Weltweiter ethno-linguistischer und Kultur-Diffusionismus

Unbeweisbare Spekulation oder selbstevidente Tatsache?

Von unserem Gastautor Dr. Horst Friedrich

Abb. 1 Archäologen im Urwald von Yucatan. Zeichnung von Robert B. Stacy-Judd, 1939)

Seitens des Establishment-Mainstreams gewisser Fachrichtungen wird gerne so getan, als handele es sich bei der These eines weltweiten ethno-linguistischen und Kultur-Diffusionismus um eine extrem unwissenschaftliche Spekulation, die nicht nur gänzlich unbeweisbar sei, sondern gegen die auch eine Fülle von „gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft(en)“ spreche. Was ist von einer solchen Behauptung zu halten ?

Nun, dazu ist zunächst einmal zu sagen: Wenn jemand befremdliche, weil mit offenkundigen Tatsachen inkompatible Behauptungen aufstellt, dann liegt die Beweislast bei ihm und nicht bei jenen, die eine derartige Behauptung als unrealistisch ablehnen. Als unrealistisch entweder (das ist zum Glück nur selten der Fall), weil gegen besseres Wissen aufgestellt, oder (das ist der häufige Normalfall), weil auf Grund mangelhafter interdisziplinärer Kompetenz zu solch leichtsinniger Behauptung verleitet.

So herum kann die Argumentation, soll sie wissenschaftlich korrekt verlaufen, also nicht gehen. Wer bizarre, weil mit gesicherten Beobachtungen mehrerer Wissenschaftszweige in Widerspruch stehende Behauptungen aufstellt, etwa (um irgendein Beispiel zu nehmen), daß es keinerlei Erde-Kosmos Wechselwirkungen gebe, der allein hat die Beweislast. Er kann nicht irgendetwas Verrücktes behaupten, und dann noch von den anderen verlangen, dass die den Gegenbeweis führen. Womit wir wieder bei der Isolationismus-Diffusionismus-Debatte wären.

So etwas Verrücktes ist es offenkundig zu behaupten, die alten Hochkulturen hätten stets nur Küstenschiffahrt betrieben, deswegen hätte es niemals trans-pazifische, trans-atlantische etc. Diffusionen geben können.

Allein schon Heyerdahls Werke (u.a. AMERICAN INDIANS IN THE PACIFIC, 1952; EARLY MAN AND THE OCEAN, 1978), nebst ungezählten anderen absolut wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Arbeiten aus unterschiedlichen Fachbereichen, zeigen zweifelsfrei, daß diese Behauptung nicht stimmen kann. Wie also kommen wir, die überzeugten (nota bene: aus strikt wissenschaftlichen Gründen überzeugte!) Diffusionisten, dazu, dann solchen unhaltbaren Unsinn auch noch widerlegen zu sollen: so herum geht es ja nun beim besten Willen nicht!


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Dr. Horst Friedrich © wurde erstmalig veröffentlicht in VERSUNKENE WELTEN - Bulletin des Freien Forum für katastrophistische, diffusionistische und euhemeristische Studien in der Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichtsforschung, Nr. 1, April-Mai 2007; Online-Fassung durch Atlantisforschung.de


Bild-Quelle

(1) Bildarchiv Atlantisforschung.de