Kapitel 41-43

Genesis (Das Erste Buch Mose) (nach Walter-Jörg Langbein)

Genesis 41

1) Und es geschah am Ende (von einem) Doppeljahr (von) Tagen: Pharao träumend. Siehe, er stehend an dem Fluss!

2) Und siehe: Weg vom Fluss her, emporkommend sieben Kühe, schön von Gestalt! Und fett (im) Fleisch. Und weidend im Schilfgras.

3) Und siehe: Sieben Kühe, andere, emporkommend nach ihnen weg vom Fluss her. Hässlich an Gestalt! Dürr im Fleisch! Und sie standen neben den Kühen am Ufer des Fluss!

4) Und sie fraßen auf, die Kühe, die hässlich an Gestalt und dürr im Fleisch jene sieben Kühe, die schön an Gestalt und fett. Und er wachte auf, Pharao.

5) Und er schlief (wieder) ein, träumend zum zweiten Mal. Und siehe: sieben Ähren emporwachsend an (einem) Halm, einzigem! Fette und schöne!

6) Und siehe: Sieben Ähren, dürre, und ausgetrocknete vom Wind des Ostens, heraufwachsend nach ihnen.

7) Und sie verschlangen, die Ähren, die dürren, die sieben Ähren, die fetten und vollen. Und er erwachte, Pharao und siehe: (Es war) Traum!

8) Und es geschah am Morgen: Sein Hauch wurde beunruhigt und er schickte hin und er ließ sie herbeirufen, alle Schriftgelehrten Ägyptens und alle seine Weisen. Und er, Pharao, berichtete ihnen seinen Traum. Doch nicht Deutender sie dem Pharao!

(Was wurde beunruhigt? Im Hebräischen steht rucho, also „sein ruch“. „Ruch“ aber kann viel bedeuten: Hauch, Wehen, Schnauben, Atem, Luft, Wind, Windrichtung, Leeres, Nichtiges, Geist, Gesinnung, Sinn, Gemüt.)

9) Und es sprach der Erste der Mundschenke zum Pharao, sprechend wie folgt: Meiner Sünden erinnernd (bin ich) heute!

10) Pharao, wütend war er über seine Knechte. Und er gab mich zur Haft im Haus des Ersten der Leibwache, mich und den Ersten der Bäcker.

11) Und wir träumten Traum in (einer) Nacht, einer einzigen! Ich und er! Jeder träumte entsprechend der Bedeutung seines Traums.

12) Und dort mit uns, ein Jüngling, Hebräer, Diener des Ersten der Leibwache. Und wir erzählten ihm und er deutete uns unsere Träume, einem jeden gemäß seinem Traum deutete er.

13) Und es geschah so wie er für uns gedeutet hatte. Und auch geschah es: Mich führte man zurück an meine Stelle und ihn, ihn hängte man auf.

14) Und der Pharao, er sandte hin und er ließ rufen den Josef. Und sie holten ihn schnell heraus aus dem Verließ. Und man rasierte Ihn) und man wechselte seine Überkleidung. Und er, er ging hinein zu(m) Pharao.

15) Und der Pharao sprach zu Josef: Einen Traum träumte ich! Und keiner deutend ihn ist! Und ich hörte von dir aussagend (dass) du verstehst Traum, ihn zu deuten!

16) Und er, Josef, antwortete dem Pharao sprechend wie folgt: Ich nicht! Elohim, er wird antworten Wohlergehen dem Pharao.

(Wohlergehen: Im Hebräischen steht „Schalom“. Eine Übersetzung mit Frieden entspricht nicht der umfassenden Bedeutung des Wortes. Schalom kann auch Frieden bedeuten, aber auch Erfolg, Wohlergehen. Wenn ein Feldherr kriegerische Erfolge erzielt, so hat sein Feldzug Schalom.)

17) Und er sprach Pharao zu Josef: In meinem Traum, und siehe, ich stehend am Ufer des Flusses

18) und siehe, vom Fluss emporkommend sieben Kühe, fette im Fleisch und schön von Gestalt! Und sie weideten im Schilfgras.

19) Und siehe, sieben Kühe, andere, heraufkommend nach ihnen, unschön und sehr hässlich an Gestalt, magere im Fleisch. Nicht habe ich gesehen ihnen gleichkommend im ganzen Land Ägypten an Hässlichkeit!

20) Und sie, sie verschlangen, sie, die Kühe, die mageren und hässlichen, (sie verschlangen) die sieben Kühe, die ersten, die fetten (im Fleisch).

21) Und sie gingen hinein in ihr Inneres und man merkte es nicht, dass sie hineingegangen waren in ihr Inneres! Ihr Aussehen: Hässlich wie vorher! Und ich wachte auf.

22) Und ich sah in meinem Traum, sieh!, sieben Ähren emporwachsend an Halm, an einem einzigen, volle und schöne!

23) Und siehe! Sieben Ähren, verdorrte, dürre, verbrannte vom Ostwind, emporwachsend ihnen nach!

24) Aber es verschlangen die Ähren, die ausgedorrten, die sieben Ähren, die schönen. Ich redete mit den Schriftgelehrten, aber nicht ist da ein Deutender mir!

25) Und Josef sprach zum Pharao: Der Traum des Pharaos, einer er!

(Damit soll wohl zum Ausdruck gebracht werden, dass die Träume von den Kühen und den Ähren gleichbedeutend sind. Als wären sie e i n Traum.)

Was Elohim tuend (ist), er teilte es dem Pharao mit.

26) Die sieben Kühe, die schönen – sieben Jahre, (sind) sie. Und die sieben Ähren, die schönen – sieben Jahre (sind) sie! Traum einer es! (Es ist e i n Traum!)

27) Und die sieben Kühe, die dürren und hässlichen, die emporsteigen nach ihnen: Sieben Jahre (sind) sie! Und die sieben Ähren, die dürren und verbrannten vom Ostwind sind sieben Jahre des Hungers.

28) Dies (ist) die Angelegenheit, die ich geredet habe zu (dem) Pharao. Was Elohim tuend, er ließ (es) sehen dem Pharao. Siehe, sieben Jahre kommend: Sättigung, große! Im ganzen Land Ägypten!

30) Dann werden sein sieben Jahre des Hungers nach ihnen und alle Sättigung wird dann vergessen sein im Lande Ägypten. Und es wird verzehren die Hungersnot das Land.

31) Und nicht wird man wissen von der Sättigung im Lande im Angesicht des Hungers danach, denn schwer er.

32) Und hinsichtlich der Wiederholung des Traumes für den Pharao zweimal: Es steht sicher fest, die Angelegenheit bei Elohim und sich beeilend ist Elohim, sie zu tun!

33) Nun aber, er blicke sich um, Pharao, nach jemandem, einem Verständnisvollen und Weisen. Ihn stelle er über das Land Ägypten.

34) Er richte es ein, Pharao, so dass er mit Vollmach versehe Bevollmächtigte über das Land. Und er nehme ein Fünftel vom Land Ägypten in den sieben Jahren der Sättigung

35) und sie sollen zusammentragen das Ganze der Nahrung der Jahre der guten, der künftigen, dieser da. Und sie sollen aufhäufen Nahrung unter der Schirmherrschaft Pharaos. Lagern sollen sie (sie) in den Städten!

36) So sei die Nahrung als Vorrat für das Land für sieben Jahre des Hungers, der aufkommen wird im Lande Ägypten, damit nicht aufgegessen werde das Land durch die Hungerplage.

37) Und gut sah die Angelegenheit in den Augen des Pharaos und in den Augen aller seiner Diener.

38) Und er redete, Pharao, zu seinen Dienern: Ist es uns möglich zu finden einem Mann diesem gleich, so dass Hauch von Elohim in ihm (ist)?

39) Und er sprach, Pharao zu Josef: Nachdem er, Elohim, geoffenbart hat dir all dies, (so) ist niemand so verständig oder weise so wie du!

40) Du, du sollst sein über meinem Haus und nach deinem Befehl soll versorgt werden die Gesamtheit meines Volkes. Nur was den Thron (die Herrschaft) anbelangt, (da) will ich größer sein als du!

41) Und er redete, Pharao, zu Josef; Siehe, ich erhebe dich über das ganze Land Ägypten.

42) Und dann nahm er, Pharao, seinen Sigelring, hinweg von seiner Hand und er gab ihn an die Hand Josefs und er kleidete ihn (mit) Gewändern aus Leinen und er legte die Goldkette um seinen Hals.

43) Und er ließ ihn fahren, ihn, auf dem zweiten Wagen, der ihm gehörte. Und sie riefen ihm voraus Abrek und er gab ihn über die Gesamtheit des Landes Ägypten.

(Die Bedeutung des Ausrufs Abrek ist unklar. Es könnte das ägyptische ibrq gemeint sein, „Dein Herz zu Dir!“. Der Ausruf könnte dann als „Vorsicht!“ verstanden werden.)

44) Und er sprach, Pharao, zu Josef: Ich, Pharao! Aber ohne dich, nicht erheben darf irgendwer seine Hand oder seinen Fuß in der Gesamtheit des Landes von Ägypten!

45) Und er, Pharao, er rief den Namen Josefs Zafenat-Paneach und er gab ihm Asenat, des Potiferas Tochter, des Priesters von On, zur Frau. Dann zog hinaus, Josef, durch das Land Ägypten.

(Zafenat-Paneach soll Ägyptisch sein und Gott spricht: Er lebt bedeuten. Asenat kann verdeutscht werden als „der Neit gehörend“: Neit war eine angesehene Göttin in Ägypten. Potifer war Priester in On, im Zentrum des Sonnenkultes.)

46) Und Josef war (ein) Sohn von dreißig Jahren, als er stehend vor Pharao, dem König Ägyptens. Und Josef zog hinweg vom Gesicht Pharaos und er durchzog die Gesamtheit des Landes Ägypten.

47) Und es brachte das Land in dem Jahrsiebent Sättigung im Übermaß.

48) Und er sammelte ein die Gesamtheit der Nahrung der sieben Jahre, die im Lande Ägypten waren und er gab von der Nahrung in die Städte und die Nahrung der Region der Stadt, die um sie (die Stadt), gab er in sie.

49) Und Josef, er speicherte Korn so wie den Sand des Meeres im reichlichen Maß, bis man damit aufhörte es zu zählen, weil nicht Zahl (weil es nicht zu zählen war).

50) Und es wurden dem Josef geboren Zwillingsknaben, bevor es kam das Jahr des Hungers, welche ihm geboren Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On.

51) Und er rief, Josef, den Namen des Erstgeborenen Manasse, denn Elohim hat mich vergessen lassen alle Unannehmlichkeiten und Nöte und das gesamte Haus meines Vaters.

52) Und den Namen des Zweiten, er rief ihn Efraim, denn fruchtbar hat mich gemacht Elohim im Lande meines Leids.

(Der Name Manasse, eigentlich Menaschsche, wird zurückgeführt auf mascschani, er hat mich vergessen lassen. Efraim wird auf hifrani zurückgeführt, er hat mich fruchtbar werden lassen.)

53) Und es ging zuende ein Jahrsiebent der Sättigung, welche im Lande Ägypten waren

54) und es begann ein Jahrsiebent des Hungers zu kommen wie er, Josef, gesprochen hatte. Und es kam zustande Hungersnot in allen Ländern. Doch in der Gesamtheit des Landes Ägypten war Brot.

55) Und als es hungerte (die) Gesamtheit des Landes Ägypten, da schrie auf das Volk zum Pharao wegen Brot. Und er sprach, Pharao, zur Gesamtheit Ägyptens: Hin zu Josef geht! Wie er auch reden wird zu euch, (das) sollt ihr tun!

56) Und da die Hungersnot wurde über das ganze Gesicht des Landes, da öffnete Josef alles in ihnen (war) und verkaufte (es) an Ägypten, denn es war mächtig, der Hunger im Lande Ägypten.

57) Und die ganze Welt, sie kam nach Ägypten, um zu kaufen bei Josef, denn mächtig war der Hunger auf der ganzen Welt.


Genesis 42

1) Und er sah, Jakob, dass es gab Getreide in Ägypten. Und er sprach, Jakob, zu seinen Söhnen: Warum schaut ihr euch an?

2) Und er sprach: Siehe, ich habe vernommen, dass es gibt Getreide in Ägypten! Zieht dort hinunter und kauft Getreide für uns weg von dort, damit wir leben und wir nicht sterben.

3) Und sie zogen hinunter, die Brüder Josefs, zehn, zu kaufen Getreide weg von Ägypten.

4) Und den Benjamin, den Bruder Josefs, nicht schickte Jakob mit seinen Brüdern, denn er dachte: Nicht stoße ihm zu (ein) Unfall!

5) Und es kamen die Söhne Israels zum Kaufen von Getreide unter den Ankommenden, da die Hungersnot war im Lande Kanaan.

6) Und Josef er der Herrscher über das Land. Er der Verkaufende dem ganzen Volk des Landes. Und sie kamen, die Brüder Josefs und sie beugten sich nieder vor ihm, Gesichter zur Erde.

7) Und er sah, Josef, seine Brüder und er erkannte sie und er stellte sich fremd ihnen gegenüber und er redete mit ihnen streng und er sprach zu ihnen: Woher seid ihr gekommen? Und sie sprachen: Aus dem Land Kanaan! Um zu kaufen Nahrung.

8) Und er erkannte, Josef, seine Brüder, und diese, nicht erkannten sie ihn.

9) Und er erinnerte sich, Josef, der Träume, welche er geträumt von ihnen und er sprach zu ihnen: Spione seid ihr, um auszuspionieren die Bloßheit des Landes seid ihr gekommen!

(Bloßheit des Landes, Nacktheit des Landes: Damit ist Schutzlosigkeit gemeint. Das Land ist nackt von Waffen. Der Vorwurf lautet: Spionage mit dem Ziel auszukundschaften, wo das Land nicht verteidigt wird.)

10) Und sie sprachen zu ihm: Nein, mein Herr! Aber deine Knechte sind gekommen um zu kaufen Nahrung!

11) Alle von uns: Söhne von einem Mann! Wir, Ehrbare sind wir! Nicht sind deine Knechte Spione!

12) Er aber sprach zu ihnen: Nein, aber um die Bloßheit des Landes auszuspionieren seid ihr gekommen.

13) Und sie sprachen: Zwei zehn deine Knechte! Brüder sind wir! Söhne von einem Mann im Lande Kanaan. Und sieh’: der Jüngste – bei seinem Vater heute! Und der eine, nicht ist.

14) Und er sprach zu ihnen, Josef: Das was ich sagte zu euch wie folgt: Spione seid ihr!

15) In diesem ihr sollt geprüft werden – Leben Pharaos: Nicht sollt ihr wegziehen von hier wenn nicht, bevor nicht euer Bruder, der jüngste, hierher (kommt). (Hier stößt die wortwörtliche Übersetzung an ihre Grenzen. Wie ist In diesem sollt ihr geprüft werden – Leben Pharaos:

Nicht sollt ihr....Da es im Hebräischen keinerlei Satzzeichen gibt, kann man übersetzen: Diese Sache soll beim Leben des Pharao geprüft werden. Ihr sollt nicht wegziehen von hier!

Oder: Beim Leben des Pharaos, ihr sollt nicht wegziehen von hier.

Der Schluss des Verses heißt wortwörtlich: Nicht sollt ihr wegziehen von hier wenn nicht beim Kommen euer Bruder der jüngste hierher.)

16) Schickt weg einen und er hole euren Bruder, und ihr bleibt gefangen (derweil) hier, und es werden geprüft euere Worte auf Zuverlässigkeit bei euch und wenn nicht, beim Leben Pharaos, gewiss Spione ihr!

17) Und er vereinte sie in Gewahrsam drei Tage.

18) Und er sprach zu ihnen, Josef, am Tag, dem dritten: Dieses tut, auf dass ihr lebt! Elohim fürchte ich.

19) Wenn Redliche ihr, euer Bruder, einer, er soll gefangen bleiben im Haus eures Gewahrsams! Ihr aber geht und bringt Getreide (nach dem) Bedürfnis euerer Häuser.

20) Und eueren Bruder, den jüngsten ihn bringt ihr zu mir, und sie sich bewahrheiten, eurer Worte und ihr nicht sterben müsst. Und sie handelten so.

21) Und sie sprachen, ein jeder zu seinem Bruder: In der Tat: Beladen mit Schuld (sind) wir, im Hinblick auf unseren Bruder als wir sahen die Not seiner Seele, bei seinem Anflehen uns und wir nicht erhörten ihn! Darum kommt auf uns die Drangsal, diese!

22) Und er antwortete, Ruben, ihnen wie folgt: Etwa nicht habe ich gesprochen zu echt wie folgt: Versündigt euch nicht an dem Knaben? Und nicht habt ihr gehört! Und auch sein Blut, siehe, es wird gefordert!

23) Doch sie, nicht nahmen sie wahr, dass hörend Josef, denn der Übersetzer (war) unter ihnen.

24) Und er drehte sich weg von ihnen und er weinte. Und er kehrte zurück zu ihnen und der sprach mit ihnen und er holte weg von ihnen den Simeon und er wurde gefesselt vor ihren Augen.

25) Und er befahl, Josef, dass sie auffüllten ihre Behältnisse (mit) Getreide und zurückzugeben ihr Geld, einem jeden in seinem Sack, und zu geben ihnen Proviant für den Weg.

26) Und sie luden das Getreide auf ihre Esel und sie gingen hinweg von dort.

27) Und da öffnete der einzelne seinen Sack, (um) zu geben Futter seinem Esel beim Nachtlager, da sah er sein Geld, denn siehe da, es (war) im Mund seines Sackes.

28) Und er sprach zu seinen Brüdern: Zurückgetan (wurde) mein Geld und auch siehe in meinem Sack! Es ging weg ihr Herz und sie erschraken, ein jeder zu seinem Bruder, sprechend: Warum dies hat getan Elohim uns?

29) Und sie kamen zu Jakob, ihrem Vater, in das Land Kanaan, und sie berichteten ihm das alles, was ihnen Geschehene, mit den Worten:

30) Es redete der Mann, der Herr des Landes mit uns streng, und er gab uns aus für Späher des Landes. Und wir sprachen zu ihm: Redliche wir! Nicht sind wir Späher!

32) Zwölf sind wir, Brüder, Sohne unseres Vaters! Der eine ist nicht und der Jüngste (ist) heute bei unserem Vater im Lande Kanaan.

33) Und er sprach zu uns, der Mann, der Herr des Landes: An dem erkenne ich, dass Redliche ihr! (Von) eueren Brüdern, den einen überlasst mir, aber den Bedarf für euere Häuser, nehmt und geht!

34) Und bringt eueren Bruder, den jüngsten, zu mir! Und ich werde erkennen, dass nicht Spione ihr (seid), sondern Ehrbare ihr! Eueren Bruder, ihn gebe ich euch! Und das Land dürft ihr bereisen zum Handeltreiben!

35) Und es geschah, sie (waren) entleerend ihre Säcke! Und siehe! Eines jeden Beutel mit seinem Silber war in seinem Sack. Und sie sahen ihre Beutel mit Silber und sie und ihr Vater, sie erschraken.

36) Und er sprach zu ihnen Jakob, ihr Vater: Mich ent-kindert ihr! Josef ist nicht da! Simon ist nicht da! Und Benjamin holt ihr! Über mich stürzt herein das alles!

37) Da sprach Ruben zu seinem Vater wie folgt: Die beiden, meine Söhne, sie magst du töten, so ich nicht bringe ihn zu dir! Gib ihn in meine Hand! Und ich, ich bringe zurück ihn, zu dir!

38) Und er sprach: Nicht soll hinabgehen mein Sohn mit euch, denn sein Bruder (ist) tot, und er, er allein ist übrig geblieben! Wenn ihn ein tödlicher Unfall widerführe auf dem Weg, den ihr wandelt, würdet ihr hinabbringen mein graues Haar im Jammer in die Scheol.

(Scheol: Totenreich, Unterwelt. Die Juden glaubten noch nicht an ein Weiterleben nach dem Tode im christlichen Sinn.)


Genesis 43

1) Und der Hunger – schwer auf dem Land!

2) Und es war da sie aufgehört hatten zu verzehren das Getreide, welches sie aus Ägypten geholt hatten. Da sprach er zu ihnen ihr Vater: Geht zurück! Kauft für uns eine Wenigkeit Nahrung!

3) Und er sprach zu ihm, Juda wie folgt: Ein Warnen verwarnte gegen uns der Mann wie folgt: Ihr sollt nicht sehen mein Gesicht, außer euer Bruder (kommt) mit euch!

4) Im Falle du bist sendend unseren Bruder mit uns – ziehen wir hinab und wir wollen für dich Nahrung erwerben.

5) Und im Falle du bist nicht sendend – ziehen wir nicht hinab. Denn der Mann hat gesprochen zu uns: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, außer euer Bruder (kommt) mit euch!

6) Und er sprach, Israel: Warum habt ihr Böses getan mir durch Erzählen dem Mann, dass euch ist (noch ein) Bruder?

7) Und sie sprachen: (Ein) Fragen fragte der Mann uns nach uns und nach unserer Verwandtschaft wie folgt: Ist noch euer Vater lebend? Ist euch (noch ein) Bruder? Und wir berichteten ihm gemäß der Worte, dieser. Konnten ein Wissen wir wissen, dass er sprechen würde: Bringt herab mir eueren Bruder?

8) Und er sprach, Juda zu Israel, zu seinem Vater: Sende den Knaben mit mir! Und wir machen uns auf und wir gehen, auf dass wir leben und wir nicht sterben, nicht wir, nicht du, nicht unsere Kleinen!

9) Ich, ich bürge für ihn! Aus meiner Hand sollst du ihn fordern! Lasse ich ihn nicht nach Hause kommen zu dir und lasse ich ihn nicht hinstellen vor dein Gesicht, dann habe ich gesündigt gegen dich für alle Tage!

10) Ja, und wenn nicht wir gezaudert hätten, ja gewiss wären wir zurückgekehrt nun zweimal.

11) Und er sprach zu ihnen, Israel, ihr Vater: Wenn so, also tut dies! Nehmt weg vom Besten des Landes hinein in euere Behältnisse und bringt (es) hinunter dem Mann (zum) Geschenk, etwas Mastix-Harz und etwas Honig, Tragant und Ladanum-Harz, Pistazien und Mandeln.

(Tragant: Eine Pflanze mit belebender Wirkung.)

12) Und Geld, doppelt, nehmt in euere Hand. Und das Geld, das zurückgegebene, in den Mund euerer Säcke, bringt (es) zurück in euerer Hand! Vielleicht (war) ein Versehen es!

13) Und eueren Bruder, nehmt (ihn) und macht euch auf den Weg! Kehrt zu dem Mann zurück!

14) Und El Schaddai, er gebe euch Erbarmen vor dem Gesicht des Mannes, auf dass er (für) euch freilasse eueren Bruder, den anderen, zusammen mit Benjamin. Und ich, wie kinderlos war, bin ich (wieder) kinderlos.

(El Schaddai: die Übersetzung ist nicht unproblematisch. El kann sowohl für einen bestimmten Gott stehen, kann also ein Gottesnamen sein, aber auch übergreifend Gott schlechthin bedeuten. Schaddai kann wiederum ein Gottesnamen sein. Leitet man es vom hebräischen sadad ab, so liegt die Übersetzung Allmächtiger nahe. Man könnte also verdeutschen: Und Gott, der Allmächtige, er gebe...)

15) Und sie nahmen, die Männer, das Geschenk, dieses und das zweifache Geld, sie nahmen (es) in ihre Hand und den Benjamin. Und sie machten sich auf und zogen hinab nach Ägypten. Und sie standen vor Josef.

16) Und er Sah, Josef, bei ihnen den Benjamin. Und er sagte zu dem, (der) über seinem Haus: Geleite sie hinein, die Männer, ins Haus! Und schlachte Schlachttier! Und bereite es zu, denn mit mir essen sollen die Männer zum Mittag!

17) Und es tat der Mann, entsprechend wie gesagt hatte Josef.

18) Und da fürchteten sie sich, die Männer, da sie hineingebracht wurden (in das) Haus Josefs. Und sie sprachen: Wegen der Sache des Geldes, welches zurückgekommen ist in unsere Säcke zu Anbeginn, wir Hereingeführte (sind wir hereingeführt worden), um (sich) zu werfen auf uns und um sich auf uns zu werfen und um uns zu nehmen in Sklaverei zusammen mit unseren Eseln!

19) Und sie traten hin zu dem Mann, der über dem Haus Josefs (stand). Und sie sprachen zu ihm am Eingang des Hauses.

20) Und sie sagten Ach, mein Herr! Herabkommen sind wir gekommen (am) Anfang, um Nahrung zu kaufen.

21) Und es geschah, da wir kamen hin zur Herberge und wir öffneten unsere Säcke, siehe, eines jeden Geld im Mund seines Sackes, unser Geld entsprechend seinem Gewicht. Und wir brachten es zurück mit unserer Hand.

22) Und Geld, anderes, brachten wir hinab in unserer Hand, um zu kaufen Nahrung. Nicht wissen wir, wer tat unser Geld in unsere Säcke.

23) Und er sprach: Schalom euch! Fürchtet euch nicht, Euer El und der El eueres Vaters hat getan euch (den) Schatz in euere Säcke. Euer Geld ist gekommen zu mir. Dann geleitete er hinaus zu ihnen den Simon.

(Schalom wird oft mit Frieden übersetzt. Damit wird aber die Bedeutung stark verkürzt. Schalom kann auch Friede bedeuten, steht aber allgemeiner und umfassender für Ordnung, Ausgeglichenheit, Wohlbefinden. Der Mann will beruhigen: Schalom/ Ordnung mit euch. Mit euch ist alles in Ordnung.)

24) Und er brachte, der Mann, die Männer ins Haus Josefs und er reichte Wasser. Und sie wuschen sich ihre Füße. Und er rechte Futter für ihre Esel.

25) Und sie machten zurecht das Mitbringsel, bevor Josef kommen würde am Mittag. Sie hatten vernommen, dass sie dort essen sollten Brot.

26) Und er, Josef, kam ins Haus. Und sie brachten ihm das Geschenk welches in ihrer Hand ins Haus (gebracht war) und sie beugten sich nieder vor ihm zur Erde.

27) Und er fragte sie nach ihrem Schalom. Und er sprach: Ist Schalom euerem Vater, welcher (ist) alt, von dem ihr gesprochen habt? Ist er noch lebend?

(Es wird deutlich, dass Schalom keineswegs nur Frieden heißt. Josef erkundigte sich nicht nach ihrem Frieden, sondern nach ihrem Wohlbefinden und nach dem Ergehen des greisen Vaters.)

28) Und sie sprachen: Schalom (ist) deinem Knecht, unserem Vater! Noch (ist) er lebend! Und sie beugten sich und sie warfen sich zu Boden.

29) Und er erhob seine Augen und er sah den Benjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter und er sprach: Ist dies euer Bruder, der jüngste, bezüglich dessen ihr gesprochen habt zu mir? Und er sagte: Elohim sei dir gewogen, mein Sohn!

30) Und er hastete hinweg, Josef, denn es erhitzen sich seine inneren Gefühle (eigentlich Gedärme, Innereien) zu seinem Bruder. Und er suchte (nach einem Ort), um zu weinen. Und er ging in das Innere des Hauses und er weinte dort.

31) Und er wusch sein Gesicht und er trat hinaus und er zügelte sich und sprach: Legt vor Brot!

32) Und sie brachten ihm, gesondert für ihn, und ihnen, gesondert für sie und den Ägyptern, den Essenden mit ihm, (auch) gesondert für sie. Denn sie können, die Ägypter, nicht essen mit den Hebräern Brot, denn (eine) Abscheulichkeit (ist) es für Ägypter!

33) Und sie lagerten vor ihm, der Erstgeborene entsprechend seiner Erstgeburt und der Jüngste, entsprechend seiner Jugend. Und sie staunten einander an, einer den anderen.

34) Und er ließ tragen Speisen weg von seinem Gesicht hin zu ihnen. Doch es war üppiger die Speise Benjamins als die Speisen von ihnen allen, fünf (mal) mehr. Und sie tranken und sie wurden heiter mit ihm.


Kapitel 44-50