Gespräche im kleinen Kreis: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Hotel Schweinsberg.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Außenansicht des Hotels Schweinsberg in Lennestadt, wo abends die inoffiziellen Teile des Kongresses stattfanden]]
 
[[Bild:Hotel Schweinsberg.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Außenansicht des Hotels Schweinsberg in Lennestadt, wo abends die inoffiziellen Teile des Kongresses stattfanden]]
([[Das Team|red]]) Am späten Samstag-Abend trafen sich die Referenten und Veranstalter - gemeinsam mit einigen Kongressbesuchern - zu einem zweiten informellen Treffen in (eine erste solche Gesprächsrunde hatte bereits vorab am Freitag stattgefunden) im [http://www.hotel-schweinsberg.de/ Hotel Schweinsberg] '''(Abb. 1)''', um sich dort im kleinen Kreis persönlich kennenzulernen, aber auch um einen Informations-, Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu Stand und Perspektiven heutiger Forschung vorzunehmen. Weitgehend übereinstimmend wurde dabei sachliche und konstruktive Kritik an den derzeitigen Zuständen im Bereich universitärer Vergangenheits-Forschung geäußert. Häufig seien, wie dort u.a. festgestellt wurde, nicht die besseren Argumente oder die Evidenzen auschlaggebend für den Umgang mit wissenschaftlichen Problemen, sondern es werde fast nur noch paradigmengesteuerte Forschung betrieben, die lediglich kleine Fortschritte innerhalb des jeweils vorgesehenen Denkrahmens zulasse. Kritik an diesem Zustand werde ignoriert, oder sogar sanktioniert.
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([[Das Team|red]]) Am späten Samstag-Abend trafen sich die Referenten und Veranstalter - gemeinsam mit einigen Kongressbesuchern - zu einem zweiten informellen 'Meeting' in (eine erste solche Gesprächsrunde hatte bereits vorab am Freitag stattgefunden) im [http://www.hotel-schweinsberg.de/ Hotel Schweinsberg] '''(Abb. 1)''', um sich dort im kleinen Kreis persönlich kennenzulernen, aber auch um einen Informations-, Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu Stand und Perspektiven heutiger Forschung vorzunehmen. Weitgehend übereinstimmend wurde dabei sachliche und konstruktive Kritik an den derzeitigen Zuständen im Bereich universitärer Vergangenheits-Forschung geäußert. Häufig seien, wie dort u.a. festgestellt wurde, nicht die besseren Argumente oder die Evidenzen auschlaggebend für den Umgang mit wissenschaftlichen Problemen, sondern es werde fast nur noch paradigmengesteuerte Forschung betrieben, die lediglich kleine Fortschritte innerhalb des jeweils vorgesehenen Denkrahmens zulasse. Kritik an diesem Zustand werde ignoriert, oder sogar sanktioniert.
  
 
Mit Bedauern wurde in diesem Zusammenhang auch ein deutlich wahrnehmbarer Zynismus und Opportunismus nicht weniger Berufskollegen konstatiert, die sich dieser Misstände zwar im Grundatz bewusst seien, es aber aus naheliegenden Gründen vorzögen, 'mit den Wölfen zu heulen'. Kritisiert wurde in der Runde auch eine immer stärkere Ausrichtung institutioneller Forschung an ökonomischen Aspekten, welche die Universitäten mehr und mehr zu Zulieferbetrieben der Wirtschaft degradiere. Kreative und ergebnisoffene - d.h. vor allem: unabhängig von politisch-ökonomischen Zielvorgaben erfolgende - Forschung, insbesondere in ökonomisch weniger relevanten Bereichen, sei heutzutage fast nur noch in Form außenseiterischen Privatengagements möglich, also ohne formellen Forschungsauftrag und ohne öffentliche Forschungsmittel.  
 
Mit Bedauern wurde in diesem Zusammenhang auch ein deutlich wahrnehmbarer Zynismus und Opportunismus nicht weniger Berufskollegen konstatiert, die sich dieser Misstände zwar im Grundatz bewusst seien, es aber aus naheliegenden Gründen vorzögen, 'mit den Wölfen zu heulen'. Kritisiert wurde in der Runde auch eine immer stärkere Ausrichtung institutioneller Forschung an ökonomischen Aspekten, welche die Universitäten mehr und mehr zu Zulieferbetrieben der Wirtschaft degradiere. Kreative und ergebnisoffene - d.h. vor allem: unabhängig von politisch-ökonomischen Zielvorgaben erfolgende - Forschung, insbesondere in ökonomisch weniger relevanten Bereichen, sei heutzutage fast nur noch in Form außenseiterischen Privatengagements möglich, also ohne formellen Forschungsauftrag und ohne öffentliche Forschungsmittel.  

Version vom 30. Oktober 2013, 02:14 Uhr

Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät? - Kongressbericht - Teil 4

Abb. 1 Außenansicht des Hotels Schweinsberg in Lennestadt, wo abends die inoffiziellen Teile des Kongresses stattfanden

(red) Am späten Samstag-Abend trafen sich die Referenten und Veranstalter - gemeinsam mit einigen Kongressbesuchern - zu einem zweiten informellen 'Meeting' in (eine erste solche Gesprächsrunde hatte bereits vorab am Freitag stattgefunden) im Hotel Schweinsberg (Abb. 1), um sich dort im kleinen Kreis persönlich kennenzulernen, aber auch um einen Informations-, Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu Stand und Perspektiven heutiger Forschung vorzunehmen. Weitgehend übereinstimmend wurde dabei sachliche und konstruktive Kritik an den derzeitigen Zuständen im Bereich universitärer Vergangenheits-Forschung geäußert. Häufig seien, wie dort u.a. festgestellt wurde, nicht die besseren Argumente oder die Evidenzen auschlaggebend für den Umgang mit wissenschaftlichen Problemen, sondern es werde fast nur noch paradigmengesteuerte Forschung betrieben, die lediglich kleine Fortschritte innerhalb des jeweils vorgesehenen Denkrahmens zulasse. Kritik an diesem Zustand werde ignoriert, oder sogar sanktioniert.

Mit Bedauern wurde in diesem Zusammenhang auch ein deutlich wahrnehmbarer Zynismus und Opportunismus nicht weniger Berufskollegen konstatiert, die sich dieser Misstände zwar im Grundatz bewusst seien, es aber aus naheliegenden Gründen vorzögen, 'mit den Wölfen zu heulen'. Kritisiert wurde in der Runde auch eine immer stärkere Ausrichtung institutioneller Forschung an ökonomischen Aspekten, welche die Universitäten mehr und mehr zu Zulieferbetrieben der Wirtschaft degradiere. Kreative und ergebnisoffene - d.h. vor allem: unabhängig von politisch-ökonomischen Zielvorgaben erfolgende - Forschung, insbesondere in ökonomisch weniger relevanten Bereichen, sei heutzutage fast nur noch in Form außenseiterischen Privatengagements möglich, also ohne formellen Forschungsauftrag und ohne öffentliche Forschungsmittel.

Fortsetzung: Zweiter Kongresstag - Ausklang


Anmerkungen und Quellen

Bild-Quelle:

1) Hotel - Restaurant - Café Schweinsberg (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)