Der 'Homo minusculus'-Hoax
Leider KEIN schlagender Beweis für die vormalige Existenz zwergenhafter Menschenwesen in Irland, sonder nur ein Gag!
(red) Dass das Internet zeitweilig geradezu von einer Flut gefakter Meldungen über angebliche Funde sterblicher Überreste prähistorischer Riesen überschwemmt wurde - übrigens sehr zum Ärger ernstafter Riesenforscher - ist allgemein bekannt. Letztlich war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis neben denen anderer 'Fabelwesen', wie Zentauren (Bild 1, 2), 3, Zyklopen (Bild 1, 2, 3), Vampiren (Bild), Meerjungfrauen (Bild 1, 2) usw. auch Abbildungen 'echter' Schädel oder Skelette von Zwergen bzw. zwergenhaften Vettern des modernen Menschen auftauchten. Zumeist wurden und werden diese Abbildungen von ihren Erstellern ohne böse Absicht - und ausdrücklich als Kunstwerke deklariert! - vorgestellt, aber es finden sich leider immer wieder Ignoranten, 'Witzbolde' (bzw. Leute, die sich dafür halten) oder Wichtigtuer, die dieses Bildmaterial oder frei erfundene Stories, in denen es verwendet wird, ungeprüft aufgreifen und dies im Web als "sensationelle wissenschaftliche Entdeckungen" kolportieren.
Augenscheinlich war auch im vorliegenden Fall so, in dem es um eine höchst professionell gestaltete [1], aber frei erfundene Geschichte geht, die ursprünglich bereits im Jahr 2014 mit dem Titel "Ireland: Archaeologists Discover Remains of New Humanoid Species" auf der Satire-Webseite World News Daily Report erschien. Dort hieß es: "Drogheda - Ein Team von Archäologen, die dem University College Dublin angegliedert sind, haben in einem bewaldeten Gebiet von Ost-Irland drei Skelette einer bisher unbekannten, extrem kleinformatigen humanoiden Spezies ausgegraben. Die zwischen 47 und 61 Zentimetern großen Exemplare stammen vermutlich von einer völlig neuen Humanoiden-Art, die sich von den modernen Menschen unterscheidet, [und die offenbar] bis zum 12. oder 13. Jh. n.Chr. überlebt hat.
Die Knochen, die vermutlich durch jüngste Niederschläge teilweise freigelegt wurden, waren von drei ortsansässigen Kindern gefunden worden, die in der Gegend spielten. Die Jungen kontaktierten sofort die Polizei und glaubten, sie hätten die Überreste von ermordeten Kindern entdeckt. Der zur Fundstelle gerufene Rechtsmediziner erkannte schnell, dass dies kein moderner Tatort war, sondern stattdessen eine ungewöhnliche archäologische Stätte zu sein schien.
Er kontaktierte das University College Dublin, um um Hilfe zu bitten, und die Institution schickte Prof. Edward James McInnes, um die Entdeckung zu analysieren. Zwei weibliche Leichnamen und ein männlicher wurden samt einer kleinen Anzahl von Artefakten dort entdeckt, wo sich eine kleine Siedlung befunden zu haben scheint, in der Nähe der Ufer des Flusses Boyne. Das Team von Archäologen unter der Leitung von Professor McInnes, hat dise Art Homo minusculus benannt, was »Kleiner Mensch« oder »Ist vergleichsweise klein« bedeutet."
Zu den entdeckten Artefakten gehörten angeblich kleine Steinwerkzeuge und Waffen, "darunter eine Axt, zwei Messer, ein Speerspitze und sogar zwei Miniaturnähnadeln. Diese Gegenstände deuten darauf hin, dass der Homo minusculus nur ein technologisches Niveau erreicht hatte, das vergleichbar mit dem menschlicher Jäger und Sammler aus dem Paläolithikum war, da keine Töpferwaren oder Metallgegenstände auf der Fundstätte entdeckt wurden. Zahlreiche Knochen verschiedener Kleintiere, darunter Eichhörnchen, Hasen, Maulwürfe und Igel, wurden in der Nähe der Siedlung gefunden, von denen viele Spuren aufweisen, die darauf hinweisen, dass sie gekocht wurden.
Die verschiedenen Datierungs-Analysen, die an den Knochen und Artefakten vorgenommen wurden, haben gezeigt, dass sie irgendwo zwischen 1145 und 1230 n.Chr. datieren, was bedeutet, dass diese Spezies seit mehr als 45.000 Jahren mit dem modernen Menschen koexistiert hat. Diese erstaunliche Entdeckung legt nahe, dass viele Erzählungen und Geschichten aus dem Mittelalter, die von den Historikern als fantastisch angesehen wurden, tatsächlich auf Fakten beruhen könnten. Homo minusculus könnte Geschichten von Kobolden, Elfen und Brownies, die in der europäischen Folklore üblich sind, inspiriert haben.
Es bleibt unklar, ob Homo Minusculus sich aus dem Homo erectus, dem Homo sapiens idaltu oder sogar aus dem Homo sapiens sapiens, entwickelt hat, aber seine morphologische Ähnlichkeit mit modernen Menschen deutet darauf hin, dass es sich gegen das Ende der menschlichen Abstammungsgeschichte als separate Unterart entwickelte. Die Erklärung für seine geringe Größe bleibt ebenfalls ein Rätsel, aber Professor McInnes glaubt, dass dies mit der Knappheit der Ressourcen während der jüngsten Periode der Eiszeit zu tun haben könne, die sich des Pleistozäns von etwa 110.000 bis 12.000 Jahren verlängert hat.
Nach der Entdeckung des (etwa 1,1 m großen) Homo Floresiensis auf der Insel Flores in Indonesien, eine menschliche Unterart, die vermutlich vor etwa 30000 Jahren ausgestorben ist, beweist dieser neue Fund, dass viele andere homininen Unterarten in der Tat seit Tausenden von Jahren mit modernen Menschen koexistiert haben."
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Vergl. zur professionellen Gestaltung von Fake-Stories und Hoaxes: