Riesen-Tsunami über Deutschland

Abb. 1 Wurde Deutschland vor Millionen von Jahren von einem Giga-Tsunami überrollt? Bei Tübingen tauchten jetzt Spuren einer Flutwelle auf, die so gigantisch war, dass nach Meinung von Forschern nur ein Meteorit als Auslöser in Frage kommt.

(rmh) Hans-Joachim Zillmer berichtet auf seiner Seite (zillmer.com) über einen Mega-Tsunami über Deutschland, in dem er sich in der Hauptsache auf einen Artikel von Markus Becker bezieht, der einst bei Spiegel-Online zu finden war.

Becker berichtet dort über eines der größten Massensterben in der Geschichte, das vor 200 Millionen Jahren stattfand, als drei Viertel aller Lebewesen verschwanden. Er sagt, dass jüngst in Tübingen Spuren einer gigantischen Flutwelle aufgetaucht seien. Auslöser dafür könne nur ein Meteorit gewesen sein, meinen Forscher.

Es geschah beim Übergang vom Trias- zum Jura-Erdzeitalter: Im Gebiet des heutigen Tübingen schwappte ein flaches Meer, und die dort ansässige Bevölkerung genoss tropische Wärme und eine mäßige Strömung. Doch dann kam der Tsunami: Er krachte in das flache Becken und verursachte, dass das Gebiet, in dem er wütete, vollständig verwüstet wurde.

Als Folge dieser Riesenflutwelle finden wir heute im betroffenen Gebiet eine etwa 20 Zentimeter dicke ungewöhnliche Gesteinsschicht. Nicht zuletzt aufgrund dieses Fundes ist der Tübinger Geologe Michael Montenari sicher: Es war ein Brocken aus dem All, der die Welle auslöste und so am Massensterben vor 200 Jahren als maßgeblicher Faktor beteiligt war.

Britische Experten für Hochenergie-Ereignisse stellten Montenari zufolge fest, dass aufgrund der Größe der Welle es kaum ein Vulkanausbruch oder ein Seebeben gewesen sein könnten, die den Tsunami auslösten. Becker zitiert Montenari mit den Worten: „Der Tsunami war wahrscheinlich 1000 bis 1200 Meter hoch und drang bei Tübingen bis zu tausend Kilometer tief ins Landesinnere. Die Energie eines Vulkans oder eines Seebebens reicht für so etwas bei weitem nicht aus.

Becker zufolge vergleicht Montenari das Geschehen mit der Explosion auf der Insel Krakatau am Ende des 19. Jahrhunderts: „Ein Vulkanausbruch hat die Insel praktisch weggesprengt. Die Flutwelle, die dadurch entstand, ist vier Mal um die Erde gelaufen. Sie war sogar in mehreren Zehntausend Kilometern Entfernung im Londoner Hafenbecken deutlich zu merken.

Abb. 2 Die Gesteinsschichten im Hägnach bei Pfrondorf: unten liegend der Rhät-Sandstein, oben Tone. Dazwischen die Psilonotenbank, die Ablagerungen des Tsunami, der gigantischen Flutwelle, vor rund 200 Millionen Jahren. (Bild: Institut für Geowissenschaften, Tübingen)

Man weiß, dass Riesenwellen eine so genannte Tsunamit-Schicht hinterlassen: Sie bestehen aus allem, was die Woge vor sich herschiebt: sowohl Sand, als auch Schlamm und Reste von Lebewesen. Becker zufolge sagt Montenari, dass aus dem Krakatau-Tsunami Ablagerungen resultierten, die lediglich sieben Zentimeter stark seien. Die Tsunamit-Schicht jener Flutwelle, die vor 200 Millionen Jahren auftrat, wiese jedoch auf den Britischen Inseln eine Stärke von bis zu zweieinhalb Zentimetern auf.

Ergänzende Informationen Informationsdienst der Wissenschaft [1] finden wir bei dem Informationsdienst der Wissenschaft. Dort heißt es, dass an der Wende des Trias- zum Jura-Zeitalter vor etwa 200 Millionen Jahren seien schlagartig drei Viertel aller damals existierenden Arten von Lebewesen ausgelöscht wurden. Hier heißt es, die Katastrophe wurde „offenbar durch den Einschlag von einem oder vielleicht auch mehreren Meteoriten auf der Erde“ ausgelöst. Die Meteoriten seien im Meer eingeschlagen und hätten gewaltige Flutwellen von „wahrscheinlich mehreren tausend Metern Höhe in Gang gesetzt“. Weiter heißt es: „"Tsunamis" (japanisch für "große Wogen") nennen Wissenschaftler solche unvorstellbar gigantischen Flutwellen. Dr. Michael Montenari vom Institut für Geowissenschaften der Universität Tübingen hat nun in einem Grabungsprofil im Natursteinwerk Hägnach bei Pfrondorf - nahe bei Tübingen - eine Schicht entdeckt, die belegt, dass ein Ausläufer eines solchen Tsunami dort vor rund 200 Millionen Jahren seine Kraft entfaltete.“

H. J. Zillmer stellte dazu fest:

„Sicher wird hier von Dr. Michael Montenari eine realistische Beschreibung der Zeugnisse einer Superflut abgegeben (vgl. Ausführungen von Tsunami-Fluten in »Darwins Irrtum«), der nichts hinzuzufügen ist. Zu beachten ist aber, dass die Flutschichten relativ dicht unter der Erdoberfläche liegen, nach 200 Millionen Jahren. Handelt es sich um zufällig fast freigelegte Schichten oder muss man den Zeithorizont wesentlich verkürzen? Wann fegte dieser Riesen-Tsunami tatsächlich über Mittel- und Nordeuropa?“


Anmerkungen und Quellen

s. Einleitung


Bild-Quellen

(1)

(2) Institut für Geowissenschaften, Tübingen, nach: http://www.zillmer.com/tsunami_Tuebingen.jpg (nicht mehr online)