Einmaliges Granit-Experiment zum Pyramidenbau: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. Juni 2024, 09:12 Uhr

(dg) Es ist immer noch eines der großen Geheimnisse der Altertumsforschung wie die antiken Völker Hartgestein, wie Granit, Basalt oder Andesit bearbeiteten. Aus diesem Grund fand diese Woche in einer Experimentalwerkstatt in Leipzig ein einmaliges Experiment statt. Die beiden Dresdner Privatforscher Friedrich und Lutz Nitzsche bauten mit mir einen Granitblock auf. Mit einer Doleritkugel wurde in drei Stunden ein großer Granitstein bearbeitet. Ziel des Experiments war, die handwerklichen Fähigkeiten der altägyptischen Pyramidenbauer im Experiment nachzustellen.

Sowohl Granit als auch Kalkstein wurden in verschiedenen Steinbrüchen abgebaut, um Bausteine zu gewinnen. Zwar sind die Methoden etwas verschieden, was mit den Eigenschaften der Gesteine zusammenhängt, doch liegen bisher kaum praktische Erfahrungen vor, die auf echten Steinbearbeitungen mit authentischen Werkzeugen beruhen. Aus diesem Grund trafen sich die Ägyptenforscher, um erstmals die Interaktionen zwischen Granit- und Doleritgestein zu erforschen.

Im Rahmen unserer Sendereihe ABORA TV produzieren NuoViso TV und ich seit mehr als drei Jahren eine neue Dokumentation zur Fortsetzung unseres Cheops-Projektes aus dem Jahr 2013.

Die Ergebnisse des Experimentes sind erstaunlich. Friedrich, der noch nie mit Dolerit-Granit bearbeitete, konnte in relativ kurzer Zeit einen 20 cm langen und 8 cm breiten Kanal in den Granit einstemmen und auch glätten. Das Bild der Bearbeitung glich frappierend Bearbeitungsspuren, die wir aus den originalen Steinbrüchen in Assuan/Oberägypten kennen. Auf der anderen Seite sind mit diesen Experimenten die geraden Steinschnitte, Fugen und Ornament nicht erklärbar. Dennoch kann die Experimentalarchäologie helfen, solche Phänomene Schritt für Schritt aufzuklären.

Im September werden wir unsere Experimente am Steinblock fortsetzen, um auch das widersprüchliche Thema „Eisen im alten Ägypten“ weiter zu beleuchten!

Unique granite experiment on pyramid construction

It is still one of the great mysteries of ancient research how the ancient peoples worked hard rock such as granite, basalt or andesite. For this reason, a unique experiment took place this week in an experimental workshop in Leipzig. The two private researchers from Dresden, Friedrich and Lutz Nitzsche, built a granite block with me. A granite block was worked with a dolerite ball in three hours. The aim of the experiment was to recreate the craftsmanship of the ancient Egyptian pyramid builders in an experiment.

Both granite and limestone were mined in various quarries to obtain building blocks. The methods are somewhat different, which is related to the properties of the rocks. However, so far there is hardly any practical experience based on real stone processing with authentic tools. For this reason, the Egyptian researchers met to research the interactions between granite and dolerite rock for the first time.

As part of our ABORA TV series, NuoViso TV and I have been producing a new documentary for more than three years to continue our Cheops project from 2013.

The results of the experiment are astonishing. Friedrich, who had never worked with dolerite granite before, was able to chisel and smooth a 20 cm long and 8 cm wide channel into the granite in a relatively short time. The image of the processing was strikingly similar to the processing marks that we know from the original quarries in Aswan/Upper Egypt. On the other hand, these experiments cannot explain the straight stone cuts, joints and ornaments. Nevertheless, experimental archaeology can help to clarify such phenomena step by step.

In September we will continue our experiments on the stone block in order to further shed light on the contradictory topic of "iron in ancient Egypt"!