Indianische Schiffbrüchige bei den Germanen

von Alexander Braghine (1940)

Abb. 1 Links: Phantasievolle Darstellung des Gaius Plinius Secundus (Plinius der Ältere) aus dem 19. Jahrhundert. Rechts: Auszug aus einer mittelalterlichen Fassung der 'Chorographia' des Pomponius Mela. Die beiden klassischen Autoren berichteten übereinstimmend von der Ankunft seltsamer rothäutiger Menschen an der Küste Germaniens.

Europäer waren keineswegs die einzigen wagemutigen oder auch schiffbrüchigen Seefahrer, die im Altertum bisweilen die Küsten des gegenüberliegenden Amerika fanden. Uns steht sogar ein Bericht zur Verfügung, der auch das Gegenteil beweist, d.h. die unbeabsichtigte Ankunft von Bewohnern der Neuen Welt in Europa. Pomponius Mela [1] und Plinius [2] erzählen uns beide, dass 62 v.Chr. ein Boot voller rothäutiger Leute unbekannter Herkunft von den Wogen der See an die Küste Germaniens geworfen wurde. Der König der Sueben übergab einige dieser Männer Metellus Celerus, dem römischen Proconsul Galliens, als Sklaven. Dies ereignete sich kurz nach der Eroberung Galliens, und die Zeitgenossen, wie Plinius und Pomponius Mela, nahmen damals an, dass das Kaspische Meer über das Polarmeer eine Verbindung mit der Ostsee hatte. Daher wurde die Ankunft der Indianer an den Küsten Germaniens damit erklärt, dass diese Menschen, von Asien kommend, eine Reise um das nördliche Europa herum gemacht hatten. Doch später kam man zu der Schlussfolgerung (Gómara, Historia general de las Indias, 1553; und Wytfliet, Descriptionis Ptolemaicae argumentum), dass diese Neuankömmlinge in Germanien Indianer aus Labrador gewesen seien.

Charles X, König von Frankreich, kaufte einst für den Louvre von einem gewissen Edmond Durand eine antike Bronzebüste eines dieser Indianer von 62. v. Chr. Die Authentizität dieser kunstvollen Büste steht außer Zweifel und ihre römische Herkunft wurde von dem Archäologen Egger [3] festgestellt: es ist die zeitgenössische Bronze-Nachbildung eines der mysteriösen Neuankömmlinge in Germanien von 62 v.Chr. Sie stellt den Kopf eines Sklaven mit sehr großen, hervorstechenden Ohren und einer fliehenden Stirn dar. Der Schädel ist dolichozephal, die Augenbrauenbögen [orig.: "supraciliary arches"; d.Ü.] sind stark hervortretend; die Lippen sind dick und die Adlernase entspricht perfekt der eines Indianers. In der Tat ist dies nichts anderes als ein indianischer Kopf.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Colonel Alexander Braghine wurde seinem, erstmalig 1940 publizierten Buch The Shadow of Atlantis" entnommen (S. 49-50), das 1997 in der Reihe THE ATLANTIS REPRINT SERIES bei ADVENTURES UNLIMITED PRESS, Kempton, Illinois (USA) erschienen ist. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de (21. April 2017)

Fußnoten:

  1. Siehe: Pomponius Mela, Chorographia [...] (iii, 5, viii)
  2. Siehe: Plinius der Ältere, Hist. Natur., ii, 67
  3. Red. Anmerkung: Möglicherweise ist der österreichische Althistoriker, Epigraphiker und Archäologe Rudolf Egger (1882-1969) gemeint.

Bild-Quellen:

1) Links: Nagualdesign (Uploader) bei Wikimedia Commons, unter: File:Pliny the Elder.png
1) Rechts: Πυλαιμένης bei Wikimedia Commons, unter: File:Pomponius Mela, Chorographia, Vaticanus lat. 4929.jpg (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)