Neuer ABORA-NUOVIOS-Kongress - Rätselpyramiden im Atlantik
Neues zum möglichen Alter und der Funktion
(dg) Seit über einem Jahr forschen Ramon Zürcher mit seinem RAMAR-Team Dr. Dominique Görlitz auf den Kanaren, um den Stufenpyramidenkomplex von Güimar neu zu interpretieren. Im Detail geht es darum, voll holistische 3D Scans mit der umgebenden Landschaft zu erstellen. Diese Modelle werden nun im letzten Schritt in Planetarien bzw. Astrolabs auf astroarchäologische Zusammenhänge geprüft. Ältere Voruntersuchungen der Universität La Laguna auf Teneriffa haben in den 90er Jahren schon wichtige Pionierarbeit geleistet. Jedoch ruhen diese Arbeiten seit mehr als 30 Jahren. Dabei könnten moderne Analyseverfahren verborgene Archäolignements (auf astronomische Objekte ausgerichtete Bauwerke) nicht nur erneut aufspüren, sondern spektakulär visualisieren. Darüber handelt der neue ABORA-NUOVISO-Kongress, der vom 15. bis 16. März 2024 in der Pfännerhall Braunsbedra stattfindet.
Ende letzten Jahres vernetzte ich unser ABORA-RAMAR Team mit Dr. Michael Rappenglück, um mit einem hervorragend ausgebildeten Astronomen diese Alignements zu untersuchen und wissenschaftlich auszuwerten. Dr. Rappenglück kann auf Jahrzehnte lange und weltweite Forschungen verweisen, wo er mittels der Astroarchäologie Zusammenhänge in Architektur, Astronomie und Archäologie aufdecken konnte.
Die auffällige Anordnung und Architektur der Stufenpyramiden liefern gleich mehrere Indizien, dass diese Bauwerke keine Steinlesehaufen (span. los majonos), sondern Kultbauten waren. Allerdings lassen sich beide Hypothesen durch den Mangel an brauchbaren Fakten gegenwärtig weder widerlegen noch beweisen. Die Interpretation hängt bisher vom persönlichen Standpunkt des Betrachters ab, so dass sich die Spekulationen über diese zikkuratartigen Anlagen im Atlantik gegenseitig überbieten und alle Erklärungsversuche keine befriedigenden Antworten liefern.
Das soll sich durch unsere neuen Analysen ändern!
Die ersten Ergebnisse unserer Arbeit stimmen optimistisch, endlich Neuland zu betreten. Zum einen gelang es das Pyramidenareal 3D zu scannen und mit den LIDAR-Daten der Umgebung zu verknüpfen. Zum anderen konnten wir das einzig noch bekannte Astro-Alignement in Güimar – den doppelten Sonnenuntergang zur Sommer-Sonnenwende am 21. Juni – zu 100% im virtuellen Raum reproduzieren. Ungenauigkeiten in der Präzision liefern dabei sogar wichtige Hinweise für eine mögliche Altersbestimmung. Auch ist Dr. Rappenglück angesichts der Landschaft und der verschiedenen Ausrichtungen der terrassierten Bauwerke optimistisch, hier offensichtliche Hinweise für astronomische Ausrichtungsmuster zu finden.
Was genau, darüber werden die Referenten auf dem Kongress sprechen. Natürlich gebietet der akademische Respekt, nicht zu optimistisch zu sein, denn wir wissen nicht, ob die verschiedenen Treppenaufgänge und Mauern auf lunare, solare oder astrale Objekte ausgerichtet wurden. Es wird daher eine Menge Zeit brauchen, allen astronomischen Konstellationen nachzugehen, um die bisher ungelösten Fragen zum Alter und der Funktion der Rätselpyramiden im Atlantik zu beantworten.
Das Poster mit den Daten zum Kongress. Die Referenten sind von oben nach unten Dr. Dominique Görlitz, Dr. Michael Rappenglück, Ramon Zürcher und Dr. Kai-Helge Wirth. Sie sprechen zu unterschiedlichen Aspekten der Kanaren-Archäologie, Astroarchäologie, 3D-Georeferenzierung und Himmelskunde. //
The poster with the dates for the congress. The speakers are from top to bottom Dr. Dominique Görlitz, Dr. Michael Rappenglück, Ramon Zürcher and Dr. Kai-Helge Wirth. They speak on different aspects of Canary Islands archaeology, astroarchaeology, 3D georeferencing and celestial science.
Herausgerechnetes Bild aus den 3D Scans. Diese Bilder erlauben das Betrachten der pyramidalen Objekte aus unterschiedlichen Höhen und Himmelsrichtungen. Es fällt die hohe Präzision und Qualität der Modelldarstellung auf. Alle Bildobjekte sind aus künstlichen Punktewolken zusammengesetzt! //
Image extracted from the 3D scans. These images allow the pyramidal objects to be viewed from different heights and directions. The high precision and quality of the model representation is striking. All image objects are composed of artificial point clouds!
Der nächste Schritt bestand in der Verknüpfung der 3D Scans mit den LIDAR-Daten der Pyramidenregion. Ohne diese Verknüpfung können die erstellten 3D-Modell nicht in bestehende Computer- oder Stellarienprogramme eingebaut werden. D.h. sie müssen nicht nur oberflächen-, sondern auch höhengetreu sein, um die Bauwerkskanten mit den Konturen in der Landschaft sowie dem Sternenhimmel abzugleichen. Das Beispiel hier zeigt den „Doppelten Sonnenuntergang zur Sommer-Sonnenwende“ am 21. Juni. //
The next step was to link the 3D scans with the LIDAR data of the pyramid region. Without this link, the created 3D models cannot be integrated into existing computer or stellarium programs. This means that they not only have to be true to the surface but also to the height in order to match the building edges with the contours in the landscape and the starry sky. The example here shows the “Double Sunset at the Summer Solstice” on June 21st.
Die erste “real-Ausspielung” aus dem Stellarium mit der Verknüpfung der Visierlinie von Pyramide 01 zum Doppelten Sonnenuntergang am 21. Juni. Wir konnten hoch präzise diesen solaren Event mit den originalen Höhenlinien der Bergsilhouette reproduzieren und damit unser 3D-Modell auch eichen. Diese Kalibrierung erlaubt nun auch andere Bauwerkspartien mit Objekten am Himmel zu referenzieren. Wenn es gelingt, können wir so die Ausrichtung der Zikkurate auf astrale und kultische Hintergründe bestätigen (ZDF=Zahlen, Daten & Fakten). Das wäre dann ein naturwissenschaftlicher Befund, dass diese „Steinberge“ nicht als Lesehaufen willkürlich in die Landschaft, sondern mit großem Aufwand und astrokultischer Intension errichtet wurden. //
The first “real play” from the Stellarium with the linking of the line of sight from Pyramid 01 to the double sunset on June 21st. We were able to reproduce this solar event with high precision using the original contour lines of the mountain silhouette and thus also calibrate our 3D model. This calibration now also allows other parts of the building to be referenced with objects in the sky. If successful, we can confirm the alignment of the ziggurats with astral and cultic backgrounds (figures, data & facts). That would then be a scientific finding that these “stone mountains” were not built randomly into the landscape as reading piles, but rather with great effort and astro-cultic intent.
Als weiteres Highlight am Freitagabend zur Preview werden wir erstmals zwei Kurzfilme ausspielen, die im Zusammenhang unseres Pyramidenprojektes entstanden. Sie wurden in Kooperation mit Keyper media house & Nuoviso TV produziert und zeigen unsere Arbeiten an den Pyramiden sowie bei den astroarchäologischen Untersuchungen mit Dr. Rappenglück. Das Foto hier entstand mit unserem österreichischen Filmteam an einer Stufenpyramide bei Icod del los Vino. Im Bild neben mir steht auch die Ehefrau von Thor Heyerdahl – Frau Jacqueline Beer. Sie setzt das Vermächtnis ihres Mannes fort. //
As a further highlight on Friday evening at the preview, we will be showing two short films for the first time that were created in connection with our pyramid research project. They were produced in cooperation with Keyper media house & Nuoviso TV and show our work on the pyramids as well as the astro-archaeological investigations with Dr. Rappenglück. The photo here was taken with our Austrian film team at a step pyramid near Icod del los Vino. In the picture next to me is Thor Heyerdahl's wife - Mrs. Jacqueline Beer. She continues her husband's legacy.
New ABORA-NUOVIOS Congress - Puzzle Pyramids in the Atlantic
News about possible age and function
For over a year, Ramon Zürcher and his RAMAR team Dr. Dominique Görlitz in the Canary Islands to reinterpret the step pyramid complex of Güimar. In detail, it's about creating fully holistic 3D scans of the surrounding landscape. In the final step, these models are now tested for astroarchaeological connections in planetariums or astrolabs. Older preliminary studies at the University of La Laguna on Tenerife carried out important pioneering work in the 1990s. However, this work has been dormant for more than 30 years. Modern analysis methods could not only detect hidden archaeological sites (structures aligned with astronomical objects) but also visualize them spectacularly. This is what the new ABORA-NUOVISO congress is about, which will take place from March 15th to 16th, 2024 in the Pfännerhall Braunsbedra.
At the end of last year I connected our ABORA-RAMAR team with Dr. Michael Rappenglück, to examine these alignments and scientifically evaluate them with an excellently trained astronomer. Dr. Rappenglück can point to decades of worldwide research where he was able to use astro-archaeology to uncover connections in architecture, astronomy and archaeology.
The striking arrangement and architecture of the step pyramids provide several indications that these structures were not stone piles (Spanish: los majonos), but rather cult buildings. However, both hypotheses can currently neither be refuted nor proven due to the lack of usable facts. The interpretation so far depends on the personal point of view of the viewer, so that speculations about these ziggurat-like structures in the Atlantic outdo each other and all attempts at explanation do not provide satisfactory answers.
Our new analyzes should change that!
The initial results of our work make us optimistic that we are finally entering new territory. On the one hand, the pyramid area was scanned in 3D and linked to the LIDAR data of the surrounding area. On the other hand, we were able to reproduce the only known astro-alignment in Güimar - the double sunset on the summer solstice on June 21st - 100% in virtual space. Inaccuracies in precision even provide important information for a possible age determination. Also is Dr. Given the landscape and the different orientations of the terraced structures, Rappenglück was optimistic that he would find obvious evidence of astronomical alignment patterns here.
The speakers at the congress will talk about what exactly. Of course, academic respect dictates not to be too optimistic, because we do not know whether the various staircases and walls were designed for lunar, solar or astral objects. It will therefore take a lot of time to investigate all astronomical constellations in order to answer the previously unsolved questions about the age and function of the mystery pyramids in the Atlantic.
