Scientismus

"Ich liebe das Streben, die Welt zu verstehen, und ich hasse den Szientismus, diese Tendenz, alles zum Objekt zu machen." (Evelyn Fox Keller, Naturwissenschaftlerin, Philosophin und Wissenschaftskritikerin)


Definition des Begriffs

(bb/rmh) Der Begriff Scientismus (auch: Szientismus oder Scientizismus; von lat.: "scientia" = Gelehrsamkeit, Wissenschaft) stellt in seiner popularisierten Bedeutung mehr oder weniger ein Synonym zum deutschsprachigen Ausdruck "Wissenschaftsgläubigkeit" dar, und charakterisiert traditionell eine ideologische - und somit letztlich unwissenschaftliche - Form von Wissenschafts-Verständnis [1], oder, nach Stephen Strasser, eine Überzeugung, "der zufolge die wissenschaftliche theoria imstande sein sollte, alle Rätsel der menschlichen Existenz zu lösen und eine Praxis zu ermöglichen, die zu unbeschränkter Herrschaft des Menschen über die Natur führt." [2]

Die "Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften" definiert Szientismus als den "Versuch alle Bereiche menschlichen Handelns an den Prinzipien wissenschaftlicher Rationalität auszurichten". Außerdem wird er dort als "eine Geisteshaltung" charakterisiert, "die die Rolle der Wissenschaft bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme verabsolutiert", sowie als eine Position, "die ausschließlich Standards und Methoden der analytisch-experimentell verfahrenden Naturwissenschaften als Kriterien für Wissenschaftlichkeit betrachtet." [3]


Geschichte des Scientismus

Abb. 1 Sir Karl Popper erklärte 1982: "Der Szientismus zeichnet sich vor allem durch den Glauben an die Wissenschaft aus. Diejenigen, die der Wissenschaftsgläubigkeit anhängen, sind keine Wissenschaftler."

Obwohl Scientismus als Terminus technicus offenbar erst 1911 von dem französischen Biologen Félix Le Dantec als Begriff "für die Auffassung" eingeführt wurde, "dass sich mit naturwissenschaftlichen Methoden alle sinnvollen Fragen beantworten lassen" [4], reichen seine Wurzeln ideengeschichtlich bis ins 'Zeitalter der Aufklärung' zurück [5], und er erreichte als weltanschauliche Auffassung einen historischen Höhepunkt im 19. Jahrhundert.

Damals war er, wie Stephen Strasser 1964 feststellte, "bezeichnend für eine Epoche, in der sich der >wissenschaftliche< Sozialismus eines Karl Marx berufen fühlte, die ökonomischen, sozialen und politischen Probleme der gesamten Menschheit definitiv zu lösen; in der Ernst Meumann den Anspruch erhob, mit seiner >wissenschaftlichen< Pädagogik alle die Erziehung betreffenden Fragen auf experimenteller Basis zu beantworten. Ein gelehrter Biologie wie Ernst Haeckel [6] glaubte damals im Ernst, DIE Rätsel des Universums im Rahmen einiger populär-wissenschaftlicher Betrachtungen gelöst zu haben. Von seinen >Welträtseln< [7] wurden seinerzeit im deutschen Sprachgebiet 400 000 Exemplare verkauft, während auch zahlreiche Übersetzungen erschienen. Die Überzeugungung, daß es für einen Naturforscher, der sich wichtiger wissenschaftlicher Entdeckungen rühmen dürfte, keine Geheimnisse mehr gebe, herrschte offenbar in weiten Kreisen." [8]

Wie Strasser erläuternd anfügte, stellt diese Überzeugung "keinen charakteristischen Zug ernster wissenschaftlicher Gesinnung dar. Sie kann auch nicht als ein Merkmal der wissenschaftlichen Aufklärung betrachtet werden. Männern wie Kepler, Linnaeus, Newton war sie fremd. [9] Auch unter hervorragenden Gelehrten unserer Zeit - oder gerade unter ihnen - findet man viele, die die scientistische Haltung ablehnen. Der Scientismus gehört daher nicht zum Wesen der wissenschaftlichen Aufklärung. er stellt eine Entartungserscheinung dar." [10]

Abb. 2 Paul Feyerabend (1924-1994) entlarvte den Scientismus als eine Form des "wissenschaftlichen Chauvinismus".

Im 20. Jahrhundert stellte der Scientismus eine "besondere Form der Weltanschauung" dar, "die sich auf Wissenschaft beruft, aber weit über deren Deutungsanspruch hinausgeht" [11], bzw. als "eine Auffassung, die allein wissenschaftlich-methodische Maßstäbe und Themen, auch in philosophisch, praktisch oder künstlerisch ausgerichteten Bereichen, gelten lässt" [12], durchaus ein gesamt-gesellschaftliches (also keineswegs auf die Scientific community beschränktes) Phänomen dar, welches sich u.a. mit den rapiden technologischen und wissenschaftlichen Fortschritten in diesem Zeitraum sowie mit ihrer Popularisierung durch eine, sich explosiv entwickelnde, immer stärker die individuelle und gesellschaftliche Wahrnehmung bestimmende Medien-Landschaft erklären lässt.

Dieser traditionelle, im 'Fortschrittsglauben' des 19. Jahrhunderts wurzelnden Scientismus wurde jedoch als gesellschaftliches Massenphänomen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts durch gegenläufige Tendenzen (z.B. zunehmende Kritik am 'Glauben an den Fortschritt' auf Grund ausufernder Umweltverschmutzung, Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen, aber auch durch die zivile Nutzung der Atomenergie etc.) zurückgedrängt.

Auch wenn "die von Isaac Newton ausformulierte mechanistisch-szientistische Naturauffassung" bereits "durch die Relativitätstheorie Albert Einsteins und die Quantentheorie Max Plancks" eine "Einschränkung erlebte" [13], beginnt innerhalb des universitären Wissenschaftsbetriebs erst im Kontext dieser gesellschaftlichen Veränderungen eine massive kritische Diskussion des Scientismus, die in dieser Form noch wenige Jahrzehnte zuvor undenkbar gewesen wäre: "Die Frankfurter Schule zum Beispiel kritisiert", wie Anton Kolb festhält, "dass vom Logischen Positivismus, vom Szientismus die Methoden der Naturwissenschaft unzulässig verabsolutiert würden. J. Habermas meint, dass >Erkenntnis und Wissenschaft< und Philosophie mit Szientismus identifiziert würden. Karl-Otto Apel (geb. 1922) spricht von einem szentistisch-technologischen Fehlschluss. Paul Lorenzen (1915-1994) versucht, die >szentistische Behauptung< zu widerlegen, >dass es keine normative Vernunft gäbe. P.K. Feyerabend (Abb. 2) nennt den Szientismus einen >wissenschaftlichen Chauvinismus< [14] und kämpft >wider den Methodenzwang< [15] (Titel eines seiner Werke, Frankfurt/M. 1970)." [16] Der Historiker Ulrich Prehn spricht in diesem Zusammenhang von einer "Erschütterung des szientistischen Optimismus im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts". [17]


Moderne Formen des Scientismus

Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, lässt sich der Szientismus als reaktionäre, defensive Strategie seiner Verfechter in der noch jungen, post-triumphalistischen Periode der Wissenschaftsgeschichte charakterisieren, in welcher vor allem, um mit Ulrich Wengenroth zu sprechen, "die Autorität naturwissenschaftlichen Wissens erodiert, ohne dass hier schon eine Ablösung durch andere Wissensformen sichtbar wird." [18] Dieser neue, aus der Defensive agierende, und daher umso aggressiver auftretende Scientismus lässt sich im wesentlichen in zwei unterscheidbaren, aber typologisch nicht völlig voneinander zu trennenden, komplementären Erscheinungformen wahrnehmen:

I. Als 'Naturalistischer Scientismus [19]. Wissenschaftsgeschichtlich u.a. auf Ideenwelt des Naturalismus basierend, und mit dem aus ihm resultierenden Scientismus-Begriff Félix Le Dantecs (s.o.) greifbbar, unterstellt der Naturalistische Scientismus ein angebliches Primat der Naturwissenschaften im Erkenntnisprozess.

Abb. 3 Als moderne Entartungserscheinung der Evolutionsbiologie instrumentalisiert der Darwinismus Wissenschaft zur Durchsetzung einer materialistischen und atheistischen Weltanschauung. (Bild: Charles Darwin 1869)

H.-J. Heyer definiert Scientismus in diesem Sinne folgendermaßen: "Scientismus ist die naturwissenschaftliche Interpretation der Welt ohne Kenntnis der Möglichkeiten und Grenzen der nat.-wiss. Methodik." [20] Anton Kolb identifiziert ihn als (neue) Variante des Positivismus, und schreibt: "Der (Neo-)Positivismus ist ein Szientismus, wonach im Prinzip nur die Naturwissenschaften eine angemessene Erklärung und Beschreibung der Welt geben könnten; und als solcher zu kritisieren." [21]

Als prominenteste Erscheinungsform des Naturalistischen Scientismus tritt gegenwärtig der Darwinismus in Erscheinung, womit hier durchaus nicht DIE Evoloutionsbiologie an sich gemeint ist, sondern eine 'Szene' von Individuen und Gruppierungen innerhalb und außerhalb dieses Forschungsbereichs, welche die Evolutionstheorie Charles Darwins missbräuchlich zur Durchsetzung weltanschaulicher Konzepte wie Atheismus und Materialismus instrumentalisieren.

Innerhalb des universitären Wissenschaftsbetriebs dient der Naturalistische Scientismus für Darwinisten der Erlangung, Sicherung oder auch Restauration des Primats von Naturwissenschaft im Allgemeinen und der Evolutionsbiologie im Besonderen, wobei sich ihre weltanschauliche Agitation vor allem gegen Philosophie und Geisteswissenschaften richtet, die zu einer fundierten Kritik ihrer scheinwissenschaftlichen Ideologie in der Lage sind.

So behauptet etwa der Pflanzenphysiologe und Evolutionsbiologe Prof. Dr. Ulrich Kutschera - einer der maßgeblichen Wortführer des Darwinismus im deutschsprachigen Raum - in einem Papier mit dem vielsagenden Titel "Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn außer im Lichte der Biologie" [22] auf der Arbeit der Naturwissenschaftler baue "letztendlich unser gesamter verlässlicher, technologisch verwertbarer [sic!; bb] Wissensschatz" auf. Die von ihm "überspitzt" als "Verbalwissenschaft" klassifizierte Geisteswissenschaft produziere dagegen lediglich "Tertiärliteratur". [23] Zur Immunisierung seines scientistischen Aussagensystems gegen geisteswissenschaftliche Kritik verweist Kutschera darauf, dass Denken "ein biologischer Vorgang und das Verständnis seiner Produkte deswegen Sache der Biologie" sei. [24]

Kutscheras 'Säbelgerassel' gegen "sich in die Naturwissenschaften einmischende Soziologen, Politologen, Theologen, Philosophen" [25] lässt sich, wie bereits angesprochen, durchaus als prophylaktisch erkennen, dürfte es doch jedem halbwegs qualifizierten Sprach- und Gesellschaftswissenschaftler leicht fallen, den ideologischen Charakter vieler seiner Äußerungen nachzuweisen. [26] Überhaupt stellt 'militante Kritikunfähigkeit' (verbale Gewalttätigkeit als Reaktion auf sachliche Kritik) ein durchgängiges Kriterium des modernen, aggressiv auftretenden Scientismus (nicht nur) darwinistischer Prägung dar. [27]


Neo-scholastischer Scientismus

II. Die zweite relevante Ausformung moderner scientistischer Ideologie stellt der 'neo-scholastische' Scientismus dar. Dieser besondere Typus scientistischen Wissenschafts-Verständnisses lässt sich als inner- wie außeruniversitäres Phänomen durch den festen Glauben an die institutionalisierte, quasi "verbeamtete" Wissenschaft charakterisieren, sowie durch das "übertriebene Ernstnehmen und Fürwahr-Halten zeitgenössischer schulwissenschaftlicher Verlautbarungen, Lehrmeinungen und Paradigmata" [28].

Zu den Charakteristika dieses elitären, schulwissenschafts-fixierten Scientismus gehört es, die Existenz außeruniversitärer Populärwissenschaften sowie nicht institutionalisierter Forschung zu leugnen oder zumindest zu ignorieren, [29] sowie die Ausgrenzung oder Diskreditierung devianter Ausformungen von Forschung, z.B. im Bereich der Grenzwissenschaften zu betreiben.

Der promovierte Wissenschaftshistoriker Dr. Horst Friedrich sieht die Auswirkung dieses neo-scholastischen Scientismus auf gesamtgesellschaftlicher Ebene in einer, selbst "unter intelligenten Laien mit einiger Allgemeinbildung, ja sogar bei den Wissenschafts-Redaktionen unserer Tageszeitungen, nicht selten zu findende Tendenz, Verlautbarungen unserer Establishment-Wissenschaft zu diesem oder jenem allzu unkritisch Glauben zu schenken, und sie fortan - als handle es sich dabei um die gesichertste Sache der Welt - völlig unhinterfragt als >Wissen< weiterzugeben. Wissenschaftsgläubige >wissen< dann eben, daß es >UFOs<, Gedankenübertragung, >Yetis<, Geistheilung, Rutengehen, ein Loch Ness Monster, Hellsehen, Teleportation, >Atlantis< etc. >nicht geben könne< und vertreten dann diese Meinung auch jedermann gegenüber." [30]


Gegenpole zum Scientismus

Abstrakt formuliert, findet der Scientismus als ideologisierende, quasi fundamentalistische, Ausdeutung und faktischer Missbrauch des 'Wissen produzierenden Systems' Wissenschaft seinen "Gegenpol" in einer kritisch-reflektiven, "in sich sehr differenzierte[n] Argumentations- und Wissenskultur" [31] und einem tatsächlich 'scientischen' (wissenschaftlichen) Denken innerhalb und außerhalb des 'Real existierenden Wissenschaftsbetriebs' in einer 'neuen' oder erneuerten Wissenschaft [32], die das Streben nach individuell und vor allem gesellschaftlich nutzbringender Erkenntnis in den Mittelpunkt ihres Denkens und Handeln rückt, und nicht die Frage nach der "technologischen Verwertbarkeit" von Wissen - und Menschen. [33]

Wünschenswert erscheint den Verfassern unter dieser Prämisse, was den universitären Bezirk angeht, vor allem eine 'Wiedergeburt' der kritischen Gesellschaftswissenschaften - und nicht zuletzt auch eine Renaissance der Wissenschaftssoziologie - z.B. als Instrument zur Früherkennung scientistischer Entartungserscheinungen im 'Real existierenden Wissenschaftsbetrieb'.

Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Zurückdrängung des Scientismus im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess kann vermutlich aber auch der Gesamtkomplex der "außenseiterischen", so genannten Grenzwissenschaften spielen. Dies gilt sowohl für solche Forschungsgebiete, wie etwa die Parapsychologie [34], die per se nicht auf einen simplistischen Naturalismus und Positivismus eingeschworen sind, aber auch deviante, alternative Disziplinen wie die Atlantisforschung, welche 'Normalwissenschaftlern' - quasi in der Funktion von Experimental-Wissenschaften - den Nutzen von Theorienpluralismus und paradigmatischer Diversität nahebringen können. Die Verfasser sind hier mit Dr. Friedrich einer Meinung, "dass eine Institutionalisierung akademischer Meinungsvielfalt an unseren Universitäten überfällig ist und zu einer ungeahnten >Wissensexplosion< führen muss." [35]


Siehe auch:


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: 'Wissenschaftsgläubigkeit' als zentrales Element des Scientismus hob auch der Wissenschaftsphilosoph und -theoretiker Sir Karl Popper (1902-1994) hervor: "Der Szientismus zeichnet sich vor allem durch den Glauben an die Wissenschaft aus. Diejenigen, die der Wissenschaftsgläubigkeit anhängen, sind keine Wissenschaftler. Der wahre Wissenschaftler darf an seine eigene Theorie nicht glauben. Er muß ihr gegenüber eine kritische Haltung einnehmen, er muß wissen, daß jeder sich irren kann und daß infolgedessen seine Theorie irrig sein kann. Deshalb gibt es in Wirklichkeit einen Gegensatz zwischen der Wissenschaft und der Wissenschaftsgläubigkeit. Ein Szientist zu sein, das bedeutet, daß man die Wissenschaft nicht versteht." Quelle: Sir Karl Popper in einem Interview der französischen Wochenzeitschrift L’Express, Feb. 1982. Zit. nach: Die Wege der Wahrheit - Zum Tode von Karl Popper; aus: Aufklärung und Kritik 2/1994 (S. 38 ff.)
  2. Quelle: Stephen Strasser, "Phänomenologie und Erfahrungswissenschaft vom Menschen: Grundgedanken zu einem neuen Ideal der Wissenschaftlichkeit - Band 5 von Phänomenologisch-psychologische Forschungen Phänomenologie und Erfahrungswissenschaft vom Menschen: Grundgedanken zu einem neuen Ideal der Wissenschaftlichkeit", Walter de Gruyter, 1964, S. 176
  3. Quelle: Hans-Jörg Sandkühler u. Arnim Regenbogen (Hrsg.), Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften; zit. nach Edgar Wunder, "Die „Skeptiker“-Bewegung in der kritischen Diskussion", F. Meiner, 1990, S. 13 (PDF-File, 246,15 KB)
  4. Quelle: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, Stichwort: Szientismus; dort nimmt man Bezug auf: Félix le Dantec in La Grande Revue (1911): „Je crois à l'avenir de la Science: je crois que la Science et la Science seule résoudra toutes les questions qui ont un sens; je crois qu'elle pénétrera jusqu'aux arcanes de notre vie sentimentale et qu'elle m'expliquera même l'origine et la structure du mysticisme héréditaire anti-scientifique qui cohabite chez moi avec le scientisme le plus absolu. Mais je suis convaincu aussi que les hommes se posent bien des questions qui ne signifient rien. Ces questions, la Science montrera leur absurdité en n'y répondant pas, ce qui prouvera qu'elles ne comportent pas de réponse.“ Wikipedia verweist auch auf: Françoise Balibar: "Le scientisme, Lacan, Freud et Le Dantec", Alliage 52 (2002)
  5. Siehe: Werner Turek, „Wachsende Störanfälligkeiten in einer zunehmend vernetzten Welt - Herausforderungen für die Politik von morgen“, Centrum für angewandte Politikforschung (CAP), 01.10.2000 (Jüngster Abruf: 26.04.2012)
  6. Red. Anmerkung: Zu diesem siehe bei Atlantisforschung.de auch: Hugo C. Jüngst, "Ernst Haeckel - 'Baron Münchhausen' des Darwinismus" (1910)
  7. Siehe: Ernst Haeckel, "Die Welträtsel. Gemeinverständliche Studien über monistische Philosophie", 1. Druck Bonn 1899
  8. Quelle: Stephen Strasser, "Phänomenologie und Erfahrungswissenschaft vom Menschen: Grundgedanken zu einem neuen Ideal der Wissenschaftlichkeit - Band 5 von Phänomenologisch-psychologische Forschungen Phänomenologie und Erfahrungswissenschaft vom Menschen: Grundgedanken zu einem neuen Ideal der Wissenschaftlichkeit", Walter de Gruyter, 1964, S. 176
  9. Anmerkung: Werner Turek betont dagegen, der klassische Scientismus baue "auf dem Wissenschaftsglauben im newtensch-kartesischen Sinne" auf, einer Geisteshaltung, die "auf strikt linearem Denken und geschlossenen Systemen beruht". Quelle: W. Turek, „Wachsende Störanfälligkeiten in einer zunehmend vernetzten Welt - Herausforderungen für die Politik von morgen“, Centrum für angewandte Politikforschung (CAP), 01.10.2000 (Jüngster Abruf: 26.04.2012)
  10. Quelle: Stephen Strasser, "Phänomenologie und Erfahrungswissenschaft vom Menschen: Grundgedanken zu einem neuen Ideal der Wissenschaftlichkeit - Band 5 von Phänomenologisch-psychologische Forschungen Phänomenologie und Erfahrungswissenschaft vom Menschen: Grundgedanken zu einem neuen Ideal der Wissenschaftlichkeit", Walter de Gruyter, 1964, S. 176
  11. Quelle: Thomas Schmidt-Lux, "Wissenschaft als Religion: Szientismus im ostdeutschen Säkularisierungsprozess", Ergon Verlag 2008, S. 66; zit. nach: Katharina Neef, Review of Schmidt-Lux, Thomas Wissenschaft als Religion: Szientismus im ostdeutschen Säkularisierungsprozess. H-Soz-u-Kult, H-Net Reviews, May, 2009, S. 1 (PDF-File, 376,90 KB --- Jüngster Abruf: 26.04.2012)
  12. wissen.de, Stichwort: Scientismus (Jüngster Abruf: 26.04.2012)
  13. Quelle: msn-Encarta, Stichwort: Szientismus (Stand: 09.10.09 --- Seite nicht mehr online)
  14. Red. Anmerkung: Vergl. auch: Wikipedia - The Free Encyclopedia, Stichwort: Epistemological anarchism
  15. Siehe dazu auch: Dr. Horst Friedrich, "Paul Feyerabend: Wider den Methodenzwang (Rezension)", bei Atlantisforschung.de, 2015
  16. Quelle: Anton Kolb, "Realismus als Lösung von Widersprüchen in Philosophie und Naturwissenschaften: wider den Materialismus und den Determinismus" (Band 3 von Austria: Forschung und Wissenschaft), LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster 2006, S. 219
  17. Quelle: Ulrich Prehn (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg), in einer Rezension zu: Peter Weingart, "Die Stunde der Wahrheit? Vom Verhältnis der Wissenschaft zu Politik, Wirtschaft und Medien in der Wissensgesellschaft" (Velbrück Wissenschaft, 2005); Rezension online bei H-SOZ-U-KULT, unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=768
  18. Quelle: Ulrich Wengenroth, "Modernisierung der Moderne: Die Wiederbegegnung mit den Grenzen des Wissens", S. 1 (PDF-File, 210,54 KB)
  19. Anmerkung: Bei Manfred Wetzel findet sich in einer Beschreibung seines Buches "Sokratischer Dialog über Hirnforschung" auch die alternative Formulierung "Szientistischer Naturalismus". Dort heißt es: "2004 erschien ein Manifest von elf bundesdeutschen Hirnforschern, des Tenors, wir alle sind durch unser Gehirn vollständig determiniert. Es ist dies der vorläufige Höhepunkt des globalen Herschaftsanspruchs des Szientismus, dieser Kirche des 20. und 21. Jahrhunderts. Um die schlechthinnige Bodenlosigkeit des Anspruchs der Hirnforscher in theoretischer wie praktischer Hinsicht bloßzulegen, weiß ich nichts Besseres als Sokrates, wie wir ihn von Platon her kennen, ins 21. Jh. zu versetzen und ihn mit den Hirnforschern in einen Diskurs eintreten zu lassen. Wie nicht anders zu erwarten, gipfelt des Sokrates Diskursstrategie darin, die Hirnforscher immer wieder des performativen Selbstwiderspruchs zu überführen - in theoretischer wie praktischer Hinsicht. In einem Nachwort versuche ich, die im Dialog zum Ausdruck kommende Kritik in die hirnforschungskritische Philosophie einzuordnen, wobei ich entgegen Habermas die Gegenseite nicht als Naturalismus, sondern als Szientismus, d.h. als Szientistischen Naturalismus kennzeichnen möchte."
  20. Quelle: Hans-Joachim Heyer, Physik - Modell oder Realität? - Diskussion mit einem Physiker - von Hans-Joachim Heyer - geschr. ab 1.7.08
  21. Quelle: Anton Kolb, "Realismus als Lösung von Widersprüchen in Philosophie und Naturwissenschaften: wider den Materialismus und den Determinismus" (Band 3 von Austria: Forschung und Wissenschaft), LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2006, S. 219
  22. Anmerkung: Abgesehen von der völligen, sein Ignorantentum bezüglich geisteswissenschaftlicher Forschung dokumentierenden, Unsinnigkeit einer solchen Aussage, missbraucht Kutschera als 'Missionar des Atheismus' hier quasi einen Satz des christlichen Evolutionsbiologen Theodosius Dobzhansky (1900-1975): "Nichts macht Sinn in der Biologie außer im Licht der Evolution", ("Nothing in Biology makes Sense except in the Light of Evolution", in: The American Biology Teacher, März 1973, S. 155 ff.) In diesem Text - einem Essays Dobzhanskys, das sich an Biologielehrer richtet - hebt dieser die Vereinbarkeit von Evolution und Theismus hervor, und bekennt sich zu seinem seinem christlichen Glauben. (Quelle: Michael Blume, "Nichts in der Biologie macht Sinn außer im Licht der Evolution!", 08. Juli 2009)
  23. Anmerkung: Kutscheras Aufsatz, aus dem hier zitiert wird, ist nachzulesen als Anhang des Artikels "Eine Erwiderung gegen Angriffe von Kreationisten" eines Anonymus bei: Humanistischer Pressedienst, 2 Jul 2008 - 11:00 Nr. 4916.
  24. Quelle: Ulrich Kutschera "Das Reale und Verbale in den Wissenschaften", bei Humanistischer Pressedienst, 10 Sept. 2008 - 09:21, Nr. 5253
  25. Quelle: Ulrich Kutschera, "Eine Erwiderung gegen Angriffe von Kreationisten" (Abschnitt: Der deutsche Stachel der Evolution); bei: Humanistischer Pressedienst, 2 Juli 2008 - 11:00 Nr. 4916
  26. Anmerkung: Die Verfasser empfehlen hierzu z.B die Lektüre von Ulrich Kutscheras kleinem 'Traktat' "Das Reale und Verbale in den Wissenschaften", erschienen bei Humanistischer Pressedienst, in dem er sich u.a. über angebliche Unterschiede zwischen Studierenden der Geistes- und Naturwissenschaften auslässt. Abgesehen von einer gewissen unfreiwilligen Komik tritt dort z.B. auch seine politische 'Rechtslastigkeit' zu Tage.
  27. Anmerkung: Interessant und durchaus bemerkenswert erscheint dabei auch die Tatsache, dass die 'Gurus' des Darwinismus mit der gleichen Gehässigkeit, die sie gegenüber "fachfremden" Kritikern an den Tag legen, auch auf andere Naturwissenschaftler 'einprügeln', die ebenfalls die Evolutionslehre vertreten, aber andere Auffassungen vom Evolutionsprozess in der belebten Natur zu äußern wagen als sie selbst bzw. gleichgesinnte 'opinion moulders'.

    So schreibt ein Rezensent von Joachim Bauers Buch "Das kooperative Gen: Abschied vom Darwinismus" über Reaktionen auf diese Publikation: "Befremdlich sind die Feindseligkeiten, die sich teilweise zu einer Art Hetzjagd steigern, mit denen auf dieses Buch reagiert wird. Ralf Neumann, Chefredakteur der Zeitschrift >Laborjournal<, schreibt in >SciBlog< (http://www.sciblog.at/stories/33938/): >Uns vom Laborjournal haben deutschlandweit Evolutionsbiologen um Hilfe gegen Bauer gebeten. ... Folglich hatten wir Axel Meyer gebeten uns eine -gelinde gesagt- abratende Rezension zu schreiben. Er tat es.< Er tat es, ohne das Buch gelesen zu haben (wie er ausdrücklich einräumt). Was hat das mit Wissenschaft zu tun? Dass Bauers Buch von >Evolutionsbiologen< in toto abgelehnt würde, ist schlicht falsch, siehe z. B. unterschiedliche Stellungnahmen in einer Besprechung der >Frankfurter Rundschau<: http://www.fronline.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1595891_Lob-und-Tadel-von-Experten.html." (Quelle: beatus "cogito ergo sum", "Lesenswert, weil streitbar und trotzdem informativ", 22. Februar 2009)

    Nachschlag gefällig? Raten Sie mal, wer da noch mitmischt! Richtig geraten: "Kutscheras Polemik im Laborjournal gegen Bauer hat mich veranlasst, mir gleich einmal die beiden Werke Kutscheras zur Evolution zu besorgen. Beim Lesen von Kutscheras Texten wurde mir schnell klar warum Kutschera auf Bauer eindrischt: Bei Kutschera, auch hier in diesem Buch, fehlt die gesamte neueste Evolutionsgenetik. Joachim Bauer kommt von der Genetik her, er hat jahrelang selbst auf diesem Felde geforscht. Die traditionelle Evolutionsbiologie hat hier dringenden Nachholbedarf." (Quelle: Caenorabditis elegans "neugierig bleiben", "Leider nicht auf dem neuesten Stand, 18. März 2009)

    Und bevor jetzt jemand vorschnell den Schluss zieht, sich 'emotional' auf Prof. Bauers Seite stellen zu müssen: Bitte mal den oben erwähnten Sciblog - Blog für Wissenschaftskommunikation unter: "Kennt sich da noch einer aus? Streit um die Evolutionstheorie" anklicken. Da kann man/frau wirklich etwas darüber lernen, wie "wissenschaftliche" Kommunikation zu diesem Thema heutzutage abläuft!
  28. Quelle: Dr. Horst Friedrich, "Einer neuen Wissenschaft den Weg bahnen!", Greiz 2006 (2. Aufl.), S. 19
  29. Anmerkung: Als Beispiel mag hier die explizit scientistische Definition des Begriffs "Forschung" (Stand: 01.10.09) bei der deutschsprachigen Wikipedia dienen.
  30. Quelle: Dr. Horst Friedrich, "Einer neuen Wissenschaft den Weg bahnen", Greiz 2006 (2. Aufl.), S. 19
  31. Quelle: Manfred Mols, "Droht der Politikwissenschaft ein massiver Relevanzverlust? Eine Erfolgsgeschichte in den Grenzen von Spannungspunkten"; in: Res Publica Semper reformanda Wissenschaft und politische Bildung im Dienste des Gemeinwohls; Festschrift für Heinrich Oberreuter zum 65. Geburtstag, Springer, 2007, S. 35
  32. Siehe dazu etwa Dr. Horst Friedrich, Einer neuen Wissenschaft den Weg bahnen, Greiz, 2006 (2. Aufl.)
  33. Anmerkung: Zu scientistischen Wunschvorstellung einer 'Verwertung' von Menschen siehe: "Einige Gedanken zum naturalistisch-scientistischen Extremismus" (bb/rmh)
  34. Anmerkung: Höchst beachtenswert erscheint uns in diesem Zusammenhang z.B.: Michael Nahm, "Evolution und Parapsychologie als Grundlagen für eine neue Biologie und die Wiederbelebung des Vitalismus", Norderstedt, 2007
  35. Quelle: Horst Friedrich, "Erdkatastrophen und Menschheitsentwicklung - Unser kataklysmisches Ur-Trauma", EFODON 1998, S. 6

Bild-Quellen:

1) The Australian National University (ANU), unter: IR Theorists and Thinkers
2) Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, Stichwort: Paul Feyerabend
3) Wikimedia Commons, unter: File:Charles Darwin 01.jpg