UFO-Forscher gibt es nicht!: Unterschied zwischen den Versionen
Bb (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: ===Weitere Facetten der „Laienforscher“-Situation=== von '''Frank Klare''' Zuvor berichtete Dr. Horst Friedrich treffend über die Situation hierzulande, was ...) |
Bb (Diskussion | Beiträge) |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
von '''Frank Klare''' | von '''Frank Klare''' | ||
− | Zuvor berichtete [[Dr. Horst Friedrich]] treffend über die Situation hierzulande, was das Thema | + | Zuvor berichtete [[Dr. Horst Friedrich]] treffend über die Situation hierzulande, was das Thema „[[Grenzwissenschaft]]en“ anbelangt. <ref>Siehe: [[Dr. Horst Friedrich]], "[[Zu Problematik und Möglichkeiten von „Laienforscher“-Gruppierungen und –Publikationen]]" (im [[Sonderseite|DR. HORST FRIEDRICH ARCHIV]] bei ''Atlantisforschung.de'')</ref> Auch ich möchte ich hierzu noch einige Anmerkungen machen, da [[Dr. Horst Friedrich|Dr. Friedrich]] hier ein Thema anschnitt, das auch mir seit Jahren bereits „auf der Seele lastet“. |
− | In seiner Arbeit gelangt er zu dem folgerichtigen Schluss, dass nahezu alles, was mit „Parathematiken“ zu tun hat, von Menschen behandelt, untersucht und publiziert wird, von denen man allgemein annimmt, es seien Wissenschaftler auf speziellen Gebieten, dem ist jedoch nicht so! Richtigerweise stellt er weiter fest, dass diese Gebiete von Privatpersonen behandelt werden, allein schon deshalb – das ist die traurige Tatsache – weil es keine schulwissenschaftliche Disziplin in diesen Bereichen gibt. Die einzige mir bekannte Ausnahme stellt die Parapsychologie dar. In der Universität Freiburg haben Psychologie-Studenten die Möglichkeit, das freiwillige Zusatzfach „Parapsychologie“ zu belegen. Auch hat [[Dr. Horst Friedrich|Dr. Friedrich]] recht mit der Problematik, dass die (ich übernehme seine Definition) „Laienforscher-Gruppierungen“ von den Kollegen der Schulwissenschaftler in Regel nicht anerkannt und ernst genommen werden. So bleibt tatsächlich zu wünschen, dass eine Annäherung der „Privatforschung“ und der Schulwissenschaft durch sachliches Bestreben beiderseits in Zukunft doch noch möglich wird. | + | In seiner Arbeit gelangt er zu dem folgerichtigen Schluss, dass nahezu alles, was mit „Parathematiken“ zu tun hat, von Menschen behandelt, untersucht und publiziert wird, von denen man allgemein annimmt, es seien Wissenschaftler auf speziellen Gebieten, dem ist jedoch nicht so! Richtigerweise stellt er weiter fest, dass diese Gebiete von Privatpersonen behandelt werden, allein schon deshalb – das ist die traurige Tatsache – weil es keine [[Schulwissenschaft|schulwissenschaftliche]] Disziplin in diesen Bereichen gibt. Die einzige mir bekannte Ausnahme stellt die Parapsychologie dar. In der Universität Freiburg haben Psychologie-Studenten die Möglichkeit, das freiwillige Zusatzfach „Parapsychologie“ zu belegen. Auch hat [[Dr. Horst Friedrich|Dr. Friedrich]] recht mit der Problematik, dass die (ich übernehme seine Definition) „Laienforscher-Gruppierungen“ von den Kollegen der Schulwissenschaftler in Regel nicht anerkannt und ernst genommen werden. So bleibt tatsächlich zu wünschen, dass eine Annäherung der „Privatforschung“ und der Schulwissenschaft durch sachliches Bestreben beiderseits in Zukunft doch noch möglich wird. |
Sicher auch aufgrund bisher Fest-gestelltem hat sich hier eine eigenständige „Sub-Gruppierung“ mit eigenem Vokabular ergeben, die auch mal betrachtet werden muss. So wissen viele Menschen überhaupt nicht, dass es überhaupt keine „UFO-Forscher“ gibt. Auch der benutzte Begriff „Ufologe“ suggeriert dem nicht Wissenden, er hätte es mit einer ausgebildeten Fachperson zu tun, mit Berufsabschluss oder Diplom in der Tasche. Das stimmt so natürlich nicht (weshalb ich die Wörter auch falsch und irre-führend finde, das Wort „UFO-Untersucher“ wäre angemessener). | Sicher auch aufgrund bisher Fest-gestelltem hat sich hier eine eigenständige „Sub-Gruppierung“ mit eigenem Vokabular ergeben, die auch mal betrachtet werden muss. So wissen viele Menschen überhaupt nicht, dass es überhaupt keine „UFO-Forscher“ gibt. Auch der benutzte Begriff „Ufologe“ suggeriert dem nicht Wissenden, er hätte es mit einer ausgebildeten Fachperson zu tun, mit Berufsabschluss oder Diplom in der Tasche. Das stimmt so natürlich nicht (weshalb ich die Wörter auch falsch und irre-führend finde, das Wort „UFO-Untersucher“ wäre angemessener). |
Aktuelle Version vom 29. Juli 2010, 15:11 Uhr
Weitere Facetten der „Laienforscher“-Situation
von Frank Klare
Zuvor berichtete Dr. Horst Friedrich treffend über die Situation hierzulande, was das Thema „Grenzwissenschaften“ anbelangt. [1] Auch ich möchte ich hierzu noch einige Anmerkungen machen, da Dr. Friedrich hier ein Thema anschnitt, das auch mir seit Jahren bereits „auf der Seele lastet“.
In seiner Arbeit gelangt er zu dem folgerichtigen Schluss, dass nahezu alles, was mit „Parathematiken“ zu tun hat, von Menschen behandelt, untersucht und publiziert wird, von denen man allgemein annimmt, es seien Wissenschaftler auf speziellen Gebieten, dem ist jedoch nicht so! Richtigerweise stellt er weiter fest, dass diese Gebiete von Privatpersonen behandelt werden, allein schon deshalb – das ist die traurige Tatsache – weil es keine schulwissenschaftliche Disziplin in diesen Bereichen gibt. Die einzige mir bekannte Ausnahme stellt die Parapsychologie dar. In der Universität Freiburg haben Psychologie-Studenten die Möglichkeit, das freiwillige Zusatzfach „Parapsychologie“ zu belegen. Auch hat Dr. Friedrich recht mit der Problematik, dass die (ich übernehme seine Definition) „Laienforscher-Gruppierungen“ von den Kollegen der Schulwissenschaftler in Regel nicht anerkannt und ernst genommen werden. So bleibt tatsächlich zu wünschen, dass eine Annäherung der „Privatforschung“ und der Schulwissenschaft durch sachliches Bestreben beiderseits in Zukunft doch noch möglich wird.
Sicher auch aufgrund bisher Fest-gestelltem hat sich hier eine eigenständige „Sub-Gruppierung“ mit eigenem Vokabular ergeben, die auch mal betrachtet werden muss. So wissen viele Menschen überhaupt nicht, dass es überhaupt keine „UFO-Forscher“ gibt. Auch der benutzte Begriff „Ufologe“ suggeriert dem nicht Wissenden, er hätte es mit einer ausgebildeten Fachperson zu tun, mit Berufsabschluss oder Diplom in der Tasche. Das stimmt so natürlich nicht (weshalb ich die Wörter auch falsch und irre-führend finde, das Wort „UFO-Untersucher“ wäre angemessener).
Jedoch gibt es z.B. einige UFO-Organisationen, die aus der „Not eine Tugend“ machten. So ist es bei der „MUFON“, einer der größten UFO-Organisationen Voraussetzung, ein akademisches Diplom in der Tasche zu haben, um überhaupt als tätiges Mitglied dort aufgenommen zu werden. Aber auch diese „pseudo-Akademiker-Lösung“ ist weiterhin nur ein „Notnagel“. Denn bei diesen Akademikern handelt es sich zum Großteil um Physiker, Psychologen, Mathematiker und andere Fakultäten, was zwar bei Untersuchung von UFO-Phänomenen förderlich sein mag, hier kompetent zu sein, weiterhin jedoch nicht den Schein nach außen gerecht wird, das hier ausgebildete „UFO-Spezialisten“ tätig sind. Vielmehr handelt es sich wieder um „Privatforscher“ mit Diplom auf anderem Wissensgebiet. Im Grunde komme ich auch hier nicht umhin zu meinen, es handele sich um selbsternannte Spezialisten, denn indirekt schmücken sie sich mit fremden Federn, indem sie etwas vorgeben was sie nicht sind – was, das muss dazu deutlich auch gesagt werden – jedoch derzeit kaum zu ändern ist, da es eben die Möglichkeit eines Fachdiploms nicht gibt. Es wäre vermessen, dann zu argumentieren, dass es dann diese „Forschung“ nicht geben dürfte, denn wer soll sie sonst verfolgen, wenn nicht engagierte Privatpersonen, die versuchen sollten, mehr öffentliche Anerkennung zu gewinnen?
Damit wären wir gleichsam wieder bei dem Problem der Schulwissenschaft, die ja ihrerseits diesen Themen keine hinreichende Ernsthaftigkeit zugesteht, da die (in Augen der Wissenschaftler nötige) Voraussetzung, das Diplom fehlt.
Nur, dafür, dass es hier keinen Lehrstuhl oder Berufsabschluss gibt, dafür können grenzwissenschaftlich interessierte Personengruppen nichts, also können sie gar nicht anders agieren.
Auch habe ich wiederholt innerhalb der „Laienforscher-Gruppierungen“ das Argument gehört, wir müssen Akademiker als Mitarbeiter (möglichst als Ansprechpartner der Laiengruppen) beschäftigen, damit diese Gruppen nach außen ernster genommen werden, doch wie wir gelesen haben, wäre auch diese Überlegung letztlich wieder unausgegoren, wenn wir nicht etwas vorgeben möchten, was wir in Wahrheit nicht sind. Wir müssen uns eben vor Augen halten, die „Privatforschung“ ist eine eigenständige Entwicklung geworden. Begriffe wie UFO-Forscher, Tonbandstimmenforscher, ja selbst „Grenzwissenschaften“ sind letztlich Wortschöpfungen aus einer Nottugend heraus, die genau genommen aber stets den Beigeschmack von fremden Federn inne haben.
Nur – das ist die Kehrseite der Medaille können Beobachter dieser „Privatforschung“ bestätigen, dass hier oft eine Akribie betrieben wird, die den schulwissenschaftlichen Standards in nichts nachsteht. Methodische Testreihen sind oft ebenso selbstverständlich, wie das Hinterfragen unter hypothetisch oft mathematisch-physikalisch gestützten Gesichtspunkten.
Genau genommen hat es die Zunft der Vertreter von Parathematiken schwerer wie niemand anders.
Zum einem erhebt die Schulwissenschaft den Vorwurf der Inkompetenz infolge fehlender Diplommöglichkeit, ganz zu schweigen davon, welcher Schulwissenschaftler möchte schon ggf. einräumen müssen, dass er sich selbst jahrelang irrte, die „Privat-Forscherkollegen“ ohne Diplom hingegen den Nachweis erbrachten von was, dass er selbst trotz Diplom nicht imstande war?
Zum anderem wird diese Zunft zugleich von den „Skeptikern“ kritisiert und angegriffen, oft mit Methoden, die sich jeglichen wissenschaftlichen Standards gleichzeitig zugunsten vieler Polemik entzieht.
Auch hier unterstreiche ich Dr. Friedrichs Feststellung, dass wir es hier mit einem Sub-Typ der Privat-Forschung zu tun haben, mit einer Personengruppe in Regel gleichsam ohne Diplome, die sich anmaßt, kompetent über Dinge zu reden, von denen sie sicherlich noch weniger versteht, als diejenigen, die wirklich nach besten Wissen und Gewissen ernsthaft bemüht sind, im Rahmen der autodidaktischen Möglichkeiten Licht ins Dunkel der Parathemen zu bekommen.
Anmerkungen und Quellen
Diesen Beitrag von Frank Klare © haben wir von www.Transwelten.de übernommen, der Internetpublikation der Interessengruppe für Grenzwissenschaften & Paraphänomene (IGP), wo er unter http://www.transwelten.de/SonstigeAutoren/Autoren_NotloesungLaienforschung.htm erschienen ist.
- ↑ Siehe: Dr. Horst Friedrich, "Zu Problematik und Möglichkeiten von „Laienforscher“-Gruppierungen und –Publikationen" (im DR. HORST FRIEDRICH ARCHIV bei Atlantisforschung.de)