Faune

nach Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon (1838)

Abb. 1 Zwei Faune überraschen die schlafende Venus (Gemälde von Nicolas Poussin, 1626)

Faune waren die Waldgötter der Römer, welche als halbmenschliche Wesen mit einem Ziegenschwanz, kleinen Hörnern und spitzen Ohren vorgestellt wurden, deren Stimmen man in den Wäldern vernehmen konnte.

Sie hießen Söhne des Faunus, den die Sage als einen König der Urbewohner Italiens nannte, und seiner Gemahlin Fauna oder Fatua, die auch als Bona Dea (gute Göttin) verehrt wurde. Später wurden die Faune mit den griechischen Panen verwechselt oder identifiziert. Sie wurden übrigens als Götter der Fruchtbarkeit und Schützer der Herden verehrt, welche mit lüsterner Zärtlichkeit die Nymphen verfolgten, hatten zu Rom Tempel und ihnen zu Ehren wurden die Feste der Faunalien gefeiert.

Die Kunst, welche sie zum Gegenstande der Darstellung genommen, hat auch die gespensterhafte Gestalt der Faune veredelt und verschönt. Die grobtierische Sinnlichkeit, welche durch die Bocksgliedmaßen ausgedrückt war, ist durch die Kunst so verfeinert und gleichsam vergöttlicht worden, daß sie nur noch in dem etwas sinnlich gezogenen, lächelnden Munde und in den etwas schiefgeschlitzten Augen an der übrigens durchaus edeln Jünglingsgestalt sich ausspricht. In dieser Weise stellt die nachfolgende, nach einer antiken Bildsäule gezeichnete Figur einen jungen Faun (Bild) dar, welcher die Flöte bläst und bei dem die langgespitzten Ohren und ein kleiner Hörneransatz noch an seine tierischen Attribute erinnern.




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Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag beruht auf dem Stichwort "Faunen" im: "Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2", Leipzig 1838, S. 16-17. Bei Atlantisforschung.de erscheint er in einer, auf der Online-Version bei Zeno.org basierenden, redaktionell bearbeiteten und durch uns weitgehend dem heutigen Sprachgebrauch angepassten Fassung.

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