Kapitel 21-25

Genesis (Das Erste Buch Mose) (nach Walter-Jörg Langbein)

Genesis 21

1) Und Jahwe, er ging vor mit Sara, so wie er geredet, und er tat mit ihr, so wie er geredet hatte.

2) Und Sara, sie wurde schwanger und sie gebar dem Abraham einen Sohn, ihm in seinem Alter, zu jener Zeit, die ihm Elohim genannt hatte. (Elohim = Götter, Mehrzahl!)

(Hier in Versen 1 und 2 prallen zwei Welten aufeinander. Eingottglaube und Mehrgottglaube begegnen einander. Verklausuliert könnte Vers 1 zu verstehen geben, dass Gott Jahwe der Vater von Saras Sohn war. In Vers 2 wird an das Versprechen erinnert, dass auf die Elohim zurückgeht. Siehe Kapitel 18!)

3) Und Abraham, er benannte seien Sohn , welcher ihm geboren war, welchen ihm geboren hatte Sara, Jizchak.

(Jizchak heißt übersetzt: Er lacht. Siehe Vers 6!)

4) Und er beschnitt ihn am achten Tage, so wie angeordnet Elohim (Elohim = Götter, Mehrzahl!).

5) Und er war alt einhundert Jahre, der Abraham, da ihm sein Sohn Jizchak geboren wurde.

6) Und sie sagte, Sara, wie folgt: Elohim (Elohim = Götter, Mehrzahl!) gegeben mir. Denn ein jeder, der dies hören wird, er wird lachen über mich.

7) Und sie sprach wie folgt: Wer hätte wohl von Abraham sagen dürfen, dass Sara ihm ein Kind säugt. Und dennoch: Ich habe ihm in seinem Alter einen Sohn geboren.

8) Und heranwuchs es, das Kind und es wurde entwöhnt. Und an dem Tage, da Jizchak entwöhnt wurde, da machte Abraham ein großes Trinkfest.

9) Und sie, Sara, sie sah den Sohn der Hagar, der Ägypterin, welchen sie dem Abraham geboren hatte. Er war ein Spottender.

10) Und sie sprach zu Abraham: Treibe weg diese Sklavin zusammen mit diesem Sohn. Denn der Sohn dieser Sklavin, er soll nicht Erbe sein zusammen mit meinem Sohn Jizchak.

11) Und das Gesprochene es war sehr schlecht in den Augen Abrahams wegen seines Sohnes.

12) Aber Elohim redete zu ihm so wie folgt: Nicht schlecht sei in deinen Augen wegen der Sohnes und der Sklavin (gedanklich ergänzen: was Sara sagt).

13) Allem, was Sara dir geredet hat, dem gehorche. Den Denn in Jizchak soll dir dein Same gesegnet sein.

13) Aber auch den Sohn der Sklavin, aus ihm werde ich auch ein Volk machen, denn er ist dein Sohn.

14) Und zur frühen Stunde des Morgens, da erhob sich Abraham und er nahm Brot und einen mit Wasser gefüllten Schlauch. Und er bürdete es auf der Hagar. Und dazu gab er ihr den Sohn und er hieß sie gehen. Und sie ging davon und irrte umher in der Wüste bei Ber-Scheba.

15) Und da das Wasser des Schlauches zuende gegangen war, da warf sie den Sohn unter ein Gebüsch.

16) Und sie ging weg und sie setzte sich nieder gegenüber entfernt, so weit wie ein Bogenschütze schießt. Und sie sprach: Nicht können meine Augen ertragen des Sohnes Sterben. Sie setzte sich gegenüber hin und erhob ihre Stimme als Weinende.

17) Und Elohim (Elohim = Götter!) erhörte die Stimme des Knaben. Und vom Himmel herab rief der Bote von Elohim und er sprach zu ihr wie folgt: Was ist mit dir, Hagar? Sei ohne Furcht, denn Elohim hat erhört die Stimme des Sohnes, welcher dort liegt.

18) Erhebe dich, umgreife den Buben mit deiner Hand. Ich will ihn zu einem großen Volk machen.

19) Und Elohim auftat ihr die Augen und siehe, da war ein Brunnen von Wasser. Dorthin ging sie und sie füllte den Schlauch mit Wasser und sie gab dem Sohn Trinken.

20) Und Elohim mit dem Knaben! Und er wuchs groß und er lebte in der Wüste. Und er wurde ein guter Schütze des Bogens.

21) Und er saß in der Wüste Paran. Und seine Mutter, sie holte ihm eine Frau aus dem Lande Ägypten.

22) Und zu jener Zeit, da sprachen Abimelech und Pichol, seines Heeres Erster, sie sprachen mit Abraham wie folgt: Elohim mit dir und allem, was du tust!

23) So leiste nun mir einen Eid bei Elohim, dass du nicht mir und auch nicht meinen Söhnen und auch nicht meine Enkeln Untreue erweisen wirst, dass du vielmehr die Barmherzigkeit, welche ich dir erwiesen habe, dass du sie auch mir erweist sowie auch dem Land, in welchem du ein Fremder bist.

24) Und Abraham sprach wie folgt: So will ich schwören.

25) Doch Abraham, er griff an den Abimelech wegen des Wasserbrunnens, welchen die Knechte des Abimelech mit Waffengewalt geraubt hatten.

26) Abimelech aber sprach wie folgt: Nicht habe ich gewusst, welcher dieses getan hat! Es war mir nicht bekannt, welcher so gehandelt hat. Und du hast es mir auch nicht kundgetan. Und ich habe es nicht vernommen bis auf den heutigen Tag.

27) Da Und da nahm der Abraham weg von seinen Schafen und Rindern und er gab sie hin dem Abimelech. Und beide, sie schlossen ein Bündnis ab miteinander.

28) Und Abraham, er sonderte aus sieben Lämmer.

29) Und Abimelech, er sprach zu Abraham wie folgt: Wofür stehen die sieben Lämmer, welche du ausgesondert hast?

30) Und jener, er antwortete wie folgt: Du sollst aus meiner Hand nehme sieben Lämmer, auf dass sie bezeugen mögen, dass ich es war, der diesen Wasserbrunnen gegraben habe!

31) Darum ruft man diesen Brunnen Ber-Scheba (zu Deutsch Brunnen-des Siebener-Schwurs), denn geschworen haben beide einander.

32) Und so knüpften sie den Bund von Ber-Scheba. Und darauf hin , er machte sich auf, der Abimelech, zusammen mit Pichol, dem Ersten seines Heeres. Und sie gingen zurück in das Land der Philister.

33) Und Abraham, er pflanzte eine Tamariske (Tamariske: ein Baum) zu Ber-Scheba.

33) Dort ließ er erschallen den Namen: Jahwe, El für alle Zeit!

(Abraham will also seinen Gott loben. Ja mehr. Er will bekennen, dass sein Gott für alle Zeit sein Gott sein wird. Jahwe, El für alle Zeit! Bei El handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Namen einer der vielen Gottheiten jener Zeit. El ist sprachlich betrachtet auf keinen Fall die Einzahlform des Begriffs Elohim.)

34) Und er war ein Fremder im Lande der Philister für eine lange Zeit.

Genesis 22

1) Und es war nach den Ereignissen, jenen, da Elohim (Elohim = Mehrzahl!), auf die Probe stellte er den Abraham und er sprach zu Abraham und er sprach zu dem Abraham und er sprach: Hier bin ich!

2) Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, den Jizchak, und geh’ doch in das Land Morija, und lasse ihn dort hinaufsteigen zum Brandopfer auf einem der Berge, welchen ich dir sagen werde dir.

3) Und er machte sich früh auf, Abraham, am Morgen, und er sattelte seinen Esel und er nahm die Zweizahl seiner Knechte mit sich und den Jizchak, seien Sohn, und er spaltete das Holz des Brandopfers und er stand auf und ging zu dem Ort, den er ihm sagte, er, Elohim (Elohim = Mehrzahl!).

4) Am Tag, dem dritten, er hob, Abraham, seine Augen und er sah den Ort von ferne.

5) Und er sprach, Abraham, zu seinen Knechten: Bleibt ihr dort bei dem Esel und ich und der Knabe, wir wollen gehen dorthin und wir wollen uns niederwerfen und wir wollen (dann) zurückkehren zu euch.

6) Und er nahm, Abraham, das Holz des Brandopfers und legte (es) auf Jizchak, auf seien Sohn, und er nahm in seine Hand das Feuer, und sie gingen, ihre Zweizahl zusammen.

7) Und er sprach, Jizchak, zu Abraham, seinem Vater, und er sprach: Mein Vater! Und der sprach: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Siehe, das Feuer, und siehe, das Holz, und wo ist das Schaf für das Brandopfer?

8) Und es sprach Abraham: Elohim (Elohim = Mehrzahl!) wird sehen für sich das Brandopfer, mein Sohn. Und sie gingen, ihre Zweizahl zusammen.

9) Und sie kamen an den Ort, welchen er hatte gesagt, er, Elohim, ihm, und er baute dort, Abraham, den Altar und er fesselte den Jizchak, seinen Sohn und er legte ihn auf den Altar von oben her hinsichtlich des Holzes.

10) Und er sandte aus, Abraham, seine Hand und er nahm das Messer um zu schlachten seinen Sohn.

22) Und er rief ihm, der Bote Jahwes, aus dem Himmel und er sprach: Abraham, Abraham. Und Abraham sprach: Hier bin ich.

12) Und er sprach: nicht sollst du ausstrecken deine Hand nach dem Knaben und nicht sollst du ihm irgendetwas tun, denn nun habe ich gesehen, dass gottesfürchtig du (bist) und nicht schonst du deinen Sohn, deinen eigenen, vor mir.

13) Und Abraham, er hob seine Augen hinauf und er sah einen Widder hinter seinem Rücken. Er hatte sich in der Hecke mit seinem Gehörn verfangen und er ging hin und nahm den Widder und er opferte ihn als Brandopfer an Stelle seines Sohnes.

14) Und Abraham, er rief diesen Ort beim Name Jahwe sieht. So sagt man auch in dieser Zeit: Auf dem Berge, da Jahwe sieht.

15) Und der Bote Jahwes, er rief zu Abraham wiederum vom Himmel herab.

16) Und er sprach wie folgt: Ich habe bei mir selbst geschworen, so erklärt Jahwe, so du dies getan hast, so du deinen eigenen Sohn nicht verschontest,

17) so will ich segnen dein Geschlecht und vermehren so wie die Sterne am Himmel und wie das Sandgemenge am Ufer des Meere. Deine Nachkommenschaft, ihr sollen sein die Tore der Feinde.

18) Und durch deine Nachkommenschaft sollen alle Völker des Erdenkreises gesegnet sei, denn du hörtest auf meine Stimme.

19) Und so kehrte Abraham zurück zu seinen Burschen. Und sie machten sich wiederum auf und gingen zusammen nach Ber-Scheba. Und Abraham blieb in Ber-Scheba.

20) Nach jenen Ereignissen, da geschah es, dass dem Abraham vermeldet wurde: Siehe doch, Milka hat auch Söhne geboren deinem Bruder, dem Nohar.

21) und zwar Uz, seinen ihm Erstgeborenen, den Bus, dessen Bruder, sowie den Kemuel, von welchem abstammen die Aramäer

22) und den Kesed und den Haso und den Pildasch und den Jildaph und den Bethuel.

23) Und der Bethuel, er zeugte Rebekka. Jene wiederum, sie gebar dem Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams.

24) Und seine Zweitfrau, Rehuma geheißen, auch sie gebar, und zwar den Tebach, Gaham, Tahsch und Maacha.

Genesis 23

1) Und Saras Lebensjahre wurden hundert Jahre und zwanzig Jahre und sieben Jahre, so waren die Jahre Saras.

2) Und sie starb in der Festung-Arba, welches ist Hebron im Lande Kanaan. Und Abraham kam hinein, auf dass er klage und beweine Sara.

3) Und dann ging er weg vom Angesicht seiner Toten und sprach mit den Hethitern wie folgt.

4) Ein Fremd-Gast und mit Mit-Wohner bin ich bei euch. Gebt mir ein vererbbares Stück Land für ein Grab, auf dass ich meine Tote weg aus meinem Angesicht begrabe.

5) Und die Hethiter, sie antworteten dem Abraham und sie sprachen wie folgt zu ihm:

6) Vernimm uns, Adonai. Du bist Fürst von Elohim unter uns.

(Adonai = Herr. Der Gottesname Jahwe durfte nicht ausgesprochen werden. Wenn in heiligen Texten Jahwe stand, wurde laut Adonai vorgelesen, Herr. Wenn nun Abraham auch so tituliert wird, bedeutet dies eine große Wertschätzung und Achtung.)

In einem der auserwähltesten Gräbern von uns begrabe deine Tote. Keiner der Unseren wird dagegen sich wehren, dass du in seinem Grabe deine Tote begräbst!

7) Und Abraham, er erhob sich und beugte das Haupt vor den Hethitern.

8) Und er sprach mit ihnen wie folgt: So es denn euer Wille ist, dass ich begrabe meine Tote weg von mir aus meinem Angesicht, so erhört mich und begebt euch für mich zu Efron, den Sohn Zohars.

9) So dass er mir gebe seine Höhle in Machpela, welche ihm gehört, am Ende seines Feldes. Gegen vollständige Bezahlung in Silber wie es wert ist gebe er mir das Stück Erde, welches vererbbar sein wird, zum Begräbnis mitten unter euch.

10) Und Efron, er saß unter den Söhnen Chets (Söhne Chets = Hethiter). Und er antwortete, der Efron, der Hethiter, dem Abraham, vor den Ohren der Söhne Chets und vor allen jenen, die durch das Tor seiner Stadt gegangen waren und dort lagerten. Und er sprach wie folgt:

11) Nein, oh Adonai, du höre mir zu! Ich gebe dir frei den Acker und die Höhle dort und übereigne alles dir vor den Augen der Söhne meines Volkes, auf dass du deine Tote dort begräbst.

12) Und Abraham neigte vor dem Volk des Landes das Haupt.

13) Und er sprach mit Efron vor den Ohren des Volkes des Landes wie folgt: Ach würdest du nur auf mich hören. Ich gebe dir i Silber den Wert für das Feld, nimm du es von mir hin, so dass ich dort meine Tote begrabe.

14) Und Efron antwortete dem Abraham wie folgt:

15) Oh mein Herr, erhöre mich! Ein Stück Land im Wert von vierhundert Schekeln Silbers, was ist das zwischen mir und dir? Und du: begrabe deine Tote!

16) Und Abraham folgte Efron und Abraham wog ihm den Wert in Silber aus, welchen er genannt vor den Ohren des Volkes der Hethiter, vierhundert Schekel in Silber dem Gewicht nach, so wie es üblich beim Händler.

17) Und so zum Besitz als erworbenes Gut wurde das Feld Efrons bei Machpela im Blickfeld von Mamre, das Feld einschließlich der Höhle die auf diesem ist und allen Baumgewächses, das auf dem Feld und ringsherum ist

18) vor den Augen der Hethiter und aller, die, die Zugang zur Stadt durch das Tor hatten.

19) Und dann begrub er, Abraham Sara, seine Frau, in der Höhle auf dem Gebiet des Feldes in Machpella im Angesicht von Mamre bei Hebron im Lande Kanaan.

20) So erhielt Abraham den Acker mit Höhle als vererbbaren Landbesitz von den Söhnen Chet ( = von den Hethitern).

Genesis 24

1) Und Abraham, er war alt, weit vorgerückt in den Tagen und Jahwe hatte Abraham gesegnet in allem.

2) Und Abraham, er sprach zu seinem Knecht, zum Alten seines Hauses, welchem all sein Besitztum unterstand: Lege Du deine Hand unter meine Lende

3) Ich will dich schwören lassen bei Jahwe, Elohi der Himmel und Elohi der Erde, dass du für meinen Sohn nimmst keine Frau von den Töchtern des Kanaaniters, bei dem ich wohne.

(Ursprünglich wurden Elohim, Götter, verehrt. Der Begriff in der Mehrzahl findet sich auch im Alten Testament. Hier wurde der Mehrzahlbegriff Elohim zu Elohi verstümmelt, der letzte Konsonant gestrichen. Vermutlich wollte man so wenig wie möglich in den Text eingreifen, gleichzeitig aber doch die Elohim „verschwinden lassen“.)

4) Sondern du sollst in mein Land ziehen, zu meiner Verwandtschaft sollst du gehen und nehmen eine Frau für Jizchak, meinen Sohn.

5) Der Knecht sprach zu ihm wie folgt: Aber vielleicht ist die junge Frau nicht willens mir zu folgen in dieses Land, soll ich dann deinen Sohn zurückbringen, zurückbringen in das Land, aus dem du einstens weggezogen bist?

6) Abraham aber sprach zu ihm wie folgt: Hüte dich davor, dass du meinen Sohn dorthin zurückbringst!

7) Jahwe, Elohi der Himmel, er, der mich aus dem hause meines Vaters, mich aus dem Land meiner Anverwandten herausnahm, er, der mit mir sprach und der mir geschworen hat wie folgt: Dieses Land werde ich deiner Nachkommenschaft geben, der wird seinen Boten vor dir her gehen lassen, so dass du meinem Sohn dort eine Frau auserwählst.

8) So aber die junge Frau nicht dir zu folgen gewillt ist, so droht dir ob des Schwurs keine Strafe, nur führe meinen Sohn nicht dorthin zurück.

9) Da legte der Knecht seine Hand unter Abrahams Lende, er seinem Herrn und er schwor es ihm.

(Abraham entbindet seinen Knecht vom abverlangten Schwur, sollte die auserwählte Frau nicht in die neue Heimat folgen. Zur besonderen Bekräftigung dieses Eides musste der Schwörende mit der Hand den Intimbereich dessen legen, dem er unter Eid etwas versprechen musste. Auf keinen Fall sollte Jizchak in die alte Heimat zurückkehren, aus der Abraham einst wegzog.)

10) Und der Knecht nahm weg zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und er zog dahin, mit sich allerlei Kostbarkeit seines Herrn mit sich. Und er brach auf nach Aram-Naharim zur Stadt des Nachor.

11) Dort ließ er niederknien die Kamele außerhalb der Stadt am Wasserbrunnen, zur Stunde des Abends, da die Wasserschöpferinnen hinausgehen und er sprach wie folgt:

12) Jahwe, Elohi Abrahams, meines Herrn, lass es doch heute vor mir geschehen und sei huldvoll meinem Herrn Abraham!

13) Sieh hier, ich bin am Wasserbrunnen und die Töchter der Menschen der Stadt, sie werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.

14) Und es möge nun sein, das Mädchen, zu welchem ich spreche: Senke deinen Krug, so dass ich trinke, und es wird sprechen: Trinke du und deine Kamele, ich will sie auch tränken. Diese sei es dann, welche du deinem Knecht Jizchak hast zugedacht. An ihr werde ich erkennen, dass du huldvoll warst meinem Herrn.

15) Und es geschah, und er hatte noch nicht beendet sein Sprechen, und siehe: da, Ribka kommt des Wegs, sie war geboren dem Betuel, welcher ein Sohn der Milka war, welche die Frau des Nahor war, welcher der Bruder Abrahams war. Und sie trug einen Krug auf ihrer Schulter.

16) Und das junge Mädchen, es war schön vom Aussehen, eine Jungfrau, nicht hatte ihr beigewohnt ein Mann. Sie stieg hinab zum Wasserquell, sie füllte den Krug und sie stieg hinauf.

17) Da ging ihr der Knecht entgegen und sprach wie folgt: Lass mich eine kleine Menge Wassers schlürfen aus deinem Krug.

18) Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und schnell gab sie herab den Krug auf ihre Hand und sie gab ihm zu trinken.

19) So sie nun ihm zu trinken gegeben hatte, da sprach sie: Nun will ich auch für deine Kamele schöpfen, bis sie ausgetrunken haben.

20) Und behände entleerte sie den Krug in die Trinkrinne und lief nochmals zum Brunnen, um zu schöpfen und schöpfte für alle seine Kamele.

21) Und der Mann sah sie an staunend und sprach dabei nicht, um wahrzunehmen, ob Jahwe seinen Weg zu einem glücklichen Ende kommen ließe, ob nicht.

22) So nun die Kamele alle getrunken hatten, da geschah es, der Mann nahm einen goldenen Nasenring, ein Beka von Gewicht, und zwei goldene Armreife für ihre Hände, einhundertundzwanzig Gramm schwer.

23) Und er sprach: Wessen Tochter bist du, sage mir das! Und gibt es Platz im Haus deines Vaters zur Beherbergung?

Abb. 1 Abimelech (die Szene bezieht sich auf einen apokryphen Bericht)

24) Und sie sprach zu ihm wie folgt: Ich bin die Tochter des Betuel, des Sohnes der Milka, welchen sie dem Nahor geboren hat.

25) Und sie sprach weiter zu ihm wie folgt: Auch vom Stroh, auch vom Futter ist reichlich bei uns, sowie auch Platz zur Übernachtung.

26) Da neigte der Mann nieder, und er bückte sich vor Jahwe

27) und er sprach wie folgt: Gesegnet Jahwe, Elohi Abrahams, meines Herrn, welcher seine Gnade und seine Treue nicht weggezogen hat von meinem Herrn, denn Jahwe hat mich geleitet auf dem Weg in das Haus der Brüder meines Herrn.

28) Und das Mädchen, es eilte nach Hause und berichtete alles dies der Mutter zu Hause.

29) Und Ribka, sie hatte einen Bruder, des Namens Laban. Und Laban eilte zu dem Mann außerhalb beim Brunnen.

30) Es geschah, kaum dass er gesehen den Nasenring und die Armreife an den Armen seiner Schwester und die Worte seiner Schwester gehört hatte: So hat zu mir gesprochen der Mann, da kam er dem Mann. Siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen.

31) Und er sprach: Komm, der du von Jahwe gesegnet, warum bist du außerhalb? Ich habe das Haus vorbereitet und auch für die Kamele Platz gemacht.

32) Da führte er den Mann hinein ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab Stroh und Futter den Kamelen, auch Wasser zum Waschen seiner Füße und für die Füße der Männer, welche mit ihm waren.

33) Und es wurde ihm vorgelegt Essen. Er jedoch, er sprach wie folgt: Nicht will ich essen bevor ich meine Angelegenheit vorgetragen habe. Und er sprach: So rede.

34) Und er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.

35) Und Jahwe hat meinen Herrn in reichem Maße gesegnet, so dass er mächtig geworden ist. Und er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.

36) Sara, die Frau meines Herrn, gebar meinem Herrn in ihrem vorgerückten Alter einen Sohn. Und ihm gab er alles, was ihm war.

37) Und mein Herr, er ließ mich einen Eid schwören, sprechend wie folgt: Nimm nicht meinem Sohn eine Frau aus den Töchtern des Kanaaniters, in seinem Land, in welchem ich wohne.

38) Nein! Geh’ hin in meines Vaters Haus und zu meinem Geschlecht. Dort nimm für meinen Sohn eine Frau.

39) Ich redete zu meinem Herrn wie folgt: Womöglich mag aber die Frau nicht mir folgen!

40) Und er redete zu mir: Jahwe, vor dessen Angesicht ich geschritten bin, er wird einen Boten mit dir aussenden und deinem Weg Gnade geben, so dass du für meinen Sohn eine Frau aus meinem Geschlecht und aus dem Haus meines Vaters führst.

41) Du sollst aber straffrei deines Eides entbunden sein, wenn du zu meinem Geschlecht gelangst und man sie dir nicht gibt, dann bist du frei von meinem Strafeid.

(Bei dem Eid, den der Knecht Abrahams zu leisten hatte, handelte es sich wohl um eine Art Fluch, der den Mann treffen sollte, so er die Befehle seines Herrn nicht ausführen sollte. Abraham entband ihn von dem Eid für den Fall, dass er an der Ausführung des Auftrags gehindert werden würde.)

42) Heute nun kam ich an den Brunnen und Sprach: Jahwe, Elohi Abrahams, meines Herrn, wenn du Gnade willst geben auf meinen Weg, auf dem ich bin,

43) so siehe, hier bin ich am Wasserbrunnen! So nun eine junge Frau herauskommt, um zu schöpfen und wenn ich zu ihr rede wie folgt: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus dem Krug,

44) und wenn sie sprechen wird: Trinke du nur und ich will auch für deine Kamele schöpfen, dann sei diese die Frau, die Jahwe dem Sohn meines Herrn zugedacht hat.

45) Bevor ich nun diese Worte zuende gesprochen hatte bei mir in meinem Herzen, sieh!, da kommt Ribka heraus mit einem Krug auf ihrer Schulter. Und sie geht hin zum Brunnen und schöpft. Und ich sprach: Tränke mich!

46) Und sie nahm herab schnell den Krug von ihrer Schulter und sie redete zu mir: Trinke du. Und deine Kamele will ich auch tränken. Und ich trank und sie tränkte die Kamele ebenfalls.

47) Und ich fragte, ich sprach wie folgt: Wessen Tochter bist du? Und sie antwortete: Ich bin die Tochter Bethuels, welcher der Sohn Nahors, ihm von Milka geboren. Ich tat den Ring an ihre Nase und die Armreifen an ihre Arme.

48) Und ich neigte mich nieder und ich bückte mich und betete an Jahwe und lobte Jahwe, Elohi meines Herrn, welcher mich führte auf den richtigen Weg, so dass ich nehmen solle die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn.

49) Wollt ihr nun Freundschaft und Treue meinem Herrn tun, so sagt es mir, und wenn nicht, so sagt es mir auch, so dass ich dann mich wende gen rechts oder gen links.

50) Und Laban antwortete, und Betuel, und sie redeten wie folgt: Von Jahwe aus kommt dies, wir können dagegen nichts sagen, nichts Böses, nichts Gutes.

51) Dies ist Ribka vor dir, nimm sie und geh mit ihr, so dass sie wird die Frau des Sohnes deines Herrn, so wie Jahwe gesprochen hat.

52) So Abrahams Knecht dies gehört hat, so beugte er sich tief mit dem Angesicht zur Erde.

53) Dann zog der Knecht heraus Gerätschaften aus Silber und Gerätschaften aus Gold und Kleidung und er gab sie Ribka und Kostbarkeiten gab er auch ihrem Bruder.

54) Dann aßen und tranken sie, er und die Männer, welche mit ihm waren und sie übernachteten und am Morgen brachen sie auf und er redete wie folgt: Schickt mich nun zu meinem Herrn!

55) Aber es sprach ihr Bruder (Ribkas Bruder) und ihre Mutter: Es möge noch bleiben das Mädchen Tage oder zehn, dann möge sie dahin ziehen.

56) Da sprach er zu ihnen: Nicht haltet mich auf, denn Jahwe hat Gnade meinem Tun gegeben. Schickt mich, auf dass ich zu meinem Herrn gehe!

57) Sie sprachen: Wir wollen das junge Mädchen rufen, ihren Mund befragen.

58) Und sie riefen Ribka und redeten zu ihr: Willst du ziehen mit diesem Mann? Und sie sprach: Ich will ziehen.

59) Und sie ließen ziehen Ribka, ihre Schwester und ihre Amme, und Abrahams Knecht und seine Männer.

60) Und sie segneten Ribka und sie sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, Wachse an zu tausend Myriaden (Myriade: 10 000). Und dein Geschlecht, ihm mögen gehören die Tore derer, die es hassen.

61) Und Ribka, sie machte sich auf, zusammen mit ihren Mägden, sie ritten auf den Kamelen und folgte dem Mann. Und der Knecht nahm mit sich Ribka und zog weg.

62) Jizchak aber, er war hingegangen zum Brunnen des Lebenden-der-mich-sieht. Er lebte im südlichen Land.

63) Und Jizchak, er ging hinaus, um auf dem Felde am Abend nachzusinnen. Da hob er seine Augen. Sieh da: Kamele kommen!

64) Und Ribka, sie hob ihre Augen und sie sah Jizchak. Und sie glitt vom Kamel herab.

65) Und sie sprach zum Knecht: Wer ist jener Mann, der uns entgegen geht? Dort auf dem Acker? Und der Knecht sprach: Es ist mein Herr! Da senkte sie den Schleier, verhüllte sich.

66) Und der Knecht, er berichtete dem Jizchak alle Dinge, die er verrichtet hatte.

67) Und er, Jizchak, geleitete sie in das Zelt seiner Mutter Sara und er nahm Ribka und sie wurde seine Frau. Und er verliebte sich in sie. Und Jizchak fand Trost ob seiner (ergänzen: verstorbenen) Mutter.

Genesis 25

1) Und er fuhr fort, Abraham, und er heiratete eine Frau, die hieß Ketura.

2) Und sie gebar ihm den Simran und dem Jokschan und den Medan, den Midian, Jischbak und den Schuach.

3) Jokschan aber, er zeugte Saba und Dedan. Die Söhne Dedans aber sind: die Aschurim und Letuschim und Leumim.

4) Die Söhne Midians waren: Aefah und Eder und Chanoch (= Henoch!) und Abida und Eldaah. Dies sind die Söhne Keturas.

5) Und Abraham übergab alles, was ihm war, dem Jizchak.

6) Den Söhnen der Nebenfrauen, welche Abraham hatte, ihnen gab er Geschenke und er hieß sie noch zu seinen Lebzeiten wegziehen von seinem Sohn Jizchak nach Osten hin ins Ostland.

7) Und dies sind die Tage der Lebensjahre des Abraham, welche er erlebt hat: einhundert Jahre und siebzig Jahre und fünf Jahre.

8) Abraham verstarb im guten Greisenalter, alt und satt des Lebens.

8) Und er wurde geholt zu seinen Vätern.

9) Und es begruben ihn Jizchak und Jischmael, seine Söhne, in der Höhle Machpela, im Land Efrons, des Sohnes Zochars aus dem Volke Chet, im Angesicht von Mamre,

10) auf dem Land, welchen Abraham gekauft hatte von den Söhnen Chets. Da wurde Abraham begraben bei seiner Frau.

11) Und nach dem Tode Abrahams, da segnete Elohim Isaak, seinen Sohn. Und er lebte bei dem Brunnen des Lebenden-der-mich-sieht.

(In Vers 11 tauchen wieder die Elohim auf, nachdem in Kapitel 24 konsequent Elohim zu Elohi verstümmelt worden war. Zweifelsohne stammen die unterschiedlichen Textpassagen aus unterschiedlichen Schulen, die wie ein Mosaik zusammengefügt wurden. Dabei blieben Eigenheiten erhalten.)

12) Dies ist die Nachkommenschaft des Ismael, des Sohnes Abrahams, welchen Hagar, die Ägypterin, die Sklavin Saras, dem Abraham geboren hat.

13) Dies sind die Namen der Söhne Ismaels, nach welchen, ihren Namen nach in ihrer Geschlechterfolge Nbajot, Erstgeborener Ismaels, danach Kedar. Abdel, Mobsam, Mischma, Duma, Massa,

14) Chadad, Tema, Jetur, Nafisch, sowie Kedma.

16) Dies sind die Söhne Jischmaels, dies sind ihre Namen gemäß ihren Besitzungen und ihren Zeltansiedlungen, zwölf Anführer gemäß ihren Stämmen.

17) Und dies sind die Jahre der Lebenszeit des Ismael: einhundert Jahre und dreißig Jahre und sieben Jahre. Da starb er. Und er wurde eingereiht in den Kreis seiner Vorväter.

18) Sie siedelten von Chawila bis Schur im Angesicht Ägyptenlands bis hin nach Assur (Assyrien): im Angesicht all seiner Brüder.

(wörtlich: allen seinen Brüdern fiel er ins Gesicht. Ob damit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass seine Brüder damit nicht einverstanden waren?)

19) Dies ist die Nachkommenschaft Jizchaks, des Sohnes Abrahams. Abraham, er zeugte Jizchak.

20) Und Jizchak war an Alter vierzig Jahre, da er Ribka zur Frau nahm, die Tochter von Bethuel, des Aramäers aus dem Land der Aramäer (Mesopotamien), der Schwester Labans, des Aramäers.

21) Jizchak, er flehte zu Jahwe für seine Frau, denn deren Gebärmutter war verschlossen

22) und Jahwe, er ließ sich erflehen und Ribka, seine Frau wurde schwanger.

23) Aber die Kinder, sie stießen aneinander in ihrem Körper. Und sie redete: Ist das so? Warum bin ich, wozu nütze? Und sie ging, um Jahwe zu befragen.

23) Und Jahwe, er sprach zu ihr wie folgt: Zwei Völker sind in deinem Körper, und zwei Völker werden aus ihren Körpern hervorgehen. Und das eine Volk wird dem anderen Volk überlegen sein! Und der Ältere, er wird dem Jüngeren dienstbar sein.

(noch wörtlicher: Zwei Völker, getrennt in deinem Körper. Zwei Haufen außerhalb deines Schoßes getrennt. Haufen besiegt Haufen. Älterer hat zu bedienen Jüngeren.)

24) Nun füllten sich langsam die Tage, auf dass sie gebären sollte, und siehe: Zwillinge waren in ihrem Körper!

25) Der erste der hervor kam, er war rötlich, rau wie ein Fell, so nannten sie ihn Esau. (Esau: Rauer)

26) Danach kam hervor sein Bruder. Seine Hand umfasste Esaus Ferse. Sie nannten ihn Jakob (Fersen-Halt). Und Jizchak, er war sechzig Jahre an Alter, da sie sie gebar.

27) Und die Jungen, sie wuchsen groß, und Esau wurde ein Kundiger der Jagd, ein Mann der freien Flur. Und Jakob, er war ein einfacher Mann, der in Zelten lebte.

28) Und Jizchak, er gewann lieb den Esau, denn Jagdbeute war für seinen Mund. Ribka aber liebte Jakob.

29) Einmal kochte Jakob eine Speise. Und Esau, er kam vom Acker und er war müde.

30) Da sprach er zu Jakob: Lass mich doch gierig essen vom Roten, von dem Roten da! Ich bin ermüdet! Daher nennt man ihn Edom (Roter).

31) Jakob aber, er sprach wie folgt: Verkaufe mir heutigen Tags dein Erstgeburtsrecht!

32) Und Esau sprach: Ich bin auf dem Weg zum Tod, was ist mir da das Erstgeburtsrecht!

33) Und Esau, er sprach: Schwöre mir noch heutigen Tags! Und so schwor er ihm und er verkaufte dem Jakob sein Erstgeburtsrecht.

34) Und da gab Jakob ihm, Esau, Brot und vom Linsenbrei. Und er aß und er erhob sich und ging weg. So verschmähte Esau das Erstgeburtsrecht.


Kapitel 26-30