Phlegethon (Pyriphlegethon)

Abb. 1 Im Flussbett des Phlegethon wälzten sich niemals erlöschende, alles verzehrende Feuerströme.

(Das Team) Bei dem Phlegethon (griech. Φλεγέθων – "der Flammende") oder Pyriphlegethon ("der Feuerflammende"), handelt es sich - neben Achĕron, Eridanos, Lethe, Mnemosyne, Kokytos und Styx - um einen der 'höllischen' Flüsse in der Unterwelt des Hades, dem Totenreich der altgriechischen Mythologie. Wie in der hellenischen Mytho-Geographie üblich, galt der Pyriphlegethon in seiner personifizierten Form auch als eine Gottheit.

Im Gegensatz zu den anderen Flüssen des Hades führt der Pyriphlegethon, an dessen Ufern weder Bäume noch Pflanzen wachsen, kein Wasser. In seinem Bett wälzen sich niemals erlöschende, alles verzehrende Feuerströme, in denen unter schrecklichem Gerassel glühende Felsenstücke treiben. Er umfließt den Tartaros, der zudem von einer dreifachen Mauer umgeben ist, und mündet in den Achĕron. Abgesehen von seiner Funktion als Grenzfluss des Tartaros, wurde ihm aber noch eine andere Bedeutung zugeschrieben. So sollen seine Flammen dazu dienen, die an diesen schrecklichsten Ort des Hades verbannten Seelen in alle Ewigkeit peinigen zu können, indem sie diese immer wieder zu Kräften kommen lassen, damit sie ihre Qualen dort weiter ertragen. [1]

Platon machte in seinem Dialog Phaidon etwas andere Angaben zu diesem Höllenstrom. [2] Laut ihm bildet der Phlegethon "nahe seiner Quelle einen See inmitten einer Ebene aus Feuer, aus der er glühende Steine und siedenden Schlamm mitführt. Er fließt dann kreisend in die Tiefen der Erde, bevor er sich schließlich in den Tartaros ergießt. Er verläuft nahe dem vom Fluss Achĕron gebildeten Acherunischen See, mündet aber nicht in diesen. Die bei vulkanischen Aktivitäten austretende Lava soll aus seinem Flussbett stammen." [3]

In späterer Zeit - nämlich in Dantes 'Inferno' - wird der Phlegethon als ein Fluss aus siedendem Blut beschrieben, in dem die Seelen der Verdammten regelrecht gekocht werden. Er befinde sich "im siebenten Kreis der Hölle, in welchem diejenigen bestraft werden, die Gewaltverbrechen gegen ihre Mitmenschen begangen haben (siehe Canto XII, 46–48), Mörder, Tyrannen und dergleichen. Weil sie zu Lebzeiten durch ihre Gewalttätigkeiten heißes Blut vergossen haben, werden sie nun in das fließende, kochende Blut des Phlegethon versenkt. Die Tiefe bis zu welcher jeder der Sünder im Fluss stehen muss, wird durch den Grad der Gewalttätigkeit festgelegt, die sie im Leben verursacht haben [...] Zentauren patroullieren um den Kreis, und schießen Pfeile auf diejenigen ab, die sich im Fluss über die zugewiesene Höhe hinaus zu erheben versuchen." [4]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quellen: Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, Leipzig 1770, Sp. 1987-1988, Stichwort: "Phlegethon"; Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 802, Stichwort: "Phlégethōn" (beide nach Zeno.org); sowie: Eva Prommegger, "Die Unterwelt", GRIN, 2000
  2. Siehe: Platon, Dialog Phaidon in der deutschen Übersetzung von Friedrich Schleiermacher (1809), S. 804f.; online bei Zeno.org
  3. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Phlegethon" (abgerufen: 26. März 2015)
  4. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Phlegethon" ((abgerufen: 26. März 2015; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

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