Enorme Struktur an der Mutsu Bay
von William R. Corliss (1999)
Bei Aomori an der Mutsu Bay im nördlichen Japan haben Archäologen mehr als 40 000 Kisten mit Artefakten gefüllt, die das Jomon-Volk hinterlassen hat. Die Jomon-Kultur erstreckte sich während der Periode von 10 000 v.Chr. bis 300 v.Chr. über einen großen Teil Japans. Obwohl man das Volk der Jomon für gewöhnlich als Jäger und Sammler betrachtet hat, demonstriert die Fundstätte von Aomori, dass es weit höher entwickelt war.
Es betrieb Landwirtschaft (Kastanien, Hirse), trieb Jade-Handel mit Süd-Japan (400 Meilen entfernt) und verschaffte sich Obsidian von Hokkaido bis zum Norden, jenseits der Tsugaru-Straße. Der erstaunlichste Fund bei Aomori bestand aus einer Gruppe von sechs enormen Löchern im Boden mit den Überresten von massiven Holz-Säulen von 1 Yard [91, 44 cm; d.Ü.] im Durchmesser. Offenbar existierte einst an dieser Stelle eine riesige Struktur. Die Jomon waren, wie es nun scheint, sozial und technologisch weiter entwickelt als man bisher angenommen hat.
Die Entdeckungen bei Aomori haben nicht nur die Archäologen, sondern auch das japanische Volk im allgemeinen verblüfft, da letzteres sehr stolz auf sein Jomon-Erbe ist. Kompliziert wird dieses Bild durch die Tatsache, dass Analysen von Jomon-Skeletten nahelegen, dass die Jomon nicht gerade modernen Japanern ähnelten: "Stattdessen wiesen sie Merkmale auf, die sie eher wie Kaukasier aussehen ließen, und sie scheinen den Ainu geähnelt zu haben, einer ethnischen Gruppe, die noch heute in kleiner Zahl im nördlichen Japan lebt. Im Museum, hier in Aomori, schlenderten japanische Touristen an den Ausstellungsstücken zu den Jomon vorbei und betrachteten bewegt die Bilder, die zeigten, wie ihre Jomon-Vorfahren vermutlich ausgesehen haben - auch wenn der einzige im Raum, der diesen Bildnissen stark ähnelte, ein Amerikaner war." [1]
Tatsächlich ist die japanische Bevölkerung nicht so homogen, wie herumposaunt wird. Die Natives des nördlichen Japan haben in der Regel rundere Augen, stärkere Körperbehaarung und breitere Gesichter; dass heisst, sie weisen mehr Jomon-Charakteristika auf. Im Süden zeigen die Japaner mehr koreanische und chinesische Charakteristika. [2] Von diesem Ausgangs-Punkt bei Aomori machen wir uns nun auf nach Norden auf, bis jenseits von Hokkaido, wo es noch Hinterlassenschaften der mysteriösen Ainu gibt, zu den Kurilen-Inseln.
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von William R. Corliss © erschien erstmals in seiner Zeitschrift Science Frontiers, Nr. 124, Jul.-Aug. 1999; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach http://www.science-frontiers.com/sf124/sf124p14.htm
Bild-Quelle
(1) marsearthconnection.com (Bild nicht mehr online)