Die Latte-Steine auf den Marianen-Inseln: Unterschied zwischen den Versionen

K
 
Zeile 7: Zeile 7:
 
Wenn man an [http://de.wikipedia.org/wiki/Megalith Megalithen] denkt, dann fallen einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Stonehenge Stonehenge], [http://de.wikipedia.org/wiki/Carnac Carnac], und all die klassischen Stätten in [[Europa]] ein. Tatsächlich sind Ruinen megalithischer Natur fast überall zu finden. In [http://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanien Ozeanien] haben wir beispielsweise die Latte-Steine gefunden, die viele der [http://de.wikipedia.org/wiki/Marianen Marianen]-Inseln in [http://de.wikipedia.org/wiki/Mikronesien Mikronesien] schmücken:  
 
Wenn man an [http://de.wikipedia.org/wiki/Megalith Megalithen] denkt, dann fallen einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Stonehenge Stonehenge], [http://de.wikipedia.org/wiki/Carnac Carnac], und all die klassischen Stätten in [[Europa]] ein. Tatsächlich sind Ruinen megalithischer Natur fast überall zu finden. In [http://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanien Ozeanien] haben wir beispielsweise die Latte-Steine gefunden, die viele der [http://de.wikipedia.org/wiki/Marianen Marianen]-Inseln in [http://de.wikipedia.org/wiki/Mikronesien Mikronesien] schmücken:  
  
"''Die Latte sind geformt wie kegelstumpfartige [[Pyramiden]] (Halenges), und gekrönt von enormen Halbkugel-Steinen (Tasas), womit sie ein wenig wie immense Vogel-Bäder aussehen. Sie variieren in der Höhe zwischen fünf und zwanzig Fuß, bei einem Umfang von bis zu 18 Fuß sowie einem Gewicht, das man auf bis zu 30 Tonnen schätzt. Man findet die Säulen über die gesamten Marianen verteilt, üblicherweise in Zweier-Reihen von bis zu sechs Steinen.''" <ref> Quelle: Davis, Esther Payne; "The Strange Latte Stones of Guam", World Explorer, 1:23, Spring/Summer 1992 </ref>
+
"''Die Latte sind geformt wie kegelstumpfartige [[Pyramiden]] (Halenges), und gekrönt von enormen Halbkugel-Steinen (Tasas), womit sie ein wenig wie immense Vogel-Bäder aussehen''. '''(Abb. 1)''' ''Sie variieren in der Höhe zwischen fünf und zwanzig Fuß, bei einem Umfang von bis zu 18 Fuß sowie einem Gewicht, das man auf bis zu 30 Tonnen schätzt. Man findet die Säulen über die gesamten Marianen verteilt, üblicherweise in Zweier-Reihen von bis zu sechs Steinen.''" <ref> Quelle: Davis, Esther Payne; "The Strange Latte Stones of Guam", World Explorer, 1:23, Spring/Summer 1992</ref> '''(Abb. 2)'''
  
 
Handelt es sich bei den Latte-Steinen um Grab-Monumente, oder, wovon manche überzeugt sind, eher um die Stützen für die Wohnsitze bedeutender Persönlichkeiten im alten [http://de.wikipedia.org/wiki/Mikronesien Mikronesien]? Aber warum sollte irgendjemand ein Haus in zwanzig Fuß Höhe über dem Boden bauen? Selbst die Mikronesier lachen bei dieser Vorstellung. Stattdessen schreiben sie die Latte-Steine den Taotaomona zu, den Geistern der 'Vor der Zeit'-Leute!
 
Handelt es sich bei den Latte-Steinen um Grab-Monumente, oder, wovon manche überzeugt sind, eher um die Stützen für die Wohnsitze bedeutender Persönlichkeiten im alten [http://de.wikipedia.org/wiki/Mikronesien Mikronesien]? Aber warum sollte irgendjemand ein Haus in zwanzig Fuß Höhe über dem Boden bauen? Selbst die Mikronesier lachen bei dieser Vorstellung. Stattdessen schreiben sie die Latte-Steine den Taotaomona zu, den Geistern der 'Vor der Zeit'-Leute!

Aktuelle Version vom 13. April 2020, 17:36 Uhr

von William R. Corliss (1992)

Abb. 1: Zeichnerische Darstellung eines der Latte-Steine der Marianen
Abb. 2 Latte-Steine auf der Insel Tinian (Gemälde a.d. Mitte des 18. Jahrhunderts)

Wenn man an Megalithen denkt, dann fallen einem Stonehenge, Carnac, und all die klassischen Stätten in Europa ein. Tatsächlich sind Ruinen megalithischer Natur fast überall zu finden. In Ozeanien haben wir beispielsweise die Latte-Steine gefunden, die viele der Marianen-Inseln in Mikronesien schmücken:

"Die Latte sind geformt wie kegelstumpfartige Pyramiden (Halenges), und gekrönt von enormen Halbkugel-Steinen (Tasas), womit sie ein wenig wie immense Vogel-Bäder aussehen. (Abb. 1) Sie variieren in der Höhe zwischen fünf und zwanzig Fuß, bei einem Umfang von bis zu 18 Fuß sowie einem Gewicht, das man auf bis zu 30 Tonnen schätzt. Man findet die Säulen über die gesamten Marianen verteilt, üblicherweise in Zweier-Reihen von bis zu sechs Steinen." [1] (Abb. 2)

Handelt es sich bei den Latte-Steinen um Grab-Monumente, oder, wovon manche überzeugt sind, eher um die Stützen für die Wohnsitze bedeutender Persönlichkeiten im alten Mikronesien? Aber warum sollte irgendjemand ein Haus in zwanzig Fuß Höhe über dem Boden bauen? Selbst die Mikronesier lachen bei dieser Vorstellung. Stattdessen schreiben sie die Latte-Steine den Taotaomona zu, den Geistern der 'Vor der Zeit'-Leute!

Die Latte-Steine sind so alt, dass sich niemand mehr an ihren Verwendungszweck erinnern konnte, als Magellan 1521 die Marianen-Inseln entdeckte.


Anmerkungen und Quellen:

Dieser Beitrag von William R. Corliss (© 1992-2000 ) erschien zuerst unter dem Titel "THE LATTE STONES" bei Science Frontiers, Nr. 81, Mai / Juni 1992; Übersetzung ins Deutsche nach http://www.science-frontiers.com/sf081/sf081a04.htm durch atlantisforschung.de

Fußnote:

  1. Quelle: Davis, Esther Payne; "The Strange Latte Stones of Guam", World Explorer, 1:23, Spring/Summer 1992

Bild-Quellen:

1) http://www.science-frontiers.com/sf081/sf081a04.htm
2) Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: File:Latte stones 2.jpg