Entdeckt: Größte altspanische Felsenkunst-Höhle an spanischer Ostküste: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 24. September 2023, 11:45 Uhr

Ab. 1 Beispiele der Tier- und Symboldarstellungen in der Cueva Dones: a) Der Kopf eines Auerochsen; b) ein Pferdekopf; c) eine Wand mit verschiedenen Motiven, darunter Tiere und Symbole.

(rmh) Andreas Müller berichtet am 12.09.2023 auf seiner Seite Grenzwissenschaft aktuell über die Entdeckung der größten - mit altsteinzeitlichen Felszeichnungen dekorierte - Höhle an der spanischen Ostküste durch Archäologen.

Müller bezieht sich auf den von Archäologen und Archäologinnen der Univeritäten Zagareozza, Alicante und Southhampton in der Fachzeitschrift Antiquity ((DOI: 10.15184/aqy.2023.133) veröffentlichten Artikel, demzufolge die Autoren in der ungefähr 500 Meter langen Cueva Dones über 100 Felsmalereien und Gravuren entdeckten, deren Alter die Wissenschaftler auf mindestens 24.000 Jahre datieren. Einheimischen und Wanderern war, wie Müller berichtet, die Höhe bereits lange bekannt, doch die Felskunst blieb bis 2021 sowohl unbekannt als auch unerkannt.

Abb. 2 Die geografische Lage der „Cueva Dones“.

Der Hauptautor der Studie ist Dr. Aitor-Ruiz-Rendondo von den Universtitäten Zagarozza und Southampton. Wie er ausführt, war es die Darstellung eines Auerochsen, die den Wissenschaftlern verdeutlichte, welche Sensation die von ihnen gemachte Entdeckung war. Zwar ist steinzeitliche Felsen- und Höhlenkunst in Spanien an vielen Orten zu finden, doch die meisten Fundorte lagen bislang in Nordspanien.

Ruiz-Redondo wörtlich: "Es war für uns ein regelrechter Schock, als wir erst nach und nach bemerkten, dass wir es hier mit einer der größten Felsenkunsthöhlen in Kantabrien, dem südlichen Frankreich und Andalusien zu tun haben."

Abb. 3 Gravierte mediterrane trilineare Darstellung einer Hirschkuh (o.) und zweier Pferdeköpfe (u.).

Nicht allein die Ausdehnung der Höhle selbst, sondern auch die Vielzahl an Motiven und angewandten Techniken seien es, die die Cueva Dones zu einer bedeutendsten paläolitischen Felsenkunstorte entlang der Mittelmeerküste mache. "Tatsächlich könnte es sich um die größte altsteinzeitliche Kunsthöhle mit der größten Anzahl an Motiven handeln, die in Europa seit der Entdeckungen im nordspanischen Atxurra (2015) entdeckt wurde," sagte Ruiz-Rendondo.

In der ausführlichen Dokumententation werden Abbildungen von mindestens 19 unterschiedliche Tierarten bestätigt, darunter Hirschkühe, Pferde, Auerochsen und Wild. Der größte Teil der Darstellungen wurde mit Händen und Fingern an die Wände gebracht. Da es in der Höhe feucht war, trocknete der auf diese Weise angebrachte Lehm nur langsam, wodurch ein vorzeitiges Abbröckeln verhindert wurde. Bedingt durch diesen Umstand konnte sich eine schützende Kalzitschicht über den Darstellungen bilden, so dass die Felsenkunst im Gegensatz zu vielen anderen Orten in dieser Form erhalten blieb.

Quelle

Müller, Andreas: Größte altsteinzeitliche Felsenkunst-Höhle an der spanischen Ostküste entdeckt.


Bildquellen

Abb. 1: Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023

Abb. 2 Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023

Abb. 3: Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023