Wurden die britischen Megalithen als wissenschaftliche Instrumente gebaut?
von William R. Corliss (1981)
Alexander Thom und sein Sohn haben fast 100 megalithische Stätten in Britannien und der europäischen Nachbarschaft akribisch erkundet. Archäologen beklatschen allgemein die sorgfältige Arbeit der Thoms, greifen jedoch vehement ihre Schlussfolgerungen an.
Die Thoms stehen aufgrund ihrer Erkundungen Evidenzen dafür, dass die frühen Briten megalithische astronomische Instrumente mit wissenschaftlichen Verwendungs-Möglichkeiten bauten, die weit jenseits ihres Bedarfs zur Kalender-Erstellung lagen. Sie nehmen sogar an, dass diese "primitiven" Menschen eine Gesellschaft errichteten, die so stark war, dass sie Zeit und Arbeit in ein Programm für astronomische Forschung stecken konnten, das sich über Generationen erstreckte. Kurz gesagt, waren sie so aufgeweckt und sozial gefestigt, dass sie ihren wissenschaftlichen Interessen nachgehen konnten.
Das prähistorische Szenario der Thoms weicht radikal von dem des gegenwärtigen archäologischen Establishments ab, das nach Fehlern in der Arbeit der Thoms gefahndet hat. Natürlich sind einige Macken aufgetaucht. Clive Ruggles, der Autor des uns vorliegenden Artikels ist einer dieser Skeptiker. Er meint, dass die megalithischen Stätten beindruckend und faszinierend sind, doch nicht das Werk von Geistesriesen. Letzten Endes sagt Ruggles, dass 72 Punkte des Kompasses irgendeine Signifikanz bezüglich des Mondes haben. Fast jeder Steinkreis, der zu simplen rituellen Zwecken [sic!; d.Ü.] erbaut worden sei, würde irgendwelche signifikanten Ausrichtungen auf den Mond aufweisen! [1]
Diese Art statistischer Argumente erinnert mich an jene Affen, die über kurz oder lang die Werke Shakespeares in eine Schreibmaschine tippen. Vermutlich könnten selbige Affen auch Stonehenge gebaut haben, wenn man ihnen genug Zeit dafür ließ.
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von William R. Corliss © erschien erstmals unter dem Titel "WERE THE BRITISH MEGALITHS BUILT AS SCIENTIFIC INSTRUMENTS?" bei Science Frontiers, Nummer 17, Herbst 1981; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach http://www.science-frontiers.com/sf017/sf017p01.htm
- ↑ Quelle: Clive Ruggles, "Prehistoric Astronomy: How Far Did It Go?", New Scientist, 90: 750, 1981
Bild-Quelle
(1) http://www.cf.ac.uk/hisar/teach/archaeology/projects/stone_circles/callan.gif