Quelltext der Seite Der Ario-Atlantismus im 'Dritten Reich'

"''Die nationalsozialistischen Forschungswissenschaften verwendeten zweifellos die Schrotflintenmethode; wenn man genügend Löcher ins Unbekannte schießt, ist es wahrscheinlich, dass einem etwas dabei in den Schoß fällt. Und die Nationalsozialisten probierten alles aus, egal was, egal wie ausgefallen die Idee schien!''" ([http://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Ley Willy Ley])

[[Bild:Himmler 2.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Heinrich Himmler (1900-1945) war faktisch der hochrangigste Repräsentant des quasi 'staatlichen' Ario-Atlantismus im 'Dritten Reich'.]]

([[Das Team|red]]) Die Tatsache, dass sich der nachweisbare bildungspolitische Einfluss des [[Ario-Atlantismus]] auf die universitäre Urgeschichtsforschung in der Spätphase der '[http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Republik Weimarer Republik]' und während des '[http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Reich Dritten Reichs]' in engen Grenzen hielt, hat keineswegs damit zu tun, dass man in Kreisen des 'Real existierenden Wissenschaftsbetriebs' jener Zeit gegen ariozentrisch-rassistisches Gedankengut gefeit gewesen wäre; vielmehr galten das Thema '[[Atlantis]]' bzw. die [[Atlantisforschung]] dort bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als gänzlich inakzeptables "no go area" - ein Dogma, gegen das sich nur akademische Ausnahmepersönlichkeiten wie [[Adolf Schulten]] (1870-1960) und [[Atlantis in Nigeria - Leo Frobenius und das Yorubaland|Leo Frobenius]] (1873-1938) aufzulehnen wagten.

So stieß weder die explizit [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistische]] Vorstellung von Germanen als Abkömmlingen einer versunkenen arktischen Ur-Kultur noch die klassische [[Atlantis-Lokalisierung]] im [[Atlantis|Atlantik]] empirischer [[Atlantologie|Atlantologen]] im Bezirk universitärer Forschung auf nennenswerte Akzeptanz, geschweige denn auf 'Gegenliebe', sondern man folgte anderen Präferenzen. [[Frank Joseph]] stellt dazu in seiner Atlantis-Enzyklopädie ([http://books.google.de/books?id=NwvgPxA62KkC&pg=PP1&dq=Frank+Joseph+The+Atlantis+Encyclopedia&cd=1#v=onepage&q=&f=false The Atlantis Encyclopedia]) aus dem Jahr 2005 fest: "''Während der 1930er Jahre glaubten sowohl deutsche als auch nicht-deutsche Anthropologen, dass die indo-europäischen Völker entweder aus den Steppen Zentral-Russlands oder aus Nordeuropa stammten, in etwa einem Gebiet, das ungefähr den'' [heutigen] ''baltischen Staaten entspricht''" <ref>Quelle: [[Frank Joseph]], "[http://books.google.de/books?id=NwvgPxA62KkC&pg=PP1&dq=Frank+Joseph+The+Atlantis+Encyclopedia&cd=1#v=onepage&q=&f=false The Atlantis-Encyclopedia]", Career Press, 2005, S. 265</ref> Zu den wenigen bekannt gewordenen deutschen Wissenschaftlern, die sich dem entgegen begeistert der Vorstellung eines arischen [[Atlantis]] hingaben, gehörte der Geograph und Historiker [[Albert Ludwig Herrmann: Ein friesisches Atlantis in Tunesien|Albert Ludwig Herrmann]] (1886-1945), dessen 1934 erschienenes Buch „[http://books.google.de/books?id=lPpfAAAAIAAJ&q=Unsere+Ahnen+und+Atlantis&dq=Unsere+Ahnen+und+Atlantis&cd=1 Unsere Ahnen und Atlantis: nordische Seeherrschaft von Skandinavien bis nach Nordafrika]“ eine deutliche [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistische]] Tendenz aufweist.

Jedenfalls übten die neuen, nationalsozialistischen Machthaber in Sachen '[[Atlantis]]' keinerlei Druck auf die universitären Eliten aus. "''Im offiziellen Vokabular der Nazis spielte Atlantis'', wie es bei [http://arnstrohmeyer.de/webseiten/portrait.htm Arn Strohmeyer] heißt, "''keine Rolle. Hitler ging sogar äußerst hart gegen alle esoterischen Sektierer und Schwärmer in dieser Richtung vor.''" <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Arn_Strohmeyer Arn Strohmeyer], [http://books.google.de/books?id=caK1PQAACAAJ&dq=Atlantis+ist+nicht+Troja+-+%C3%9Cber+den+Umgang+mit+einem+Mythos Atlantis ist nicht Troja - Über den Umgang mit einem Mythos], Donat Verlag, Bremen, 1997, S. 116 --- Red. Anmerkung: Als Beispiel für die Verfolgung entsprechender "Abweichler" mit [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistischer]] Tendenz im 'Dritten Reich' sei hier [http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Walter_Koch Walter Koch] (1895-1970) erwähnt. "''Koch, Sohn eines Fabrikanten, diente im Ersten Weltkrieg, wurde 1917 aufgrund einer Kriegsverletzung entlassen und studierte in Straßburg und Tübingen, wo er 1920 zum Dr. phil promoviert wurde. Koch ging in den Schuldienst, war Gymnasial-Lehrer, Astrologe und Parapsychologe, der sich mit Häusersystemen, aber auch Farben in der Astrologie beschäftigte. Während der Frühzeit des nationalsozialistischen Regimes ab 1933 vertrat Koch eine ariosophische und nationalsozialistische Position''". In einem seiner Artikel, "Urnordischer Jahres-Sonnenglaube" (in: Die Astrologische Rundschau, Leipzig 1934, Heft 5 + 6) finden sich "''wichtige ariosophische Elemente wie Wiedergeburtsglaube, arische Herrenvölker, Atlantis, arisch-nordische Kultur ursprünglich von Atlantis, Runen, Edda, Ägypten, Germanen, die arischen >Urvölker< Mesopotamiens, die angeblich alle Kulturerrungenschaften samt der Gestirn-Religion gestiftet haben im arischen Geist; der Nazarener nicht als Jude, sondern Träger des urarischen Gotteserlebnisses; Rassenentartung, Vermischung tiefer stehender Rassen etc.''" Im Jahr "''1941 wurde er - im Zusammenhang mit der Flucht von Rudolf Heß - wie die meisten deutschen Astrologen verhaftet und blieb bis 1943 in Polizeigefängnissen, zeitweilig war er auch im Konzentrationslager Dachau eingekerkert.''". (Quelle: [http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Hauptseite Astro Wiki] unter: [http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Walter_Koch Walter Koch] (Stand: 09.05.2010); siehe dort auch die Primärquellen)</ref> Tatsächlich muss hier aber das Wort "offiziell" ganz besonders betont werden, den einzelne "Größen" des NS-Regimes, wie etwa [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Heinrich Himmler] '''(Abb. 1)''', waren nachweislich praktizierende [[Ario-Atlantismus|Ario-Atlantisten]], aber in Bezug auf den publizistischen Umgang mit dem [[Atlantis-Komplex]] zeigten die Nationalsozialisten eine geradezu frappierende Indifferenz.

So war es trotz der 'Gleichschaltung' der Medien nach ihrer Machtergreifung durchaus möglich, im Bereich [[Populärwissenschaft|populärwissenschaftlicher]] [[Bibliothek|Atlantis-Literatur]] auch Modelle eines explizit "nicht-arischen" [[Atlantis]] zu publizieren, wie das Beispiel des 'Flügelmajors' [[Kurt Bilau: Der 'Flügelmajor' und Atlantis|Kurt Bilau]] (1872-1941) zeigt, der in seiner [[Atlantologie|atlantologischen]] Publikation "[[Kurt Bilau und die 'Offenbarungen Johannis'|Die Offenbarungen Johannis - Ein Mondniederbruch vor 11 400 Jahren]]" von 1935 sogar eindeutig Position gegen die Annahme arischer Urkultur beziehen konnte, und stattdessen eine cro-magnoide Hochkultur "''rotäutiger''" Menschen propagierte, deren direkte Nachfahren die heutigen Indianer seien. <ref>Anmerkung: Interessanter Weise erschien in den USA im selben Jahr unter dem Titel "[http://www.sidis.net/TSContents.htm The Tribes and the States]" ein, von dem vormaligen 'Wunderkind' [http://de.wikipedia.org/wiki/William_James_Sidis William James Sidis] (1898-1944) popularisiertes, ursprünglich von einer indianischen Organisation namens ''American Independence Society'' herausgegebenes Werk, in dem die Autoren ebenfalls erklärten, die Native Americans stammten von dem cro-magnoiden Bewohnern der legendären Insel ab. Siehe dazu bei ''Atlantisforschung.de'': "[[Die Prähistorie der Roten Rasse]]". Im Nachkriegsdeutschland war es dann [[Otto Muck und „Die Welt vor der Sintflut“|Otto Muck]] (1882-1956), der 1956 in "[http://books.google.de/books?id=e8rAOQAACAAJ&dq=Atlantis+Die+Welt+vor+der+Sintflut&ei=Zt68SfL3JYOQzATLzrT0Bw Atlantis - Die Welt vor der Sintflut]" die These "''roter''", cro-magnoider [[Atlantier]] wieder aufleben ließ.</ref>

[[Bild:A1 Buch.jpg|thumb|'''Abb. 2''' K.G. Zaetschs "Atlantis Die Urheimat der Arier" (1934) ist ein hervorragendes Beispiel für Ario-Atlantismus als "''populärwissenschaftliche Umsetzung des Atlantis-Mythos in einer nordistisch-rassistischen Variante''" (F. Wegener).]]

Natürlich stellte [[Kurt Bilau: Der 'Flügelmajor' und Atlantis|Bilau]] mit seinen "''rothäutigen''" Atlantisbewohnern für den Bereich der [[Populärwissenschaft|populärwissenschaftlichen]] Literatur des [http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Reich Dritten Reichs] eine, immerhin bemerkenswerte, Ausnahmeerscheinung dar. Neben dem bereits erwähnten, dem universitären Bezirk zuzurechnenden, [[Atlantis in Nigeria - Leo Frobenius und das Yorubaland|Leo Frobenius]] (der [[Platon]]s versunkenes Vorzeit-Reich im Gebiet des heutigen [http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria Nigeria] lokalisierte, und dahinter eine "''schwarze''" Hochkultur vermutete) war er der einzige deutschsprachige [[Atlantisforschung|Atlantisforscher]] seiner Zeit, der das Bild eines "nicht-weißen" [[Atlantis]] skizzierte.   

Die große Masse an [[Populärwissenschaft|populärwissenschaftlichen]] und auch fiktionalen Veröffentlichungen zum Thema [[Atlantis]], die zwischen 1933 und 1945 erschien, lieferte lediglich Variationen zum Thema 'Glanz und Glorie der arischen Atlanter'. Zu den damals viel gelesenen und vergleichsweise umsatzstarken "Klassikern" des [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistischen]] Genres gehört [[Der "Urenkel des Zeus" - K. G. Zschaetzschs atlantische Urheimat der Arier|Karl Georg Zschaetzschs]], bereits 1922 erstveröffentlichtes Buch "[http://books.google.de/books?id=pX2ZOwAACAAJ&dq=Atlantis:+Die+Urheimat+der+Arier&source=gbs_book_other_versions_r&cad=2 Atlantis: Die Urheimat der Arier]" '''(Abb. 2)''', das zunächst 1934, und dann noch einmal 1937 wieder aufgelegt wurde.

Der Historiker und [[Atlantologie-Kritik]]er [[Pierre Vidal-Naquet]] (1930-2006) bemerkte dazu: "''Betrachtet man die beigefügte Karte (siehe S. 117), so ist sein Atlantis relativ klein, etwa von der Größe Spaniens, und liegt vor den Küsten Spaniens und Marokkos. Unbekümmert vermischt der Autor Platon, Jordanis und die Edda nach Art von Rudbeck, den er aber nicht zitiert. Seelenruhig erklärt er uns, dass der Geschichtsschreiber der Goten (Jordanis), als er von der skandinavischen Halbinsel als der 'vagina gentium' sprach, Atlantis gemeint habe, denn dies sei das wahre Ursprungsland der Goten. Auch die Franken stammten von dorther, ebenso die Sachsen, die Großbritannien bevölkert haben. Zschaetzschs Weitblick oder Großmut reicht so weit, dass er sogar bei den Inkas in Peru Spuren von Atlantis entdeckt. Herakles, Indra, Thor, Inti-Kapak - sie alle sind also Helden aus dem Stammland Atlantis. Ein Satz scheint mir den Schlüssel zu diesem schmalen Buch zu liefern: >Ohne arische Grundsätze kann eben kein Staat bestehen.<''" <ref>Quelle: [[Pierre Vidal-Naquet]], "[http://www.chbeck.de/productview.aspx?product=13934&toc=3508 Atlantis - Geschichte eines Traums]", C.H. Beck, 2006, S. 118 (Vidal-Naquet zitiert: A. Herrmann, "unsere Ahnen und Atlantis", S. 25)</ref>

Lassen wir hier einmal [[Pierre Vidal-Naquet|Vidal-Naquets]] Polemik gegen die Annahme beiseite, die Kulturen [[Altamerika: Wiege der Hochkulturen?|Altamerikas]] könnten etwas mit [[Atlantis]] zu tun gehabt haben, und begnügen wir uns diesbezüglich mit der Feststellung, dass sie in [[Der "Urenkel des Zeus" - K. G. Zschaetzschs atlantische Urheimat der Arier|Zschaetzschs]] Fall keineswegs das Ergebnis einer, im eigentlichen Sinn [[Atlantologie|atlantologischen]], Forschung darstellt, sondern auf Kolportage ihm genehmer, bunt zusammengewürfelter Quellen und deren ebenso fadenscheiniger wie tendenziöser Interpretation beruht. Selbiges gilt auch für [[Der "Urenkel des Zeus" - K. G. Zschaetzschs atlantische Urheimat der Arier|Zschaetzschs]] Ausschlachten der [[Die Edda und der Atlantisbericht|Edda]] - in der Tat eine legitime Quelle der [[Atlantisforschung]] -, die er ebenso für seine Zwecke instrumentalisiert wie auch das [http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Testament Alte Testament] (was [[Pierre Vidal-Naquet|Vidal-Naquet]] entgangen zu sein scheint).

So lässt [[Der "Urenkel des Zeus" - K. G. Zschaetzschs atlantische Urheimat der Arier|Zschaetzsch]] nicht nur seine arischen [[Atlantier]] aufgrund ihrer Vermischung mit 'rassisch minderwertigen' Fremdlingen untergehen - was er allen Ernstes als "''Sündenfall''" bezeichnet; er funktioniert zudem die Geschichte von [http://de.wikipedia.org/wiki/Kain Kain] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Abel_%28Bibel%29 Abel] um ("''Der erste Mord auf Atlantis''"), und er bedient sich natürlich auch am [[Sintflut]]-Motiv.  

[[Bild:Heinrich Pudor.jpg|thumb|'''Abb. 3''' Dr. Heinrich Pudor (1865-1943) - hier in einem Phantasie-Kostüm - war ein "150-prozentiger" Antisemit und Nazi: "''Der Nationalsozialismus steht auf meinen Schultern.''"]]

Ähnlich wie [[Der "Urenkel des Zeus" - K. G. Zschaetzschs atlantische Urheimat der Arier|Zschaetzschs]] Ergüsse ist auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Heinrich Pudors] '''(Abb. 3)''' Buch "Völker aus Gottes Athem. Atlantis-Helgoland, das arisch-germanische Rassenhochzucht- und Kolonisationsmutterland" einzuschätzen, das nach Angaben des Autors bereits 1931 weitgehend fertiggestellt, aber erst 1936 veröffentlicht wurde. Über den Inhalt heißt es bei [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html Franz Wegener]: "''Die Atlantis, deren Überrest Helgoland sei, habe sich von Schottland bis Südnorwegen erstreckt und >möglicherweise bis nahe an den Polarkreis ausgedehnt<. Die Osterinsel sei eine >Tochterkultstätte von Atlantis< gewesen, dies gelte auch für die Kanarischen Inseln. Bei Pudor findet sich erstmals die Gleichsetzung Helgolands mit der Insel Atlantis. Helgoland avanciert für ihn zur >Heimat der Hellenen - und auch der Römer< ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: Pudor, Heinrich: "Völker aus Gottes Athem. Atlantis-Helgoland, das arisch-germanische Rassenhochzucht- und Kolonisationsmutterland", Verlag Dr. Heinrich Pudor, Leipzig 53, Dölitzer Str. 12, 1936 [Das Buch lag mir als Microfiche der Bayerischen Staatsbibliothek nur bis Seite 59 einschließlich vor.], Vorwort</ref>''. In seinen Ausführungen greift er auf Scott-Elliot, Steiner ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: Pudor, 27</ref>'', Wirth ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: Pudor, 5</ref>'', Hörbiger ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: Pudor, 25</ref>'' und Zschaetzsch ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: Pudor, 33</ref>'' zurück.''" <ref>Quelle: [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener], "[http://books.google.de/books?id=kB3n0IiqWqAC&printsec=frontcover&dq=Wegener+Das+atlantidische+Weltbild&cd=1#v=onepage&q=&f=false Das atlantidische Weltbild: Nationalsozialismus und neue Rechte auf der Suche nach dem versunkenen Atlantis]", Kulturfoerderverein Ruhrg., 2000, S. 39-40</ref> 

[http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Pudor] (1865-1943; Pseudonyme: ''Heinrich Scham'', ''Ernst Deutsch''), der in Heidelberg Philosophie studiert hat, war, wie wir bei [http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/ Gerd Simon] erfahren, "''spätestens seit 1890 krasser Antisemit. Anfangs Solocellist im Gewandhausorchester Leipzig wurde er alsbald als Propagandist der Freikörperkultur bekannt (Titel eines seiner Werke: >Nackende Menschen, Jauchzen der Zukunft<), aber auch als Kunsterzieher und Maler und vor allem als Journalist.''

''Nach dem 1. Weltkrieg sucht er frühzeitig die Nähe der ersten Nationalsozialisten. Er wird - so Pudor selbst - >bevorzugter Mitarbeiter< des Herausgebers des >[http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkischer_Beobachter Völkischen Beobachters]< [http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Eckart Dietrich Eckhart] und dessen Nachfolger [http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Rosenberg Alfred Rosenberg]. Er setzt sich für die Verbreitung des Gedankenguts des Hitler-Vorläufers und -Ideenlieferanten [http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Sch%C3%B6nerer Georg von Schönerer] ein. Er ist befreundet mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Fritsch Theodor Fritsch], dem berüchtigten Herausgeber des >Handbuchs zur Judenfrage<.''" <ref>Quelle: '''Gerd Simon''' (unter Mitwirkung von '''Ulrich Schermaul'''), "[http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/Pudor.pdf "Der Nationalsozialismus steht auf meinen Schultern" - Wie ein Antisemit, der es wagte, antisemitischer zu sein als die führenden Nationalsozialisten, in Schutzhaft genommen wurde und auch sonst manche Unbillen erlitt]" (PDF-Datei, 22,68 KB)</ref>

Trotz alledem macht [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Pudor] während des [http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Reich Dritten Reichs] keineswegs Karriere, sondern "''das Gegenteil passiert: Pudor kommt 1934 in Schutzhaft, er selbst spricht später von KZ. Schon die Aufnahme in die NSDAP war ihm verweigert worden.''" [...] Die "''sich ja manchmal durchaus befehdenden Diadochen unter Hitler (vor allem Rosenberg, Himmler und Goebbels) waren sich merkwürdig einig: Den Pudor muss man in die Schranken weisen. Goebbels läßt sogar eine ganze Reihe seiner Schriften verbieten.''" <ref>Quelle: ebd. --- Anmerkung: Zu den Gründen für diese Verbote heißt es bei Wikipedia: "''Im September 1933 wurde Pudors neue Zeitschrift namens Hakenkreuz verboten, in der er den Führerkult um Hitler und die Parteidiktatur der NSDAP kritisierte. Zudem beklagte er in der Publikation die >Tolerierung< der Juden durch die neuen deutschen Machthaber, einhergehend mit Angriffen gegen führende Politiker hinsichtlich ihrer Herkunft bzw. Lebensweise, unter anderem gegen Hitler und Goebbels''". ([http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia - Die freie Enzyklopädie], Stichwort: [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Heinrich Pudor], Stand: 17.01.2010)</ref> Dass [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Pudors] 'Atlantisbuch' augenscheinlich nicht von der Zensur (ab 1940 wurden, wie [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Pudor] selber schrieb, speziell seine antisemitischen Kampf-Schriften verboten) betroffen war, mag unterschiedliche Gründe gehabt haben. In jedem Fall scheint er, zumindest was seine [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistische]] "Urgeschichtsbetrachtung" angeht, durchaus auf der kulturpolitischen Linie der NS-Hierarchen gelegen zu haben.  

[[Bild:Himmler Steinbruch.jpg|thumb|'''Abb. 4''' Heinrich Himmler hing der Vorstellung von Atlantis als Urheimat der Arier an. Bild: Der 'Reichsführer SS' besichtigt 1935 altgermanische Runenzeichen in einem Pfälzer Steinbruch.]]

Dies dürfte insbesondere für [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Heinrich Himmler] '''(Abb. 1)''' gelten, der mit Hilfe der von ihm initiierten und gesteuerten [http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe] u.a. die Ursprünge der "arischen Rasse" entdecken wollte. Dazu heißt es bei [http://www.perlentaucher.de/autoren/1445/Michael_H_Kater.html Michael H. Kater]: "''Große Bedeutung wurde dabei der seit Platon sagenumwobenen Insel Atlantis zugemessen, auf der nach Himmlers monokausalen Vorstellungen die Kultur der Germanen einst ihren Anfang genommen hatte, bevor sie ihren Siegeszug um die ganze Welt antrat. Beispielsweise glaubte Himmler, daß Chinesen und Japaner >einmal Kolonialvölker eines zentralen Staates und Volkes - wie ich annehme - Atlantis gewesen sind, also aus Völkern bestanden haben, die Jahrhunderte oder Jahrtausende eine, nennen wir es einmal eine atalantinische Herrenschicht gebildet haben. Diese atalantinische Herrenschicht hat wohl der Kultur und Sprache dieser Völker ihren Stempel aufgedrückt.<''" <ref>Quelle: [http://www.perlentaucher.de/autoren/1445/Michael_H_Kater.html Michael H. Kater], "[http://books.google.de/books?id=VoCHA6npCHkC&pg=PP1&dq=Das+%27Ahnenerbe%27+der+SS+1935-+1945:+Ein+Beitrag+zur+Kulturpolitik+des+dritten+Reiches&cd=1#v=onepage&q=&f=false Das 'Ahnenerbe' der SS 1935- 1945: Ein Beitrag zur Kulturpolitik des dritten Reiches]", 4. Ausg., Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, S. 51 (Zitiert nach der Buchvorschau bei Google, in welcher leider die Original-Quelle des Himmler-Zitats - Kap. 2, Anm. 116 - fehlt.)</ref>

Seine - alles andere als [[Atlantologie|atlantologisch]] qualifizierten! - Vorstellungen in Sachen [[Atlantis]] diskutierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Himmler] u.a. "''mit dem Hauptgeschäftsführer des Reichsverbandes der deutschen Presse, [[Albert Ludwig Herrmann: Ein friesisches Atlantis in Tunesien|Prof. Dr. Albert Herrmann]], der die versunkene Insel laut einem 1934 publizierten Werk'' <ref>Red. Anmerkung: [[Albert Ludwig Herrmann: Ein friesisches Atlantis in Tunesien|Albert Herrmann]], "[http://books.google.de/books?id=lPpfAAAAIAAJ&q=Herrmann+Unsere+Ahnen+und+Atlantis&dq=Herrmann+Unsere+Ahnen+und+Atlantis&cd=1 Unsere Ahnen und Atlantis: nordische Seeherrschaft von Skandinavien bis nach Nordafrika]", Klinkhardt & Biermann, 1934</ref> ''in einem früheren Salzsee des heutigen Nordtunesien, in der Mündung des Triton-Flusses geortet haben wollte. Himmlers Hofgelehrter [[Das ar(kt)ische Ur-Atlantis des Hermann Wirth|Herman Wirth]] hingegen suchte das einst von den Nordvölkern bewohnte >Adland< >in dem heutigen Kanal und südwestlich von Irland. Und das, obwohl der Polarforscher und Professor [http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Wegener Alfred Wegener] den [[Atlantis-Mythos|Atlantismythos]] bereits während des Ersten Weltkrieges mit Hilfe seiner >[http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentalverschiebung Verschiebungstheorie]< eindeutig widerlegt hatte.''" <ref>Quelle: [http://www.perlentaucher.de/autoren/1445/Michael_H_Kater.html Michael H. Kater], op. cit., S. 51 --- Red. Anmerkung: ''Kater'' mag ein exzellenter Historiker sein, der ganz zu Recht als DER Fachmann für die Geschichte des 'Ahnenerbe' gilt, aber von [[Atlantisforschung]] - oder auch von [[Geologie - Antipode oder Hilfswissenschaft der Atlantisforschung?|Geologie]] - hat er augenscheinlich ebensowenig Ahnung wie vormals [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Heinrich Himmler]. Anderenfalls könnte er hier, geblendet vom akademischen [[Atlantis-Mythos]], nicht auf die abstruse Idee verfallen, die ''völlig unstrittige'' Annahme rezent 'versunkener' Landgebiete des europäischen Kontinentalschelfs - auf die [[Das ar(kt)ische Ur-Atlantis des Hermann Wirth|Wirth]] sich im vorliegenden Kontext bezog - unter Berufung auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Wegener Wegeners] Theorie von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentalverschiebung Kontinenaldrift] als Absurdum darzustellen! (Zur weiter reichenden Frage, ob die [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentalverschiebung Kontinentaldrift] tatsächlich im Widerspruch zur Vorstellung eines MITTELATLANTISCHEN [[Atlantis]] steht, siehe bei ''Atlantisforschung.de'' übrigens: [[R. Cedric Leonard]], "[[Geologische und ozeanographische Evidenzen für Atlantis]]") Doch selbst wenn ''Katers'' Argument 'technisch' zulässig wäre, so müsste es aus wissenschaftsgeschichtlichem Blickwinkel verworfen werden, denn ''Wegener'' hat seine Theorie zwar bereits 1912/1915 vorgestellt, doch dauerte es Jahrzehnte, bis sie sich in der [[Geologie - Antipode oder Hilfswissenschaft der Atlantisforschung?|Geologie]] allgemein durchsetzte und [http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma paradigmatisch] wurde.</ref>

Zum Kreis der überzeugten [[Ario-Atlantismus|Ario-Atlantisten]] in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzstaffel SS] gehörte auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Maria_Wiligut Karl Maria Wiligut] '''(Abb. 5)''', eine, wie es bei [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html Wegener] heißt, "''schillernde Erscheinung, die ihre eigenen Ansichten über Atlantis pflegte. Hans-Jürgen Lange betitelt den Mann als >Himmlers Rasputin<. ''<ref>Red. Anmerkung: Eingeführt hat diese Bezeichnung vermutl. '''Rudolf J. Mund''', in: "Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga", Wien (Volkstum-Verlag), Stuttgart (Spieth), 1982</ref>'' Angesichts des erstaunlichen Einflusses, den dieser ehemalige Patient der Salzburger Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke jahreland auf den Reichsführer-SS nahm, eine sicher nicht unzutreffende Beschreibung. ''[...]'' Die Atlantis ist in Wiliguts Ideengebräu fest verankert.'' 

[[Bild:Wiligut 2.jpg|thumb|'''Abb. 5''' Karl Maria Wiligut (1866-1946), der wohl skurrilste Verfechter ario-atlantistischer Ideen im 'Dritten Reich']]

''So schreibt er: >Sie wollen von mir Unsere Krestos-Baldurs Saga wissen? Wir rechnen die Tragödie - die sich nach unserer Überlieferung in Jöruvalla-Goslar-Rom abgespielt hat - zur Zeit des Unterganges der Atlantis ... Es war die Zeit des wirklich großen Weltkrieges, wo sich 89 Millionen Menschen in einer ungeheuren Schlacht gegenüberstanden, die >Lichtkinder<, in ihrem hehren Glauben an ihren Ursprung (Irmins- und Manikinder) gegenüber den >Neuern< den Sonnenanbetern von Atlantis.'' <ref>Anm. von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: Hans-Jürgen Lange, "Weisthor. Karl-Maria Wiligut - Himmlers Rasputin und seine Erben", Engerda, 1998, S. 100</ref> 

''Ein Zeitgenosse urteilte über Wiligut: >Er hat die Idee, er stamme von Wodan ab, er sei der einzige von der 'Atlantis', von der 'Torsippe', ein 'Wissender', der hundert Jahre alt wird...<'' <ref>Anm. von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: Hans-Jürgen Lange, "Weisthor. Karl-Maria Wiligut - Himmlers Rasputin und seine Erben", Engerda, 1998, S. 107</ref> [...]'' Nach >Durchforschung des Schwarzwaldraumes in der Umgebung von [http://www.schwarzwald.com/gaggenau/ Gaggenau]< schreibt er ''[Wiligut; bb]'': >Zum 4. Mal wurde mit dieser Besichtigungsreise das von mir wieder erkannte Ortungssystem Geist-Kraft-Stoff-Wende in 'Irminskreuzform' in einem Kreis gelegen bewiesen. Das gefundene System ist aber nicht nur 'Ortung', sondern Urwissens-Erkenntnis des Ur-Irminsglaubens und gleichzeitig Grundlage der Schriftzeichen der Runen ... Die Senkung des gesamten Oberrheingebietes von Basel bis Mannheim ist als Nachwirkung des Untergangs von Atlantis zu betrachten.<''" <ref>Quelle: [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html Franz Wegener], op. cit., S. 35-37; Wegener zitiert: Hans-Jürgen Lange, "Weisthor. Karl-Maria Wiligut - Himmlers Rasputin und seine Erben", Engerda, 1998, S. 185f</ref>

Wie [http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler Hitler], [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_G%C3%B6ring Göring], [http://de.wikipedia.org/wiki/Baldur_von_Schirach v. Schirach], [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Himmler] und viele hochrangige SS-Führer, war auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Maria_Wiligut Wiligut] ein Anhänger der '[[Hanns Hörbiger: Ein Universum aus Feuer und Eis?|Welteislehre]]' [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_H%C3%B6rbiger Hanns Hörbigers], einer heute in wesentlichen Punkten widerlegten Kosmologie, in der im Rahmen eines Modells zyklischer [[Kataklysmus|Katalysmen]] durch 'Mondeinfänge' und '-abstürze' auch der Untergang von [[Atlantis]] eine gewisse Rolle spielt. So schrieb 'Himmlers Rasputin' schon 1925 über eine prähistorische Fundstätte, die er in der Nähe der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen entdeckt haben wollte, sie sei geeignet, "''die Welteis-Theorie ... einwandfrei zu beweisen. Die 1. erwähnte Kulturschicht dürfte also mit dem Luna-Einfang durch unsere Erde - die sogenannte Sintflut beim Untergang der Kontinente 'Atlantis und Lemuris' hervorrief - zusammenfallen.''" <ref>Quelle: Hans-Jürgen Lange, op. cit. S. 128; zit. nach [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener], op. cit., S. 37</ref>

[[Bild:Germanien.jpg|thumb|'''Abb. 6''' Titelblatt einer Ausgabe von 'Germanien', der offiziellen Zeitschrift des 'Ahnenerbe', wo man in Himmlers Auftrag auch nach einem "arischen Atlantis" suchte.]]

Innerhalb des '[http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Ahnenerbe]' gab es ab 1937 <ref>Quelle: Jahreszahl nach: '''SRuehlow''', "[http://www.geschichtsforum.de/f66/kleine-einf-hrung-das-ahnenerbe-9737/ Kleine Einführung in das Ahnenerbe]", #2; bei: [http://www.geschichtsforum.de/ Geschichtsforum.de - Die Community für Geschichtsinteressierte und Geschichtsfans]</ref> eine eigene, an Hörbigers [[Hanns Hörbiger: Ein Universum aus Feuer und Eis?|Welteislehre]] orientierte Abteilung "Pflegestätte für Wetterkunde", aber schon ein Jahr zuvor war die Weichenstellung zur Implantierung der [[Hanns Hörbiger: Ein Universum aus Feuer und Eis?|WEL]] in die ariertümelnde 'Forschungsgemeinschaft' erfolgt, wie aus dem so genannten "Pyrmonter Protokoll" hervorgeht. Bei [http://www.perlentaucher.de/autoren/1445/Michael_H_Kater.html Michael H. Kater] heißt es dazu: "''Am 19. Juli 1936 unterzeichneten maßgebliche Vertreter der Welteistheorie, darunter Dr. Hermann von Hase und Alfred Hörbiger, ein Sohn des WEL-Propheten und Bruder der Schauspieler [http://de.wikipedia.org/wiki/Attila_H%C3%B6rbiger Attila] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_H%C3%B6rbiger Paul], in Bad Pyrmont eine Vereinbarung, laut der sie sich verpflichteten, die Welteislehre Hörbigers, >das geistige Geschenk eines Genies<, fortan unter der >Schirmherrschaft< des Reichsführers-SS weiterzuentwickeln. Man kam überein, >sämtliche Mitarbeiter an der Wel unter die Führerschaft eines geistigen Leiters der Wel zu stellen, der allein dem Reichsführer-SS verantwortlich< zu sein hatte. Für das Führeramt wurde ursprünglich Hans Robert Hörbiger, der älteste Sohn des Stifters, vorgeschlagen, als Stellvertreter [http://en.wikipedia.org/wiki/Hans_Robert_Scultetus Dr. Hans Robert Scultetus] ins Auge gefaßt. Es wurde für notwendig gehalten, >alle und jede Wel-Betätigung in geistiger, verlegerischer und sonstiger Beziehung< im >Ahnenerbe< konzentrieren zu lassen.'' 

''Der Leiter der neuen Pflegestätte für >Wetterkunde< wurde schließlich am 1. Februar 1937 doch nicht der Österreicher Hörbiger, sondern [http://en.wikipedia.org/wiki/Hans_Robert_Scultetus Hans Robert Scultetus]'' [...]'' Das Ziel der neuen Abteilung war einfach dieses: Sie sollte durch >neuartige Wetterkunde< die Richtigkeit der Welteislehre >beweisen<. Aber um dies zu verschleiern, ließ das >Ahnenerbe< als offizielles Programm verbreiten, die neue Abteilung solle lediglich die Grundlagen für eine >langfristige Wettervoraussage< schaffen.''" <ref>Quelle: [http://www.perlentaucher.de/autoren/1445/Michael_H_Kater.html Michael H. Kater], op. cit., S. 52</ref>     

Ein weiterer Protagonist der [[Hanns Hörbiger: Ein Universum aus Feuer und Eis?|WEL]], der im [http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Ahnenerbe] - zumindest vorübergehend - zu 'Amt und Würden' kam, war der Kasseler Baurat [http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Kiss Edmund Kiss] (1886-1960) '''(Abb. 7)''', der in seiner Jugend Architektur - sowie nach eigenen Angaben auch Archäologie - studiert hatte, und sich in seinem Privatleben u.a. als Buchautor, Germanenkundler und Urgeschichtsforscher betätigte. [http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Kiss Kiss]´ Interessenschwerpunkt lag keineswegs im Bereich der Wetterkunde, sondern ihn faszinierte vor allem [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_H%C3%B6rbiger Hörbigers] Modell versunkener Urkulturen und erdumspannender [[Kataklysmus|Kataklysmen]]. Schon in den 1920er Jahren hatte [http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Kiss Kiss] eine Forschungsreise ins peruanisch-bolivianische Anden-Hochland unternommen, wo er insbesondere den Ruinen der rätselhaften Stadt [[Geheimnisvolles Tiahuanaco|Tiahuanaco]] seine Aufmerksamkeit schenkte. Wieder nach [[Deutschland]] zurückgekehrt, verfasste er anschließend vier Romane über das Reich von [[Atlantis]] und dessen hypothetische Kolonien, zu denen er auch die verschollene [[Geheimnisvolles Tiahuanaco|Tiahuanaco]]-Kultur rechnete.

[[Bild:Edmund Kiss.jpg|thumb|'''Abb. 7''' Edmund Kiss (1886-1960) suchte im Zeichen der WEL nach Spuren der Atlantis und ihrer Kolonien.]]

Spätestens 1936 wurde [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Heinrich Himmler] auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Kiss Kiss] aufmerksam, der in seinen Veröffentlichungen auch wiederholt über einen angeblichen Zusammenhang von Welteis und Germanentum sinniert hatte. "''Kiss´ Publikationen waren Wasser auf Himmlers Mühle''", bemerkt [http://www.perlentaucher.de/autoren/1445/Michael_H_Kater.html Michael H. Kater] dazu. "''Als der Reichsführer-SS von der Absicht des Baurats erfuhr, eine Forschungsreise nach dem Hochland von Abessinien auszurüsten, auf der gewisse Erkenntnisse Hörbigers berücksichtigt werden sollten, ließ er Kiss seit August 1936 in allen weiteren Bemühungen um die Erforschung des Welteisphänomens inoffiziell durch das Ahnenerbe unterstützen.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>

Über [http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Kiss E. Kiss]´ weitere Karriere beim '[http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Ahnenerbe]' schreibt [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html Franz Wegener]: "''1938 wurden im Persönlichen Stab Heinrich Himmlers Überlegungen angestellt, Edmund Kiss für die SS-Organisation Ahnenerbe zu rekrutieren: Himmler wünschte eine Stellungnahme zu einer Denkschrift von Hinzpeter/Arnold mit dem Titel >Die Welteislehre von heute<: >Den Reichsführer-SS interessiert besonders die Stellungnahme von Edmund Kiss. Ferner bittet der Reichsführer-SS zu erwägen, ob Kiss nicht möglichst bald für uns gewonnen werden kann, um die Abteilung 'Welteislehre' zu übernehmen. ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: BArch, NS 19, 1705, Bl. 54.</ref>'' Kiss brachte die erwünschte Stellungnahme dann noch im gleichen Jahr bei. ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: BArch, NS 19, 1705, Bl. 62ff.</ref>'' Die Rekrutierungsabsichten wurden in die Tat umgesetzt, denn schon 1939 bereitete Kiss für Himmler ein besonderes Projekt vor. Für das Jahr 1940 war eine Expedition des Ahnenerbe nach Südamerika geplant. Die Planungen liefen nach Absprachen von Himmler mit Edmund Kiss 1939 auf Hochtouren. Zielgebiet der Expedition: [http://de.wikipedia.org/wiki/Bolivien Bolivien], [http://de.wikipedia.org/wiki/Peru Peru] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Chile Chile].'' 

''In einem Schreiben des Ahnenerbe an seinen Präsidenten, Himmler, heißt es: >SS-Hauptsturmführer Kiss meldet, dass der Reichsführer-SS bei der letzten Besprechung mit ihm die unmittelbare Unterrichtung der Regierungen von Bolivien, Peru und Chile über die im Jahre 1940 durchzuführende Forschungsreise des 'Ahnenerbes' beabsichtigt habe.<'' <ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: BArch, NS 19, 500, Bl. 4</ref> ''Die ''[geplante; bb]'' Expedition fand die volle Unterstützung Himmlers. In einem Schreiben an den Staatssekretär der Luftfahrt und Generalinspekteur der Luftwaffe heißt es: >SS-Hauptsturmführer Kiss hat am 6.5. d. Js. mit Ihnen über die Herstellung eines Propellerleitbootes, das bei der Südamerika-Expedition des 'Ahnenerbe' im nächsten Jahre auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Titicacasee Titicacasee] und dem [http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%ADo_Desaguadero Desguardero] Verwendung finden soll, gesprochen. Er hat dabei den Wunsch geäußert, dass das zerlegbare Boot in Deutschland hergestellt wird. Der Reichsführer-SS hat mich beauftragt, bei Ihnen diese Bitte wärmstens zu unterstützen.< Der Staatssekretär ist von der Idee allerdings nicht sonderlich begeistert. Er antwortet über seinen Ministerialrat: >Der Generaloberst läßt bitten, die Angelegenheit in Anbetracht der poitischen Lage vorläufig ruhen zu lassen.< ''<ref>Anmerkung von [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener]: BArch, NS 19, 3035, Bl. 2f.</ref>'' Die Expedition fand dann auch nie statt.''" <ref>Quelle: [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html F. Wegener], op. cit., S. 47-49</ref>

[[Bild:Geheimnis-Tibet-NS-Filmplakat.jpg|thumb|'''Abb. 8''' Filmplakat des 1943 uraufgeführten NS-"Dokumentarfilms" ''Geheimnis Tibet'', in dem Materialien aus der letzten Tibet-Expedition des 'Ahnenerbe' (1938/1939) zu Propaganda-Zwecken genutzt wurden.]]

Während sich also [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Himmlers] Pläne für eine Studienfahrt zu den Spuren vermeintlich arischer Urkultur in [[Das prähistorische Südamerika und seine Geheimnisse|Südamerika]] nicht realisieren ließen, waren er und seine Emissäre mit anderen Reiseplänen erfolgreicher. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang vor allem die vom '[http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Ahnenerbe]' organisierten Expeditionen nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Tibet Tibet] (1930, 1934, 1938/1939), wo nach Meinung der [[Ario-Atlantismus|Ario-Atlantisten]] ebenfalls Relikte ältesten "Ariertums" zu finden sein sollten. <ref>Anmerkung: Vergl. dazu auch Teil I dieses Beitrags ("[[Stichwort: Ario-Atlantismus]] - '''Zur Genese des Ario-Atlantismus'''") --- Siehe dazu aber auch: '''Victor''' und '''Victoria Trimondi''', "[http://www.iivs.de/~iivs01311/Lamaismus/NS-Tibet-7-Tibetologen.htm Was interessierte die Nazis an Tibet?]" --- sowie: '''Dr. Alexander Berzin''', "[http://www.berzinarchives.com/web/de/archives/advanced/kalachakra/shambhala/nazi_connection_shambhala_tibet.html Die Verbindung der Nazis mit Shambala und Tibet]"</ref>  

Während das offizielle Konzept der letzten und bedeutendsten dieser Expeditionen - unter Leitung des Zoologen [http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Sch%C3%A4fer Ernst Schäfer] - lediglich auf "konventionelle" Forschungsziele wie geographische Erkundungen, klimatologische und kulturelle Studien der Region <ref>Siehe z.B.: [http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Sch%C3%A4fer Ernst Schäfer], "Forschungsraum Innerasien", in: Asienberichte. Vierteljahresschrift für asiatische Geschichte und Kultur, Nr. 21, April 1944, S. 3-6"</ref> sowie auf die Aufnahme politischer Kontakte mit den dortigen Autoritäten <ref>Siehe dazu etwa: '''Claudio Mutti''', "Les SS au Tibet", in: Claudiomutti.com, 10. Oktober 2005: "''Le but officiel de l'expédition était d'étudier la région tibétaine du point de vue anthropologique, géographique, zoologique et botanique. Mais pour Himmler il importait aussi d'établir le contact avec l'abbé Reting, devenu Régent du pays en 1934, un an après la mort du treizième Dalaï-lama.''"</ref> hinweist, lassen nicht nur die "rassekundlichen" Aktivitäten (Schädelvermessungen und Abnahme von Gesichts-Gipsabdrücken durch den Expeditions-Anthropologen, SS-Hauptsturmführer [http://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Beger Bruno Beger], sondern auch die aus Tibet mitgebrachte Sammlung alter Texte (darunter eine komplette, 108 Bände umfassende, Ausgabe des [http://en.wikipedia.org/wiki/Kangyur Kanjur], antike [http://de.wikipedia.org/wiki/Mandala Mandalas], und ein Dokument, das sich angeblich mit der arischen Rasse beschäftigt <ref>Quelle: [http://en.wikipedia.org/wiki/Main_Page Wikipedia - The Free Encyclopedia], unter: [http://en.wikipedia.org/wiki/1939_German_expedition_to_Tibet 1939 German expedition to Tibet], Stand: 26.01.2010</ref>), auch andere Rückschlüsse zu.

In jedem Fall führten die Resultate der Expedition zur Gründung einer neuen Abteilung ("Forschungsstätte für Innerasien und Expeditionen") innerhalb des '[http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Ahnenerbe]'. Außerdem wurde aus dem umfangreichen Filmmaterial der Expedition ein "Dokumentarfilm" mit dem Titel ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Geheimnis_Tibet Geheimnis Tibet]'' <ref>Anmerkung: Mit tibetanischer Musik unterlegte Ausschnitte aus diesem Film finden sich bei [http://de.wikipedia.org/wiki/YouTube YouTube] unter dem Titel: "[http://www.youtube.com/watch?v=m9BjGSpPPks Phurpa - Phurpa Sadhana Excerpt]"</ref> zusammengestellt '''(Abb. 8)''', der am 16. Januar 1943 im Münchener Ufa-Palast Premiere hatte.

Obwohl Fernexpeditionen des '[http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Ahnenerbe]' nach Kriegsbeginn nicht mehr möglich waren <ref>Anmerkung: Die beiden Alternativ-Historiker [[Louis Pauwels]] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Bergier Jaques Bergier] erklärten zwar 1960 in "[http://books.google.de/books?id=h_xCQAAACAAJ&dq=Le+Matin+des+Magiciens&cd=3 Le Matin des Magiciens]", es habe noch weitere Tibet-Expeditionen gegeben, "''die praktisch ohne Unterbrechung bis zum Jahr 1943''" fortdauerten, geben dafür aber keine Quelle an.</ref>, bedeutete dies keineswegs das Ende mehr oder weniger skurriler Forschungsreisen, die den NS-"Größen" zur Beweisführung ihrer ariozentrischen Vorstellungen und anderer befremdlicher Ideen "deutscher Wissenschaft" dienten. [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Himmler] reiste z.B. 1940 selber nach Spanien, um dort persönlich nach dem '[http://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Gral Heiligen Gral]' zu suchen, einer sagenhaften Reliquie, deren Besitz ihm und seinem 'Führer' unbegrenzte Macht verleihen sollte. <ref>Quelle: '''Nikolaus Nowak''', "[http://www.welt.de/kultur/article1881680/Hitlers_Forscher_und_die_Jagd_nach_dem_Ur_Arier.html Hitlers Forscher und die Jagd nach dem Ur-Arier]"; in: [http://www.welt.de/ WELT ONLINE], 8. April 2008, 17:22 Uhr</ref> Im April 1942 wurde eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Leitung des Radar-Spezialisten ''Dr. Heinz Fischer'' zur Ostsee-Insel [http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCgen Rügen] entsandt, um die Richtigkeit der [http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_hohlen_Erde Hohlwelttheorie] zu beweisen (siehe dazu: "[[Die hohle Welt der Nationalsozialisten]]" von [[Louis Pauwels]] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Bergier Jaques Bergier]) <ref>Vergl. dazu auch: '''Mathias Plüss''', "[http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2003-21/artikel-2003-21-die-erde-ist-hohl.html Die Erde ist hohl]"; in [http://www.weltwoche.ch/home.html DIE WELTWOCHE], [http://www.weltwoche.ch/inhaltsverzeichnis/ausgabe_jahr/2003/ausgabe_nummer/21.html Ausgabe 21/03]</ref>. Und noch im Frühjahr 1943, während die [http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrmacht Wehrmacht] [http://de.wikipedia.org/wiki/1943#Zweiter_Weltkrieg zunehmend in die Defensive gedrängt] wurde, fanden vor der Insel [http://de.wikipedia.org/wiki/Helgoland Helgoland] in einer gemeinsamen Aktion von '[http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgemeinschaft_Deutsches_Ahnenerbe Ahnenerbe]' und [http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsmarine Kriegsmarine] Tauchgänge statt, durch welche [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Heinrich Pudors] (s.o.), [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler Himmler] faszinierende, Annahme bestätigt werden sollte, bei der Nordsee-Insel handle es sich um die Überreste von [[Atlantis]], dem angeblichen "''arisch-germanischen Rassenhochzucht- und Kolonisationsmutterland''" (siehe dazu: "[[J. Spanuth, das SS-Ahnenerbe und die Atlantisforschung vor Helgoland]] - '''Vermeintliche Zusammenhänge unter die Lupe genommen'''").

Doch wie das NS-Regime hatte auch der staatlich geförderte [[Ario-Atlantismus]] des [http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Reich Dritten Reichs] seinen Zenit nun überschritten, und im 'Ahnenerbe' wurden zunehmend andere, "kriegswichtige" Prioritäten gesetzt, was nicht nur wissenschaftliche Unterstützung beim Raub von Kulturgütern in den besetzten Gebieten, sondern - spätestens ab 1942 - auch mörderische Menschenversuche an KZ-Häftlingen einschloss. [http://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Beger Bruno Beger], der bereits erwähnte Teilnehmer der Tibet-Expediton von 1938/1939, wählte 1943 gemeinsam mit dem SS-Obersturmführer [http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fleischhacker Hans Fleischhacker] in [http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz Auschwitz] jüdische Häftlinge aus, die ins elsässische [http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Natzweiler-Struthof KZ Natzweiler-Struthof] verschleppt und dort ermordet wurden, um ihre Leichen für eine Skelettsammlung an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsuniversit%C3%A4t_Stra%C3%9Fburg Reichsuniversität Straßburg] verwenden zu können.
  
Mit der militärischen Niederlage der Wehrmacht und dem Zusammenbruch des '[http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Reich Dritten Reichs]' im Mai 1945 war schließlich auch die [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistische]] Suche nach einer 'versunkenen Urheimat' der angeblichen "Herrenrasse" obsolet geworden, und zumindest in [[Deutschland]] sowie im wieder selbständigen Österreich verschwand diese Variante des ideologisch motivierten [[Atlantismus]] nun für eine gewisse Zeit 'in der Versenkung'. Der Schaden jedoch, den diese ariertümelnde 'Pseudo-Atlantisforschung' der wissenschaftlichen - und später auch [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftlichen]] - [[Atlantologie]] zugefügt hat, sollte sich als dauerhaft erweisen und wirkt bis heute nach.  


'''Fortsetzung:'''

[[Ario-Atlantismus nach 1945]] ([[Das Team|red]])


===Externa===

[[Materialien zum Atlantismus im 'Dritten Reich']]


===Anmerkungen und Quellen===

<references />


===Bild-Quellen===

(1) [http://en.wikiquote.org/wiki/Main_Page Wikiquote], unter: [http://en.wikiquote.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-R99621,_Heinrich_Himmler.jpg File:Bundesarchiv Bild 183-R99621, Heinrich Himmler.jpg]

(2) [http://www.scienzz.de/online/ scienzz online], 29.05.2006 - MYTHOLOGIE: '''Josef Tutsch''', [http://www.scienzz.de/magazin/art6513.html Platon und der Jardin du Luxembourg - Ein französischer Historiker über die Suche nach Atlantis]

(3) [http://www.michis-seiten.de Michael's Seiten], unter: [http://www.michis-seiten.de/seite380.html Heinrich Pudor]

(4) [http://science.orf.at/ SCIENCE ORF.at], unter: [http://science.orf.at/stories/1628033/ Abenteuer im Namen des Rassenwahns]

(5) [http://www.ns-gedenkstaetten.net/nrw/index_startseite_de.html NS-Gedenkstätten und Dokumentationszentren in Nordrhein-Westfalen], unter: [http://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/de/wewelsburg/thema_3/ss_esoterik.html SS-Esoterik] ([http://www.wewelsburg.de/wewelsburg/pages/startseite/willkommen.php Kreismuseum Wewelsburg])

(6) [http://www.dhm.de/lemo/ LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online], Abt.: [http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/ Das NS-Regime], unter: [http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/innenpolitik/ahnenerbe/index.html 1933-39 Das "Ahnenerbe" der SS]

(7) [http://charlasylecturas.blogspot.com/ Charlas y lecturas de Rafael Videla Eissmann], unter: [http://charlasylecturas.blogspot.com/2008/11/edmund-kiss-y-la-amrica-atlntida.html Edmund Kiss y la América – Atlántida]

(8) [http://tibetfocus.com/2009/05/18/nazis-auf-dem-dach-der-welt-geheimnis-tibet-als-braune-vereinnahmung-der-tibetischen-kultur/ Nazis auf dem Dach der Welt: “Geheimnis Tibet” als “braune” Vereinnahmung der tibetischen Kultur], Der Spiegel, 14.5.09; nach: [http://tibetfocus.com/ tibetfocus]