Quelltext der Seite Die alten Hochkulturen standen in Kontakt!

von unserem Gastautor [[Dr. Horst Friedrich]]

[http://de.wikipedia.org/wiki/Pyramide_(Bauwerk) Pyramiden] in [[Atlantis in Mexiko - die Theorie des Gene D. Matlock|Mexiko]]. Pyramiden in [http://de.wikipedia.org/wiki/Peru Peru]. Pyramiden-Mounds in [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nordamerika]]. [[Die ägyptischen Pyramiden|Pyramiden in Ägypten]]. Zikkurats (Stufenpyramiden) in [Mesopotamien]. Pyramiden-Mounds in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Bretagne Bretagne] und auf den [http://de.wikipedia.org/wiki/Kanarische_Inseln Kanarischen Inseln]. Pyramiden auf den [http://de.wikipedia.org/wiki/Malediven Malediven]. Pyramiden in [Geheimnisvolles China|China]. Und neuerdings Stufenpyramiden auf dem Meeresgrund in [http://de.wikipedia.org/wiki/Japan südjapanischen] Gewässern (1+)<ref>Hierzu Frank Joseph: ,,»Mu« gefunden?“, in: EFODON SYNESIS Nr. 22, 1997</ref>. Der Schulwissenschaft zufolge besteht da nicht die geringste Verbindung! Merkt sie denn nicht, dass solche abstrusen Absonderlichkeiten lediglich Manifestation eines [http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudowissenschaft pseudowissenschaftlichen], ideologischen ,,Spleens“ sind?

[[Bild:Verbindungen.jpg|thumb|'''Abb. 1:'''  Versuchsweise skizzierte maritime Ver- bindungen zwischen den alten Hochkulturen. Man beachte 
die Ähnlichkeit mit den modernen transoze- anischen Seefahrtsrouten.<br> (Zeichnung: H. Friedrich)]]

Aber die Zeit wird über solche Absurditäten hinweggehen. Neue ,,[http://de.wikipedia.org/wiki/Archetypen Archetypen]“ steigen bereits am Horizont akademischer Diskussionswürdigkeit auf. Es wird immer klarer, dass diejenigen, die für das ,,Weltbild“ des Isolationismus <ref>Isolationismus = die unhaltbare Ansicht, dass die alten Hochkulturen sich jeweils isoliert, ohne Kontakt und Wechselwirkung miteinander, entwickelt hätten. Insbesondere wird die Möglichkeit transozeanischer und interkontinentaler ,,Transfusionen“ geleugnet.</ref> eintreten, für eine überholte Sache kämpfen.

Immer mehr Abtrünnige werden der isolationistischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Scholastik Scholastik] untreu und laufen zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Diffusionismus Diffusionismus] <ref>Diffusionismus = das Gegenteil von Isolationismus.</ref> über, wie beispielsweise Cornelia Giesing mit ihrer exzellenten Arbeit DAS VOR-KOLUMBISCHE AMERIKA AUS CIRCUMPAZIFISCHER SICHT <ref>In: Wolfgang Stein (Hrsg.): ,,Kolumbus oder wer entdeckte Amerika?“, (Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung des Staatl. Museums für Völkerkunde München), München 1992.</ref>, die sogar ,,offiziell“ vom Münchener Völkerkundemuseum verkauft wird. Diese Abtrünnigen aus Überzeugung wittern zweifellos den bevorstehenden [http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigmenwechsel Paradigmenwechsel]. 

Sie merken immer mehr, dass der Isolationismus eher eine Ideologie als eine ernstzunehmende wissenschaftliche These ist, und dass die - seinerzeit schlecht gemauerten – isolationistischen ,,Bollwerke“ in Kürze unter dem Ansturm inkompatibler neuer Fakten und Entdeckungen in sich zusammenfallen werden.

Bis vor kurzem hatte es innerhalb des akademischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Establishment Establishments] nur ganz vereinzelte hartnäckige Diffusionisten gegeben, wie etwa den amerikanischen Professor George F. Carter, der in zahllosen Publikationen die Fragwürdigkeit des isolationistischen Weltbildes bloßgestellt hatte. Carter stand auch in engem Kontakt mit dem Ex-Harvard-Professor [http://de.wikipedia.org/wiki/Barry_Fell Barry Fell], der in den ESOP-Jahrbüchern seiner EPIGRAPHIC SOCIETY ab 1982 zunehmend spektakuläres Material zur multiplen ethno-linguistischen Herkunft der ,,Indianer“-Völker - und generell zu den weltweiten Wechselbeziehungen zwischen den alten Hochkulturen - publizierte.

Aber der wackerste Vorkämpfer des Diffusionismus war zweifellos der unermüdliche, charismatische [http://de.wikipedia.org/wiki/Thor_Heyerdahl Thor Heyerdahl], der mit seinen Bestseller-Büchern zwischen 1948 ([http://books.google.de/books?id=RV8DAAAACAAJ&dq=Kon-Tiki&ei=SfcOSsnnFo-IyQTBubGVDw KON TIKI]) und 1995 ([http://books.google.de/books?id=nzl5HgAACAAJ&dq=THE+MALDIVE+MYSTERY&ei=5PcOSoKvCJrczQSG-q2rAQ THE MALDIVE MYSTERY]) dem Paradigmenwechsel, den wir jetzt miterleben, so vorgearbeitet hat <ref>Befremdlicherweise ist in seinem letzten Buch [http://books.google.de/books?id=zheaAAAACAAJ&dq=DIE+PYRAMIDEN+VON+TUCUM%C3%89&ei=HPcOSvGyCqXEzgTru4idDg DIE PYRAMIDEN VON TUCUMÉ] (München 1995) nur noch maximal von maritimen Wechselbeziehungen zwischen [[Atlantis in Mittelamerika - Rätsel der präkolumbischen Vorzeit|Mittelamerika]] und Peru die Rede. Hat er es im Alter aufgegeben, die Spuren seiner weltweit aktiven ,,Redin“ und ,,Langohren“ weiter zu verfolgen?</ref>. Dank ihm sind die wichtigen Erkenntnisse
,,''Der Mensch hisste Segel, ehe er ein Pferd sattelte ... und er befuhr die Weltmeere, ehe er mittels Rädern auf Straßen fuhr''“, und

,,''Im Zeitalter der Segelschiffahrt ging man davon aus, dass die alten Zivilisationen einen fast unbegrenzten Aktionsradius hatten''“ <ref>Thor Heyerdahl: ,,Early Man and the Ocean“, Garden City/New York 1979, Seite 3</ref> 

heute Allgemeingut breiter Leserschichten in fast allen Ländern geworden. Lediglich noch eine winzige Zahl akademischer ,,Meinungsbildner“ versucht, gegen den Paradigmenwechsel anzukämpfen und dem Publikum ihre überholten, pseudowissenschaftlich-ideologischen Denkmuster weiterhin aufzuoktroyieren.


[[Bild:Thor_Heyerdahl2.jpg|thumb|'''Abb. 2:'''  Der norwegische Alternativ-Historiker Thor Heyerdahl gehörte 
zu den wichtigsten Vorkämpfern des Diffusionismus im 20. Jahrhundert.]]

Aber damit wird es auch in Kürze zu Ende sein! Immer mehr nämlich beginnen wir zu realisieren, dass alle Hochkulturen auf unserem Planeten ethno-linguistische Amalgame waren und sind, d.h. ethno-linguistische Mixturen aus einer Vorbevölkerung und einer oder mehrerer ,,Transfusionen“, wobei letztere sehr häufig per See von weither anlangten <ref>Hierzu auch Horst Friedrich: ,,Die Entstehung von Ober- und Unter-Ägypten in diffusionistischer Sicht“, in: EFODON SYNESIS Nr. 9, 1995</ref>. Die beigegebene Karte zeigt versuchsweise die wichtigsten dieser prähistorischen, maritimen Verbindungen.

In dieser Sicht der Dinge liegt also das Weltbild des Isolationismus weitab von der Realität! Es scheint sogar, dass ,,Transfusionen“ oder ,,Infusionen“ eine notwendige Vorbedingung dafür sind, dass eine Hochkultur entstehen kann <ref>Hierzu vgl. Armin Naudiet: ,,Wie entstehen Hochkulturen?“, in: EFODON SYNESIS Nr. 13, 1996.</ref>. Im neuen Weltbild wird es als die natürlichste Sache der Welt angesehen werden, dass alle Völker auf unserem Planeten - sogar über inter-kontinentale Entfernungen hinweg! - in geringerem oder in größerem Maße miteinander verbunden sind: sprachlich, kulturell und ,,rassisch“. Darüber sollte nicht hinwegtäuschen, dass heute oftmals die Bevölkerungen größerer Regionen (China, [[Ex occidente lux - Atlantis in West-Europa?|Europa]] etc.) relativ einheitlich wirken, denn das kann späteren, der Forschung noch nicht recht greifbaren Einflüssen <ref>Hierzu etwa vom Verfasser: ,,Ethnien und morphische Felder: Volk, »Rasse«, Sprache, Land“, in: VORZEIT-FRÜHZEIT-GEGENWART Nr. 4-5/1992.</ref> geschuldet sein. Dies gilt auch noch für relativ späte Zeiten, wie die römischen Steinmetz-Zeichen an Ziegeln der [[Geheimnisvolle Maya - woher stammte ihr erstaunliches Wissen?|Maya]]-Stadt Comalcalco <ref>Hierzu etwa Barry Fell: ,,The Comalcalco Bricks: Part 1 - the Roman Phase“, in: ESOP, Vol. 19, 1990 (S. 299-336)</ref> oder aus der legendenumwobenen ,,Burrows Cave“ stammende Artefakte bezeugen. Offenbar haben noch zu hellenistisch-römischen Zeiten Verbindungen zwischen [[Atlantis in (Nord-)Afrika - die afro-atlantologische Schule|Nordafrika]] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Yucat%C3%A1n_(Halbinsel) Yucatan], respektive dem Gebiet der ,,Moundbuilder“- Zivilisation bestanden.

Die Nebel, die uns bisher die Vorgeschichte (und generell alles vor etwa -500) verhüllen, werden allerdings noch lange Zeit herumwabern und uns die prähistorischen Realitäten bestenfalls ahnen lassen. Diese Nebel sind aber selbsterzeugt: ein verwirrendes Gewebe scholastischer Lehrmeinungen. Drei Erkenntnisse müssen sich, ehe wir Klarheit gewinnen können, erst durchsetzen: dass unsere Lehrmeinungs-Chronologien einen heimtückisch-effizienten Konfusions-Mahlstrom darstellen <ref>Hierzu etwa Gunnar Heinsohn: ,,[http://books.google.de/books?id=4FSnGQAACAAJ&dq=Die+Sumerer+gab+es+nicht&ei=pPoOSov6NYy0yQTYq6jEAQ Die Sumerer gab es nicht]“, Frankfurt a. Main 1988</ref>, dass die Menschheitsgeschichte unendlich länger ist als bisher gedacht <ref>Hierzu etwa Horst Friedrich: ,,Hochkulturen im Tertiär?“, in: EFODON SYNESIS Nr. 2, 1994</ref>, und dass sie immer wieder (mindestens bis -700) von gigantischen Natur-Kataklysmen unterbrochen wurde <ref>ebenda.</ref>.

Diese linguistische, kulturelle und ,,rassische“ <ref>Die Idee gesonderter ,,Rassen“ der Menschheit ist ein Traum, aus dem es aufzuwachen gilt. In der Realität gibt es nur die menschliche Rasse, mit einer unglaublich vielfältigen Anzahl von ,,ethno-linguistischen Quasi-Einheiten“ (Stämme, Völker, Nationen)</ref> Verbindung aller einstigen und heutigen Zivilisationen auf dem Erde-Planeten wird Bestandteil des neuen Weltbildes sein. Behauptungen wie etwa, der Europäer - oder generell Angehörige anderer Kulturen - sehe ,,sich in den autochthonen Kulturen 
[[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerikas]] einer von vorneherein völlig fremden Welt gegenüber“ <ref>Zitiert aus Hanns J. Prem: ,,[http://books.google.de/books?id=5m9uAAAACAAJ&dq=Geschichte+Altamerikas&ei=r_sOSrWCO5nCyAThvvylCg Geschichte Altamerikas]“ (München 1989), S. XI. Das Werk ist empfehlenswert, aber hie und da stört merklich die zugrundeliegende scholastisch-isolationistische Grundhaltung des Autors. Was zur Datierung gesagt wird, kann man glauben oder auch nicht.</ref>, wird man dann belächeln.

Ein notwendiges Ingredienz des neuen Weltbildes wird ein richtiges Verständnis jener maritimen, oft interkontinentalen ,,Transfusionen“ und ,,Infusionen“ sein. Zweifellos mag es oft Fälle gegeben haben, an denen nur zwei Länder oder Völker beteiligt waren. Beispielsweise wenn etwa ein westafrikanisches oder südostasiatisches Königreich mit eigenen Schiffen Menschen und Kultur-Elemente nach Alt-Amerika brachte <ref>Hierzu auch sehr aufschlußreich von Austin Coates: ,,Islands of the South“, London 1974</ref>. Daneben scheint aber auch eine Art weltweit aktive (proto-phönizische?) ,,Hanse“ eine nicht unerhebliche Rolle gespielt zu haben. Heyerdahl, mit seinen ,,Redin“ und ,,Langohren“, und Morgan Kelley <ref>E. Morgan Kelley: THE METAPHORICAL BASIS OF LANGUAGE - A STUDY IN CROSS-CULTURAL LINGUISTICS, Lewiston/New York 1992, passim</ref>, mit seinen ,,Pochteca“, meinen wohl dasselbe.

Ich vermute, dass diese ,,Proto-Phönizier“ ein weltweites Netz maritimer Handelsrouten hatten, mit Anlaufhäfen und Stützpunkten in vielen Ländern:

Peru, [http://de.wikipedia.org/wiki/Indien Indien], China, [http://de.wikipedia.org/wiki/Sri_Lanka Sri Lanka], [http://de.wikipedia.org/wiki/Kambodscha Kambodscha], [http://de.wikipedia.org/wiki/Java_(Insel) Java], [http://de.wikipedia.org/wiki/Mexiko Mexiko], Afrika, West-Europa, [http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeer Mittelmeer]-Region (besonders auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Iberische_Halbinsel iberische Halbinsel]: [http://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%A1diz Cádiz]!), [http://de.wikipedia.org/wiki/Naher_Osten Naher Osten] etc., dass sie mit Sklaven, Luxuswaren und Rohstoffen handelten, Gold in Arizona <ref>Vgl. hierzu Horst Friedrich: ,,Keltische Goldminen in Arizona?“, in: EFODON SYNESIS Nr. 21, 1997</ref> und [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdafrika Südafrika] und Kupfer in [http://de.wikipedia.org/wiki/Michigan Michigan] <ref>Hierzu James L. Guthrie: ,,Great Lakes Copper - Still Missing“, in: NEARA JOURNAL, Vol. XXX/No. 3-4, 1996 (S. 57-70)</ref> abbauten.

Vielleicht kam auf ihren Schiffen der [http://de.wikipedia.org/wiki/Taoismus Taoismus] nach Mexiko und beeinflusste dort den indianischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Schamanismus Schamanismus]. So sollte man also vielleicht von ,,Infusionen“ sprechen, wenn man begrenzte maritime Kultur- und Handels-Kontakte im Auge hat, und den Begriff ,,Transfusionen“ verwenden, wenn substantiellere ethno-linguistische Hinzufügungen gemeint sind. Aber naturgemäß wird es da Überlappungen geben.


===Anmerkungen und Quellen:===

Dieser Beitrag von Dr. Horst Friedrich © wurde erstmals veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr. 26/1998. Online erschien er zuerst unter: http://www.efodon.de/html/archiv/vorgeschichte/friedrich/kulturen.htm

<references />


===Bild-Quellen:===

(1) http://www.efodon.de/html/archiv/vorgeschichte/friedrich/kulturen.htm

(2) http://www.severskelisty.cz/osobnosi/raii.jpg