Phönizische Buchstaben auf Sumatra
von J. Park Harrison (1875)
In einer kurzen Mitteilung an das Anthropological Institute im vergangenen Dezember (Nature, vol. xi, p. 199) habe ich dargelegt, dass phönizische Schriftzeichen noch immer im Süden Sumatras (Abb. 1) verwendet werden. Da viele Ihrer Leser froh sein werden, weitere Informationen zu diesem Thema zu erhalten, schreibe ich [dies], um zu erklären, dass das oben angeprochene Gebiet Rejang, Lemba und Passammah einschließt, zwischen dem zweiten und fünften Grad südlicher Breite.
Etliche Manuskripte auf Bambus aus dieser Region werden in der Bibliothek des India Office aufbewahrt, und ein Rejang-Alphabet wird von Marsden in seiner "History of Sumatra", dritte Auflage, angegeben. Einige seiner Buchstaben scheinen allerdings nicht korrekt kopiert zu sein.
Etwa die Hälfte der Rejang-Lettern wird von allen Gelehrten der Orientalistik, denen ich sie gezeigt habe, als Phönizisch des gewöhnlichen Typs anerkannt; andere seien Formen ähnlich, die in Spanien und anderen phönizischen Kolonien gefunden wurden. Die meisten der Lettern sind umgekehrt, eine Besonderheit, welche durch die Tatsache erklärt wird, dass die Rejang-Schrift, Marsden zufolge, im Gegensatz zur allgemeinen Praxis der Malaien von links nach rechts gelesen wird. Die Angelegenheit ist von großem Interesse, und wird hoffentlich von Phönizisch-Gelehrten untersucht werden.
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von J. Park Harrison erschien erstmals am 21. Januar 1875 mit der Original-Überschrift "PHOENICIAN CHARACTERS IN SUMATRA" im Journal Nature (11:228). Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de nach: William R. Corliss, "Sourcebook M1 - Strange Artifacts" (MGS-007), online bei Scribd.com.
Bild-Quelle:
- Abhijitsathe bei Wikimedia Commons, unter: File:LocationSumatra.svg; auf Basis von: Rei-artur, File:LocationIndonesia.svg (Bild-Barbeitung durch Atlantsforschung.de)