Edward Herbert Bunbury

Historisches Forscherportrait

Abb. 1 Das Titelblatt des ersten Bandes von E.H. Bunburys Werk "A History of Ancient Geography among the Greeks and Romans..." (1879), in dem der Autor Atlantis als Mythos interpretierte

(red) Sir Edward Herbert Bunbury, 9. Baronet (* 8. Juli 1811; † 5. März 1895), bis 1886 bekannt als Edward Bunbury, war ein Politiker der britischen Liberal Party, Privatforscher und Autor, der sich im Bereich der Historischen Geographie einen Namen machte.

In der englischsprachigen Wikipedia heißt es über Sir Edwards Familienverhältnisse und sein Leben: "Bunbury war der zweite Sohn von Sir Henry Bunbury, 7. Baronet, und der Enkel von Henry Bunbury. Seine Mutter war Louisa Emilia, Tochter von General the Hon. Henry Edward Fox, dem jüngeren Sohn von Henry Fox, 1. Baron Holland und dessen Gattin Lady Caroline Lennox, der ältesten der berühmten Lennox-Schwestern. Durch Letztere war er ein Nachfahr von Charles II.. Seine Erziehung erhielt er am Trinity College, Cambridge. [1] Im Jahr 1847 wurde Bunbury für Bury St Edmunds in das House of Commons gewählt, ein Sitz, den er bis 1852 innehatte. 1886 folgte er seinem älteren Bruder in den Baronetstand nach. Bunbury starb im März 1895, im Alter von 83 Jahren. [2] Er war nie verheiratet und sein Neffe Charles übernahm von ihm die Baronetswürde." [3]

Forschung

Zu Edward H. Bunburys schriftlichen Hinterlassenschaften als Privatforscher gehören u.a. seine Beiträge zum Dictionary of Greek and Roman Geography (1854–57), [4], wobei ihm der Ägyptologe und Bibel-Übersetzer Samuel Sharpe (1799–1881) Plagiarismus hinsichtlich eines seiner Werke über die Ptolemäer vorhielt. [5] [6]

Nachhaltige Bekanntheit in Fachkreisen erwarb Bunbury sich durch sein 1879 erschienenes, zweibändiges Werk "A history of ancient geography among the Greeks and Romans, from the earliest ages till the fall of the Roman Empire". Im ersten Band (Abb. 1) seiner Abhandlung befasst er sich u.a. auch mit dem Atlantis-Problem. Dabei vergleicht er den Atlantisbericht mit dem Mythos von Er, dem Pamphylier, aus Platons Dialog Politeia (10.614–10.621) und gelangt zu dem Ergebnis, dass die Atlantis-Erzählung "mit ihren großen Übertreibungen in Hinsicht auf Zahlen" ohne Wenn und Aber eine fiktionale Geschichte sei, wobei er offen lässt, ob es sich bei den geographischen Detailangaben zur Natur des Atlantiks bzw. zu dessen Nicht-Befahrbarkeit um platonische Erfindung, oder um das Resultat "früherer Spekulationen nach obskuren Berichten phönizischer Seefahrer" handelt. [7] Mit seiner Behauptung eines "rein imaginären Chatakters" der Atlantida stellte sich Bunbury, der sich diesbezüglich "durch die hohe Autorität von Professor Jowett" bestätgt sah [8], ganz auf den Boden der Fiktionalitäts-These, die sich damals an den Universitäten langsam als dogmatische Lehrmeinung in Sachen Atlantis zu etablieren begann.





Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: "Bunbury, Edward Herbert (BNBY829EH)". A Cambridge Alumni Database, University of Cambridge
  2. Siehe: Nicholas Freeman, "1895: Drama, Disaster and Disgrace in Late Victorian Britain", Edinburgh University Press, 2011, S. 96
  3. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Edward Bunbury" (abgerufen: 09. Mai 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Siehe: William Smith (Hrsg.), "List of writers", in: "Dictionary of Greek and Roman Geography" Bd. I, London: (John Murray), 1854 S. iv
  5. Siehe: Peter William Clayden, "Samuel Sharpe, egyptologist and translator of the Bible", London (K. Paul, Trench & co.), 1883, S. 82
  6. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Edward Bunbury" (abgerufen: 09. Mai 2017)
  7. Quelle: Edward H. Bunbury, "A history of ancient geography among the Greeks and Romans, from the earliest ages till the fall of the Roman Empire", Band 1, London (J. Murray), 1879, S. 402-403 (online bei archive.org; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  8. Quelle: ebd. (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

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