Vittorio Castellani

Abb. 1 Prof. Vittorio Castellani (1937-2006)

(red) Prof. Vittorio Castellani (*13.03.1937 - ✝ 19./20.05.2006) war ein italienischer Naturwissenschaftler, zu dessen vielseitigen Interessen auch die Beschäftigung mit dem Atlantis-Problem gehörte.

In Palermo, der Hauptstadt der Insel Sizilien geboren, verbrachte der junge Vittorio seine ersten fünf Lebensjahre in der Gegend von Genua im nordost-italienischen Ligurien. Als er etwa 12 Jahre alt war, übersiedelte er mit seiner Familie nach Rom, wo er den größten Teil seines Lebens verbringen sollte. Dort studierte er Physik, und erwarb 1962 einen (Doktor-?) Grad in diesem Fach. In der Folgezeit avancierte Vittorio Castellani zu einem renommierten Astrophysiker, übernahm den Lehrstuhl für Stellarphysik an der römischen La Sapienza Universität (den er auch nach dessen Auslagerung in die Universität Pisa weiter inne hatte) und wurde Direktor des Teramo Observatoriums. [1]

Abb. 2 Das Cover von Prof. Castellanis im Jahr 1999 erschienenem Buch über Platons Atlantis

Daneben erwarb Castellani sich aber auch als Privatforscher im Bereich der Archäologie sowie der Ur- und Frühgeschichtsforschung, aber auch jener des Klassischen Altertums Meriten. So lieferte er zum Beispiel "substantielle Beiträge auf Gebieten wie der Speläologie, der Suche nach und Erforschung von unterirdischen römischen sowie mittelalterlichen Aqädukten, oder auch der Prospektion und Ausgrabung prähistorischer Siedlungen im Mittelmeer-Raum. Seine daraus resultierenden wissenschaftlichen Berichte werden von der archäologischen akademischen Gemeinde als auf professionellem Level betrachtet." [2]

Über Vittorio Castellanis atlantologische Tätigkeit schreibt Tony O’Connell: "Er hat ein Werk [3] (Abb. 2) verfasst, in dem er Atlantis in den Nordatlantik auf das Kontinental-Schelf platziert, wo sich heute die Britischen Inseln befinden. Er weist darauf hin, dass Britannien, Irland, Dänemark und Frankreich vor dem Abschmelzen der Gletscher am Ende der jüngsten Eiszeit alle miteinander verbunden gewesen seien, was es [ihren Bewohnern] relativ leicht machte, Invasionen des Mittelmeer-Raums zu starten. Er datiert die Überflutung beträchtlicher Gebiete dieses Kontinental-Schelfs und des Baltikums auf ungefähr 6000 v.Chr. Er ist überzeugt, dass die megalithischen Relikte, die über das nördliche Europa verbreitet sind, Überbleibsel von Atlantis seien, eine Ansicht, die auch von anderen [Forschern] geteilt wird." [4]

Im Jahr 2004 verwarf Castellani jedoch seine bisherigen Forschungsergebnisse und schloss sich unter dem Eindruck der zwei Jahre zuvor erfolgten Publikation [5] seines Landsmannes Sergio Frau dessen Meinung an [6] und und befürwortete fortan die Vorstellung, Atlantis sei identisch mit der Mittelmeerinsel Sardinien. [7]



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Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: News / Vittorio Castellano (Nachruf als PDF-Datei, 45,48 KB), bei IAU Commission 35 der International Astronomical Union (abgerufen: 22.10.2012)
  2. Quelle: ebd. (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  3. Siehe: Vittorio Castellano, "Quando il mare sommerse l'Europa: dal mistero dei druidi ad Atlantide", Ananke, 1999
  4. Quelle: Tony O’Connell, "Castellani, Vittorio", bei: Atlantipedia.ie (abgerufen: 22.10.2012)
  5. Siehe: Sergio Frau, "Le Collone de Ercole: Un’inchiesta", Nur Neon, 2002
  6. Siehe: Vittorio Castellani, Luciano Canfora, Sergio F. Donadon, Andrea Carandini, Jean Bingen, The Mediterranean revisited.(Book Review), 22. Dezember 2004, bei accessmylibrary.com
  7. Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (abgerufen: 17.01.2013)


Bild-Quellen

(1) Tony O’Connell, "Castellani, Vittorio", bei: Atlantipedia.ie

(2) Bildarchiv Atlantisforschung.de