Oreichalkos: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Platon]]s [[Atlantisbericht]] wird nicht ohne Grund "''Die Königin der Legenden''" genannt. Eines der vielen Einzel-Probleme, das sich auf dem weiten Feld seiner Erforschung neben der geographischen und chronologischen Lokalisierung eines oder mehrerer historischer Vorbilder für [[Atlantis]] ergibt, ist die Identifikation des mysteriösen Stoffes "'''Oreichalkos'''" (lat.: ''orichalcum''). | + | ([[Das Team|red]]) [[Platon]]s [[Atlantisbericht]] wird nicht ohne Grund "''Die Königin der Legenden''" genannt. Eines der vielen Einzel-Probleme, das sich auf dem weiten Feld seiner Erforschung neben der geographischen und chronologischen Lokalisierung eines oder mehrerer historischer Vorbilder für [[Atlantis]] ergibt, ist die Identifikation des mysteriösen Stoffes "'''Oreichalkos'''" (lat.: ''orichalcum''). |
Bei [[Platon]] heißt es über die [[Atlanter]] und diese Substanz: "''...dank ihrer Herrschaft flossen ihnen große Einkünfte von den auswärtigen Gebieten zu; das meiste indessen zum Lebensunterhalt lieferte die Insel selbst. Zunächst alles, was im Bergbau an harten und geschmolzenen Metallen geschürft wird, auch das, wovon wir heute nur noch den Namen kennen, das aber damals mehr als nur ein Name war, nämlich das Goldkupfererz, das man an vielen orten schürfte und das nächst dem Golde unter den Menschen jener Zeit am höchsten geschätzt wurde.''" (Kritias) An anderer Stelle heißt es dort, die Königsburg der Atlanter sei mit "Goldkupfererz" überzogen gewesen, "''das wie Feuer funkelte''" (Kritias), also offenbar einen rötlichen Schimmer aufgewiesen haben muss. | Bei [[Platon]] heißt es über die [[Atlanter]] und diese Substanz: "''...dank ihrer Herrschaft flossen ihnen große Einkünfte von den auswärtigen Gebieten zu; das meiste indessen zum Lebensunterhalt lieferte die Insel selbst. Zunächst alles, was im Bergbau an harten und geschmolzenen Metallen geschürft wird, auch das, wovon wir heute nur noch den Namen kennen, das aber damals mehr als nur ein Name war, nämlich das Goldkupfererz, das man an vielen orten schürfte und das nächst dem Golde unter den Menschen jener Zeit am höchsten geschätzt wurde.''" (Kritias) An anderer Stelle heißt es dort, die Königsburg der Atlanter sei mit "Goldkupfererz" überzogen gewesen, "''das wie Feuer funkelte''" (Kritias), also offenbar einen rötlichen Schimmer aufgewiesen haben muss. | ||
− | Der Übersetzer dieser Text-Fassung, Rudolf Rufener | + | Der Übersetzer dieser Text-Fassung, Rudolf Rufener <ref>Siehe: '''Rudolf Rufener''': [[Platon]] - Spätdialoge, 2. Übersetzung, Zürich / München, 1974; wesentliche Textpassagen daraus finden Sie bei ''Atlantisforschung.de'' unter: [[Platons Werke]]</ref>, bietet hier für den griechischen Begriff "''Oreichalkos''" die deutsche Transformation "''Goldkupfererz''" an. Laut Random House Dictionary lautet die wörtliche Übersetzung für den von [[Platon]] verwendeten Ausdruck im Englischen "copper-mountain". Zu Deutsch wäre dies: "Kupfer-Berg". Die Assoziation mit einer Form von Kupfererz, bzw. einer natürlich vorkommenden Kupfer-Legierung, erscheint naheliegend, ist aber nicht zwingend. |
Auf der folgenden Tafel finden Sie eine - noch unvollständige - Auflistung wesentlicher '''Oreichalkos'''-Identifizierungen aus neuerer Zeit (20. u. 21. Jahrhundert). Wir möchten darauf hinweisen, dass die hier genannten Substanzen nicht unbedingt erstmalig von den bezeichneten Forschern und Autoren identifiziert wurden. Wir nennen hier vor allem diejenigen "Entdecker", welche die betreffenden Identifikationen im deutschen Sprachraum bekannt gemacht haben. | Auf der folgenden Tafel finden Sie eine - noch unvollständige - Auflistung wesentlicher '''Oreichalkos'''-Identifizierungen aus neuerer Zeit (20. u. 21. Jahrhundert). Wir möchten darauf hinweisen, dass die hier genannten Substanzen nicht unbedingt erstmalig von den bezeichneten Forschern und Autoren identifiziert wurden. Wir nennen hier vor allem diejenigen "Entdecker", welche die betreffenden Identifikationen im deutschen Sprachraum bekannt gemacht haben. | ||
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Goldkupfer Jim Allen "pink gold", "Tulumbaga", eine | Goldkupfer Jim Allen "pink gold", "Tulumbaga", eine | ||
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Version vom 12. Juli 2009, 03:58 Uhr
(red) Platons Atlantisbericht wird nicht ohne Grund "Die Königin der Legenden" genannt. Eines der vielen Einzel-Probleme, das sich auf dem weiten Feld seiner Erforschung neben der geographischen und chronologischen Lokalisierung eines oder mehrerer historischer Vorbilder für Atlantis ergibt, ist die Identifikation des mysteriösen Stoffes "Oreichalkos" (lat.: orichalcum).
Bei Platon heißt es über die Atlanter und diese Substanz: "...dank ihrer Herrschaft flossen ihnen große Einkünfte von den auswärtigen Gebieten zu; das meiste indessen zum Lebensunterhalt lieferte die Insel selbst. Zunächst alles, was im Bergbau an harten und geschmolzenen Metallen geschürft wird, auch das, wovon wir heute nur noch den Namen kennen, das aber damals mehr als nur ein Name war, nämlich das Goldkupfererz, das man an vielen orten schürfte und das nächst dem Golde unter den Menschen jener Zeit am höchsten geschätzt wurde." (Kritias) An anderer Stelle heißt es dort, die Königsburg der Atlanter sei mit "Goldkupfererz" überzogen gewesen, "das wie Feuer funkelte" (Kritias), also offenbar einen rötlichen Schimmer aufgewiesen haben muss.
Der Übersetzer dieser Text-Fassung, Rudolf Rufener [1], bietet hier für den griechischen Begriff "Oreichalkos" die deutsche Transformation "Goldkupfererz" an. Laut Random House Dictionary lautet die wörtliche Übersetzung für den von Platon verwendeten Ausdruck im Englischen "copper-mountain". Zu Deutsch wäre dies: "Kupfer-Berg". Die Assoziation mit einer Form von Kupfererz, bzw. einer natürlich vorkommenden Kupfer-Legierung, erscheint naheliegend, ist aber nicht zwingend.
Auf der folgenden Tafel finden Sie eine - noch unvollständige - Auflistung wesentlicher Oreichalkos-Identifizierungen aus neuerer Zeit (20. u. 21. Jahrhundert). Wir möchten darauf hinweisen, dass die hier genannten Substanzen nicht unbedingt erstmalig von den bezeichneten Forschern und Autoren identifiziert wurden. Wir nennen hier vor allem diejenigen "Entdecker", welche die betreffenden Identifikationen im deutschen Sprachraum bekannt gemacht haben.
Team Atlantisforschung.de
Substanz: vorgeschlagen durch: Typisierung:
Bernstein Jürgen Spanuth fossiles Harz, Naturvorkommen
Goldkupfer Jim Allen "pink gold", "Tulumbaga", eine
William Lauritzen natürlich vorkommende Erz-Legierung
Gehärtetes Alexander Braghine Künstlich gehärtetes Kupfer-Erz Kupfer
Harzopal Helmut Tributsch Quarz, natürliches Vorkommen
Messing Eberhard Zangger künstliche Legierung
Obsidian Robert Ishoy Gestein, Naturvorkommen
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Siehe: Rudolf Rufener: Platon - Spätdialoge, 2. Übersetzung, Zürich / München, 1974; wesentliche Textpassagen daraus finden Sie bei Atlantisforschung.de unter: Platons Werke
Bild-Quelle
(1) Collegium Josephinum Bonn, unter: http://cojobo.bonn.de/~p_niesem/mineralien-bilder/bernstein.jpg