Erfolgreiche Kanaren-Exkursion mit Jacqueline Heyerdahl

Version vom 14. Dezember 2022, 10:54 Uhr von RMH (Diskussion | Beiträge)
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(dg) 1994 reiste ich das erste Mal auf die Kanaren. Damals auf Einladung von Thor Heyerdahl. Er wollte nach meinem erfolgreichen Dilmun III Experiment unbedingt wissen, wie ich es schaffte auf der Ostsee gegen den Wind zu segeln. Heute – 28 Jahre später – ging es mir um völlig andere Themen. Das Hauptziel war ein Gespräch mit der Witwe Jacqueline Heyerdahl sowie Drehs an verschiedenen Plätzen mit hoher archäologischer Bedeutung auf Teneriffa und Lanzarote.

Bereits am Dienstag empfing uns Jaqueline Heyerdahl und David V. Ortiguez (Wissenschaftlicher Leiter) im Pyramidenpark Güimar/Teneriffa. An den großen Stufenpyramiden interviewten wir Jaqueline. Sie war von den Informationen über die neue ABORA V Expedition überwältigt. Auf dem Weg zur Sonnen-Stufenpyramide übergab sie mir symbolisch den „Staffelstab“, um mit der geplanten ABORA V Expedition das Vermächtnis ihres Mannes zu erfüllen. Es war ein sehr emotionales Moment, den wir für unseren Doku festhielten.

Anschließend führte ich den Chefarchäologen zu einer spannenden Beobachtung. An einem kleinen unscheinbaren Stufenturm fiel mir eine kleine Nische auf. Bei Begutachtung entpuppte sie sich als Portal, das einen mythischen Seelenein- oder Ausgang repräsentiert. Der Leiter von Institutum Canarium Hans-Jürgen Ulrich instruierte mich, um nach diesen architektonischen Strukturen Ausschau zu halten. Er erforscht diese Nischen seit vielen Jahren nicht nur auf den kanarischen, sondern auch auf den mittelmeerländischen sowie azorischen Stufenbauten. Weitere Ähnlichkeiten, wie z.B. Wendelrampen und ihre astronomische Ausrichtung, stellen diese Bauwerke in eine homologe Reihe. Das heißt, sie weisen auf einen gemeinsamen kulturellen Ursprung hin!

Gleiches gilt für einen relativ „neu entdeckte“ Stufenbau auf Lanzarote. Diesen erkundeten wir zwei Tage später gemeinsam mit Ramon Zürcher ABORA & A.A.S.-Team) auf das Vorhandensein ähnlicher Strukturen. Die Überraschung war groß, dass wir nicht nur die gleichen Nischen vorfanden, sondern hinter einer sogar eine kleine Kammer mit einem Bienenkrag-Gewölbe entdeckten! Ein fast baugleiches Gewölbe hatten wir einen Tag zuvor nahe dem Gräberfeld von Quiquere (Lanzarote) in einer Einstufen-Plattform vorgefunden. Außerdem ragten dort dutzende Tumuli in den Himmel. Fast alle mit Nischen als „Seelentore“ ausgestattet. Das nächste Highlight war die kleine Stufenpyramide von Maguez. Sie wies sowohl die Nischen als auch einen kleinen Gang mit einer Kammer auf. Das war sehr erstaunlich, da ich dieses architektonische Merkmal auch von der Azoreninsel Pico sowie von Sizilien kenne! Diese Beobachtungen untermauert unsere Auffassung, dass wir es bei diesen Stufenbauten nicht mit landwirtschaftlichen Anlagen zu tun haben. Vielmehr müssen sie das Vermächtnis älterer Kulturen sein, die diese Stufenbauten als sakrale Architektur errichteten.

Eine weitere erstaunliche Beobachtung machten wir in Guiteza. Aber diesen Bericht schildere im nächsten Post. (wird fortgesetzt …)

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Successful Canary Islands excursion with Jacqueline Heyerdahl

In 1994 I traveled to the Canary Islands for the first time. Back then at the invitation of Thor Heyerdahl. After my successful DILMNUN III experiment, he really wanted to know how I managed to sail against the wind on the Baltic Sea. Today – 28 years later – I was concerned with completely different topics. The main goal was a conversation with the widow Jacqueline Heyerdahl and shooting at different places with high archaeological importance in Tenerife and Lanzarote.

Jaqueline Heyerdahl and David V. Ortiguez (scientific director) received us on Tuesday in the pyramid park Güimar/Tenerife. At the large step pyramids we interviewed Jaqueline. She was overwhelmed by the information about the new ABORA V expedition. On the way to the step pyramid of the sun, she symbolically handed me the baton to fulfill her husband's legacy with the planned ABORA V expedition. It was a very emotional moment that we captured for our documentary.

I then led the chief archaeologist to an exciting observation. I noticed a small niche on a small, inconspicuous stepped tower. Upon inspection, it turned out to be a portal representing a mythical entrance or exit of the soul. The director of Institutum Canarium Hans-Jürgen Ulrich instructed me to look out for these architectural structures. He has been researching these niches for many years not only on the Canary, but also on the Mediterranean and Azores stepped structures. Other similarities, such as spiral ramps and their astronomical alignment, place these structures in a homologous series. That is, they indicate a common cultural origin!

The same applies to a relatively "newly discovered" step structure on Lanzarote. Two days later we explored this together with Ramon Zürcher (ABORA & A.A.S. team) for the presence of similar structures. The surprise was great that we not only found the same niches, but also discovered a small chamber with a beehive vault behind one! A day earlier we had found an almost identical vault in a single-stage platform near the burial ground of Quiquere (Lanzarote). There were also dozens of tumuli towering up into the sky. Almost all equipped with niches as "soul gates". The next highlight was the small step pyramid by Maguez. It featured both the niches and a small corridor with a chamber. This was very amazing as I also know this architectural feature from the Azores island of Pico as well as from Sicily! These observations support our view that these stepped structures are not agricultural structures. Rather, they must be the legacy of older cultures that erected these tiered structures as sacred architecture.

We made another amazing observation in Guiteza. But I will describe this report in the next post. (to be continued …)

(Zu Teil 2 / To part 2)