Suche nach verlorener Welt im Inneren Brasiliens (1913)

The Sun (New York), 23. März 1913

Abb. 1 V.l.n.r.: Dr. Franklin B. Church, Anders Andersen, Dr. William C. Farabee, Dr. Gordon, Sandy MacNab und Kapitän J.C. Rowen

Werden das untergegangene Atlantis der Alten und die berühmte allegorische Insel des selben Namens, die von Lord Bacon wiederbelebt wurde, als sichere Realität in Südamerika entdeckt werden?

Der fachkundige Lehrkörper der University of Pennsylvania ist der Meinung, dies werde sehr wahrscheinlich geschehen. So auch eine Gruppe gelehrter Professoren und Forschungsreisender (Abb. 1), die aufbrechen, um zu beweisen, dass eine "verlorene Welt" im inneren Brasiliens existieren könne. Sie werden ganze drei Jahre ihres Lebens opfern, um dieses verschollene Stück Erde zu finden.

Die 184-Tonnen-Yacht Pennsylvania (Abb. 2) wird die Reisenden tragen, die nach dem allerneuesten Atlantis streben. J.C. Roven, ein pensionierter US-Navy-Kapitän, wird das Schiff kommandieren.

Abb. 2 Die Yacht Pennsylvania, die als Expeditionsschiff diente

Dr. William C. Farabee, Kurator der amerikanischen Abteilung des Universitäts-Museums, wird die Expedition leiten. Es muss nicht betont werden, dass er fest davon ausgeht, dass dem Fortschritt der Untersuchungen eindeutige und wesentliche Resultate folgen werden. Seine leitenden Mitarbeiter sind Dr. Franklin B. Church, eine Autorität in der Tropen-Medizin, und H. Sandy MacNab, ein Reisender mit großer Erfahrung und Wissenschaftler. Dr. Gordon, Organisator der Expedition,wird nicht in der Lage sein, die Forschungsreisenden zu begleiten.

Neben den phantasievollen "Verschollene Welt"-Theorien vieler der universitären Männer, welche die Fahrt diskutiert haben, sind die Führungspersonen zuversichtlich, dass sie genug wissenschaftliche Informationen sammeln werden, um das gegenwärtige Wissen über diese Region durchaus kärglich aussehen zu lassen. Sie werden zu den am weitesten entfernten Oberläufen des mächtigen Amazonas vordringen, und von dort aus werden sie, nach einer gründlichen Untersuchung von Fauna, Flora und mineralischen Bedingungen in der Nähe, ihre Reisetätigkeit die Nebenflusse dieses großen Gewässer hinauf beginnen, bis sie deren äußerste Quellen erreichen.


Anmerkungn und Quellen

Dieser Beitrag wurde in seiner englischsprachigen Originalfassung unter dem Titel "Seeking a Lost World in the Interior of Brazil" erstveröffentlicht in der Ausgabe vom 23. März 1913 der Zeitschrift The Sun aus New York. Bei Atlantisforschung.de erscheint er in eigener Übersetzung ins Deutsche und lektoriert nach der digitalisierten Version des Artikels bei CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers.

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