Neo-Scholastik

Definition

Abb. 1 Die Neo-Scholastik mißversteht die Wissenschaft quasi als Schrank mit schon vor langer Zeit beschrifteten Schubfächern, worin mehr oder weniger fixiertes >Wissen< ruht.

(red) Neo-Scholastik - auch: Neoscholastik - (nicht zu verwechseln mit dem theologischen Terminus "Neuscholastik") ist ein, von dem Wissenschafts-Historiker und -Kritiker Dr. Horst Friedrich (1931-2015) eingeführter [1], Begriff zur Bezeichnung einer dogmatischen Tendenz im modernen Wissenschafts-Betrieb, über die er 1990 schrieb:

"Die Methode der Neo-Scholastik ist es, die Welt durch die Brille der Paradigmata zu betrachten, für eine gewisse Zeit gültige Lehrmeinungskomplexe, zu denen sie - da dies prinzipiell nicht anders möglich ist - nur durch eine selektive Betrachtung der Phänomene gelangen kann. Die Neo-Scholastik mißversteht die Wissenschaft quasi als Schrank mit schon vor langer Zeit beschrifteten Schubfächern, worin mehr oder weniger fixiertes >Wissen< ruht. Vor der zugrundeliegenden Einheit aller Wissenschaft und interdisziplinärer Forschung hat man dort de facto einen Horror [...] Die wahre Wissenschaft wird immer wieder die der Neo- Scholastik so teuren Paradigmata in Frage stellen und versuchen, zu einer besseren Annäherung an die Wahrheit zu gelangen." [2]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: Zurückführen lässt sich die Wortfindung 'Neo-Scholastik' auf Prof. Joachim Otto Fleckenstein, H. Friedrichs Doktorvater, der im persönlichen Gespräch mit seinem Doktoranden die Bezeichnung einer neuen Scholastik prägte. (Quelle: Dr. Horst Friedrich, "Schulwissenschaft - Parawissenschaft - Pseudowissenschaft", bei Atlantisforschung.de)
  2. Quelle: Friedrich, Horst, "Velikovsky, Spanuth und die >Seevölker-Diskussion - Argumente für eine Abwanderung atlanto-europäischer spät-bronzezeitlicher Megalith-Völker gegen 700 v. Chr. in den Mittelmeerraum", Wörthsee (im Selbstverlag des Autors) 1988; 2. Auflage mit ausführlichen aktualisierenden Vorbemerkungen, Wörthsee, 1990)

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