Das Abenteuer „Forschung“ auf den Kanaren geht weiter …
(dg) Gut zwei Monate nach unserer ersten Kanaren-Exkursion steht das ABORA- und RAMAR-Team bereit für den nächsten Schritt. Noch einmal geht es nach Teneriffa, um dort den 3D Scan des Pyramidenkomplexes von Güimar fertigzustellen. Außerdem werden wir uns mit kanarischen Archäologen treffen, um unsere beiden Projekte – die ABORA V und die Zahnentdeckung – weiter voranzutreiben. Innerhalb der nächsten Tage wird der Zahn von Guatiza/Lanzarote an den Kanarenspezialist Prof. Pablo Atoche auf Teneriffa übergeben.
Wann wurden die Kanaren zum ersten Mal besiedelt? Die Antwort auf diese Frage ist noch offen. Nach heutigem Kenntnisstand transportierten phönizische Seefahrer ab etwa im 1. Jahrtausend v. Chr. erstmals Siedler auf die östlichen Inseln. Dass dieses Datum zu jung angesetzt ist, dafür sprachen bereits die Entdeckungen von Ziegenknochen nahe dem Dörfchen Guatiza auf Lanzarote. 2003 entdeckte, wie bereits darüber berichtet, ein Forscherteam um Prof. Ludwig Zöller in einer Kiesgrube mehrere Ziegenknochen. Ludwig Zöller wollte eigentlich an unserer ersten Exkursion teilnehmen, musste jedoch kurz vorher absagen. Dafür wies er mich genauestens in die Schichtung der dortigen Böden ein, was schließlich Ramon Zürcher zur Wiederentdeckung des menschlichen Backenzahns führte.
Ramon ist auch der Mitbegründer des Schweizer RAMAR-Teams, die nun die erste vollständige 3D-Digitalisierung des Fundes anfertigte. Die gezeigten Ausspielungen des 3D-Scan dokumentieren, dass der Zahn noch in Resten des Kieferknochens steckt. Ein ausgeschlagener Zahn eines rezenten Baggerfahrers scheidet somit aus!
Bei unserer Rückkehr auf die Kanaren werden Ramon und ich Kontakt mit den beteiligten Archäologen suchen, um die maximale Unterstützung für die anstehenden Untersuchungen anzubieten. Fundumstände und Ort müssen im persönlichen Gespräch noch ausgetauscht werden. Außerdem baue ich mein Kooperationsnetzwerk weiter aus, was für die Spezialisten auf den Kanaren nicht ganz uninteressant sein dürfte.
Es bleibt also spannend, und wir halten Euch auf dem Laufenden. Wir werden wieder durch ein TV Team unseres österreichischen Partners Keyper begleitet, um die Erlebnisse und Erfahrungen auf Film zu bannen.
Hochauflösende Ausspielung mit Maßen des Zahnfundes durh das RAMAR-Team. Natur- und Geisteswissenschaften kooperieren hier im hohen Maße, was eine echte Bereicherung der ABORA-Forschungen ist. //
High-resolution playout with dimensions of the tooth find by the RAMAR team. Natural sciences and humanities cooperate to a large extent here, which is a real enrichment of ABORA research.Erste Nahaufnahme nach der Bergung. Sehr gut erkennt man auch hier, die Verankerung des Zahns im Kieferbett. Dieser Befund macht dieses Objekt zu einem sehr alten Fund, was ja auch durch die Sedimentschichtung verifiziert wird. //
First close-up after recovery. The anchoring of the tooth in the jaw bed is also clearly visible here. This finding makes this object a very old find, which is also verified by the sediment stratificationDer vorliegende 3D Scan des Pyramidenkomplexes ist noch nicht abgeschlossen. Es fehlt nur der südliche Teil des Parks, der nun im Februar beflogen werden wird. Außerdem werden im Westen die Gipfelformationen mitgescannt, um später eine vollständige 3D-Rekosntruktion des Areals zu ermöglichen. //
The present 3D scan of the pyramid complex is not yet complete. Only the southern part of the park is missing, which will now be flown over in February. In addition, the summit formations in the west are also scanned in order to later enable a complete 3D reconstruction of the area.Mit der aufwendigen Endfertigung können dann die Ausrichtung und astronomische Orientierung der Stufenpyramiden genutzt werden, um Sonnenauf- bzw. Untergänge aufs Grad genau zu referenzieren. Dies wird die Arbeit der Astroarchäologen in Güimar erheblich erleichtern, um Alignements besser zu verstehen und auch zu erforschen. //
With the complex finishing process, the alignment and astronomical orientation of the step pyramids can then be used to precisely reference sunrise and sunset. This will greatly facilitate the work of the astro-archaeologists in Güimar to better understand and also research alignments.
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The adventure in the Canary Islands continues ...
A good two months after our first Canary Islands excursion, the ABORA and RMARA team is ready for the next step. Once again it goes to Tenerife to finish the 3D scan of the pyramid complex at Güimar. We will also meet with Canarian archaeologists to further advance our two projects - the ABORA V and the tooth discovery. Last week the tooth was handed over to the migration specialist Prof. Pablo Atoche via the pyramid researcher Gustavo S. Romero.
When the Canary Islands were first settled? The answer to this question is still open. According to current knowledge, Phoenician seafarers transported from about the 1st millennium B.C. first settlers on the eastern islands. The discoveries of goat bones near the village of Guatiza already indicated that this date is too young. As previously reported, a research team led by Prof. Ludwig Zöller discovered several goat bones in a gravel pit in 2003. Ludwig Zöller actually wanted to take part in the first excursion, but had to cancel. To do this, he gave me precise instructions on the stratification of the soil strata there, which ultimately led Ramon Zürcher to rediscover human molars.
Ramon is also the co-founder of the Swiss RAMAR team, which has now completed the first full 3D digitization of the find on Lanzarote. The output of the 3D scan can show that the tooth is still stuck in the remains of the jawbone. A knocked out tooth of a recent excavator driver is therefore out of the question!
On our return to the Canary Islands, Ramon and I will seek contact with the archaeologists involved to offer maximum support for the investigations to be carried out. The circumstances of the find and the location still have to be exchanged in a personal conversation. In addition, I am expanding my cooperation network, which should not be completely uninteresting for the specialists on the Canary Islands.
So it remains exciting and we will keep you up to date. How a TV team from our Austrian partner Keyper accompanied us again to capture our adventures and experiences on film.