Quelltext der Seite Helike - ein protohellenisches Atlantis?

[[Bild:Helike_1.jpg|thumb|350px|'''Abb. 1''' Künstlerische Impression eines "quasi-hellenischen" Atlantis. Das historische Helike dürfte dagegen etwas archaischer gewirkt haben.]]

([[bb]]) Die Geschichte der uralten [http://de.wikipedia.org/wiki/Achaier Achäer]-Metropole [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] ("[http://en.wikipedia.org/wiki/Eliki Eliki]") reichte vermutlich so weit zurück in die Vergangenheit, dass ihre Einwohner während der jüngsten Blütezeit, in der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends, mit einiger Sicherheit längst nichts mehr über die eigentlichen Ursprünge ihrer Stadt wussten. Ihr Ende kam plötzlich und unerwartet (aber nicht ganz ohne Vorwarnung, wie wir noch sehen werden) in einer Winternacht des Jahres 373 v. Chr. 

Die Historizität des überraschenden Untergangs der [http://de.wikipedia.org/wiki/Achaier Achäer]-Stadt [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] und ihrer Nachbarstadt [http://en.wikipedia.org/wiki/Boura,_Greece Boura] ist gut belegt und wurde - von der modernen Geschichtsforschung nie vehement in Zweifel gezogen - inzwischen auch durch archäologische Funde bestätigt. Schon in der klassischen, griechisch/römischen Literatur finden sich eine ganze Reihe von Verweisen auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] und detaillierte Schilderungen von Einzelheiten dieser gewaltigen Katastrophe.


'''Die Klassiker berichten über Helike'''

Der hellenische Geograph, Geschichtsschreiber und Poet [http://de.wikipedia.org/wiki/Eratosthenes Eratosthenes] erzählte beispielsweise, dass er selbst die Stätte des versunkenen [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] gesehen habe, und dass ihm die Fischer und Fährleute berichteten, eine riesige Bronzestatue des [[Poseidon]] erhebe sich nach wie vor unter der Wasseroberfläche. Der Dreizack, den der Gott in seiner Hand hielt, stellte eine Gefahr für alle Fischer dar, die mit Netzen fischten. [http://de.wikipedia.org/wiki/Heraklit Heraklit] wusste laut dem griechischen Geographen [http://de.wikipedia.org/wiki/Strabon Strabon] (64 v.Chr.-23 n.Chr.) zu berichten, "''dass sich die Katastrophe bei Nacht ereignet hatte, und obwohl sich die Stadt 12 Stadien (ca. 2 km) vom Meer entfernt befand, die gesamte Region mitsamt der Stadt am Morgen nicht mehr zu sehen war. 2000 Männer, die von den [http://de.wikipedia.org/wiki/Achaier Achaiern] zur Rettung entsandt waren, konnten die toten Körper nicht bergen''." <ref>Quelle: [http://www.eliki.de.vu/ Das antike Helike in Aegialia bei Aeghio - DIE GESCHICHTE DER VERSUNKENEN STADT HELIKE / ELIKI BEI AEGION / EGION IN AEGIALIA]</ref>

[http://de.wikipedia.org/wiki/Pausanias Pausanias] (143-176 n.Chr.), ein griechischer Reise-Schriftsteller, notierte: "''Vierzig Stadien ''(7 km)'' entfernt von [http://de.wikipedia.org/wiki/Egio Aegion] befindet sich ein Platz am Meer namens [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] .... wo einst die Stadt [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] stand .... Dies war ein Erdbeben, dass den Meeresboden umdrehte und darüberhinaus, so wird erzählt, ereignete sich in diesem Winter eine weitere Katastrophe: eine riesige See überflutete einen großen Teil des Landes und begrub [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] unter sich. Und die Flut überschwemmte den [[Poseidon]]-Tempel so dass nur noch die Wipfel der hohen Bäume sichtbar blieben. Denn als plötzlich der Gott erbebte, erhob sich die See zusammen mit dem Erdbeben und riss [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] mit all seinen Bewohnern in die Tiefe. Die Ruinen von [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] sind noch sichtbar, aber nicht mehr so deutlich wie einst, denn sie sind vom Salzwasser zerfressen.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>

[[Diodorus Siculus]] ( 80-20 v.Chr.) schrieb: "''Starke Erdbeben erschütterten die [http://de.wikipedia.org/wiki/Peloponnes Peloponnes], begleitet von Flutwellen, welche das freie Land in einer Weise zerstörten, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Die Katastrophe kam in der Nacht, so dass .... die Mehrheit der Bewohner in den Ruinen umkam. Als es Tag wurde, konnten noch einige aus den Ruinen fliehen, aber als sie glaubten, der Gefahr entronnen zu sein, wurden sie von einem noch weit größeren Desaster überrascht. Denn die See und die Wellen wuchsen zu gigantischer Größe an und das gesamte Land mit seinen Bewohnern war verschwunden. Zwei Städte in [http://de.wikipedia.org/wiki/Achaia Achaia] wurden Opfer dieser Katastrophe: [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] und [http://en.wikipedia.org/wiki/Boura,_Greece Boura]. Vor diesem Erdbeben war [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] die Erste unter den Städten [http://de.wikipedia.org/wiki/Achaia Achaias]''." <ref>Quelle: ebd.</ref>

[[Bild:Helike_2.jpg|thumb|left|260px|'''Abb. 2''' Auf dieser Karte wird die zentrale Lage von Helike (Eliki) in der Welt des achäischen Griechenland deutlich.]]

In seinen berühmten [http://de.wikipedia.org/wiki/Metamorphosen_(Ovid) Metamorphosen] (1.263) schrieb der römische Dichterfürst [http://de.wikipedia.org/wiki/Ovid Ovid] (43 v. Chr.-17 n.Chr.): "''Wenn Du nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] und [http://en.wikipedia.org/wiki/Boura,_Greece Boura] suchst, die einst Städte in [http://de.wikipedia.org/wiki/Achaia Achaia] waren, so wirst Du sie unter den Wellen finden, und die Seeleute zeigen Dir noch heute die ertrunkenen Städte mit ihren begrabenen Mauern''." <ref>Quelle: ebd.</ref>

Ein interessantes Detail hielt schließlich der römische Chronist [[Claudius Aelianus]] (Aelian) (170 -235 n. Chr.) fest: "''Fünf Tage vor dem Verschwinden von [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] flohen alle Mäuse, Ratten, Schlangen, Käfer und jegliche andere Kreatur dieser Art entlang der Straße, die nach Kyrinia führt. Und alle Einwohner [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helikes], die dieses Schauspiel beobachteten, waren erstaunt, aber unfähig, den Grund dieser Flucht zu erahnen. Aber nachdem diese Kreaturen [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] verlassen hatten ereignete sich ein Erdbeben in der Nacht, die Stadt wurde zerstört und eine riesige Flutwelle begrub [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] unter sich und auch zehn Schiffe aus [http://de.wikipedia.org/wiki/Sparta Sparta], die dort vor Anker lagen, waren ebenso verschwunden wie die gesamte Stadt.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>


'''Archäologen auf der Suche nach Helike'''

Trotz aller Referenzen in der klassischen Literatur tappten die Forscher im 20. Jahrhundert auf ihrer Suche nach der genauen Position [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helikes] zunächst im Dunklen: "''Die modernen Archäologen vermuteten die Ruinen des antiken [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] am Grunde des [http://de.wikipedia.org/wiki/Golf_von_Korinth Golfes von Korinth], bedeckt von Schlammablagerungen. Man hoffte, eine ganze Stadt >wie ein Schiffswrack< zu finden: über die Jahrtausende gut konserviert und allen zerstörerischen Einflüssen durch Mensch und Umwelt entzogen. Doch die Suche auf dem Meeresboden blieb erfolglos. Mittlerweile hatte eine Gruppe von Wissenschaftlern eine neue Theorie entwickelt. Die Überreste der Stadt sollten demnach in der fruchtbaren Küstenebene liegen, nahe den Dörfern [http://en.wikipedia.org/wiki/Eliki Eliki] und [http://en.wikipedia.org/wiki/Rizomylos,_Achaea Rizomylos], zwischen den Flüssen Kerynites und Selinous.''" <ref>Quelle: [http://www.achaia.de Achaia], [http://www.achaia.de/achaia.htm Achaia - Helike]</ref>

[[Bild:Helike_3.jpg|thumb|300x300px|'''Abb. 3''' Diese Münze gehört zu den Funden, welche die Archäologen bei ihren Grabungen im alten Helike entdeckten.]]

Diese neue Idee hielt sich an die Angaben der antiken Autoren, welche die überflutete Stadt im Wasser einer - heute versandeten - Inland-Lagune gesehen haben wollen - und dies brachte schließlich den Durchbruch: Seit 1991 gräbt nun ein griechisch-amerikanisches Forscherteam unter Leitung der Archäologin Dora Katsonopoulou "''in der Ebene von [http://en.wikipedia.org/wiki/Eliki Eliki]. Neolithische, mykenische, klassische, hellenistische und römische Funde kamen zu Tage. Der Stätte zeigt eine bemerkenswerte Siedlungskontinuität. Besonders erfolgreich waren die Grabungen in den Jahren 2000 und 2001.Es gilt als sicher, daß die ersten Überreste der verschwundenen Stadt [http://en.wikipedia.org/wiki/Eliki Helike] jetzt gefunden sind.''

''In drei Metern Tiefe stießen die Ausgräber auf gut erhaltene Gebäude aus klassischer Zeit sowie auf Keramik und Münzen'' '''(Abb. 3)''' ''aus dem 4. Jht. v. Chr.; die Funde waren bedeckt von einer dicken Lehmschicht, die Brackwasser-Weichtiere enthielt. Eine bronzezeitliche Siedlung, etwa 2400 v. Chr., wurde in 4 Metern Tiefe in der Nähe des Dorfes [http://en.wikipedia.org/wiki/Rizomylos,_Achaea Ryzomilos] ergraben. Die Zerstörungen der Häuser deuten darauf hin, daß die prähistorische Ahnin von [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] ebenfalls Opfer eines schweren Erdbebens wurde''." <ref>Quelle: Quelle: [http://www.eliki.de.vu/ Das antike Helike in Aegialia bei Aeghio - DIE GESCHICHTE DER VERSUNKENEN STADT HELIKE / ELIKI BEI AEGION / EGION IN AEGIALIA]</ref>
 
Und weiter heißt es dort: "''Sogar ein Teil der römischen Straße, die der reisende Schriftsteller [http://de.wikipedia.org/wiki/Pausanias Pausanias] auf seinem Weg nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] benutzte, wurde entdeckt. Und eben diese Straße - Leophoros - könnte die Forscher zum Zentrum [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helikes] führen, zu reichen Häusern, Tempeln und Statuen sowie zum einstmals weithin berühmten Heiligtum des [http://de.wikipedia.org/wiki/Poseidon Poseidon]. Die Grabungen werden fortgesetzt. Man darf hoffen, daß die griechische Erde in den nächsten Jahren eines ihrer letzten Geheimnisse preisgeben wird.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>


'''Helike entdeckt - Atlantis gefunden?'''

Es dürfte niemand verwundern, dass das Drama von [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] zumindest im Spektrum konservativer, [[Schulwissenschaft|schulwissenschaftlicher]] [[Atlantisforschung]], wo man lediglich mediterrane [[Atlantis]]-Lokalisierungen als zulässig betrachtet, zu atlantologischen Überlegungen einlud. Der Autor von "'''Das antike Helike in Aegialia bei Aeghio'''", von dem wir auch die Zusammenstellung der Klassiker-Zitate zu [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] übernommen haben, listet die wesentlichen Verfechter der [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike]-Hypothese auf: "''Taylor (1926)'' <ref>Siehe: Alfred  E. Taylor: "A Commentary on Plato's Timaeus", Oxford University Press 1928</ref> ''und Frutiger (1930)'' <ref>Siehe: P. Frutiger, "Les Mythes de Platon", Librairie Felix Alcan, Paris 1930</ref> ''waren die ersten, die annahmen, dass das plötzliche und dramatische Verschwinden von [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] - zerstört von einem starken Erdbeben und überflutet von der See - [[Plato]] zu seinem [[Atlantis]]-Mythos inspiriert hatte. Siehe auch Forsythe (1980)'' <ref>Siehe: P.Y. Forsythe: "Atlantis: the Making of a Myth", Montreal Queen's University Press 1980</ref>'', Giovannini (1985) ''<ref>Siehe: A. Giovannini:" Peut on demythifier l'Atlantide?", Museum Helveticum 42, 151-156, 1985</ref>'' und Ellis (1998)'' <ref>Siehe: R. Ellis: "Imagining Atlantis", New York, Alfred A. Knopf 1998</ref>." <ref>Quelle: [http://www.eliki.de.vu/ Das antike Helike in Aegialia bei Aeghio - DIE GESCHICHTE DER VERSUNKENEN STADT HELIKE / ELIKI BEI AEGION / EGION IN AEGIALIA]</ref>

[[Bild:Helike_4.jpg|thumb|left|280px|'''Abb. 4''' Helike heute: das versandete Areal der Inland-Lagune, an der einst die Stadt stand.]]

Wenn wir ihn richtig interpretieren, liegt zumindest ein Zugang zum Verständnis des '[http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] = [[Atlantis]]'-Konzepts in der Tatsache begründet, dass [[Platon]] seinen [[Atlantisbericht]] in den beiden Dialogen [[Timaios]] und [[Kritias]] aller Wahrscheinlichkeit nach in den Jahren 349 / 348 v. Chr. (siehe: Zeittafel) verfasst hat, also wenige Jahrzehnte nach der [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike]-Katastrophe (373 v. Chr.): "''[[Plato]] wusste ganz sicher von der Katastrophe und hatte möglicherweise ein persönliches Interesse daran. 388 v. Chr. hat er den Hof von Dionysos I. in [[Syrakus]] besucht, wo es ihm gelang den Tyrannen anzugreifen. Nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Plutarch Plutarch] (Dion 5.2) fragte Dionysos darufhin Pollis, einen Admiral und Gesandten aus [http://de.wikipedia.org/wiki/Sparta Sparta], ihm einen Dienst zu erweisen und ihn von [[Plato]] zu befreien. Pollis nahm [[Plato]] gefangen, brachte ihn zum Sklavenmarkt auf der Insel [http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gina_(Griechenland) Aegina] und bot ihn dort zum Verkauf an. [http://de.wikipedia.org/wiki/Diogenes_Laertios Diogenes Laertius] (3.19) berichtet, dass ein Athener Mitbürger [[Plato]] dort erkannte, ihm die Freiheit kaufte und ihn nach [[Athen]] zurück schickte.''

''15 Jahre darauf ertrank Pollis bei der Katastrophe von [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike]. Dionysos hörte davon und betrachtete das Schicksal Pollis' als ein Zeichen Gottes. Um sein eigenes Leben fürchtend, schrieb er einen Brief an [[Plato]], in welchem er ihn bat, nicht schlecht über ihn zu reden. [[Plato]] antwortete ihm lediglich, dass er keine Zeit habe, sich mit Dionysos' Schicksal zu befassen.''" <ref>Quelle: ebd.</ref> Unsere Quelle stellt dazu weiter fest: "''Diese ganze Geschichte hört sich ein wenig nach >Propaganda< der damaligen Akademie in [[Athen]] an (Caven 1990), aber sie könnte durchaus einen Kern Wahrheit enthalten. Admiral Pollis kann durchaus in [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] ertrunken sein, denn wir wissen von den Berichten [http://de.wikipedia.org/wiki/Claudius_Aelianus Aelians], dass Kriegsschiffe aus [http://de.wikipedia.org/wiki/Sparta Sparta] in der Nacht der Katastrophe bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] vor Anker lagen.''" <ref>Quelle: B. Caven, "Dionysos I., War-Lord of Sicily", Yale University Press 1990</ref>

Der Verfasser kann da nur zustimmen. Allerdings erklären [http://de.wikipedia.org/wiki/Platon Platons] sizilianische Leidensgeschichte und Pollis späterer Tod keineswegs, warum ausgerechnet [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] das historische Vorbild für [[Atlantis]] gewesen sein soll. Haben wir etwa das dekadente und gewalttätige [[Atlanter]]-Imperium seines Berichts als eine versteckte Anspielung auf das Regime von Dionysos I. zu betrachten? Nein, ein Konstrukt wie die [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike]-Theorie ist u.a. nur vor dem Hintergrund eines skurrilen [[Platon]]-Verständnisses, oder besser: Missverständnisses, möglich, nämlich dann, wenn man [[Platon]] als eine Art Vorläufer heutiger Hollywood-Drehbuchautoren betrachtet. <ref>Anmerkung: [[Platon]] war, wie wir heute sagen würden, ein '[http://www.geschichte-chronologie.de/l2-wahl/l2-katastrophen/l3-katastrophen.html Katatrophist]', und Anhänger der Vorstellung einer zyklischen Menschheits- und Zivilisationsgeschichte. Er ging davon aus, dass alle Kulturen einen Kreislauf von Werden, Entwicklung und Vergehen durchmachen, wobei sie schließlich - zumeist im Verlauf gewaltiger Katastrophen - untergehen. Die Historie von [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] mag ihn darin womöglich bestärkt haben; als "Basis" für seinen [[Atlantisbericht]] hat sie dagegen kaum getaugt.</ref>

[[Platon]] war kein Schriftsteller im heutigen Sinne, der sich und er bediente sich auch nicht willkürlich an historischen Motiven als 'Bausteine' einer fiktionalen Erzählung; sein Bild der Menschheits- und Zivilisations-Geschichte und damit auch von [[Atlantis]] bewegte sich sowohl in georaphischer als auch chronologischer Hinsicht in gänzlich anderen Größenordnungen, als sie [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike] zu bieten hatte. <ref>Anmerkung: Vergl. dazu etwa [[Nomoi (Die Gesetze), Atlantis und das verlorene Wissen der Alten]]</ref> Durchaus legitim scheinen aus atlantologischem Blickwinkel jedoch Überlegungen, ob das [http://de.wikipedia.org/wiki/Helike Helike]-Ereignis, dessen Zeitzeuge [[Platon]] war, möglicherweise einen ganz konkreten Einfluss auf die Herausbildung seines katastrophistischen Welt- und Geschichtsbildes hatte, das im [[Atlantisbericht]] einen unmittelbaren Ausdruck fand.   


===Anmerkungen und Quellen===

'''Fußnoten:'''
<references />

'''Bild-Quellen:'''

:1) http://www.occultopedia.com/a/atlantis.htm (Bild nicht mehr online)

:2) http://www.eliki.com/ancient/civilizations/eliki/ (Bild nicht mehr online)

:3) [http://www.achaia.de Achaia], [http://www.achaia.de/achaia.htm Achaia - Helike] 

:4) http://www.leeds.ac.uk/media/reporter/472/472%2002.jpg (Seite nicht mehr online)