Die alten Sumerer, Musik und Weltformeln: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Beitrag von [[William R. Corliss]] erschien erstmals in [http://www.science-frontiers.com/ Science Frontiers] Nr. 94: Juli - August 1994, unter dem Titel "[http://science-frontiers.com/sf094/sf094a02.htm Music And Theories Of Everything]"; Übersetzung ins Deutsche durch ''Atlantisforschung.de'' sowie redaktionelle Bearbeitung nach der online gestellten Version des Artikels bei [http://www.science-frontiers.com science-frontiers.com] im August 2018.
 
Dieser Beitrag von [[William R. Corliss]] erschien erstmals in [http://www.science-frontiers.com/ Science Frontiers] Nr. 94: Juli - August 1994, unter dem Titel "[http://science-frontiers.com/sf094/sf094a02.htm Music And Theories Of Everything]"; Übersetzung ins Deutsche durch ''Atlantisforschung.de'' sowie redaktionelle Bearbeitung nach der online gestellten Version des Artikels bei [http://www.science-frontiers.com science-frontiers.com] im August 2018.

Aktuelle Version vom 12. August 2018, 22:12 Uhr

Warnung: Wir haben nie versprochen, dass Science Frontiers einfach oder gar kompatibel mit Ihrer Weltsicht sei! Darüber hinaus besteht Archäologie aus mehr als nur Scherben und Pfeilspitzen.

von William R. Corliss (1994)

Abb. 1 Plastik einer sumerischen Gottheit mit Stierkörper und Menschenkopf. Für die Sumerer waren ihre Götter nicht zuletzt auch mathematisch und musikalisch - im Kontext einer universellen Weltformel - begreifbare Entitäten.

Heutige Physiker spekulieren gerne über "Weltformeln" [orig.: "Theories of Everything"; d.Ü.], aber sie definieren nicht wirklich alles! Sie meinen nur Physik und Kosmologie. Vor etwa 5.000 Jahren konstruierten die Sumerer eine bemerkenswerte Weltformel, die auf Musik, einem 60er-Zahlensystem und Symmetrie-Konzepten beruhte. Die Sumerer hatten keine Supercomputer, aber sie konnten viel mehr in ihre Theorie einbauen als nur Physik und Kosmologie. Nachfolgend gibt E.G. McClain einen Einblick in das altertümliche sumerische Denken:

"Im alten Mesopotamien verschmolzen Musik, Mathematik, Kunst, Wissenschaft, Religion und poetische Phantasie. Um 3000 v. Chr. entwickelten die Sumerer simultan eine Keilschrift, in der sie ihr Pantheon und ein 60er-Zahlensystem aufzeichneten. Ihre Götter waren Zahlen zugeordnet, welche die primären Verhältnisse [orig.: "primary ratios"; d.Ü.] der Musik kodierten, wobei die Funktionen der Götter in der akustischen Theorie ihren Zahlen entsprachen, sodass die Sumerer ein ausgedehntes tonales / arithmetisches Modell für den Kosmos schufen. In dieser weitreichenden Allegorie wird die physische Welt durch Analogie gekannt, und die Götter verleihen Göttlichkeit nicht nur durch natürliche Kräfte, sondern auch durch ein 'übernatürliches' intuitives Verständnis von mathematischen Mustern und psychologischen Kräften." [1]

Um die Rolle der Musiktheorie bei der Modellierung des Kosmos zu verstehen, muss man erkennen, dass sie "die Definition von Intervallen, den Abstand zwischen Tonhöhen, durch Verhältnisse von ganzen Zahlen oder das Zählen von Zahlen" beinhaltet. Für die alten Sumerer war Musik ein Werkzeug, das ihnen half, den Kosmos zu beschreiben.

Kommentar des Verfassers

Vor fünftausend Jahren sind die Sumerer (angeblich) gerade aus der Barbarei hervorgegangen. Wofür brauchten sie all diese musikalischen und mathematischen Modelle? Warum entwickelten sich ihre hochentwickelten analytischen Talente überhaupt? Diese scheinen wenig Überlebenswert zu haben.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss erschien erstmals in Science Frontiers Nr. 94: Juli - August 1994, unter dem Titel "Music And Theories Of Everything"; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de sowie redaktionelle Bearbeitung nach der online gestellten Version des Artikels bei science-frontiers.com im August 2018.

Fußnote:

  1. Quelle: Ernest G. McClain, "Musical Theory and Ancient Cosmology", in: The World and I, Februar 1994, S. 371

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