Gibt es in Deutschland "echte" Stufenpyramiden? (Teil 3)
Unverhofft kommt oft!
Meine beiden Artikel zu möglichen Stufenpyramiden in Deutschland Teil 1; Teil 2 sind auf eine große Resonanz gestoßen. Mich haben in den letzten zwei Tagen viele Zuschriften erreicht. Hier ein gekürzter Beitrag von meinem ABORA-Freund Mark Hobert. Er schickte mir dieses Statement in Wort und Bild zu. Es zeigt, wenn man mit ein wenig Grundwissen und mit offenen Augen durch seine Heimat läuft, welche erstaunlichen Entdeckungen man zu Hause machen kann.
„Hallo Dominique,
interessante Sachen machst Du da mit den Pyramiden in Deutschland. Nachdem ich Euer Interview gesehen habe, war ich angefixt und siehe da, wenn man die Augen offenhält, findet man fast überall etwas.
Wie z.B. hier: Schwellenburg, im NO von Erfurt an der Schnellstraße (B4) nach Nordhausen und Mühlhausen, Abfahrt Witterda. Über Ostern habe ich die Gegend mal aufgesucht (Bilder). Die Anlage ist mit ihren gleichlangen Seiten ziemlich genau nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Der Untergrund ist Gipskeuper. Es stehen davon einige Hügel in der Gegend herum. Aber dieser hat diese spezielle Form. Oben im Gestein ist noch ein kleiner Gang eingehauen.
Offiziell zum Weinanbau, aber wer baute an der Nordseite Wein an? Standort auf Google: 51.033855, 10.948945“
Nun, Ihr seht, wie schnell und einfach es gehen kann. Unsere Heimat ist voller spannender und uralter Relikte, die noch lange nicht alle entdeckt oder erkundet wurden. Dieser Hügel bei Gispersleben sieht wirklich imposant aus. Schaut Euch um und durchforstet Eure Gegend auf der Suche nach weiteren Entdeckungen!
Abb. 1 Die Ansicht des Terrassenhügels bei Gispersleben nahe Erfurt/Thür. Die Gesamtanlage besitzt eine Länge von ca. 103 m und eine Breite von etwa 58 m. Die Höhe gegenüber dem Umland beträgt etwa 16 m. Sollte der Komplex frühgeschichtlich sein, wäre es eine gewaltige Arbeitsleistung gewesen, diesen künstlichen Hügel aufzuschütten.
Abb. 2 Die Bildauswertung des Terrains in O-W-Richtung. Man erkennt sehr gut, dass der Stufenbau in Ost-West-Richtung ausgerichtet ist. Das sogar ziemlich präzise! An seiner Westseite (unten) wurde der Baukörper durch das angrenzende Feld bereits eingeebnet. Auch weist er auf der oberen Plattform Schäden auf.
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Abb. 3 In der Bevölkerung wird der Hügel ´Kippelhorn` genannt. Hier sollte man wirklich mal nachforschen, was die Chroniken im Ort darüber berichten. Das Gebiet bei Erfurt nahe dem Fluss Gera ist aus kulturhistorischer Sicht sehr spannend. Hier hinterließ die Aunjetitzer-Kultur (2.200-1.600 v.Chr.) mehrere riesige Grabhügel.
Abb. 4 Eine Sondierung muss ergeben, ob es sich um ein älteres Terrassenbauwerk oder einfach nur um eine terrassierte Halde aus jüngerer Zeit handelt. Die ersten Bilder befürworten eher die erste Variante.
