Anostos: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Der Trauerfluss.jpg|thumb|300x300px|'''Abb. 1''' Die Bäume am Trauerfluss im Lande Anostos trugen "''Früchte von einer solchen Eigenschaft, daß der, der sie genöße, eine so große Menge Thränen vergießen müße, daß er verginge, sein ganzes Leben verweinte, und zulezt in diesem Zustande den Geist aufgäbe.''"]]
  
 
([[Das Team|red]]) In dem durch [[Claudius Aelianus]] (Varia historia, Buch III, c. 18) überlieferten Fragment des verloren gegangenen Buches ''Thaumasia'' (oder: von ''Wunderdingen'') des [[Theopompos von Chios]] ist '''Anostos''' (auch: '''Anoston''', das 'Land der Nimmer-Wiederkehr') der Name der äußersten Grenzprovinz des mysteriösen Volkes der [[Meropen|Meropiden]] (alternativ auch: '''Meropen''' oder '''Meropier''') auf der riesigen Landmasse jenseits des (atlantischen) Okeanos.  
 
([[Das Team|red]]) In dem durch [[Claudius Aelianus]] (Varia historia, Buch III, c. 18) überlieferten Fragment des verloren gegangenen Buches ''Thaumasia'' (oder: von ''Wunderdingen'') des [[Theopompos von Chios]] ist '''Anostos''' (auch: '''Anoston''', das 'Land der Nimmer-Wiederkehr') der Name der äußersten Grenzprovinz des mysteriösen Volkes der [[Meropen|Meropiden]] (alternativ auch: '''Meropen''' oder '''Meropier''') auf der riesigen Landmasse jenseits des (atlantischen) Okeanos.  
 
<center>[[Bild:Anoston.jpg]]<br>'''Abb. 1''' Anostos, das 'Land der Nimmer-Wiederkehr, der Außenposten der Meropiden auf dem Kontinent jenseits des Okeanos, war stets in ein rötliches Dämmerlicht gehüllt. (Illustration: © ''Wolfgang Sigl'')</center>
 
  
 
Die Beschreibung von '''Anostos''' gehört augenscheinlich zu den am stärksten mythisierten, geradezu märchenhaft verklärt wirkenden, Teilen der Überlieferung. Es heißt dort nämlich über diesen geheimnisvollen Ort, er gleiche einer "''Kluft''", in der "''es weder helle noch finster wäre, sondern die von einer dunkelrothen Luft erfüllt würde. Ferner flößen zween Ströhme durch diesen Ort. Der eine hieße der Freudenfluß der andere der Trauerfluß. Beyde wären mit Bäumen in der Größe eines hohen Platanus bepflanzt, und diese trügen Früchte, und zwar die Bäume am Trauerfluße, Früchte von einer solchen Eigenschaft, daß der, der sie genöße, eine so große Menge Thränen vergießen müße, daß er verginge, sein ganzes Leben verweinte, und zulezt in diesem Zustande den Geist aufgäbe.''
 
Die Beschreibung von '''Anostos''' gehört augenscheinlich zu den am stärksten mythisierten, geradezu märchenhaft verklärt wirkenden, Teilen der Überlieferung. Es heißt dort nämlich über diesen geheimnisvollen Ort, er gleiche einer "''Kluft''", in der "''es weder helle noch finster wäre, sondern die von einer dunkelrothen Luft erfüllt würde. Ferner flößen zween Ströhme durch diesen Ort. Der eine hieße der Freudenfluß der andere der Trauerfluß. Beyde wären mit Bäumen in der Größe eines hohen Platanus bepflanzt, und diese trügen Früchte, und zwar die Bäume am Trauerfluße, Früchte von einer solchen Eigenschaft, daß der, der sie genöße, eine so große Menge Thränen vergießen müße, daß er verginge, sein ganzes Leben verweinte, und zulezt in diesem Zustande den Geist aufgäbe.''
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* [http://www.planetminecraft.com/blog/the-dead-stem/ The Dead Stem], Poem by '''Jaymee Starblood''' (Bild-Bearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
 
 
[http://www.whiskeysierragrafics.com/ ''WiskeySierra Graphics'' - ''Wolfgang Sigl Grafiken''], unter: [http://www.whiskeysierragrafics.com/grafiken/fantasy/fa%20beta/foreign%20affairs%20-%20the%20ruins%20of%20Hoops%20V-x.jpg the ruins of Hoops V] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
 

Aktuelle Version vom 19. Februar 2015, 23:17 Uhr

Definition

Abb. 1 Die Bäume am Trauerfluss im Lande Anostos trugen "Früchte von einer solchen Eigenschaft, daß der, der sie genöße, eine so große Menge Thränen vergießen müße, daß er verginge, sein ganzes Leben verweinte, und zulezt in diesem Zustande den Geist aufgäbe."

(red) In dem durch Claudius Aelianus (Varia historia, Buch III, c. 18) überlieferten Fragment des verloren gegangenen Buches Thaumasia (oder: von Wunderdingen) des Theopompos von Chios ist Anostos (auch: Anoston, das 'Land der Nimmer-Wiederkehr') der Name der äußersten Grenzprovinz des mysteriösen Volkes der Meropiden (alternativ auch: Meropen oder Meropier) auf der riesigen Landmasse jenseits des (atlantischen) Okeanos.

Die Beschreibung von Anostos gehört augenscheinlich zu den am stärksten mythisierten, geradezu märchenhaft verklärt wirkenden, Teilen der Überlieferung. Es heißt dort nämlich über diesen geheimnisvollen Ort, er gleiche einer "Kluft", in der "es weder helle noch finster wäre, sondern die von einer dunkelrothen Luft erfüllt würde. Ferner flößen zween Ströhme durch diesen Ort. Der eine hieße der Freudenfluß der andere der Trauerfluß. Beyde wären mit Bäumen in der Größe eines hohen Platanus bepflanzt, und diese trügen Früchte, und zwar die Bäume am Trauerfluße, Früchte von einer solchen Eigenschaft, daß der, der sie genöße, eine so große Menge Thränen vergießen müße, daß er verginge, sein ganzes Leben verweinte, und zulezt in diesem Zustande den Geist aufgäbe.

Eine entgegegengesetzte Wirkung hingegen hätten die Früchte der am Freudenfluße wachsenden Bäume. Wer diese kostete, den verließen sogleich seine ehemaligen Leidenschaften; er vergäße das, was er vormals geliebt hätte, würde nach und nach jünger, und ginge in seine vorigen bereits verfloßenen Jahre wieder zurück. Aus einem Greise würde er wieder ein Mann, alsdenn ein Jüngling, nach dem Jünglingsalter ein Knabe, dann ein Kind, und hiermit endigte sich sein Leben." [1]


Anmerkungen und Quellen

Fußnote:

  1. Quelle: J. H. F. Meineke, "Des Claudius Aelianus vermischte Erzählungen. Aus dem Griechischen überseɮt und mit Anmerkungen versehen", Quedlinburg, 1787, S. 146-147 --- Bei Atlantisforschung.de als Transkription online unter dem Titel: "Theopompus´ Bericht von Anostos - Von der Unterredung des Midas aus Phrygien mit dem Silen, und den von Silen erzählten Fabeln"

Bild-Quelle:

  • The Dead Stem, Poem by Jaymee Starblood (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)