Probleme mit einem Kunstwerk in Australien

von William R. Corliss (1999)

In Science Frontiers Nr 117 (siehe: Aliens, mysteröse Rassen oder Aborigines?) haben wir australische Felsen-Kunst abgebildet, welche Luftgeistern ähnliche, fließende menschliche Figuren darstellt, die den heutigen Aborigines ziemlich unähnlich sehen. Bei unseren neueren Archiv-Studien sind wir auf einen alten Artikel gestoßen, der weitere Beispiele für die so genannten 'Bradshaw-Bilder' liefert; mehr von diesen grazilen menschlichen Formen mit langen, wogenden Locken - die im heutigen Outback am völlig falschen Platz sind.

Abb. 1 Zeichnung eines aus dem Felsen gehauenen Kopfes mit anscheinend kaukasischen Zügen aus dem nordwestlichen Aus- tralien.

Der selbe Artikel fügt der anwachsenden Akte über mysteriöse australische Kunst eine noch verwirrendere menschliche Darstellung hinzu. Es ist eine Steinmetzarbeit, die in einer Höhle im nordwestlichen Australien gefunden wurde. Hier ist der Text, der diese Zeichnung begleitet:

"Eine andere Höhle stellt uns vor ein neues Problem. Vor ihr, hoch auf der senkrechten Vorderseite eines Kliffs, und ohne mechanische Hilfsmittel unerreichbar, ist aus dem soliden Fels ein Menschenkopf im Profil heraus gemeißelt, den ich hier zeige. (Abb. 1) Er war zwei Fuß lang, 16 Inches in der Breite und 1½-Inches tief; und ich überlasse meinen Hörern die Entscheidung, ob er nicht ein verblüffendes und vornehmes Gesicht hat. Er unterscheidet sich völlig von den Köpfen moderner Aborigines. Die verwitterten Ränder der Gemme, dort wo sie in die Fels-Oberfläche übergeht, scheinen einen langen Zeitraum zu markieren, seit sie graviert wurde. Die Schwierigkeiten, sie dort zu hauen, wo sie sich befand, müssen immens gewesen sein - allerdings nur, sofern sich die Felswand nicht in Bodennähe befunden hat, und der Boden seither abgetragen worden ist - was wiederum ein hohes Alter vermuten ließe."

"Was für ein Problem dieses kaukasische Gesicht doch vorstellt! Ist es das eines Fremden aus Europa vor langer Zeit - möglicherweise noch vor den portugiesischen und spanischen Besuchern des 16. und 17. Jahrhunderts? Aller Wahrscheinlichkeit nach überquerten europäische Schiffe den Pazifik schon vor den Zeiten Balboas, da man griechische Säulen auf Südseeinseln gefunden hat; und da die Verbreitung von Pocken unter den Australiern, als wir [Europäer] dort erstmals siedelten, soll - ob das stimmt, muss ich die Pathologen entscheiden lassen – eine vorausgegangene Anwesenheit von Europäern unter ihnen postuliert." [1]


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss (© 1999-2000) erschien erstmals unter dem Titel "PROBLEMS OF ABORIGINAL ART IN AUSTRALIA" bei Science Frontiers Nr. 121, Jan. / Feb. 1999; Übersetzung ins Deutsche nach http://www.science-frontiers.com/sf121/sf121p13.htm durch Atlantisforschung.de

Fußnote:

  1. Quelle: S. Thornton, "Problems of Aboriginal Art in Australia," Victoria Institute, Journal of the Transactions, 30:205, 1897

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