Dr. René Malaise: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Malaises''' atlantologische Studien, mit denen er etwa zu Beginn der 1950er Jahre begann, standen in enger Beziehung mit dem Interesse, das er als Biologe den urzeitlichen globalen Migrationen im | + | '''Malaises''' atlantologische Studien, mit denen er etwa zu Beginn der 1950er Jahre begann, standen in enger Beziehung mit dem Interesse, das er als Biologe den urzeitlichen globalen Migrationen im Bereich der Fauna und Flora entgegenbrachte. Diesbezüglich war er ein vehementer Verfechter der Vorstellungen des [http://de.wikipedia.org/wiki/Malakologie Malakologen] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4ozoologie Paläozoologen] [http://de.wikipedia.org/wiki/Nils_Hjalmar_Odhner Nils Hjalmar Odhner], welcher die Auffassung vertrat, dass die zirkumatlantische Verbreitung vieler Arten durch die vormalige Existenz von Landbrücken begünstigt worden sei. <ref>Siehe: '''Nils Hj. Ohdner''', "The Constriction Hypothesis - A Research on the Causes of Crustal Movements", in: Geografiska Annaler (Swedish Society for Anthropology and Geography), Vol. 16, 1934</ref> Malaises Zugang zur [[Atlantisforschung]] war also keineswegs geisteswissenschaftlicher Natur, sondern seine Beschäftigung mit [[Platon]]s versunkenem Reich der Vorzeit resultierte aus seinem fachlichen Interesse an [http://de.wikipedia.org/wiki/Biogeographie#Pal.C3.A4obiogeographie_oder_Historische_Biogeographie Paläobiogeographie] und der daran anknüpfenden Beschäftigung mit [[Geologie - Antipode oder Hilfswissenschaft der Atlantisforschung?|geologischen]] Themen. |
− | + | Zu diesen hieß es bei einem zeitgenössischen Rezensenten von '''Malaises''', 1956 auch in englischer Sprache erschienenem Buch '[http://books.google.com/books/about/A_new_deal_in_geology_geography_and_rela.html?id=lMFnQgAACAAJ A new deal in geology, geography and related sciences]': "''Die Ursachen des quartären und früherer Eiszeitalter, säkulare und andere Bewegungen in der Erdkruste, submarine Canyons, Vulkanismus, Erdbeben und andere ungelöste Probleme werden laut neuer Auffassungen erklärt, welche Argumente gegen geläufige Theorien, wie etwa [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentaldrift Kontinentaldrift], [http://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanbodenspreizung Ozeanbodenspreizung] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4omagnetismus Paläomagnetismus], aufführen. Die herausragende Theorie, auf welcher alle Folgerungen in diesem Buch basieren, ist die Konstriktions-Theorie von [http://de.wikipedia.org/wiki/Nils_Hjalmar_Odhner Nils Odhner]. Keine andere Theorie kann die Ursachen all dieser Ursachen für sämtliche Bewegungen in der Erdkruste in einer ebenso überzeugender Weise erklären. Die nukleare Kraft von Dilatation und Konstriktion ist weitaus größer als die bisher einzig anerkannte der Gravitation. 'Es ist ein höchst erstaunliches Faktum, dass die immense Bedeutung dieser Kraft bisher noch nicht vollständig von Wissenschaftlern verstanden worden ist' (p.6). Letzteres schließt den Rezensenten ein, doch dieses Werk wird einen Ehrenplatz in seinem Bücherregal erhalten...''" <ref>Quelle: '''W. B. H.''': [http://journals.cambridge.org/download.php?file=%2FGEO%2FGEO107_06%2FS0016756800058714a.pdf&code=f4447dc6106558ae8eb4aa14d4bda045 MALAISE, Re'ne'. 1969. A New Deal in Geology, Geography and Related Sciences. 328 pp., 88 figs. Re'ne Malaise, D.Sc. Hersbyvagen 1, S-181 42 Lidingo, Sweden. Price Swedish Cr. 50; U.S. $ 10.] (Rezension), online ohne nähere Angaben zur Original-Quelle bei: [http://journals.cambridge.org/action/login;jsessionid=024E205F84964E0BFA9D1D3AF17FCC3B.tomcat1 Cambridge Journals Online] (abgerufen: 04.09.2011)</ref> | |
[[Bild:NYT-1956.gif]]<br>'''Abb. 4''': Ein Artikel der New York Times über die Forschungsergebnisse von Malaise und Dr. R.W. Kolbe aus dem Jahr 1956 | [[Bild:NYT-1956.gif]]<br>'''Abb. 4''': Ein Artikel der New York Times über die Forschungsergebnisse von Malaise und Dr. R.W. Kolbe aus dem Jahr 1956 | ||
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* René Malaise: "Atlantis as a Verifiable Geological Reality", 1972 (englischsprach. Übersetzung von: "Atlantis en Geologisk Verklighet", 1951) | * René Malaise: "Atlantis as a Verifiable Geological Reality", 1972 (englischsprach. Übersetzung von: "Atlantis en Geologisk Verklighet", 1951) | ||
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===Anmerkungen und Quellen=== | ===Anmerkungen und Quellen=== |
Version vom 10. September 2011, 04:29 Uhr
Eine kleine Hommage für eine fast vergessene Koryphäe der Atlantisforschung
'Abb. 1 "Meeres-Geologen und Ozeanographen sind gleich konservativ, und das macht es ihnen extrem schwer, um nicht zu sagen unmöglich, die meisten jüngeren Entdeckungen zu interpretieren", sagte René Malaise, der Atlantis im Bereich des Mittelatlantischen Rückens vermutete.
Biographische Notizen
(bb) René Edmond Malaise (* 29. September 1892; † 1. Juli 1978) war von Beruf Entomologe (Insektenkundler), und zudem ein passionierter Kunstsammler, Reiseschriftsteller und Atlantisforscher. Obwohl bisher noch keine umfassende Biographie über ihn existiert [1], widerlegt das, was wir bereits über Leben und Werk des schwedischen Forschers wissen, einmal mehr schlagend die häufig kolportierte Behauptung, Atlantologen seien quasi 'Fachidioten', die sich mit nichts anderem als mit der Suche nach Platons sagenhaftem Reich der Vorzeit befassen.
So heißt es z.B. bei der deutschsprachigen Wikipedia über sein Kunstinteresse: "Malaise war außerdem Kunstsammler. Er veröffentlichte regelmäßig in einer Sammlerzeitschrift Aufsätze über seine neuesten Ankäufe, aus denen hervorgeht, dass er jeweils glaubte, ein Original erworben zu haben. Am Tag vor seiner Beerdigung wurden fünf Gemälde aus seinem Wohnhaus gestohlen; ein sechstes, das er Michelangelo zugeschrieben hatte, ist auf ungeklärte Weise verschwunden. Im Jahr 2004 tauchte auf einer Kunstauktion eines der gestohlenen Gemälde - eine Kopie einer Rembrandt-Fälschung - wieder auf. Einen Katalog der Kunstwerke, die Malaise zusammengetragen und der Universität Umeå vererbt hat, erstellte der Kunsthistoriker Hans Dackenberg." [2]
Außerdem erfahren wir dort folgendes über sein - bisweilen abenteuerliches - Leben und seine beruflichen Aktivitäten: "Seine erste Expedition führte ihn in der Zeit von 1920 bis 1922 nach Kamtschatka. Er wurde von Sten Bergman und Eric Hultén begleitet, muss sich aber unterwegs zeitweise von diesen getrennt haben und gelangte schließlich allein nach Kamakura in Japan, wo er am 1. September 1923 das große Kantō-Erdbeben miterlebte. Von 1924 bis 1930 hielt er sich wieder in Kamtschatka auf, zeitweise lebte er dort offenbar von Zobelzucht. Von 1925 bis 1929 war er mit der Journalistin Ester Blenda Nordström verheiratet. 1933 heiratete er die Biologie- und Religionslehrerin Ebba Söderhell, die ihn auf seiner nächsten Expedition, die nach Burma führte, begleitete. Ebba, nach der er eine Insektenart benannte, sammelte auf dieser Reise zahlreiche Kunst- und Alltagsgegenstände, bis hin zu einem Kanu. Ihre Sammlung wurde später von Ethnologen sehr geschätzt. Auf dieser Reise ließ Malaise auch die fünf Prototypen der von ihm erfundenen Malaise-Falle nähen. Mit ihrer Hilfe sammelte er mehr als 100.000 Insekten. Auch zahlreiche konservierte Süßwasserfische brachte das Paar von der Expedition heim. Die Zeit des Zweiten Weltkrieges verbrachte er zurückgezogen in Schweden. Von 1953 bis 1958 stand er dem entomologischen Teil des Schwedischen Museums für Naturgeschichte vor." [3]
René Malaise als Atlantisforscher (Dieser Abschnitt ist noch in Arbeit!)
Malaises atlantologische Studien, mit denen er etwa zu Beginn der 1950er Jahre begann, standen in enger Beziehung mit dem Interesse, das er als Biologe den urzeitlichen globalen Migrationen im Bereich der Fauna und Flora entgegenbrachte. Diesbezüglich war er ein vehementer Verfechter der Vorstellungen des Malakologen und Paläozoologen Nils Hjalmar Odhner, welcher die Auffassung vertrat, dass die zirkumatlantische Verbreitung vieler Arten durch die vormalige Existenz von Landbrücken begünstigt worden sei. [4] Malaises Zugang zur Atlantisforschung war also keineswegs geisteswissenschaftlicher Natur, sondern seine Beschäftigung mit Platons versunkenem Reich der Vorzeit resultierte aus seinem fachlichen Interesse an Paläobiogeographie und der daran anknüpfenden Beschäftigung mit geologischen Themen.
Zu diesen hieß es bei einem zeitgenössischen Rezensenten von Malaises, 1956 auch in englischer Sprache erschienenem Buch 'A new deal in geology, geography and related sciences': "Die Ursachen des quartären und früherer Eiszeitalter, säkulare und andere Bewegungen in der Erdkruste, submarine Canyons, Vulkanismus, Erdbeben und andere ungelöste Probleme werden laut neuer Auffassungen erklärt, welche Argumente gegen geläufige Theorien, wie etwa Kontinentaldrift, Ozeanbodenspreizung und Paläomagnetismus, aufführen. Die herausragende Theorie, auf welcher alle Folgerungen in diesem Buch basieren, ist die Konstriktions-Theorie von Nils Odhner. Keine andere Theorie kann die Ursachen all dieser Ursachen für sämtliche Bewegungen in der Erdkruste in einer ebenso überzeugender Weise erklären. Die nukleare Kraft von Dilatation und Konstriktion ist weitaus größer als die bisher einzig anerkannte der Gravitation. 'Es ist ein höchst erstaunliches Faktum, dass die immense Bedeutung dieser Kraft bisher noch nicht vollständig von Wissenschaftlern verstanden worden ist' (p.6). Letzteres schließt den Rezensenten ein, doch dieses Werk wird einen Ehrenplatz in seinem Bücherregal erhalten..." [5]
Abb. 4: Ein Artikel der New York Times über die Forschungsergebnisse von Malaise und Dr. R.W. Kolbe aus dem Jahr 1956
Atlantologische Bibliographie
- René Malaise: "Atlantis, en geologisk verklighet: jordskorpans rörelser, deras orsaker och verkningar. Nya rön och åsikter ...", Stockholm, 1951
- René Malaise: "Sjunket l and i Atlanten", in: Ymer, Stockholm, 1956
- René Malaise: "Oceanic Bottom Investigations and their Bearings on Geology", in: Geol. Fören. Förhandl., Bd. 79, H.2. (S. 195 ff.), 1957
- René Malaise: "A new deal in geology, geography and related sciences", Lidingo (Schweden), 1969 [englischsprach. Fassung von "Atlantis, en geologisk verklighet"]
- René Malaise: "Land-bridges or continental drift", Lidingo (Schweden), 1972
- René Malaise: "Atlantis as a Verifiable Geological Reality", 1972 (englischsprach. Übersetzung von: "Atlantis en Geologisk Verklighet", 1951)
Anmerkungen und Quellen
- ↑ AnmerkungEinige Einblicke in Malaises Leben soll Fredrik Sjöbergs Buch "Die Fliegenfalle: Über das Glück der Versenkung in seltsame Passionen, die Seele des Sammlers, Fliegen und... Das Leben mit der Natur" (Lübbe, 2010) liefern, das dem Verfasser dieses Beitrags derzeit leider noch nicht vorliegt.
- ↑ Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: René Malaise (Stand: 03.09.2011)
- ↑ Quelle: ebd.
- ↑ Siehe: Nils Hj. Ohdner, "The Constriction Hypothesis - A Research on the Causes of Crustal Movements", in: Geografiska Annaler (Swedish Society for Anthropology and Geography), Vol. 16, 1934
- ↑ Quelle: W. B. H.: MALAISE, Re'ne'. 1969. A New Deal in Geology, Geography and Related Sciences. 328 pp., 88 figs. Re'ne Malaise, D.Sc. Hersbyvagen 1, S-181 42 Lidingo, Sweden. Price Swedish Cr. 50; U.S. $ 10. (Rezension), online ohne nähere Angaben zur Original-Quelle bei: Cambridge Journals Online (abgerufen: 04.09.2011)
Bild-Quellen
1) THE GOLDEN AGE PROJECT: Revising History - Recovering Knowledge, unter: RENE MALAISE COMMENTS ON THE STRUCTURE OF THE MIDATLANTIC RIDGE IN HIS 1972 PAPER
2) Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: File:Weevil collected in Burma by Rene Malaise.jpg
3) Dale Drinnon: "Rene Malaise and The Geological Reality of Atlantis", Thursday, June 2, 2011 (Zugriff: 05.09.2011), bei: Frontiers of Anthropology
4) CORRESPONDENCE WITH THE WATCHTOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY, unter: Cited Article and Original Source