Neuer 3D Scan der Stufenpyramiden von Güimar (Teil 4)

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(dg) Schon vor zwei Monaten reisten Ramon Zürcher und ich auf die Kanaren, um den Stufenpyramidenkomplex von Güimar zu digitalisieren. Die ersten Scans verliefen erfolgreich. Für die Erforschung astroarchäologischer Zusammenhänge ist es aber notwendig, auch die umgebende Landschaft – also die Küstenverläufe und die Bergsilhouette - miteinzubeziehen. Aus diesem Grund brachte ich das Schweizer RAMAR Team mit Alexander Gröner von unserem Gothaer Landvermesserteam Lencer in Kontakt, um die 3DLidar Daten auch mit den LIDAR-Daten der spanischen Regierung zu kombinieren.
Dieser Bericht handelt von dem erneuten Einscannen und der Zusammenarbeit zwischen den deutschen und schweizerischen Fachkollegen, die helfen, diese uralte Pyramidenanlage zu dechiffrieren.

Ramon Zürcher gründete mit Schweizer Freunden das RAMAR-Projekt. Sie arbeiten seit drei Jahren mit unserem ABORA-Projekt zusammen, um spannende Hinterlassenschaften älterer Kulturen zu erforschen. Mit Genehmigung der Parkleitung in Güimar auf Teneriffa erhielten wir zum zweiten Mal die Möglichkeit, einen vollständigen 3D Scan des Stufenpyramidenkomplexes anzufertigen. Dieses Mal mit besseren Vorgaben durch die thüringisch-schweizer Landvermesser, um das Geländeprofil für die späteren LIDAR-Daten besser zu erfassen (LIDAR = ist eine Lasertechnologie, die die Oberflächen eines Raumes oder einer Landschaft dreidimensional erfasst).

Um diesen Ansprüchen zu genügen, musste Ramon nochmals den gesamten Komplex mit der Drohne befliegen. Diese fertigt im Flug automatisch hunderte Bilder an, die ein Computerprogramm mit Hilfe unserer beiden Spezialisten Boris und Selina dann zu einem holistischen Bildmodell zusammensetzen. Dieses kann dann dreidimensional in allen Perspektiven und hochauflösend angeschaut werden. Gleichzeitig ermöglichen die neuen Partner dieses 3D Model mit den LIDAR-Daten zu kombinieren, um in einem dritten Arbeitsschritt ein physisches Abbild des Objekts in Nutzerprogramme wie Google Earth oder AstroLab einzubauen.

Dann beginnt die eigentliche astroarchäologische Arbeit, um bekannte oder noch unbekannte Himmelserscheinungen in dem realistischen Modell mit Astronomen zu erforschen. Ich bin angesichts der Ausrichtung der Stufenbauten und deren Architekturbesonderheiten überzeugt, dass der „Doppelte Sonnenuntergang“ am 21. Juni nur ein Phänomen darstellt. In wie weit sich Sternbilder oder Monddurchgänge in der Architektur nachweisen lassen, ist noch nicht vorhersagbar.

Aber eines ist sicher: Unsere Arbeiten werden helfen, um den astroarchäologischen Code des Pyramidenkomplexes von Güimar zu dechiffrieren. Diese Bauten wurden zu religiösen-heiligen Zeremonien von den vorspanischen Guanchen errichtet, so wie das die ältesten Chronisten Leonardo Torriani (1585) und Fray Abreu Galindo (1632) schon überlieferten.

New 3D scan of the step pyramids of Güimar (part 4)

Two months ago, Ramon Zürcher and I traveled to the Canary Islands to digitize the step pyramid complex in Güimar. The first scans were successful. In order to research astro-archaeological connections, however, it is also necessary to include the surrounding landscape - i.e. the coastline and the mountain silhouette. For this reason I put the Swiss RAMAR team in contact with Alexander Gröner from our Gotha surveyor team Lencer to also combine the 3D data with the LIDAR data from the Spanish government.
This report is about the rescanning and collaboration between the German and Swiss peers who are helping to decipher this ancient pyramid complex.

Ramon Zürcher founded the RAMAR project with Swiss friends. You have been working with our ABORA project for three years to research exciting legacies of older cultures. With the permission of the park management in Güimar on Tenerife, we were given the opportunity for the second time to make a complete 3D scan of the step pyramid complex. This time with better specifications from the Thuringian-Swiss land surveyors in order to better capture the terrain profile for the later LIDAR data (LIDAR = is a laser technology that captures the surfaces of a room or a landscape three-dimensionally).

In order to meet these requirements, Ramon had to fly the entire complex again with the drone. This automatically produces hundreds of images in flight, which a computer program then assembles into a holistic image model with the help of our two specialists Boris and Selina. This can then be viewed three-dimensionally in all perspectives and in high resolution. At the same time, the new partners make it possible to combine this 3D model with the LIDAR data in order to integrate a physical image of the object into user programs such as Google Earth or AstroLab in a third step.

Then the actual astroarchaeological work begins in order to explore known or still unknown celestial phenomena in the realistic model with astronomers. In view of the orientation of the stepped buildings and their architectural features, I am convinced that the "double sunset" on June 21st is just a phenomenon. The extent to which constellations or the passage of the moon can be detected in architecture cannot yet be predicted.

But one thing is certain: our work will help to decipher the astroarchaeological code of the pyramid complex of Güimar. These buildings were erected by the pre-Hispanic Guanches for religious and sacred ceremonies, as already reported by the oldest chroniclers Leonardo Torriani (1585) and Fray Abreu Galindo (1632).