Im Reiche des Poseidon: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | [[Bild:Brachthäuser.jpg|thumb|MG Verlag Plaidt 2004<br> | ||
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+ | Preis: EUR 10.—<br> | ||
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===Spuren einer versunkenen Zivilisation in Westafrika?=== | ===Spuren einer versunkenen Zivilisation in Westafrika?=== | ||
Version vom 25. September 2009, 11:35 Uhr
Spuren einer versunkenen Zivilisation in Westafrika?
Die Atlantis-Hypothese des Ethnologen Leo Frobenius (1873-1938)
(rmh)Christian Brachthäuser ist Assistent an Bibliotheken. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich als Sachbuchautor und Forschungsreisender intensiv mit archäologischen Rätseln und versunkenen Kulturen. Er besuchte u. a. die megalithischen Steinkreise in Westafrika.
Was am vorliegenden Buch spontan auffällt, ist, dass es keine Kapitel aufweist. Vielmehr ist es an einem Stück durchgeschrieben. Allerdings gibt es zahlreiche Herausstellungen und Leerzeilen.
Brachthäuser beginnt mit dem Thema Atlantis, zu dem er allgemeines Wissen vermittelt und geht kurz auf zahlreiche Atlantisforscher ein. Besonders ausgiebig beschäftigt er sich mit den Forschungen des Professors Leo Frobenius.
Frobenius brach 1910 zu einer Expedition nach Nigeria auf und glaubte, dort auf Relikte von Atlantis gestoßen zu sein. Opulent verzierte Terrakottaskulpturen und prachtvolle Bronzeköpfe legten jedenfalls Zeugnis von einer jahrhundertalten Kultur im Land der Yoruba ab.
Brachthäuser scheut sich in seinem Buch auch nicht, politische Aspekte einzubeziehen: "War Frobenius ein Rassist?", fragt er sich beispielsweise.
Brachthäuser geht weiter auf die Nazi-Philosophie von einer Urheimat der Arier im Norden ein. Diese beriefen sich z. T. auf Frobenius, andererseits kritisierten sie ihn. Der Autor Karl Zschaetsch forderte in seinem Buch "Atlantis. Die Urheimat der Arier" bereits 1922 die Errichtung eines autonomen arischen Staates in Ostafrika, in dem die "unterprivilegierten" "Neger" von der Teilnahme an ökologischer Produktivität ferngehalten werden sollten.
"Atlantis auf Helgoland" war immer ein Thema in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts – und ist es auch heute noch. Der Autor geht auf Hörbigers Welteislehre – die von Hitler sehr geschätzt wurde – kritisch ein und berichtet von der abstrusen Idee von der "arischen Urrasse", die während einer geologischen Katastrophe auf die höchsten Gebirge der Welt (Anden, äthiopisches Hochland, Himalaja) flüchten mussten.
Brachthäuser geht mit einer gesunden Skepsis an das Thema heran und belegt alle seine Aussagen in einem Quellenverzeichnis.
"Im Reiche des Poseidon" ist sehr informativ und mit dem Preis von 10 € ausgesprochen günstig, so dass es nur empfohlen werden kann.