Neues vom Cheops-Projekt 3.0
Presseinformation ABORA-Projekt - 15. Oktober 2021 - www.abora.eu
Kontakt: Dr. rer. nat. Dominique Görlitz; +49 163 511 57 66 oder dominique.goerlitz*at*t-online.de (bitte "*at*" durch *@* ersetzen, oder, sofern auf Ihrem System möglich, einfach den Link anklicken)
(dg) Vieles wurde in den letzten Jahren über unser Cheops-Projekt und mich berichtet. Am Anfang stand ausschließlich die Frage, ob die Alten Ägypter in der 4. Dynastie (2.620 - 2.500 v. Chr.) bereits Eisen kannten und dieses Metall auch zum Bau der Cheops-Pyramide nutzten. Jetzt bin ich mit meinen Forschungen soweit, ein weiteres Rätsel zum Bau der Großpyramiden von Gizeh zu lösen – das verlustfreie Trennen der großen Kalk- und Granitsteinblöcke im alten Ägypten.
Dazu produziere ich in Zusammenarbeit mit Nuoviso eine neue Filmdokumentation, um die neuen Erkenntnisse zur Steinbearbeitung im Alten Ägypten zu popularisieren. Diese Wochen fanden weitere Dreharbeiten im Granitabbaumuseum in den Königshainer Bergen nahe Görlitz statt. Der Geologe Jörg Büchner und die Museumskuratorin Anja Köhler unterstützten unser Filmprojekt durch sehr kompetente Kommentare zur dortigen Steinbearbeitung.
Im neuen Cheops-Projekt wollen wir durch Re-Engineering die Frage beantworten, wie die Alten Ägypter die Anfertigung der hauchdünnen, beinahe verlustfreien Trennschnitte im harten Granitgestein zu Stande brachten. Im Zentrum steht dabei die noch ungelöste Frage, wie die frühbronzezeitlichen Kulturen scheinbar ohne die erforderlichen, harten Metallwerkzeuge, die mindestens eine ähnlich hohe Härte wie Granit (nach der Mohs-Härte zwischen 6.5-7.0) aufweisen mussten, diese Steinschnitte realisierten.
Die beiden Experten erläuterten uns zum Granitabbau, wie man vor und kurz nach der Industrialisierung im Bergbau in Königshain diese Leistung vollbrachte. Die Ausführungen des Geologen Büchner waren sehr lehrreich, um das Problem des Granitabbaus gut zu verstehen. Die Darlegungen der Kuratorin Frau Köhler und ein eigens von ihr bereitgeselltes historisches Video ergänzten das Verständnis zum Granitabbau. Der Lehrfilm mit originalen, historischen Aufnahmen wird unsere eigene Filmdokumentation sehr aufwerten. Zudem ist das Outdoor-Museum wirklich attraktiv, und es gibt dort jede Menge wissenswertes zum Thema Granitabbau.
Der Film wird in den Wintermonaten entstehen. Es fehlen aber noch Drehs, wie z.B. mit Archäologen und weitere Steinschnittexperimente, die wir mit eigens konstruierten Maschinen durchführen werden.
Dafür brauchen wir auch Eure Unterstützung. Bitte helft und werdet Abonnenten unseres ABORA-TV-Kanals. Dort erhaltet Ihr vollen Zugriff auf bereits gedrehte Experimente, Interviews oder auch Kongresse zum Thema Pyramidenbau und Ägyptologie. Den Link dafür findet Ihr unten in den Kommentaren…
Im Granitabbaumuseum in den Königshainer Bergen findet man sehr große Steinbrüche. Dort erklärt der Geologe die besonderen Eigenschaften des Granits, und warum es so schwierig ist, dieses harte Gestein mit einfachen Mitteln abzubauen. *
In the granite mining museum in the Königshain mountains you can find very large quarries. There the geologist explains the special properties of granite and why it is so difficult to mine this hard rock with simple means.Im Außengelände befinden sich viele Dioramen. Dort sind die einzelnen Handwerksschritte gut erklärt. Mittels Feustel und Stahlmeißel wurden hier bis zur Jahrhundertwende (19./20. Jh.) noch per Hand Granitsteine produziert. *
There are many dioramas in the outdoor area. The individual handicraft steps are well explained there. Granite stones were still produced here by hand using hammer and steel chisels until the turn of the century (19th / 20th century).Drehbesprechung mit Geologen Jörg Büchner und Kuratorin Anja Köhler. Beide haben sehr gute Interviews zur Problematik des altertümlichen Steinabbaus gehalten. *
Discussion with the geologist Joerg Buechner and curator Anja Koehler. Both gave very good interviews on the problem of ancient stone quarrying.An dieser großen Abbruchkante erklärt der Geologe, warum es so schwierig ist, ohne Eisenwerkzeuge die gigantischen Granitbalken für die Entlastungskammern aus dem Grundgestein zu brechen. Natürliche Risse im Gestein würden ein bloßes Heraushämmern oder Brechen an einen mehr als 8 m langen und fast 2,5 m hohen Granitbalken vor der Endfertigung brechen lassen. Wie die Ägypter das ohne Eisenwerkzeuge hinbekommen haben, bleibt jedoch weiter ein Rätsel. *
At this large edge, the geologist explains why it is so difficult to break the gigantic granite beams for the relief chambers from the bedrock without iron tools. Natural cracks in the rock would break a mere hammering out or breaking on a granite beam more than 8 m long and almost 2.5 m high before final production. How did the Egyptians manage this without iron tools, however, remains a mystery.Detailaufnahme des Granits vor Ort. Die Patinisierung weist auf starke Klüfte hin, in die manganhaltiges Regenwasser eindrang und die schwarze Farbe erzeugte. Unter der schwarzen Patina verrät eine rötliche Oxidfärbung die Existenz von Hämatit (Fe2O3) im Granit. Unsere Messungen an der Decke der Königskammer (2013) dokumentierten jedoch eine Auflagerung von hochangereichertem Magnetit (Fe3O4), das sich so niemals selber aus dem Stein heraus hätte ausscheiden können. Diesen Befund bestätigt auch der Geologe. *
Detail of the granite on site. The patination indicates strong fissures into which manganese-containing rainwater penetrated and produced the black color. Under the black patina, a reddish oxide color reveals the existence of hematite (Fe2O3) in the granite. However, our measurements on the ceiling of the Kings Chamber (2013) documented a build-up of highly enriched magnetite (Fe3O4), which would never have been able to separate itself out of the stone. The geologist also confirms this finding.
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News from the Cheops Project 3.0
Much has been reported about our Cheops Project (Khufu) and me in recent years. At the beginning there was only the question of whether the ancient Egyptians were in the 4th Dynasty (2,620 - 2,500 B.C.) already knew iron and also used this metal to build the Great Pyramid of Cheops (Khufu). Now, with my research, I am ready to solve another riddle for the construction of the Great Pyramids of Giza - the loss-free separation of the large blocks of lime and granite stone in ancient Egypt.
In addition, I am producing a new film documentary in collaboration with Nuoviso to popularize the new knowledge about stone processing in ancient Egypt. During these weeks further shooting took place in the Granite Mining Museum in the Königshain mountains near the city of Görlitz. The geologist Joerg Buechner and the museum curator Anja Koehler supported our film project with very competent comments on the stone processing there.
In the new Cheops project, we want to use re-engineering to answer the question of how the ancient Egyptians managed to produce the wafer-thin, almost loss-free separating cuts in hard granite rock. The focus is on the still unsolved question of how the early Bronze Age cultures realized these stone cuts, apparently without the necessary hard metal tools, which had to be at least as hard as granite (according to the Mohs hardness between 6.5-7.0).
The two experts explained to us about granite quarrying, how this achievement was accomplished before and shortly after industrialization in the mining industry in Königshain. The explanations of the geologist Buechner were very instructive in order to understand the problem of granite mining. The presentations by the curator Ms. Köhler and a historical video that she provided supplemented the understanding of granite mining. The educational film with original, historical recordings will greatly enhance our own film documentation. In addition, the out-door museum is really attractive, and there is a lot of interesting information about granite mining.
The film will be made in the winter months. But there is still a lack of shoots, such as with archaeologists and other stone carving experiments, which we will carry out with specially constructed machines.
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