypto-Archäologie?|Krypto-Archäologie]] (archäologische [http://de.wikipedia.org/wiki/Anomalistik Anomalistik]) sowie die [[Atlantologie]] gegenwärtig vor den größten Herausforderungen ihrer jüngeren Geschichte. Erstmals seit über hundert Jahren sind [[Atlantisforschung]] & Co. in der Lage, mit Vertretern des wissenschaftlichen Mainstreams auf mehr oder weniger gleicher Augenhöhe zu streiten! Tragen wir also nach besten Kräften dazu bei, '[[Atlantis]]' wieder zu einem Gegenstand wissenschaftlichen Disputs zu machen!  
 
Vermutlich stehen alternative Vor- und Frühgeschichtsforschung, [[Was ist eigentlich Krypto-Archäologie?|Krypto-Archäologie]] (archäologische [http://de.wikipedia.org/wiki/Anomalistik Anomalistik]) sowie die [[Atlantologie]] gegenwärtig vor den größten Herausforderungen ihrer jüngeren Geschichte. Erstmals seit über hundert Jahren sind [[Atlantisforschung]] & Co. in der Lage, mit Vertretern des wissenschaftlichen Mainstreams auf mehr oder weniger gleicher Augenhöhe zu streiten! Tragen wir also nach besten Kräften dazu bei, '[[Atlantis]]' wieder zu einem Gegenstand wissenschaftlichen Disputs zu machen!  

Version vom 28. Mai 2010, 15:12 Uhr

Die Besiedlungsgeschichte Amerikas und das Atlantis-Problem, Teil 7

Abb. 1 Vermutlich droht der klassischen Paläo-Historik in absehbarer Zeit der fachliche "Super-Gau". Weltweit rüsten sich empirische Atlantologen derzeit für den 'argumentativen Showdown' mit den Anhängern der "Steinzeit-Archäologie". Der Zusammenbruch der Clovis- und Beringia-Theoreme steht unmittelbar bevor!

Wie wir im Rahmen dieser Abhandlung - und in vielen anderen Beiträgen bei Atlantisforschung.de [1] gezeigt haben, sind sowohl die überkommenen, schulwissenschaftlichen Vorstellungen zur 'paläolithischen' Besiedlungsgeschichte Amerikas als auch die gängigen isolationistischen Modelle zur "nacheiszeitlichen" Kulturentwicklung beiderseits des Atlantischen Ozeans im Angesicht eines sich immer höher auftürmenden Berges von Evidenzen kaum mehr das Papier wert, auf dem sie - noch immer - gedruckt werden.

Für nonkonformistische Atlantologen, die klassische (siehe: 'Altzeitler') oder synthetische Interpretationen (siehe: 'Synthetiker') des platonischen Atlantisberichts vertreten, sind all die hier vorgestellten Funde jedenfalls 'Wasser auf ihre Mühlen'. Schließlich stützen die zahlreichen Evidenzen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gewonnen werden konnten, in vielen Punkten auch ihre Atlantis-Szenarien, oder unterminieren doch zumindest die althergebrachten Argumente, die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert immer wieder gegen sie ins Feld geführt wurden.

Der Atlantik, das wird immer deutlicher, war in präkolumbischen Zeiten keineswegs eine "Weide der Narren" sondern es gab - von 'Dunklen Zeitaltern' wie dem 'neolithischen' und dem 'bronze-/eisenzeitlichen' Hiatus [2] sowie dem europäischen Mittelalter abgesehen - offenbar zu allen Zeiten transozeanische Reisen und mehrfache Migrations-Wellen über die Meere hinweg. Dies stützt nicht nur bronzezeitliche Atlantis-Szenarien (vergl. z.B. Platons anderer Atlantis-Bericht - Die 'Gesetze' und das Dunkle Zeitalter von Frank Joseph), sondern auch jungsteinzeitliche und sogar paläolithische Modelle in der Atlantisforschung.

Schließlich spricht die, sich als immer solider erweisende, 'Clovis-Solutréen-Connection' über den Atlantik hinweg deutlich für die lange Zeit gnadenlos ausgebuhte Annahme der Atlantisforschung, bereits der prädiluviale ('eiszeitliche') Atlantik (und wie immer deutlicher wird: auch der Pazifik!) sei als Lebens- und Migrations-Raum seefahrender Kulturen zu betrachten. Der weithin verpönte Diffusionismus als Ideen-Gebäude zur Erklärung kultureller und zivilisatorischer Entwicklung feiert 'fröhliche Urständ', und der alte Streit um frühe kulturelle Diffusionen über den Atlantik hinweg flammt erneut auf.


Sind "steinzeitliche" Seefahrer-Kulturen wirklich so schwer zu akzeptieren?

Leider unterstellen universitär 'zugerichtete' Anthropologen in der 'Westlichen Welt' unseren fernen Vorfahren offenbar nach wie vor eine Art 'Paläo-Debilität', und der US-amerikanische Alternativ-Historiker Michael Arbuthnot konstatiert zu Recht: "Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Ablehnung von Diffusions- und Migrations-Theorien ist ein generell fehlendes Zutrauen der Scientific community bezüglich der Fähigkeiten und Technologien prähistorischer Menschen." [3] Aber auch hier werden die ersten Risse in der Einheitsfront der anthropologisch-archäologischen 'Steinzeit-Fraktion' deutlich, wo man sich den paläolithischen Menschen lediglich als grunzende, in Felle gehüllte Kreatur vorstellen kann.

Abb. 4 Die "Sieben Schwestern" (Plejaden) waren schon vor vielen Jahrtausenden ein Gegenstand 'wissenschaftlichen' Interesses.

So berichtete William R. Corliss im Jahr 1981: "In Kontrast zu vielen Archäologen, die versuchen, die Intelligenz prähistorischer Menschen herunterzuspielen, besteht B.A. Frolov darauf, dass diese >primitiven Jäger< überraschend hochentwickelte Modelle der natürlichen Welt entwickelten, speziell zu den Bewegungen der Himmelskörper. Viele dieser Modelle scheinen ohne konkreten Nutzwert gewesen zu sein; das heißt, lediglich zur Befriedigung intellektueller Neugier geschaffen. Außerdem waren einige wissenschaftlichen Vorstellungen geographisch weit verbreitet, was möglicherweise lange Kommunikations-Wege indiziert. Zur Illustration erwähnt Frolov den ähnlich hohen astronomischen Entwicklungsstand, der durch die Petroglyphen vom Onega-See in Russland und jenen bei Stonehenge offenbar wird."

Frolov "betont zudem, dass die Ureinwohner Nordamerikas, Australiens und Sibiriens alle die Plejaden (Abb. 4) >Sieben Schwestern< nennen. Ein Zufall sei hier, wie er sagt, höchst unwahrscheinlich. Diese und andere Vorstellungen müssen schon existiert haben, bevor Australien und Nordamerika besiedelt wurden. Das Fehlen einer Schrift, wie wir sie kennen, würde altertümliche Menschen nicht davon abgehalten haben, mathematische und wissenschaftliche Kenntnisse zu entwickeln und zu kommunizieren sowie Wissen zu akkumulieren, möglicherweise in der Form von Mythen." [4]

Dass solche neuen Erkenntnisse bisher nur eine Randerscheinung im wissenschaftlichen und poulärwissenschaftlichen Raum geblieben sind, ist unter anderem auf die Tatsache zurückzuführen, dass es traditionell kaum Berührungs-Punkte zwischen den "Häretikern" innerhalb und hochkarätigen "Crackpots" (mithin höchst engagierte ForscherInnen, die z.T. jahrzehntelange Studien vorzuweisen haben!) außerhalb der 'Scientific community' gegeben hat. Berufs-Wissenschaftler, die fachlich 'gegen den Strom schwimmen', kommen häufig überhaupt nicht auf die Idee, dass solche "LaienforscherInnen" [5] über für sie nutzbares, signifikantes Spezial-Wissen verfügen könnten - oder aber sie scheuen aus berechtigter Angst vor beruflicher Ausgrenzung vor solchen Kontakten zurück. [6]

Sicherlich hat dieser Mangel auch mit dem nach wie vor völlig unbefriedigenden Organisations-Grad der Atlantologen und Alternativ-Historiker sowie mit dem Mangel an qualifizierten bzw. wissenschaftlich ernst zu nehmenden, grenz- und populärwissenschaftlichen Publikationen zu tun. Diese Misstände - insbesondere die mangelnde Kommunikation - haben in der Vergangenheit auch den internen atlantologischen Diskurs beeinträchtigt. Vor allem hat es in den vergangenen Jahrzehnten bedauerlicher Weise kaum einen fachlichen Informations-Austausch und konkrete Kooperationen zwischen AtlantologInnen aus Europa und Amerika sowie anderen Teilen der Welt gegeben.


Drei Kernaufgaben nonkonformistischer Atlantologie in Europa

Abb. 5 Während Paläo-Historiker dem frühen Menschen traditionell lediglich seine (schwer abstreitbaren) künstlerischen Fähigkeiten zubilligten, wurde von ihnen vehement die Möglichkeit bestritten, er könne auch besondere technologische oder gar wissenschaftliche Errungenschaften hervorgebracht haben.

Eine der drei Kernaufgaben der heutigen, europäischen Alternativ-Historik und Atlantisforschung nonkonformistischer Ausprägung wird nach Ansicht des Verfassers darin bestehen, den notwendigen Schulterschluss mit amerinden und anderen Alternativ-Historikern in den USA, Kanada und Mesoamerika, wie dem leider viel zu früh verstorbenen Prof. Vine Deloria Jr. (siehe: Indianische Urgeschichte von Vine Deloria Jr.) zu suchen, die den 'Aufstand' gegen die weiße Mainstream-Prähistorik proben und auf wissenschaftlicher Ebene mit der systematischen Bestandsaufnahme und Neubewertung des gesamten Material-Komplexes zur amerikanischen Paläo-Historie begonnen haben. Machen wir endgültig Schluss mit dem Vorurteil, Atlantologen wollten "auch heute noch Native Americans ihres kulturellen Erbes berauben"! [7]

Zeigen wir, dass nichts falscher als diese Behauptung ist, indem wir mit dem respektvollen, euhemeristischen Studium (siehe: Stichwort: Euhemerismus) amerinder Sagen, Mythen und Legenden (siehe: Indianische Ursprungs-Mythen, Atlantis und Meropa) fortfahren und unsere indianischen KollegInnen durch flankierende Forschungen im Bereich der europäischen Prähistorie unterstützen! Machen wir unmissverständlich klar, dass - um es mit den Worten von R. Cedric Leonard zu sagen - aus unserer Sicht "zum Verständnis europäischer Prähistorie auch die amerikanische Vorgeschichte Berücksichtigung finden" muss! Und last, but not least: Wenden wir uns als PrimhistorikerInnen klar und unmissverständlich gegen alle Versuche, die Historizität 'kaukasoider' Ur-Atlantiker und -Amerikaner zur Propagierung angeblich "älterer Rechte" der so genannten "weißen Rasse" auf die 'Neue Welt' zu missbrauchen!

Die zweite wesentliche Aufgabe, der sich nonkonformistische AtlantisforscherInnen (nicht nur in Europa) sich jetzt stellen sollten, ist der fachliche Diskurs mit ihren "konformistischen" oder "konservativen" KollegInnen im Lager schulwissenschaftlich orientierter Atlantisforschung, um die dort leider nur zu oft vorherrschenden Vorurteile und "Abgrenzungs-Wut" gegenüber den Verfechtern devianter Forschung abbauen zu helfen. Es muss deutlich gemacht werden, dass es dabei nicht um eine Nivellierung jeweiliger Grundsatz-Positionen gehen kann (schließlich wird in beiden Lagern aus einer Position des "hier stehe ich, ich kann nicht anders" argumentiert), sondern vielmehr sollte ein modus vivendi gefunden werden, der auf Grundlage eines besseren Verständnisses der jeweils 'anderen Seite' zumindest auf punktueller Ebene fruchtbare Kooperationen ermöglicht (z.B. im Bereich der Exegese des Atlantisberichts).

Die dritte Kern-Aufgabe der modernen, nonkonformistischen Atlantologie dürfte jetzt darin bestehen, auch den fachwissenschaftlichen "Profis" an Universitäten und in den Instituten argumentativ nahezubringen, dass nicht atlantologische Positionen "unwissenschaftlich" oder sogar "wissenschaftsfeindlich" sind, sondern dass sie selber immer mehr Gefahr laufen, aus falschverstandener Loyalität zu überholten Paradigmen völlig in den Bereich der 'Pseudo-Wissenschaft' abzugleiten! Dazu werden weder grenzwissenschaftliche 'Schimpf-Kanonaden' noch weinerliches Lamentieren über Arroganz und Borniertheit des "Homo academicus simplex" (dem - im doppelten Wortsinn - "gemeinen Schulwissenschaftler") von Nutzen sein, sondern wir müssen jetzt konstruktiv auf Fachwissenschaftler (z.B. Archäologen, Anthropologen und Wissenschafts-Historiker) zugehen ("Crackpots meet Phuddy-Duddies") und den Diskurs suchen.

Vermutlich stehen alternative Vor- und Frühgeschichtsforschung, Krypto-Archäologie (archäologische Anomalistik) sowie die Atlantologie gegenwärtig vor den größten Herausforderungen ihrer jüngeren Geschichte. Erstmals seit über hundert Jahren sind Atlantisforschung & Co. in der Lage, mit Vertretern des wissenschaftlichen Mainstreams auf mehr oder weniger gleicher Augenhöhe zu streiten! Tragen wir also nach besten Kräften dazu bei, 'Atlantis' wieder zu einem Gegenstand wissenschaftlichen Disputs zu machen!


Anmerkungen und Quellen

  1. Siehe z.B. auch die Beiträge in den Sektionen: "Farewell, Clovis! - Vom langsamen Sterben eines Paradigma" und "Präkolumbische, transatlantische Kontakte"
  2. Siehe zu letzterem auch: Die end-bronzezeitliche Klimakatastrophe aus atlantologischer Sicht von Bernhard Beier
  3. Quelle: Michael Arbuthnot (Team Atlantis), "History of the Decline of Diffusion and Migration Theories", online unter http://www.teamatlantis.com/yucatan_test/research_decline.html ; bei Atlantisforschung.de als deutschsprachige Erstveröffentlichung unter dem Titel: Geschichte des Niedergangs der Diffusions- und Migrations-Theorien
  4. Quelle: B.A. Frolov, "On Astronomy in the Stone Age", Current Anthropology, 22: 585, 1981; nach: William R. Corliss, THE DIFFUSION OF SCIENCE IN PREHISTORIC TIMES, Science Frontiers Nr. 19, Jan. / Feb. 1982, online unter http://www.science-frontiers.com/sf019/sf019p02.htm
  5. Anmerkung: Der Verfasser erlaubt sich dazu den Hinweis, dass sich der Prozentsatz der Atlantologen mit akademischen Graden (Dr., Prof., B.A., M.A. usw.) derzeit weltweit bereits bei geschätzten 40% der reputierten KollegInnen bewegen dürfte. (Vergl. dazu z.B. die Liste der Gast-AutorInnen auf der Homepage unserer Webseiten.) Tendenz: steigend!
  6. Anmerkung: Da wir wissen, dass derartige Befürchtungen keineswegs grundlos sind, bietet die Redaktion Atlantisforschung.de interessierten Fachwissenschaftlern gerne die Möglichkeit ABSOLUT VERTRAULICHER Sondierungs- und Informationsgespräche an.
  7. Quelle: Jason Colavito, "Lost Civilizations Uncovered - Atlantis, Mu and the Maya - Early theories attributing Mesoamerican civilization to lost civilizations continue to deprive Native Americans of their cultural legacy today", unter: http://jcolavito.tripod.com/lostcivilizations/id23. (nicht mehr online)

Bild-Quellen

(1) ECOLE Best Club, French Session, unter: http://www.ecolenet.nl/best/french.htm

(2) Mexico´s National Museum of Anthropology, nach: CNN.com / SCIENCE & SPACE, unter: http://archives.cnn.com/2002/TECH/science/12/03/oldest.skull/index.html

(3)

(4) Wikipedia - Die freie Enzyklopedie, Stichwort: Plejaden

(5) Astrosurf Magazine, unter: http://www.astrosurf.com/lombry/Bio/cro-magnon-caverne.jpg (Bild nicht mehr online)