Wie entwickelt war die Chirurgie der alten Ägypter?

Abb. 2 Seitenansicht der Schraube, mit welcher das Kniegelenk Usermonths fixiert wurde. Eine 'intraartikuläre Arthrodese' vor mehr als 2500 Jahren!
Abb. 1 Das Röntgenbild zeigt die Metallschraube in der Frontansicht. Deutlich sichtbar ist das Gewinde am oberen Ende der Fixierungs-Schraube.

(bb) Einen aus krypto-archäologischem und alternativ-historischem Blickwinkel höchst aufschlußreichen Fund präsentiert G. Sperveslage bei Mysteria 3000. Es handelt sich um sechs Mumien aus dem alten Ägypten, die im August des Jahres 1995, im Auftrag des Rosicrucian Egyptian Museum, im kalifornischen San Jose eingehend von einem Forscherteam der Brigham Young University (BYU) in San Jose, Kalifornien, untersucht wurden. Man wolte mehr über Leben, Tod und Umstände der Bestattung der verblichenen Altägypter erfahren. Dazu wurden unter Leitung von Dr. Wilfred Griggs und Dr. Scott Woodward sowohl Röntgen-Untersuchungen als auch DNA-Tests an ihren sterblichen Überresten durchgeführt. Bei Ansicht der Röntgen-Aufnahmen einer der Mumien - es handelte sich um den Leichnam des Priesters Usermonth, der etwa 630 v. Chr. lebte - stießen die Forscher auf eine erstaunliche Anomalie:

Die "Röntgenbilder offenbarten", so Sperveslage, "eine etwa 23 cm lange Schraube in seinem linken Bein, die Ober- und Unterschenkel miteinander verband. Anfangs waren Dr. Griggs und sein Team der Meinung, es handele sich um einen Versuch, die Mumie zu reparieren, der nicht länger als 100 Jahre zurückliege, doch spätere Untersuchungen zeigten, dass sich die Schraube bereits seit 2600 Jahren in der Mumie Usermonths befindet. Die Beschaffenheit der Schraube ist für die damalige Zeit äußerst fortschrittlich und bisher in keinem anderen Fall nachgewiesen. Sie besteht aus reinem Eisen und ist absolut präzise geformt. Die Ägypter wussten offenbar, wie sie die Eigenschaften einer Schraube nutzen konnten, um das Bein zu stabilisieren. Darüber hinaus sei die Schraube vom selben Design, wie solche, die man heute zur Stabilisierung von Knochen verwende, meinte Dr. Richard Jackson, orthopädischer Chirurg der BYU." [1]

Sperveslage ließ sich diesen Befund von von einer Ärztin bestätigen, der er die Röntgenaufnahmen zeigte. Die betreffende Methode zur künstlichen Versteifung des Kniegelenks wird heute medizinisch als "intraartikuläre Arthrodese" bezeichnet: "Ein Patient, der Beschwerden im Kniegelenk hat, z.B. infolge posttraumatischer Veränderungen, Entzündungen oder schwerer Arthrosen, und nicht mehr laufen kann, erhält ein neues Kniegelenk. Dabei wird das Gelenk und Teile des Ober- sowie des Unterschenkels zunächst operativ entfernt und dann durch ein künstliches Gelenk ersetzt. Damit ist nun die Beweglichkeit des Beines wiederhergestellt. Mitunter kommt es allerdings am Ansatz des künstlichen Gelenks zu Wundreiz, woraufhin das Kunstgelenk wieder entnommen werden muss. Um das Bein zu retten, wird eine Schraube - genau wie im Fall des ägyptischen Priesters - angebracht [...], so dass das Bein zwar unbeweglich wird, der Patient aber damit laufen und sich darauf abstützen kann." [2]

Offenbar wurde also vor mehr als zweieinhalb Jahrtausenden ein - auch nach heutigen Verhältnissen - anspruchsvoller, chirurgischer Eingriff an Usermonth vorgenommen, der zuvor anscheinend nicht richtig gehen konnte, weil sein Kniegelenk nicht mehr die nötige Stabilität gewährleistete. Die Annahme des BYU-Forscherteams, die Schraube sei erst nach seinem Tod eingesetzt worden, steht jedenfalls auf eher schwachen Füßen, wie Sperveslage feststellt: "Die Forscher haben offenbar keinen Anhaltspunkt für ihre These, denn der einzige Aspekt, den sie als Begründung anführen, ist der, dass Reinkarnation ein fester Bestandteil der ägyptischen Religion war und deshalb den Körper des Verstorbenen so gut wie möglich erhalten wollten." [3] Eine derart komplizierte Operation mit chirurgischem Gerät hätten die ägyptischen Balsamierer zu diesem Zweck wohl kaum durchführen müssen...


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: www.rosicrucian.org --- nach: G. Sperveslage, "Das Geheimnis eines ägyptischen Priesters", unter: http://www.mysteria3000.de/archiv/autoren.htm (dort nicht mehr online)
  2. Quelle: G. Sperveslage, "Das Geheimnis eines ägyptischen Priesters" unter: http://www.mysteria3000.de/archiv/autoren.htm (dort nicht mehr online)
  3. Quelle: ebd.


Bild-Quelle

(1) "Das Geheimnis eines ägyptischen Priesters", G. Sperveslage, unter: http://www.mysteria3000.de/archiv/autoren.htm (dort nicht mehr online)