Schlussfolgerungen
Atlantis: Der verlorene Kontinent XX
von unserem Gastautor William Lauritzen
Platons [Atlantis] war wahrscheinlich zum einen Teil ein Fakt, zum anderen Fiktion. Die “Fiktion” war sein Versuch, eine ideale Gesellschaft zu portraitieren. Der “Fakt” könnte in seiner Verwendung mündlich überlieferter Legenden bestanden haben, die durch die Austronesische Expansion westwärts getragen wurde. Mit dieser Expansion, besiedelte ein altes Seefahrervolk von China aus (via Taiwan) Teile von Australien, Neuguinea, Borneo, fast ganz Indonesien, Po-lynesien im Pazifik und Madagaskar (bei Afrika).
Abb. 33 Sonnenuntergang über den älteren Krakatau-Inseln.
Foto: Steve O'Meara, Volcano Watch International.
Mündlich überlieferte austronesische Legenden haben möglicherweise die Explosion des Vul-kans Krakatau beinhaltet, der womöglich in prähistorischen Zeiten mehrmals ausbrach, wie er das 1883 tat, wobei er 36 000 Menschen tötete. Jedenfalls mag die Geschichte unter einer ganzen Reihe von Seevölkern neben den Austronesiern zirkuliert haben. Die "Akte Atlantis" ist noch nicht geschlossen - vielleich wird sie es niemals.
Wir kehrten vom "Kind des Krakatau" ins Kernland von Sumatra zurück. Der Lärm der Boots-Maschine war ohrenbetäubend, und ich hatte irgendwie die Ohrenstöpsel verloren, die ich in einem Reiseladen in Los Angeles erworben hatte. Seltsam genug, waren diese Ohrenstöpsel doch mein wertvollster Besitz auf diesem Trip. Die Sonne begann unterzugehen. Ruhe senkte sich über das Boot, abgesehen von einem lauten “chug, chug, chug.” Ich ging auf dem Boot nach vorne, wo einer der jungen Führer, auf die Ellbogen gestützt, vor sich hin starrte. Im Ge-gensatz zu uns Europäern und Amerikanern, hatten die Führer kluger Weise ihre älteste und abgetragenste Kleidung angezogen.
Als ich in das Gesicht des Führers blickte, sah ich einen Ausdruck tiefer Befriedigung. Es er-schien mir, dass der Vulkan für ihn die selbe Faszination beinhaltete wie für mich. Vielleicht galt das für jeden Menschen, seit der Homo erectus ihn vor 1 bis 2 Millionen Jahren betrachte-te. Ich verspürte einen unglaublichen Drang, weiter auf diesem Boot durch die Sunda-Straße zu fahren, der Küstenlinie Sumatras zu folgen, und dann derjenigen Burmas, der von Indien. Und dann, hinter Indien, würde ich zu den Küsten Arabiens und zum Roten Meer reisen. Vom Roten Meer wäre es dann ein kleiner Karavanen-Trip nordwestlich durch die Wüste zum Nil, wo die ältesten religiösen Schriften der Welt in steinerne Monumente graviert wurden. Oder süd-wärts, entlang der gewaltigen Küstenlinie Afrikas. Folge der Küste, dachte ich. Folge der Küste...