Ferdinand Speidel: Atlantis - Als der Mensch das kollektive Bewusstsein verlor (Rezension)

Eine Buchbesprechung von Frank Grondkowski

Vom Ego zurück zum kollektiven Bewusstsein

Abb. 4 Das Frontcover von Ferdinand Speidels jüngstes Werk: Atlantis - ALS DER MENSCH DAS KOLLEKTIVE BEWUSSTSEIN VERLOR, Remscheid (RediRoma Verlag), Dezember 2017, ISBN 978-3961033089, € 17,95

Mit „Atlantis“ präsentiert Ferdinand Speidel ein Meisterwerk der Recherche, der Darstellung seiner Ergebnisse sowie der detailreichen Interpretation des Verlaufs prähistorischer Zeit. Der Autor versteht es, selbst die unterschiedlichsten Sachverhalte klar miteinander zu verbinden und somit sehr gut verständlich zu schildern.

Dem Leser wird keine neue Atlantis-Theorie des Autors vermittelt sondern an Hand von Quellen ein Bild menschlicher Vergangenheit gezeichnet, welches am Ende eine schlüssige und logische Indizien-Kette ergibt. Wie bei einem Puzzle bedient sich Speidel einzelner Elemente der unterschiedlichsten Wissenschaften, verschiedenster Epochen, Kulturen, Religionen und Regionen - und kreiert so ein stimmiges Endergebnis, das zum Nachdenken anregen muss!

Unser Geschichtsverständnis wird noch immer von Zeitgrenzen beherrscht, von denen einige angesichts neu gewonnener Erkenntnisse aus den Forschungen der letzten fünfzig Jahre veränderungsbedürftig erscheinen. Ob der Beginn von Kunst oder Agrikultur, das Erscheinen früher Hochkulturen oder das Aufkommen der ersten Schriften, sie alle sind anscheinend dauerhaft festgeschrieben und werden bisher auch kaum angezweifelt. Ihnen gegenüber stehen die Arbeiten kritischer Wissenschaftler, die zu Ergebnissen führten, welche unser Geschichtsbild deutlich anders erscheinen lassen. Einige dieser wissenschaftlichen Arbeiten, die der bisherigen Geschichtsschreibung eine neue Richtung geben. beleuchtet der Autor in seinem Werk.

Speidel erläutert plausibel Fehler bei Datierungen mittels der C14 Methode, datiert den metallurgischen Gebrauch von Eisenerz zurück in die Frühzeit des Menschen oder korrigiert die alten Berichte über Kulturbringer sowie die noch immer rätselhafte Entstehung wichtiger Kulturpflanzen. Verschiedene Ansichten zum Beginn und der Herkunft des Lebens, der Mechanismen der Evolution oder der Rolle der Menschen in der Natur in Verbindung mit kosmischen Einflussfaktoren werden eindrucksvoll be- oder widerlegt.

All diese umfassenden Erklärungen begründen einen Zyklus des Menschen als ein vom kollektiven Bewusstsein, von der Wissenschaft meist als kollektives Unterbewusstsein bezeichnet, geleitetes Wesen. Durch die Entwicklung des Ego aus dem individuellem Bewusstsein verloren wir zunehmend die Fähigkeit über das mittlerweile reduzierte Bewusstsein mit einer Interwelt in Verbindung zu treten. Der Autor meint, dass eine Fortsetzung des eingeschlagenen Weges unweigerlich die beginnende Vernichtung unser Lebensgrundlage und damit unserer Spezies selbst verstärkt. Eine spannende Zeitreise zurück zu den Ursprüngen des kollektiven Bewusstseins, von der Altsteinzeit, über das goldene Zeitalter von Atlantis, durch Ägypten, Göbekli Tepe und die Tiefsee bis hin ins heutige Industriezeitalter.

So individuell unsere Wahrnehmungen und Empfindungen sein mögen, so sind sie doch die einzige Verbindung zu allem was war, was ist und was kommen wird.


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Anmerkungen und Quellen

Diese Buchbesprechung von Frank Grondkowski (©) wurde von ihm im Juli 2018 für Atlantisforschung.de verfasst.

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