Hochtechnologie im Tempel von Chavin de Huantar

von Ingolf Knopp (1995)

Abb. 1 Die Kajapo-Indianer erinnern noch heute mit Tänzen an den Besuch des „Gottes“ Bep-Kororoti.

Die Kajapó-Indianer Südamerikas besitzen eine interessante Überlieferung: Danach soll einst ein gewisser "Bep-Kororoti", bekleidet mit einem "Bo", der seinen Körper vollkommen einschloß, und bewaffnet mit einem "Kop", das Angreifer in Staub verwandeln konnte, in das Dorf am Amazonas gekommen sein.

Er sei schließlich in den Stamm aufgenommen worden, habe sich eine Frau gewählt und Kinder gezeugt. Noch heute erinnern die Kajapó in Tänzen an diese Ereignisse, wenn einer ihrer Medizinmänner, in ein Strohgewand gehüllt, die Rolle von Bep-Kororoti übernimmt. (Abb. 1) Die Ähnlichkeit mit einem modernen Raumanzug ist in der Tat verblüffend. [1]

Eines Tages sei Bep-Kororoti von einem Gebirgskamm aus unter Blitz, Feuer, Rauch und Donner wieder in die Wolken aufgestiegen, wodurch die Erde ringsum unfruchtbar wurde und das Wild die Gegend verließ. Als sich Hunger einstellte, erbot sich Bep-Kororotis Tochter, Nahrung herbeizuschaffen. Auch sie sei auf den Gebirgskamm gestiegen, habe sich einen "besonderen Baum" ausgesucht und sich auf einen seiner Äste gesetzt. Ihr Mann mußte dann alle anderen Äste nach unten biegen. Als das geschehen war, ereignete sich nach der Überlieferung ein schreckliches Getöse, und der Baum sei in den Wolken verschwunden. Nach einigen Tagen sei die Frau zusammen mit Bep-Kororoti im gleichen Baum zurückgekehrt, mit großen Körben voll Nahrung, wie man sie bisher noch nie gesehen hatte.

Gibt es nun einen weiteren Hinweis auf diesen mysteriösen "Baum"? Daß die Maya den Baum als Symbol für ein Raumschiff benutzt haben könnten, darauf verwiesen schon P. Fiebag und E. von Däniken. Doch schauen wir uns in diesem Zusammenhang einmal die "Raimondi-Stele" von Chavin de Huantar in den peruanischen Anden an, die ja mit ihren seltsamen "Ästen" in der Tat auch eine große Ähnlichkeit mit einem Baum zeigt.

Abb. 2 Die Bildsäule "El Lanzon" in der Tempelanlage von Chavin de Huantar

Als Ingenieur drängt sich mir hier zwingend folgender Vergleich auf: Der zuvor geschilderte "besondere Baum" wird in der Raimondi-Stele dargestellt. Man sieht deutlich die Drehgelenke der einzelnen "Äste"! Daß diese alternierend in Schlangenköpfe auslaufen, deutet ganz offensichtlich darauf hin, daß hier etwas zischend austrat. Wir haben es also möglicherweise mit der Darstellung eines Antriebsaggregats zu tun, bei dem Raketendüsen, - zahlreichen Ästen eines Baumes vergleichbar - in gebündelter Weise für Schub sorgten. Die technologische Bedeutung der Stele hat auch ein anderer Ingenieur, Dr. Herbert Volkrodt, bereits richtig erkannt, wenngleich er eine andere Interpretation bevorzugt. [2]

An einem Kreuzungspunkt der unterirdischen Gänge des Tempels befindet sich außerdem die Bildsäule "El Lanzon". (Abb. 2) Die zu ihr führenden Gänge sind aber nur 50 cm breit und werden kaum zum normalen Begehen genutzt worden sein. Erich von Däniken berichtet [3], daß es in dem fensterlosen Tempel eine Belüftungseinrichtung gegeben habe.

Als Ingenieur drängt sich mir auch hier der Verdacht einer technischen Darstellung auf. Ich habe den Eindruck, daß auf "El Lanzon" sogenannte "Kreiselverdichter" dargestellt sind, die um ihr Drehlager herum Luft ansaugen und diese dann tangential wieder ausstoßen. Erneut würden hier die Schlangenköpfe, in die die Leitungen auslaufen, das Zischgeräusch der austretenden Luft symbolisieren. Weiterhin berichtet Erich von Däniken über Seitengänge, die nach wenigen Schritten abrupt enden. Diese seitlichen Kurzgänge bestätigen die Hypothese, all dies sei ein großes Belüftungskanal-System gewesen, um den Luftstrom in den Gängen bzw. Kanälen vor völliger Turbulenz, also vor völliger Verwirbelung, zu bewahren. Die seitlichen Räume bewirken, daß der Luftstrom sich laminar, d.h. mit parallelen - sprich gleichlaufenden – Fließlinien, ausbildet, wodurch ein besserer Wirkungsgrad und eine niedrigere Geräuschentwicklung erreicht werden bzw. wurden.

Wozu diese Belüftungsanlage diente, ist unklar. Aber sie ist eindeutig technologisch geprägt und zudem auf "El Lanzon" bildhaft dargestellt. Die Alten wußten, daß "in Stein Gemeißeltes" die Zeiten überdauert, während Stahl und Eisen nach tausend Jahren nur noch braune Flecken im Erdreich hinterlassen - ein Umstand, der gerne außer Acht gelassen wird.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Ingolf Knopp © wurde dem Buch 'Fremde aus dem All' (Herausgeber Erich von Däniken) entnommen, das 1995 im Goldmann Verlag erschienen ist.

  1. Siehe: Erich von Däniken, "Aussaat und Kosmos", Düsseldorf-Wien, 1973
  2. Siehe: H. Volkrodt, "Es war ganz anders", München, 1991
  3. Siehe: Erich von Däniken, "Strategie der Götter", München 1982


Bild-Quellen

(1) LA LEYENDA DE BEP-KOROROTI

(2) Gaston-Sacaze, unter: http://www.gaston-sacaze.com/images/lanzon.jpg