Kulturelle Kontakte mit Ägypten: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Tatsächlich gehören pflanzliche "Wolle", also Baumwolle, und "Wolle" pro- duzierende Pflanzen zu den frühesten Gaben der Hindu-Handelsleute an die Welt. Vom zehnten bis zum sechsten Jahrhundert v. Chr. scheint der assyro-babylonische Handel der Hindus sehr lebhaft gewesen zu sein. Hindus brach- ten Affen, Elefanten, Zedern, Teakholz, Pfauen, Tiger, Reis, Elfenbein, und andere Waren nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Babylon Babylon], dem Rom West-Asiens. Es war dieser indo- mesopotamische Handel, durch den die [[Athen]]er im sechsten Jahrhundert v. Chr. Reis und Pfauen kennen lernten.
 
Tatsächlich gehören pflanzliche "Wolle", also Baumwolle, und "Wolle" pro- duzierende Pflanzen zu den frühesten Gaben der Hindu-Handelsleute an die Welt. Vom zehnten bis zum sechsten Jahrhundert v. Chr. scheint der assyro-babylonische Handel der Hindus sehr lebhaft gewesen zu sein. Hindus brach- ten Affen, Elefanten, Zedern, Teakholz, Pfauen, Tiger, Reis, Elfenbein, und andere Waren nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Babylon Babylon], dem Rom West-Asiens. Es war dieser indo- mesopotamische Handel, durch den die [[Athen]]er im sechsten Jahrhundert v. Chr. Reis und Pfauen kennen lernten.
  
Diese Ausbreitung der Hindu-Kultur beeinflusste die Literatur jener Zeit, wie die Veden und Jatakas. Ein Rollsiegel von etwa 2,000 v. Chr. trägt eine Keil-Inschrift, und Bilder chaldäischer Gottheiten wurden in Zentral-Indien ausgegraben. In Süd-Indien hat man einen babylonischen Sarkopharg entdeckt.  
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Diese Ausbreitung der Hindu-Kultur beeinflusste die Literatur jener Zeit, wie die Veden und Jatakas. Ein Rollsiegel von etwa 2,000 v. Chr. trägt eine Keil- Inschrift, und Bilder chaldäischer Gottheiten wurden in Zentral-Indien aus- gegraben. In Süd-Indien hat man einen babylonischen Sarkopharg entdeckt.  
  
Auch der Handel der Hindus mit den Hebräern war beachtlich. Salomon (1015 v.Chr.), König von Judäa, war ein großer Internationalist. Um den Handel seines Landes zu fördern, baute er am Kopf des rechten Arms des Roten Meers eine Hafenstadt. Er platzierte sein Volk in die Mitte des Verkehrs zwischen Phöniziern und Hindus. Die Hafenstadt Ophir (in Süd-Indien) ist in der hebräischen Literatur für ihren Goldhandel unter Salomon gerühmt. Die Bücher Genesis, Könige und Ezechiel zeigen die Natur und den Umfang der Hindu-Kontakte mit Kleinasien. Bibel-Gelehrte haben festgehalten, dass die Steine auf den Brustplatten der Hohepriester aus Indien gekommen sein könnten. Die Hindus lieferten auch den Bedarf Syriens an Elfenbein und Eben-holz. Das hebräische Wort "tuki" (Pfau), ist abgeleitet vom tamilischen (südindischen) "tokei", und "ahalin" (Aloe) von "aghil".
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Auch der Handel der Hindus mit den [http://de.wikipedia.org/wiki/Hebr%C3%A4er Hebräern] war beachtlich. Salomon (1015 v.Chr.), König von [http://de.wikipedia.org/wiki/Jud%C3%A4a Judäa], war ein großer Internationalist. Um den Handel seines Landes zu fördern, baute er am Kopf des rechten Arms des [http://de.wikipedia.org/wiki/Rotes_Meer Roten Meers] eine Hafenstadt. Er platzierte sein Volk in die Mitte des Verkehrs zwischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%B6nizier Phöniziern] und Hindus. Die Hafenstadt [http://de.wikipedia.org/wiki/Ophir Ophir] (in Süd-Indien) ist in der hebräischen Literatur für ihren Goldhandel unter Salomon gerühmt. Die Bücher Genesis, Könige und Ezechiel zeigen die Natur und den Umfang der Hindu-Kontakte mit Kleinasien. Bibel-Gelehrte haben festgehalten, dass die Steine auf den Brustplatten der Hohepriester aus Indien gekommen sein könnten. Die Hindus lieferten auch den Bedarf Syriens an Elfenbein und Eben-holz. Das hebräische Wort "tu- ki" (Pfau), ist abgeleitet vom tamilischen (südindischen) "tokei", und "ahalin" (Aloe) von "aghil".
  
 
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Version vom 19. Mai 2009, 00:29 Uhr

Ägypten und das alte Indus-Empire, Teil IV

von Sushama Londhe

Abb. 9 Lotus in voller Blüte auf einer Stupa

Alle Zeitalter hindurch hatten die Völker Indiens aktiven Verkehr mit den an- deren Völkern der Welt. Seit den Tagen der Mohenjo Daro Kultur haben die Hindus [1] niemals, wie behauptet, in einer "besonderen Isolation" gelebt. Es wird allgemein angenommen, dass Internationalismus bzw. Kosmopolitanis- mus in den menschlichen Beziehungen ein ziemlich neuartiges Phänomen darstellt. Tatsächlich ist die Kultur schon immer international gewesen.

Die Dämmerung der menschlichen Zivilisation findet die Hindus als Indu- striekapitäne und geschäftliche Unternehmer. Sie standen mit den Pharao- nen Ägyptens in Verbindung. Ägyptische Mumien wurden in Musselin ge- wickelt, der aus Indien importiert wurde. Hindu-Handel brachte dem Land am Nil Elfenbein, Gold, Gewürze, Tamarindenholz, Sandelholz, Af- fen und andere charakteristische Pflanzen und Tiere aus Indien. Es wird aus- serdem angenommen, dass ägyptische Textilhersteller ihre Kleidung mit Hin- du-Indigo färbten. Hindu-Schiffe brachten indische Handelsgüter in die arabischen Häfen oder in das Land Punt; und von dort aus wurden sie nach Luxor, Karnak und Memphis transportiert. Die Geschäftsbeziehungen der Hindus mit dem Land am Euphrat waren noch enger und direkter. Schon um etwa 3000 v. Chr. belieferten Hindus die chaldäi- sche Stadt Ur am Euphrat mit Teakholz. Auch die Assyrer bekamen, wie die Ägypter, ihren Mus- selin aus Indien.

Abb. 10 Sanchi Gaja- lakshmi thront auf einem Lotus. Kalaghat-Gemälde

Tatsächlich gehören pflanzliche "Wolle", also Baumwolle, und "Wolle" pro- duzierende Pflanzen zu den frühesten Gaben der Hindu-Handelsleute an die Welt. Vom zehnten bis zum sechsten Jahrhundert v. Chr. scheint der assyro-babylonische Handel der Hindus sehr lebhaft gewesen zu sein. Hindus brach- ten Affen, Elefanten, Zedern, Teakholz, Pfauen, Tiger, Reis, Elfenbein, und andere Waren nach Babylon, dem Rom West-Asiens. Es war dieser indo- mesopotamische Handel, durch den die Athener im sechsten Jahrhundert v. Chr. Reis und Pfauen kennen lernten.

Diese Ausbreitung der Hindu-Kultur beeinflusste die Literatur jener Zeit, wie die Veden und Jatakas. Ein Rollsiegel von etwa 2,000 v. Chr. trägt eine Keil- Inschrift, und Bilder chaldäischer Gottheiten wurden in Zentral-Indien aus- gegraben. In Süd-Indien hat man einen babylonischen Sarkopharg entdeckt.

Auch der Handel der Hindus mit den Hebräern war beachtlich. Salomon (1015 v.Chr.), König von Judäa, war ein großer Internationalist. Um den Handel seines Landes zu fördern, baute er am Kopf des rechten Arms des Roten Meers eine Hafenstadt. Er platzierte sein Volk in die Mitte des Verkehrs zwischen Phöniziern und Hindus. Die Hafenstadt Ophir (in Süd-Indien) ist in der hebräischen Literatur für ihren Goldhandel unter Salomon gerühmt. Die Bücher Genesis, Könige und Ezechiel zeigen die Natur und den Umfang der Hindu-Kontakte mit Kleinasien. Bibel-Gelehrte haben festgehalten, dass die Steine auf den Brustplatten der Hohepriester aus Indien gekommen sein könnten. Die Hindus lieferten auch den Bedarf Syriens an Elfenbein und Eben-holz. Das hebräische Wort "tu- ki" (Pfau), ist abgeleitet vom tamilischen (südindischen) "tokei", und "ahalin" (Aloe) von "aghil".

Fortsetzung:

Dauerhafte Verbindungen mit Alt-Ägypten


Anmerkungen und Quellen

  1. Red. Anmerkung: Sushama Londhe verwendet den Begriff 'Hindu' nicht (nur) im religiösen Sinn, sondern in seiner klassischen Bedeutung als Synonym für '(Alt-)Inder'.


Bild-Quellen

(9) India and Egypt - Herausgeber Saryu Doshi, S. 4; nach: http://www.atributetohinduism.com/India_and_Egypt.htm (nicht mehr online)

(10) ebd.