Lewis Spence (1874-1955) - Leben und Werk

(red) Der Mythologe und Atlantisforscher James Lewis Thomas Chalmbers Spence kam am 25. November 1874 im schottischen Forfarshire zur Welt. Er besuchte die University of Edinbough, bevor er eine journalistische Karriere einschlug. Im Jahr 1899 heiratete er Helen Bruce und wurde (bis 1906) stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift The Scotsman. Von 1904 bis 1905 leitete Spence zudem die Redaktion von The Edinbough Magazine, von 1906 bis 1909 war er als stellv. Chefredakteur von The British Weekly tätig. Etwa zu dieser Zeit begann er mit seinen mythologischen und völkerkundlichen Studien, wobei er sich besonders auf Mexiko und Mittelamerika konzentrierte. Zu diesem Themenbereich verfasste er so bedeutende Werke, wie seine Studie, 'The Popul Vuh' (1908) über das heilige Buch der alten Quiche-Maya, sowie (1910) A Dictionary of Mythology. [1]

Abb. 1 Ein 'steinzeitliches', kleinkontinentales Atlantis, das bis ins Miozän hinein im Atlantik existierte, stellte Lewis Spence in seinen Büchern vor.

Spence war ein unermüdlicher Forscher und Autor, der über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg über vierzig Bücher zu mythologischen, völkerkundlichen und okkulten Themen verfasste, darunter die Encyclopedia of Occultism (1920), The Magic and Mysteries of Mexico (1932), The Problem of Lemuria (1932), The Occult Causes of the Present War (1940), The Magic Arts in Celtic Britain (1945), The Fairy Tradition in Britain (1951) und Scottish Ghosts and Goblins (1952). Außerdem veröffentlichte er eine Unzahl von Artikeln in verschiedenen Zeitschriften, wie dem Hibbert Journal, dem Herald (Glasgow) und der Times.

Der leidenschaftliche, schottische Nationalist verfasste zudem auch romantische Gedichte. Bekannt wurde Spence einem größeren Publikum allerdings in erster Linie durch seine vier atlantologischen Hauptwerke: The Problem of Atlantis (1924; bei Causeway 1974 unter dem Titel Atlantis Discovered neu veröffentlicht), Atlantis in America (1925), The History of Atlantis (1926; u. a. bei University Books 1968 neu erschienen), Will Europe Follow Atlantis? (1942) und The Occult Sciences in Atlantis (1943). 1932 gab er zudem das Journal Atlantis Quarterly heraus, von dem allerdings nur fünf Ausgaben erschienen. [2]

Lewis Spence, der Mitglied des Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland, und Vize-Präsident der schottischen Anthropological and Folklore Society war, starb am 3. März 1955. Eine kritische Würdigung seines Werkes erfuhr er noch zu Lebzeiten durch den gestrengen, gerne polemisierenden, Atlantologie-Historiker und -Kritiker Lyon Sprague de Camp. In seinem 1954 erschienenen Werk 'Lost Continents' widmete Sprague de Camp dem schottischen Forscher einen längeren Abschnitt, in dem er Spences Theorien vorstellt. Wir präsentieren diesen Auszug in einer durch uns redigierten Version (neu getitelt) nach der deutschsprachigen Taschenbuch-Ausgabe [3], die 1975 im Wilhelm Heyne Verlag erschien. Die Anmerkungen und Kommentare im Appendix stammen von uns.

Team Atlantisforschung.de


Von und über Lewis Spence bei Atlantisforschung.de:

Die Atlantis-Theorie des Lewis Spence (Lyon Sprague de Camp)


Anmerkungen und Quellen


Bild-Quelle

(1) Indiana University, unter: http://www.indiana.edu/~jah/teaching/archive/2001_03/images/tn_cromagnon.jpg (Bild nicht mehr online)


Publikationen und Literatur-Hinweise:

Leider wurde bisher keines der zahlreichen Werke von Lewis Spence in deutscher Sprache publiziert. Im englischen Original sind dagegen die meisten seiner Atlantis und Lemuria betreffenden, längst vergriffenen, Veröffentlichungen neu aufgelegt worden. Die folgende Literatur-Liste soll nach und nach ergänzt werden, wobei wir unsere Leserinnen und Leser um Unterstützung bitten!

The Popul Vuh (1908)

The myths of the North American Indians (1914)

Hero Tales and Legends of the Rhine (1915)

Encyclopedia of Occultism and Parapsychology (1920)

Heute auch in zwei Bänden:Part 1 und Part 2


The Problem of Atlantis (1924)

Atlantis in America (1925)

The History of Atlantis (1926)

The Magic and Mysteries of Mexico (1932)

The Problem of Lemuria (1932)

The Occult Causes of the Present War (1940)

Will Europe Follow Atlantis? (1942)

The Occult Sciences in Atlantis (1943)

The Magic Arts in Celtic Britain (1945)

The Fairy Tradition in Britain (1951)

Scottish Ghosts and Goblins (1952)