Quelltext der Seite Neue Beweise für einen gravierenden Impakt vor ca. 12.800 Jahren

=== Umfassende Analyse von Mikro-Sphärulen untermauert die Theorie eines Impaktereignisses als Auslöser des Klimasturzes zu Beginn des Jüngeren Dryas  ===

von: [http://de.wikipedia.org/wiki/University_of_California,_Santa_Barbara University of California, Santa Barbara] <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/University_of_California,_Santa_Barbara University of California, Santa Barbara], "[http://wattsupwiththat.com/2013/05/21/widespread-evidence-of-cosmic-impact-documented-likely-cause-of-the-younger-dryas-cool-climate-episode/ Widespread evidence of cosmic impact documented – likely cause of the Younger Dryas cool climate episode. Comprehensive analysis of impact spherules supports theory of cosmic impact 12,800 years ago]", am 21. Mai 2013 gepostet von [http://wattsupwiththat.com/author/wattsupwiththat/ Anthony Watts] bei: '''Watts Up With That?''' (Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')</ref>

([http://de.wikipedia.org/wiki/Santa_Barbara_%28Kalifornien%29 Santa Barbara], Kalifornien) –– Vor etwa 12.800 Jahren, als die Erde sich erwärmte und aus der jüngsten [http://www.findling-oderberg.de/Eiszeit/hauptteil_eiszeit.html Eiszeit] heraustrat, ereignete sich ein dramatischer und anomaler Vorgang, welcher abrupt die klimatischen Bedingungen umkehrte, zurück zu einem nahezu [http://de.wikipedia.org/wiki/Glazial glazialen] Zustand. [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php James Kennett] '''(Abb. 2)''' zufolge, einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Emeritus Professor emeritus] der [http://de.wikipedia.org/wiki/Geowissenschaften Geowissenschaften] an der [http://de.wikipedia.org/wiki/University_of_California,_Santa_Barbara UC Santa Barbara], fand dieser Klimawechsel im Wesentlichen – und bemerkenswerter Weise – innerhalb nur eines Jahres statt und läutete das Einsetzen der Kälteepisode des [[Die Jüngere Dryaszeit|Jüngeren Dryas]] ein.

[[Bild:56815 web.jpg|thumb|400px|'''Abb. 1''' Die Forscher untersuchten für ihre Studie die Impakt-Sphärulen aus 18 Fundstätten in neun Ländern auf vier Kontinenten. (Graphik: ''YDB Research Group'')]]

Über die Ursache dieser Abkühlung ist viel debattiert worden, insbesondere weil sie genau mit der abrupten Auslöschung des Großteils der [http://de.wikipedia.org/wiki/Megafauna Megafauna] übereinstimmt, die damals in [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nord-]] und [[Das prähistorische Südamerika und seine Geheimnisse|Südamerika]] heimisch war, aber auch mit dem Verschwinden der prähistorischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Clovis-Kultur Clovis-Kultur], die für die Jagd auf Großwild bekannt ist.

“''Was hat damals das Aussterben der meisten dieser großen Tiere, darunter [http://de.wikipedia.org/wiki/Mammuts Mammuts], [http://de.wikipedia.org/wiki/Mastodonten Mastodonten], [http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenfaultier Riesenfaultiere], amerikanische Kamele und Pferde sowie [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4belzahnkatzen Säbelzahn-Katzen] verursacht?''”, fragte [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett] unter Verweis auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Darwin Charles Darwins] Einschätzung von 1845 <ref>Red. Anmerkung: Zu Darwins tendentiell [[Katastrophismus|katastrophistischer]] Einschätzung solcher Umbrüche in der Tierwelt [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerikas]] siehe bei ''Atlantisforschung.de'' auch: [["Pseudowissenschaftler“ Velikovsky?|Immanuel Velikovsky]], "[[Darwin in Südamerika]]" (1956)</ref> zur Signifikanz eines Klimawechsels. “''Resultierten diese Auslöschungen aus einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Overkill-Hypothese#Der_Mensch_als_Verursacher Overkill durch Menschen], einem Klimawandel, oder irgendeinem katastrophischen Ereignis?''” Die lange Debatte, die darauf folgte, ist in letzter Zeit, wie [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett] anmerkte, durch einen anwachsenden Korpus von Beweisen angekurbelt worden, welche die Theorie stützen, dass daran ein größeres kosmisches [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt-Ereignis]] beteiligt war  - eine Theorie, die von einem Team von Wissenschaftlern eingebracht wurde, zu dem auch [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett] selber gehört. <ref>Red. Anmerkung: Im Grundsatz ist diese Theorie natürlich schon älter, wurde aber zuvor meistens von wissenschaftlichen Außenseitern oder [[grenzwissenschaft]]lichen Forschern vertreten. Siehe dazu bei ''Atlantisforschung.de'' z.B.: [http://de.wikipedia.org/wiki/Fred_Hoyle Fred Hoyle], "[[Eiszeiten und Kometen]]" (1997); sowie: [[Graham Hancock]], "[[Das Ende der Eiszeit - Epoche der Katastrophen]]" (2003). Zu einer frühen [[schulwissenschaft]]lichen Version dieser Theorie siehe: [[Impakt wahrscheinlich Ursache für Massensterben am Ende der Eiszeit]] ([http://news.brown.edu/ Brown University], [http://de.wikipedia.org/wiki/Providence Providence], 2007)</ref>

[[Bild:James Kennett.jpg|thumb|left|300px|'''Abb. 2''' Prof. emeritus James Kennett 'im Feld']]

Jetzt hat die Gruppe in einer der umfassendsten Verbund-Untersuchungen, die jemals durchgeführt wurden, eine ausgedehnte Verbreitung von Mikrosphärulen <ref>Red. Anmerkung: Zu Funden älterer Mikrosphärulen in [[Deutschland]], die auf frühere Impaktereignisse hinweisen, siehe: '''Marcel Strasser''', '''Annette Strasser''', '''Martin Schmieder''', '''Jörg Kröchert''' und '''Elmar Buchner''', "[http://www.academia.edu/243249/Magnetische_Spharulen_in_Hohlen_der_Schwabischen_Alb_-_Spuren_kosmischer_Ereignisse Magnetische Sphärulen in Höhlen der Schwäbischen Alb – Spuren kosmischer Ereignisse]", aus: ''Laichinger Höhlenfreund'', 44. Jahrgang, S. 209 – 222, 6 Abb.; Laichingen 2009</ref> dokumentiert, welche weit verstreut in einer Schicht vorkommen, die sich über 50 Millionen Quadratkilometer auf vier Kontinenten erstreckt, darunter [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nordamerika]], einschließlich Arlington Canyon auf der zu den [http://de.wikipedia.org/wiki/Channel_Islands_%28Kalifornien%29 Channel Islands] gehörende Insel [[Die alten Knochen von Santa Rosa|Santa Rosa]]. Diese Schicht – die Grenzschicht des [[Die Jüngere Dryaszeit|Jüngeren Dryas]] [orig: "''Younger Dryas Boundary (YDB) layer''"; d.Ü.] – enthält zudem Spitzen-Vorkommen anderer exotischer Materialien, darunter Nanodiamanten und weitere ungewöhnliche Formen von [https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff Kohlenstoff], z.B. [https://de.wikipedia.org/wiki/Fullerene Fullerene], aber auch Schmelzverglasungen <ref>Red. Anmerkung: Siehe dazu bei ''Atlantisforschung.de'' auch: [[Klaus Aschenbrenner]], "[[Wird die Kernphysik das Rätsel der Steinverglasungen lösen?]]" (2001)</ref> und [https://de.wikipedia.org/wiki/Iridium Iridium]. Diese neuen Evidenzen, welche die Theorie eines kosmischen [[Impakte und Atlantisforschung|Impakts]] stützen, wurden kürzlich in einem Papier in den [http://de.wikipedia.org/wiki/Proceedings_of_the_National_Academy_of_Sciences Proceedings of the National Academy of the Sciences] vorgestellt.

Dieser kosmische [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]], sagte [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett], verursachte großräumig eine bedeutende Umweltschädigung infolge vieler Prozesse, einschließlich verheerender kontinentweiter Flächenbrände und einem bedeutenden Anstieg der atmosphärischen Staubbelastung, welche die Sonneneinstrahlung lange genug blockierte, um den Hungertod größerer Tiere hervorzurufen.

[[Bild:View.asp.jpg|thumb|400px|'''Abb. 3''' Das YDB-Streufeld (rot markiert) mit den als rote Punkte gekennzeichneten Stätten, welche von der ''YDB-Research Group'' untersucht wurden, sowie mit acht weiteren Stätten als blaue Punkte, die unabhängige Teams studiert haben. Zum Vergleich wurde hier - lila markiert - auch das größte bisher bekannte, australasiatische Impakt-Streufeld eingezeichnet.]]

Bei der Untersuchung von 18 Fundstätten '''(Abb. 1 '''und''' 3)''' - von [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nordamerika]] über [[Europa]] bis zum [http://de.wikipedia.org/wiki/Mittlerer_Osten Mittleren Osten] - analysierten [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett] und 28 Kollegen von 24 Institutionen die Sphärulen '''(Abb. 4)''', winzige Kügelchen, die entstehen, wenn Felsen und Erden unter hohen Temperaturen aufgeschmolzen werden und [ihre Partikel] sich dann in der Atmosphäre rapide abkühlen bzw. abgeschreckt werden. Dieser Prozess resultiert aus der enormen Hitze und dem Druck bei Explosionen, die von einem kosmischen [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]] hervorgerufen werden, in etwa jenen ähnlich, die bei atomaren Explosionen entstehen, erklärte [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett].

Sphärulen entstehen jedoch nicht nur bei kosmischen Kollisionen. Vulkanische Aktivität, Blitzeinschläge und Brände in [http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlefl%C3%B6z Kohleflözen] können alle die Entstehung solcher winzigen Kügelchen bewirken. Um daher zwischen Impaktsphärulen und jenen unterscheiden zu können, welche aufgrund anderer Prozesse geformt wurden, setzte das Forschungsteam [http://de.wikipedia.org/wiki/Rasterelektronenmikroskop Rasterelektronrenmikroskope] and [http://de.wikipedia.org/wiki/Energiedispersive_R%C3%B6ntgenspektroskopie energiedispersive Spektrometrie] zur Untersuchung von annähernd 700 Sphärulen-Proben ein, die aus der YDB-Schicht gesammelt wurden. Ferner stimmt die YDB-Schicht mit dem Ende der [http://de.wikipedia.org/wiki/Clovis-Kultur Clovis]-Ära überein, und wird allgemein mit anderen Eigentümlichkeiten assoziiert, wie der überlagernden “black mat” – einer dünnen, dunklen und kohlenstoffreichen Sediment-Schicht – sowie mit dem jüngsten bekannten archäologischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Clovis-Kultur Clovis]-Material und Überresten von [http://de.wikipedia.org/wiki/Megafauna Megafauna], aber auch reichlich vorhandener Holzkohle, welche anzeigt, dass große Mengen an Biomasse infolge des [[Impakte und Atlantisforschung|Impakts]] gebrannt haben.

[[Bild:56816 web.jpg|thumb|left|300px|'''Abb. 4''' Einige Examplare von Impakt-Sphärulen, die von verschiedenen Fundstätten der Untersuchungsreihe stammen (Foto: ''YDB Research Group'')]]

Die Resultate sind, laut [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett], überwältigend. Die Untersuchungen der YDB-Sphärulen enthüllten, dass sie sich, während sie mit dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Sediment Sediment]-Typ übereinstimmen, der zur Zeit des [[Impakte und Atlantisforschung|Impakts]] in den jeweiligen Gebieten auf der Erdoberfläche zu finden war, [http://de.wikipedia.org/wiki/Geochemie geochemisch] von vulkanischem Material unterscheiden. Tests ihres [http://de.wikipedia.org/wiki/Restmagnetismus Restmagnetismus]´ – der verbleibende Magnetismus nach der Beseitigung eines elektrischen oder magnetischen Einflusses – zeigte zudem, dass diese Sphärulen sich nicht auf dem natürlichem Weg bei Einschlägen von Blitzen gebildet haben.

“''Da die zur Bildung von Impaktsphärulen erforderlichen Temperaturen höher als 2200 Grad Celsius sind, schließen die Ergebnisse alles außer einem kosmischen Hochtemperatur-Impaktereignis als natürlichen Mechanismus zu Bildung geschmolzener Silica und anderer Mineralien aus''”, erklärte [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett]. Experimente der Gruppe haben erstmalig gezeigt, dass silicareiche Sphärulen sich auch in Zusammenhang mit der Hochtemperatur-Verbrennung von Pflanzen formen können, wie Eichen, Kiefern und Schilfgräser [orig.: "''reeds''"; d.Ü.], weil diese bekanntlich biologisch gebildete Silica enthalten.

Des weiteren passen, der Studie zufolge, auch die Oberflächen-Texturen dieser Sphärulen zu Hochtemperatur- und Hochgeschwindigkeits-Impakten, und sie sind häufig mit anderen Sphärulen verschmolzen. Geschätzte 10 Millionen Tonnen von Impaktsphärulen wurden verstreut über die neun untersuchten Länder auf vier Kontinenten abgelagert. Indes ist der wirkliche Umfang des YDB-[http://de.wikipedia.org/wiki/Streufeld Streufelds] noch unbekannt, was einen [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]] größeren Ausmaßes nahelegt.

“''Auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Geochemie geochemischen] Vergleichsmessungen und [http://de.wikipedia.org/wiki/Geomorphologie morphologischen] Beobachtungen basierend, liefert dieses Papier zwingende Beweise, um die alternativen Hypothesen auszumustern, dass jene YDB-Sphärulen durch vulkanische oder menschliche Aktivität gebildet wurden, oder durch die fortlaufende natürliche Ansammlung von [http://www.spektrum.de/alias/astronomie/kosmischer-staub/827319 kosmischem Staub], durch Blitzschläge, oder durch langsame [http://de.wikipedia.org/wiki/Geochemie geochemische] [http://de.wikipedia.org/wiki/Akkumulation_%28Geowissenschaften%29 Akkumulation] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Sediment Sedimenten]''”, sagte [http://www.geol.ucsb.edu/faculty/kennett/BriefHistory.php Kennett].

“''Weiterhin deuten diese Evidenzen auf ein größeren kosmischen [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]] als primäre Ursache für den tragischen Verlust von fast allen bemerkenswerten amerikanischen Großtieren hin, welche die Belastungen vieler eiszeitlicher Perioden überstanden hatten, nur um dann vor relativ kurzer Zeit durch dieses katastrophische Ereignis erledigt zu werden.''”


=== Addenda ===

* Hier der Link zur [http://www.ia.ucsb.edu/pa/display.aspx?pkey=3019 originalen Pressemitteilung der UC Santa Barbara] vom 21. Mai 2013

* ... sowie der Link zu dem in diesem Artikel erwähnten, bei den [http://de.wikipedia.org/wiki/Proceedings_of_the_National_Academy_of_Sciences PNAS] erschienenen, Papier: ''Ted E. Bunch, Robert E. Hermes, Andrew M.T. Moore, Douglas J. Kennett, James C. Weaver, James H. Wittke, Paul S. DeCarli, James L. Bischoff, Gordon C. Hillman, George A. Howard, David R. Kimbel, Gunther Kletetschka, Carl P. Lipo, Sachiko Sakai, Zsolt Revay, Allen West, Richard B. Firestone, and James P. Kennett'', "[http://www.pnas.org/content/early/2012/06/14/1204453109.full.pdf Very high-temperature impact melt products as evidence for cosmic airbursts and impacts 12,900 years ago]" (PDF-Datei, 5061,45 KB; abgerufen: 27.07.2013) 


=== Anmerkungen und Quellen ===
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